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Das Newe Testament Deutzsch/Lk

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« Mk Martin Luther (Übersetzer): Das Newe Testament Deutzsch (Lutherbibel), Wittenberg 1522
Evangelium nach Lukas
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Kapitel
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[87] [WA.DB 6,208]

Euangelion Sanct Lucas.
1 Syntemal sichs viel vnter wunden haben zu stellen die rede von den geschichten, so vnter vns ergangen sind, 2 wie vnns das geben haben, die von anfang selbsichtige vnd diener des wortts gewesen sind, 3 hab ichs auch fur gutt angesehen, nach dem ichs alles von forne an, mitt fleys erfolget habe, das ichs zu dyr, meyn guter Theophile, ordenlich schrybe, 4 auff das du dich erkundigest eynes gewissen grunds, der wort, wilcher du vnterrichtet bist

5 Zu der zeyt Herodes, des koniges Judee, war eyn priester von der ordnung Abia,1. Paral. 24. mitt namen Zacharias, vnnd seyn weyb von den tochtern Aaron, vnnd yhr name, Elisabeth, 6 Sie waren aber alle beyde frum fur gott, vnd giengen ynn allen gepotten vnnd satzungen des herrn vnthaddelich, 7 vnd sie hatten keyn kind, denn Elisabeth war vnfruchtbar, vnd waren alle beyde wol betaget.

8 Vnd es begab sich, da er priester ampts pfleget fur gott zur zeyt seyner ordnung, 9 nach gewonheyt des priesterthumbs, war es an yhm, das er reuchen sollt, vnd gieng ynn den tempel des herren, 10 vnd die gantze menge des volcks war hausßen ym gepett, vnter der stund des reuchens, 11 Es erscheyn aber yhm der Engel des herrnn, vnnd stund zur rechten am reuch alltar, 12 vnd als Zacharias yhn sahe, erschrack er, vnd es kam yhn eyn furcht an.

13 Aber der Engel sprach zu yhm, furcht dich nicht Zacharia, denn deyn [210] gepet ist erhoret, vnd deyn weyb Elisabeth wirt dyr eynen son geperen, des namen solltu Johannes heyssen, 14 vnd du wirst seyn freud vnnd wonne haben, vnnd viel werden sich seyner gepurt frewen, 15 Denn er wirt gros seyn fur dem herren, weyn vnd starck getrenck wirt er nicht trincken, vnnd wirt noch ynn mutter leybe erfullet werden mit dem heyligen geyst, 16 vnd er wirt der kinder von Jsrael viel zu Gott yhrem herren bekeren, 17 vnd er wirtt fur seynem angesicht her gehen ym geyst vnd krafft Elias,Malach. 4. zu bekeren die hertzen der vetter zu den kindern, vnd die vnglewbigen zu der klugheytt der gerechten, zu bereyten dem herren eyn gerust volck.

18 Vnd Zacharias sprach zu dem Engel, wo bey soll ich das erkennen? denn ich byn allt, vnd meyn weyb ist betaget, 19 Der engell antwort vnnd sprach zu yhm, Jch byn Gabriel der fur gott stehet, vnnd bynn gesand mit dyr zu reden, das ich dyr solchs verkundiget, 20 vnnd sihe, du wirst erstummen, vnnd nicht reden konnen, bis auff den tag, da dis geschehen wirt, darumb, das du meynen worten nit geglawbet [88] hast, wilche sollen erfullet werden zu yhrer zeytt.

21 Vnd das volck wartet auff Zacharias, vnd verwunderte sich, das er so lange vertzog ym tempel, 22 vnd da er ausser gieng, kund er nit mit yhn reden, vnd sie merckten das er eyn gesicht gesehen hatte ym tempel, vnd er wincket yhn, vnd bleyb stumme.

23 Vnnd es begab sich, da die zeyt seynes ampts aus war, gieng er heym ynn seyn haus, 24 vnnd nach den tagen, wart seyn weyb Elisabeth schwanger, vnd verbarg sich funff monden, vnd sprach, 25 also hatt myr der herr gethan, ynn den tagen, da er mich angesehen hatt, das er meyne schmach vnter den menschen von myr neme.

