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Der Goldkeller am Frageberge

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Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Der Goldkeller am Frageberge
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. S. 160
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
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[160]
769) Der Goldkeller am Frageberge.
Poet. beh. b. Segnitz. Bd. I. S. 115 sq.

Nordwestlich vom Czorneboh befindet sich der sogenannte Frageberg, den einige Felsen bilden: von diesen ist einer mit einem tiefen Loche versehen, in welchem sich die heidnischen Priester zu ihren Weissagungen begeistert haben sollen, wovon wahrscheinlich der Berg jetzt noch den Namen hat, und unter diesem Felsen befindet sich eine Felsenschlucht, in der ein großer Schatz begraben liegen soll. Einst weidete ein armer Hirte am Fuße dieses Berges, müde von des Tages Hitze legte er sich in’s Gras und hielt ein Schläfchen, als er aber erwachte, fehlte ihm eine Kuh, er stieg eilig den Berg hinan sie zu suchen, siehe da stand er auf einmal vor der Schlucht, er trat hinein, und sah sich auf einmal an dem Eingange eines großen Gewölbes, wo überall Gold und kostbare Edelsteine herumlagen. Schnell legte er Hut und Hirtenstab ab, um desto bequemer sich die Taschen füllen zu können, und nachdem er soviel genommen, daß er es kaum fortbringen konnte, eilte er jauchzend an’s Tageslicht. Siehe da fiel ihm ein, daß sein Hut zurückgeblieben sei, er eilte also schnell zurück, stürzte in das Gewölbe, wo sein Hut noch unversehrt lag, allein als er dasselbe wieder verlassen wollte, da schlugen auf einmal die Pforten desselben zu, er war gefangen, seine Heerde kehrte ohne ihren Führer in’s Dorf zurück, und noch jetzt soll man des Nachts, wenn man sich dem Felsen nähert, schweres Seufzen aus demselben vernehmen, die Klage des für alle Zeit hier eingesperrten Hirten.