Der Fischer
Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll,
Ein Fischer saß daran,
Sah nach dem Angel ruhevoll,
Kühl bis an’s Herz hinan:
Theilt sich die Fluth empor,
Aus dem bewegten Wasser rauscht
Ein feuchtes Weib hervor.
Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:
Mit Menschenwitz und Menschenlist
Hinauf in Todesgluth?
Ach wüßtest du, wie’s Fischlein ist
So wohlig auf dem Grund,
Und würdest erst gesund.
Der Mond sich nicht im Meer?
Kehrt wellenathmend ihr Gesicht
Lockt dich der tiefe Himmel nicht,
Das feucht verklärte Blau?
Lockt dich dein eigen Angesicht
Nicht her in ew’gen Tau?
Netzt’ ihm den nackten Fuß,
Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll,
Wie bey der Liebsten Gruß.
Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm;
Halb zog sie ihn, halb sank er hin,
Und ward nicht mehr gesehn.