26 Vnnd ym sechsten mond, ward der Engel Gabriel gesand von Gott, ynn eyne stadt ynn Gallilea, die heyst Nazareth, 27 zu eyner iungfrawen, die vertrawet war eynem man mit namen Joseph, von dem hauße Dauid, vnd der iungfrawen name heyst Maria, 28 vnd der Engel kam zu yhr hyneyn, vnd sprach, Gegrusset seystu holdselige, der herr ist mit dyr, du gebenedeyte vnter den weyben.

29 Da sie aber yhn sahe, erschrack sie vber seyner rede, vnd gedacht, wilch eyn grus ist das. 30 Vnd der Engel sprach zu yhr, furcht dich nit Maria, du hast gnade funden bey Gott. 31 Sihe, du wirst schwanger werden ym leybe, vnd eynen son geperen, des namen solltu Jhesus heyssen, 32 der wirt gros vnnd eyn son des hohisten genennet werden, vnd Gott der herr wirt yhm den stuel [212] seynes vatters Dauid geben, 33 vnd er wyrt eyn konig seyn vber das haus Jacob ewiglich, vnnd seynes konigreychs wirt keyn ende seyn.

34 Da sprach Maria zu dem Engel, wie soll das zu gehen? syntemal ich von keynem man weys. 35 Der Engel antwortet vnnd sprach zu yhr, der heylige geyst wirt komen vber dich, vnd die krafft des hohisten, wirt dich vbirschatten, darumb auch, das heylige, das geporn wirt, wirtt Gottis son genennet werden, 36 Vnnd sihe, Elisabet deyne gefreunte, gehet auch schwanger mit eynem son ynn yhrem alter, vnnd gehet itzt ym sechsten mond, die ym geschrey ist, das sie vnfruchtbar sey, 37 denn bey Gott ist keyn ding vnmuglich, 38 Maria aber sprach, Sihe hie byn ich die mayd des herren, myr geschehe wie du gesagt hast, vnd der Engel gieng von yhr.

39 Maria aber stund auff ynn den tagen, vnd gieng auff das gepirge mit zuchten, zu der stadt Jude, 40 vnd kam ynn das haus Zacharias, vnd grusset Elisabeth, 41 Vnnd es begab sich, als Elisabeth den gruß Maria horet, hupffet das kind ynn yhrem leybe, vnd Elisabet wartt des heyligen geysts voll, 42 vnd rieff lautt vnd sprach, gebenedeyet seystu vnter den weyben, vnd gebenedeyet sey die frucht deynes leibes, 43 vnd wo her kompt myr das, das die mutter meynes herrn zu myr komet? 44 Sihe, da ich die stymme deynes grussis horete, hupffete mitt freuden das kind ynn meynem leybe, 45 vnd selig bistu, die du geglewbt hast, denn es wirt vollendet werden, was zu dyr gesagt ist von dem herrnn.

[89] 46 Vnd Maria sprach, Meyne seel erhebt den herrn 47 vnd meyn geyst frewet sich ynn Gott meynem heyland. 48 Denn er hat die nydrickeyt seyner magd angesehen, Sihe, von nu an werden mich selig preyssen alle kinds kind. 49 Denn er hat grosse ding an myr than, der do mechtig ist, vnd des name heylig ist. 50 Vnd seyne barmhertzigkeyt weret ymer fur vnd fur bey denen die yhn furchten, 51 Er hat gewalt vbet mit seynem arm, vnd zurstrewet die da hoffertig sind ynn yhrs hertzen synn, 52 Er hat die gewalltigen von dem stuel gestossen, vnd die nydrigen erhaben, 53 Die hungerigen hatt er mit guttern erfullet, vnd die reychen leer gelassen. 54 Er hatt der barmhertzigkeyt gedacht, vnd seynem diener Jsrael auff geholffen, 55 wie er geredt hat vnsern vettern Abraham vnd seynem samen, ewiglich. 56 Vnnd Maria bleyb bey yhr bey drey monden, darnach keret sie widderumb heym.

