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Der Edelknabe und die Müllerin

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Johann Wolfgang von Goethe
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Titel: Der Edelknabe und die Müllerin
Untertitel:
aus: Goethe’s Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Erster Band.
Seite 189
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1827
Verlag: J. G. Cotta’sche Buchhandlung
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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Der Edelknabe und die Müllerin.

Edelknabe.
                   
Wohin? Wohin?
Schöne Müllerin!
Wie heißt du?

Müllerin.

Liese.

Edelknabe.

Wohin denn? Wohin,
Mit dem Rechen in der Hand?

Müllerin.

Auf des Vaters Land,
Auf des Vaters Wiese.

Edelknabe.

Und gehst so allein?

Müllerin.

Das Heu soll herein,
Das bedeutet der Rechen;
Und im Garten daran
Fangen die Birnen zu reifen an;
Die will ich brechen.

Edelknabe.

Ist nicht eine stille Laube dabei?

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Müllerin.

Sogar ihrer zwey,
An beiden Ecken.

Edelknabe.

Ich komme dir nach,
Und am heißen Mittag
Wollen wir uns drein verstecken.
Nicht wahr, im grünen vertraulichen Haus –

Müllerin.

Das gäbe Geschichten.

Edelknabe.

Ruhst du in meinen Armen aus?

Müllerin.

Mit nichten!
Denn wer die artige Müllerin küßt
Auf der Stelle verrathen ist.
Euer schönes dunkles Kleid
Thät mir leid
So weiß zu färben.
Gleich und gleich! so allein ist’s recht!
Darauf will ich leben und sterben.
Ich liebe mir den Müllerknecht;
An dem ist nichts zu verderben.