Dem Staatsminister Grafen von Herzberg, als dem Biographen Friedrichs gewidmet
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Dem Staatsminister Grafen von Herzberg, als dem Biographen Friedrichs gewidmet.
Du, dem vom Tagus bis zum Obyfluß
Des Ruhms Drommete tönt, die Wahrheit Weihrauch streuet;
Du, der dem Vaterland’, auch im Genuß
Der Ruhe, großmuthsvoll des Geistes Kräfte weihet,
Und das Bewußtseyn recht gethan zu haben
Ist deiner Seele würdiges Gefühl,
Schätzbarer dir, als königliche Gaben. –
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Jüngst in der Mitternacht,
Sah ich den Genius Borussiens. Er blickte
Hinauf zum Himmel. Ihn entzückte
Des großen Friedrichs Ehrendenkmahl nur,[1]
Sonst kein Gestirn. Und siehe, Klio fuhr
Des unerreichbar’n Helden Thatenbuch,
Von ihr nur halb vollbracht: ein flüchtiger Versuch.
Dieß Werk – so sprach sie – kann nur der vollenden,
Der seines Königs Rath
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Sich ganz geweiht, und jetzt die Ruh gefunden:
Nimm es und übergieb es seiner Hand.
Empfang’ auch diesen Kranz, dem großen Mann gewunden,
Der in den heil’gen Feyerstunden,
- ↑ Das Sternbild, welches den Namen Friedrichsehre führt, und Degen und Feder vorstellt, die mit Lorbeern verbunden sind, und über welchen eine Krone steht.