57 Vnd Elisabeth kam yhr zeyt, das sie geperen solt, vnd sie gepar eynen son, 58 vnd yhr nachparn vnd gefreunten horeten, das der herr grosse barmhertzigkeyt an yhr than hatte, vnd freweten sich mit yhr. 59 Vnd es begab sich am achten tage kamen sie zu beschneytten das kindlin, vnd hiessen yhn nach seynem vatter, Zacharias. 60 Vnd seyne mutter antwortet, vnd sprach, mit nichten, sondernn er soll Johannes heyssen, 61 vnd sie sprachen zu yhr, ist doch niemant ynn deyner freuntschafft, der also heysse. 62 Vnd sie wincketen seynem vatter, wie er yhn wolt heyssen lassen, 63 vnd er foddert eyn teffelin, schreyb vnd sprach, Er heyst Johannes, vnd sie verwunderten sich alle, 64 vnd als bald wart seyn mund vnd seyne zunge auffthan, vnd redte vnd benedeyet Gott, 65 Vnd es kam eyn furcht vber alle nachparn, vnd all dis geschicht wart ruchtig auff dem gantzen Judischen gepirge, 66 vnd alle die es horeten namens zu hertzen, vnnd sprachen, was, meynstu, will aus dem kindlin werden? denn die hand gottis war mit yhm.

67 Vnd seyn vater Zacharias wart des heyligen geystes voll, weyssagt vnd sprach, 68 Gebenedeyt sey Gott der herr von Jsrael, denn er hatt besucht vnd erloset seyn volck, 69 Vnd hatt auff gericht eyn horn der selickeyt ynn dem hausse seynes dieners Dauid, 70 Als er vortzeytten geredt hat durch den mund seyner heyligen propheten, 71 Das er vns erredtett von vnsern feynden, vnnd von der hand aller die vns hassen, 72 Vnd die barmhertzigkeyt ertzeygette vnsern vetern, vnd gedecht an seynen heyligen bund, 73 das ist, an den eyd, den er geschworen hatt vnserm vater Abraham, vns zu geben, 74 Das wyr erloset aus der hand vnser feynde, yhm dieneten on furcht vnser leben lang 75 ynn heylickeyt vnd gerechtigkeyt die yhm gefellig ist. 76 Vnnd du kindlin wirst eyn prophet des hohisten heyssen, du wirst fur dem herrn her gehen, das du seynen weg bereyttest, 77 vnd erkentnis der selikeyt gebist seynem volck, die do ist ynn vergebung yhrer sunden, 78 durch die hertzliche barmhertzigkeyt vnsers gottis, durch wilche vns besucht hat der auffgang(auffgang) Christus nach der Gottheyt ist der auff gang ynn der hohe vom vatter. aus der hohe, 79 Auff das er erscheyne denen, die da sitzen ym finsternis vnd schatten des tods, vnd richte vnser fusse auff den weg des fridens.

[214] 80 Vnd das kindlin wuchs vnd wartt starck ym geyst, vnd war ynn der wusten, bis das er sollt her fur tretten fur das volck Jsrael.

Das ander Capitel.

[90] Es begab sich aber zu der zeytt, das eyn gepott von dem keyser Augustus aus gieng, das alle wellt geschetzt(geschetzt) Schetzen ist hie, das eyn iglicher hatt mussen an zeygen wie viel er vermocht am gutt. wurde, 2 vnd dise schetzung war die aller erste, vnd geschach zur zeytt, da Kyrenios landpfleger yn Sirien war, 3 vnnd es gieng yderman das er sich schetzen lies, eyn iglicher ynn seyne stadt. 4 Da macht sich auff, auch Joseph von Gallilea, aus der stadt Nazareth, ynn das Judisch land, zur stad Dauid, die da heyst Bethlehem, darumb das er von dem hauße vnd geschlecht Dauid war, 5 auff das er sich schetzen ließe mit Maria seynem vertraweten weybe, die gieng schwanger.

