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Das neue Deutschland

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Erich Mühsam
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Titel: Das Neue Deutschland
Untertitel:
aus: Revolution. Kampf-, Marsch- u. Spottlieder. S. 43–44
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1919
Erscheinungsdatum: 1925
Verlag: „Der freie Arbeiter“ Rudolf Oestreich
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: MDZ München und Commons
Kurzbeschreibung:
Geschrieben in der Haftanstalt Ansbach
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Bearbeitungsstand
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Das neue Deutschland

Melodie: Preisend mit viel schönen Reden

Sich empfehlend den Genossen
Für die nächste Reichstagswahl,
Saßen viele deutsche Sozi
Jüngst bei Sklarz im Speisesaal.

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Grinsend rief der dicke Ebert

Von dem Präsidentensitz:
„An mein Volk! Du hältst die Schnauze!“
Und gleich schrie man: „Bravo, Fritz!“

Scheidemann, der mit der Glatze,

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Sprach in überlegnem Ton:

„Ich erwürgt’ zwar nicht die Feinde,
Doch die Revolution!“

Dann erhob sich Parvus-Helphand
Und begehrt’ das höchste Lob,

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Weil im ganzen Land kein Schieber

Soviel in die Tasche schob.

Erhard Auer sprach aus München:
„Ich bin meines Siegs gewiß.
Mir bestätigt Lindners Kugel,

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Daß ich Bayerns Volk beschiß.“


Aber plötzlich ward es stille.
Noske ballte seine Faust,
Und es rollten seine Augen,
Daß es den Genossen graust,

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[44]
Und er rief: „Euch lobt der Bürger,

Denn ihr meint’s ja alle gut.
Aber hier, seht meine Hände:
Jeder Finger trieft von Blut.

Ruhe, Sicherheit und Ordnung

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tun dem Kapitale not.

Fünfzehntausend Proletarier
schlugen meine Garden tot.“

Stürmisch schrieen: „Prosit, Noske!“
Ebert, Parvus, Scheidemann.

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Bauer, David, Landsberg, Heine

Stießen mit dem Sektglas an.

„Heil dir, Justav, Held und Sieger,
Dir verneigen wir uns stumm.
Wir betrügen unser Volk nur,

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Aber Du, Du bringst es um!“