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Das freigebige Erdmännlein

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Textdaten
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Autor: Unbekannt
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Titel: Das freigebige Erdmännlein
Untertitel:
aus: Badisches Sagen-Buch, S. 377
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Scans auf commons und Google
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[377]
Das freigebige Erdmännlein.

Zu einem Bauer, welcher in der Gegend von Weingarten pflügte, kamen plötzlich aus dem Boden ein Erdmännlein und ein Erdweiblein. Letzteres war seiner Entbindung nahe und das Männlein bat den Bauer, aus dem Orte die Hebamme herbeizuholen. Der weigerte sich dessen und arbeitete fort, ließ sich aber auf des Männleins immer dringendere Bitten doch endlich zu diesem Gange bewegen. Unterdessen kroch das schwangere Weiblein wieder in den Boden, das Männlein jedoch blieb da und wartete die Hebamme ab. Als diese nun in Begleitung des Bauers kam, führte er sie durch eine, vorher nicht sichtbar gewordene, Oeffnung in die Erde in eine Art von Kammer, wo sie dem Weiblein bei seiner Niederkunft aufs Geschickteste beistand. Als man ihrer nicht mehr bedurfte und sie sich zum Fortgehn anschickte, füllte das Männlein ihr zum Lohn ihre Schürze mit dürrem Laub und rief, als sie während des Gehens einige Blätter davon verzettelte, ihr nach: sie möge die Schürze doch fest zusammenhalten und das Laub wohl in Acht nehmen! – Verdrießlich erwiederte sie, daß sie Laubes genug zu Hause habe und nicht wisse, was sie noch mit diesem anfangen solle, und ging ihres Weges. Zu der Oeffnung kaum wieder herausgekommen, fand sie alles Laub, das sie noch in der Schürze hatte, in eitel Gold verwandelt.[1]


  1. Vergl. mit dieser Sage die verwandte: „Mummelsee’s Geschenk.” S. 101 dies. Bds. und unter den Sagen von der Klingelkapelle im Murgthal die auf Seite 289.