Matth. 1.6 Vnnd es begab sich, ynn dem sie daselbst waren, kam die zeyt das sie geperen sollte, 7 vnnd sie gepar yhren ersten son, vnnd wickelt yhn ynn windel, vnd leget yhn ynn eyn krippen, denn sie hatten sonst keynen raum ynn der herberge.

8 Vnnd es waren hirtten ynn der selben gegend auff dem feld, bey den hurtten, vnnd hutteten des nachts, yhrer herde, 9 vnnd sihe, der engel des herrnn trat zu yhn, vnd die klarheyt des herren leuchtet vmb sie, vnnd sie furchten sich seer, 10 vnnd der Engel sprach zu yhn, furcht euch nicht, Sehet, ich verkundige euch grosse freude, die allem volck widderfaren wirt, 11 denn euch ist heutte der heyland geporn, wilcher ist Christus der herre, ynn der stadt Dauid, 12 vnnd das habt zum zeychen, yhr werdet finden das kind ynn windel gewickellt, vnd ynn eyner krippen ligen, 13 Vnnd als bald war da bey dem engel, die menge der hymlischen heerscharen, die lobeten Gott, vnd sprachen, (wolgefallen) Das die menschen dauon lust vnd lieb haben werden gegen Gott vnd vnter nander, vnd dasselb mitt danck annemen, vnd dar vber alles mitt freuden, lassen vnd leyden14 Preys sey Gott ynn der hohe, vnd frid auff erden, vnd den menschen eyn wolgefallen.

15 Vnd es begab sich, da die Engel von yhn gen hymel furen, sprachen die hirtten vnternander, last vns nu gehen gen Bethlehem, vnd sehen die geschicht, die da geschehen ist, die vns der herre kund than hat, 16 vnd sie kamen eylend, vnnd funden beyde Marian vnnd Joseph vnd das kind ynn der krippen ligen. 17 Da sie es aber gesehen hatten, breytten sie das wortt aus, wilchs zu yhn von disem kind geredt war, 18 vnnd alle fur die es kam, wunderten sich der rede, die yhn die hirten gesagt hatten, 19 Maria aber behielt alle dise [218] wortt, vnd bewiget sie ynn yhrem hertzen, 20 vnd die hirtten kereten widderumb, preyseten vnnd lobten Gott vmb alles, das sie gehoret vnd gesehen hatten, wie denn zu yhn gesagt war.

21 Vnnd da acht tage vmb waren, das das kind beschnytten wurde, da ward seyn name genennet, Jhesus, wilcher genennet war von dem engel, ehe denn er empfangen wart ynn mutter leybe.

22 Vnd da die tage yhrer reynigunge nach dem gesetz Mosi, kamen,Leui. 12.
Exodi. 34.
Leui. 12.
brachten sie yhn gen Jerusalem, auff das sie yhn dar stelleten dem herren, 23 wie denn geschrieben steht ym gesetze des herren, allerley menlin, das zum ersten die mutter bricht, soll Gotte geheyliget heyssen, 24 vnnd das sie geben das opffer, nach dem gesagt ist ym gesetze des hernn, eyn par turtell tawben, odder zwo iunge tawben.

[91] 25 Vnnd sihe, Eyn mensch war zu Jerusalem, mit namen, Simeon, vnd der selbige mensch war frum vnd gott furchtig, vnd warttet auff den trost Jsrael, vnnd der heylige geyst war ynn yhm, 26 vnnd yhm war eyn antwort worden von dem heyligen geyst, Er sollt den todt nicht sehen, er hette denn zuuor den Christ des herren gesehen, 27 vnd kam aus anregen des geysts ynn den tempel.

