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Das alte Rathaus zu Dortmund

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Textdaten
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Titel: Das alte Rathaus zu Dortmund
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 13, S. 418–419
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
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[418]

Das alte Rathaus zu Dortmund.
Nach einer photographischen Aufnahme von Barschel u. Jordan in Dortmund.

Das alte Rathaus zu Dortmund. (Mit obenstehender Abbildung.) Zu den interessantesten Bauten Dortmunds zählt das alte Rathaus, das in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde und das älteste in Deutschland ist. Ursprünglich befand sich in dem Erdgeschoß des [419] Bauwerks eine Verkaufshalle für die Gilde der Tuchhändler und in dem ersten Stocke die „große Ratsstube“. Nach der Marktseite zu öffnet sich eine zweiteilige Vorhalle, die nach der Meinung Sachverständiger eine Nachahmung der offenen Gerichtshallen der alten Richthäuser darstellt. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde an die rechte Seite des Rathauses ein neuer kleiner Teil, das sogenannte „Brothaus“, angebaut. In dem Erdgeschoß befanden sich der Verkaufsstand der Bäcker und die große Ratswage; das obere Stockwerk diente als „kleine Ratsstube“ und war mit der „großen Ratsstube“ in dem Hauptbau verbunden. Der Rathausgiebel, der mit dem Standbilde Karls des Großen geschmückt war, wurde schon im Jahre 1608 abgenommen. Zu Anfang dieses Jahrhunderts wurde das Rathaus gänzlich umgebaut, dabei seiner Zieraten beraubt und durch häßliche Zuthaten gänzlich entstellt. Inzwischen ist aber wie in anderen Städten so auch in Dortmund der Wunsch nach Erhaltung berühmter Baudenkmäler der Vergangenheit rege geworden. Erst vor kurzem (vgl. Jahrgang 1897, S. 356[WS 1], der „Gartenlaube“) haben die Dortmunder das Gildenhaus renoviert, und gegenwärtig ist man damit beschäftigt, auch das alte Rathaus wiederherzustellen. Zu diesem Zwecke haben freigebige Kunstfreunde der Stadt 150 000 Mark aufgebracht; die Provinz Westfalen hat ferner 20 000 Mark und die Stadt 50 000 Mark beigesteuert. Mit dem Umbau, der nach einem Plane des Stadtbauinspectors Kullrich ausgeführt wird, hat man bereits begonnen, und voraussichtlich wird dieses Wahrzeichen der „Tremonia“ bis zum Frühjahr n. J. in „alter Pracht und Herrlichkeit“ dastehen. Nach seiner Renovierung wird das Rathaus in seinen Räumen die Schätze des Dortmunder Museums bergen und zu Repräsentationszwecken verwandt werden. *      


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Seitenangabe für die HH-Ausgabe.