Vnnd da die Elltern das kind Jhesum ynn den tempel brachten, das sie fur yhn thetten, wie man pflegt nach dem gesetz, 28 da nam er yhn auff seyne arme, vnd benedeyet Gott, vnd sprach, 29 Herr, Nu lessistu deynen diener ym fride faren,(frid faren) Das ist, Nu will ich frolich sterben. wie du gesagt hast, 30 denn meyne augen haben deynen heyland gesehen, 31 wilchen du bereyttet hast fur allen volckern, 32 das liecht zur erleuchtung der heyden, vnd zum preyß deynes volcks Jsrael.

33 Vnnd seyn vatter vnd mutter wunderten sich des, das von yhm geredt wart, 34 vnd Simeon benedeyet sie, vnnd sprach zu Maria seyner mutter, Sihe, diser wirtt gesetzt, zu eynem fall vnd auff stehen, vieler ynn Jsrael, vnd zu eynem zeychen, dem widdersprochen wirt, 35 vnd es wirt eyn schwerd durch deyn seele dringen, auff das vieler hertzen gedancken offinbar werden.

36 Vnd es war eyne prophetyn, Hanna, eyn tochter Phanuel vom geschlecht Aser, die war wol betaget, vnnd hatte gelebt sieben iar mit yhrem man von yhrer iungfrawschafft an, 37 vnnd war nu eyne wittwe bey vier vnd achtzig iarn, die kam nymmer vom tempel, dienet Gott mit fasten vnd betten tag [220] vnd nacht, 38 die selbige trat auch hyntzu, zu der selbigen stunde, vnd preyßete den herrn, vnd redte von yhm zu allen, die da warteten auff die erlosung Jsrael.

39 Vnd da sie alles vollendet hatten nach dem gesetz des herrnn, kereten sie sich widder ynn Galilean, zu yrer stad Nazareth, 40 aber das kind wuchs, vnd wart starck ym geyst, voller weyßheyt, vnd Gottis gnade war bey yhm.

41 Vnd seyne Elltern giengen alle iar gen Jerusalem, auff das osterfest, 42 vnnd da er zwelff iar allt war, giengen sie hynauff gen Jerusalem, nach gewonheyt des festis, 43 vnd da sie die tage vollendet hatten vnd, giengen widder zu haus, bleyb das kind Jhesus zu Jerusalem, vnnd seyne Ellternn wustens nicht, 44 sie meynten aber er were vnter den geferten, vnd kamen eyne tage reyße, vnd suchten yhn vnter den gefreunten vnd bekanten, 45 vnd da sie yhn nit funden, giengen sie widerumb gen Jerusalem vnd suchten yhn, 46 vnd es begab sich, nach dreyen tagen, funden sie yhn ym tempel sitzen mitten vnter den lerern, das er yhn zu horete, vnd sie fragete, 47 vnd alle die yhm zu horeten, wunderten sich seyns verstands vnd seyner antwort.

48 Vnd da sie yhn sahen, entsatzten sie sich, vnd seyne mutter sprach zu yhm, meyn son, warumb hastu vns das than? Sihe, deyn vatter vnd ich haben dich mit schmertzen gesucht, 49 vnd er sprach zu yhnen, was ists, das yhr mich gesucht habt? wisset yhr nit, das ich seyn mus, ynn dem das meynes vaters ist? 50 Vnd sie verstunden das wort nit, das er mitt yhn redet, 51 vnd er gieng hynab mit yhnen, vnd kam gen Nazareth, vnd war yhn vnterthan, vnd seyne muter behielt alle diße wort ynn yhrem hertzen, 52 vnnd Jhesus hieb fort an weyßheyt, alter, vnnd gnade bey Got vnd den menschen. [92]

Das dritte Capitel.

Jnn dem funfftzehenden iar, des keyserthums keysers Tiberij, da pontius Pilatus landpfleger war ynn Judea, vnd Herodes eyn vierfurst ynn Gallilea, vnnd seyn bruder Philippus eyn vierfurst zu Jturea vnd ynn der gegend Trachonitis, vnd Lisanias eyn vierfurst zu Abilene, 2 da Hannas vnd Cayphas hohe priester waren, da geschach der befelh Gottis zu Johannes Zacharias son, ynn der wusten, 3 vnnd er kam ynn alle gegend vmb den Jordan, vnd prediget die tauffe der busße, zur vergebung der sunde, 4 wie geschrieben stehet yn dem buch der rede JsaiasMatth. 3.
Marci. 1.
Jsa. 40,
des propheten, der do saget, Es ist eyne ruffende stymm ynn der wusten, Bereyttet den weg des herren, vnd macht seyne steyge richtig, 5 Alle tall sollen voll werden, vnnd alle berge vnnd hugel [222] sollen ernydrigt werden, vnnd was krum ist soll richtig werden, vnnd was vneben ist soll schlechter weg werden, 6 vnd alles fleysch wirt den heyland Gottis sehen.

Matth. 3.7 Da sprach er nu zu dem volck, das hynaus gieng, das es sich von yhm tauffen liesse, yhr ottern getzichte, wer hatt denn euch so gewiß gemacht, das yhr entrinnen werdet dem zukunfftigen zorn? 8 Sehet zu, thutt rechtschaffene frucht der bus, vnd nempt euch nit fur zu sagen, wyr haben Abraham zum vater, denn ich sage euch, Gott kan Abraham aus disen steynen kinder erwecken, 9 Es ist schon die axt den bawmen an die wurtzel gelegt, wilcher bawm nicht gute frucht bringt, wirt abgehawen vnd ynn das fewr geworffen.

10 Vnd das volck fragt yhn, was sollen wyr denn thun? 11 Er antwort vnnd sprach zu yhnen, wer zween rock hatt, der gebe dem, der keynen hatt, vnd wer speyße hatt, thue auch also.

12 Es kamen auch die zolner, das sie sich teuffen liessen, vnd sprachen zu yhm, Meyster, was sollen denn wyr thun? 13 Er sprach zu yhnen, vbirsetzt die leutt nicht mitt ewer hantierung.

(Gewalt) Gewalt ist offenlicher freuel, Vnrecht, ist wenn man mitt bosen tucken dem andern seyn recht verdruckt vnd schendet.14 Da fragten yhn auch die kriegs leutt, vnd sprachen, was sollen denn wyr thun? vnd er sprach zu yhnen, thut niemant gewalt odder vnrecht vnd last euch benugen an ewrem solde.

Matth. 3.
Marci. 1.
Johan. 1.
15 Als aber das volck ym wahn war, vnnd dachten alle ynn yhren hertzen, ob er villeicht Christus were, 16 antwortet Johannes, vnnd sprach zu allen, ich teuffe euch mitt wasser, Es kompt aber eyn stercker nach myr, dem ich nit gnugsam byn, das ich die rymen seyner schuch auffloße, der wirtt euch mitt dem heyligen geyst vnd mit fewr teuffen, 17 ynn desselben hand ist die worff schauffel, vnd er wirtt seyne tennen fegen, vnnd wirt den weytzen ynn seyne scheuren samlen, vnd die sprew wirt er mit ewigem fewr verprennen, 18 vnd viel anders mehr vermanet vnd verkundigt er dem volck.

Matth. 14.
Marci. 6.
19 Herodes aber der vierfurst da er von yhm gestrafft wartt, vmb Herodias willen seynes bruders weyb, vnd vmb alles vbels willen [93] das Herodes thett, 20 vber das alles legt er Johannes gefangen.

Matth. 3.
Marci. 1.
Johan. 1.
21 Vnd es begab sich, da sich alles volck ließ teuffen, vnnd Jhesus auch tauffet war, vnd bettet, das sich der hymel auffthet, 22 vnnd steyg ernyder der heylige geyst, ynn leyplicher gestalt auff yhn, wie eyne tawbe, vnd eyne stym kam aus dem hymel, die sprach, Du bist meyn lieber son, ynn dem ich eyn wolgefallen habe.

[224] 23 Vnd Jhesus war, bey dreyssig iaren, do er anfieng, vnnd er wartt gehalten fur eyn son Joseph, wilcher war eyn son Eli.

24 der war eyn son Matat.
der war eyn son Leui. der war eyn son Melchi.
der war eyn son Janna.
der war eyn son Joseph.
25 der war eyn son Matathias.
der war eyn son Amos.
der war eyn son Nahum.Von disem schreyben Philo vnd Josephus, der Mattheus ettlich aussen lest.
der war eyn son Esli.
der war eyn son Nange.
26 der war eyn son Maath.
der war eyn son Matathias.
der war eyn son Semei.
der war eyn son Joseph.
der war eyn son Juda.
27 der war eyn son Johanna.
der war eyn son Resya.
der war eyn son Zorobabel.
der war eyn son Salathiel.
der war eyn son Neri.
28 der war eyn son Melchi.
der war eyn son Addi.
der war eyn son Kosam.
der war eyn son Elmadam.
der war eyn son Her.
29 der war eyn son Jeso.
der war eyn son Eliezer.
der war eyn son Jorem.
der war eyn son Mattha.
der war eyn son Leui.
30 der war eyn son Simeon.
der war eyn son Juda.
der war eyn son Joseph.
der war eyn son Jonam.
der war eyn son Eliakim.
31 der war eyn son Melea.
[94] der war eyn son Menam.
der war eyn son Mathathan
der war eyn son Nathan.
der war eyn son Dauid.
32 der war eyn son Jesse.
der war eyn son Obed.
der war eyn son Boos.
der war eyn son Salmon.
der war eyn son Nahasson.
33 der war eyn son Aminadab.
der war eyn son Aram.
der war eyn son Esrom.
der war eyn son Phares.
der war eyn son Juda.
34 der war eyn son Jacob.
der war eyn son Jsaac.
der war eyn son Abraham.
der war eyn son Thara.
der war eyn son Nachor.
35 der war eyn son Saruch.
der war eyn son Ragahu.
der war eyn son Phalek.
der war eyn son Eber.
der war eyn son Sala.
36 der war eyn son Caynan.
der war eyn son Arphachsad.
der war eyn son Sem.
der war eyn son Noe.
der war eyn son Lamech.
37 der war eyn son Mathusala.
der wer eyn son Enoch.
der war eyn son Jared.
der war eyn son Maleleel.
der war eyn son Caynan
38 der war eyn son Enos.
der war eyn son Seth.
der war eyn son Adam.
der war Gottis.

[226]

Das vierde Capitel.

Jhesus aber voll heyliges geystes kam widder von dem Jordan, vnd wart vom geyst ynn die wusten gefuret, Matth. 4.2 vnd wartt viertzig tage lang versuchet vonn dem teuffel, vnnd er asß nichts yhn den selbigen tagen, vnnd da die selbigen eyn ende hatten, hungerte yhn darnach. 3 Der teuffel aber sprach zu yhm, Bistu [95] Gottis son, so sprich zu dem steyn, das er brod werde, 4 vnd Jhesus antworttet vnnd sprach zu yhm, Es stehet geschrieben,Deute. 8. Der mensch wirtt nicht alleyn von brodt leben, sondern von eynem iglichen wortt Gottis.

5 Vnd der teuffel furet yhn auff eynen hohen berg, vnd weyset yhm alle reych der gantzen welt, ynn eynem augenblick, 6 vnnd sprach zu yhm, Dise macht will ich dyr alle geben, vnnd yhre herlickeyt, denn sie ist myr vbirgeben, vnd ich gebe sie wilchem ich will, 7 so du nu mich wilt anbeten, soll es alles deyn seyn, 8 Jhesus antwortt yhm vnd sprach, heb dich von myr du teuffel, Es stehet geschrieben,Deuter. 6. Du sollt Got deynen hern anbeten, vnnd yhm alleyn dienen.

9 Vnd er furet yhn gen Jherusalem, vnnd stellet yhn auff des tempels zynnen, vnnd sprach zu yhm, Bistu Gottis son, so lasß dich von hynnen hyn vndern, 10 denn es stehet geschrieben, Er wirt befelhen seynen englen von dyr, das sie dich bewaren 11 vnnd auff den henden tragen, auff das du nit etwa deynen fusß an eyn steyn stossest, 12 vnd Jhesus antwort vnd sprach zu yhm, Es ist gesagt,Deuter. 6. Du sollt Gott deynen herrenn nit versuchen. 13 Vnd da der teuffel alle versuchung vollendet hatte, weych er von yhm, eyn zeytt lang.

14 Vnnd Jhesus kam widder ynn des geystes krafft ynn Gallilean, vnd das gerucht erschall von yhm, durch alle vmb ligende ortt, 15 vnnd er leret ynn yhren schulen vnd wart von yderman gepreyset.

16 Vnd er kam gen Nazareth, da er ertzogen war, vnd gieng ynn die schule, nach seyner gewonheytt, am Sabbath, vnd stund auff vnd wollt lesen, 17 Da wart yhm das buch des propheten Jsaias gereychet, vnd da er das buch rumb warff, fand er den ortt, da geschrieben steht, Jsaia. 61.18 Der geyst des herrnn auff myr, der halben er mich gesalbet hatt, zuuerkundigen das Euangelium den armen hatt er mich gesand, zu heylen die zu malmeten hertzen, zu predigen den gefangnen die erledigung, vnd den blinden das gesicht, los zu geben die zurschlagene ynn die erledigung, 19 zu predigen das angenehme iar des herren.

[228] 20 Vnd als er das buch zu thett, gab ers dem diener, vnd satzt sich, vnd aller augen die ynn der schule waren, sahen auff yhn, 21 vnd er fieng an zu sagen zu yhn, Heutte ist diße schrifft erfullet ynn ewrn ohren, 22 vnd sie gaben alle von yhm zeugnisse, vnd wunderten sich der holdseligen wortt, die aus seynem mund giengen, vnnd sprachen, Jst das nicht Josephs son?

23 Vnd er sprach zu yhn, yhr werdet freylich zu myr sagen dis sprichwortt, Artzt hilff dyr selber, Denn wie gros ding haben wyr gehoret zu Capernaum geschehen? Thu auch also hie ynn deynem vatterland, 24 Er sprach aber, warlich ich sage euch, keyn prophet ist angenehm ynn seynem vatterland.Johan. 4.

25 Aber ynn der warheytt sage ich euch, Es waren viel wittwen ynn Jsrael, zu Elias zeyten, da der hymel verschlossen war, drey iar vnd [96] sechs monde, 3. Reg. 17.
4. Reg. 5
26 vnd zu der keyner wart Elias gesand, denn alleyn gen Sarephtha der Sidoner zu eyner wittwe, 27 Vnd viel außsetzige waren ynn Jsrael zu Eliseus zeytten, vnnd der keyner wart gereynigt denn alleyne Neeman von Syrien.

28 Vnd sie wurden voll zorns alle die ynn der schule waren, da sie das horeten, 29 vnd stunden auff, vnd stiessen yhn zur stadt hynaus vnd fureten yhn auff eynen hugel des berges, darauff yhre stadt gebawet war, das sie yhn hynab sturtzeten, 30 Aber er gieng mitten durch sie hyn, 31 vnd kam gen Capernaum ynn die stadt Gallilea, vnd leret sie an den sabbathen, 32 vnd sie verwunderten sich seyner lere, denn seyne rede war gewalltig.

Matth. 8.
Marci. 1.
33 Vnd es ware eyn mensch ynn der schule, besessen mit eynem vnreynen tewfel, vnd der schrey lautt 34 vnd sprach, Halt, was haben wyr mit dyr zu schaffen, Jhesu von Nazareth, du bist komen vns zuuerderben, Jch weys wer du bist, nemlich, der heylige Gottis, 35 vnnd Jhesus bedrawet yhn vnd sprach, verstumme vnd far aus von yhm, vnd der teufel warff yhn mitten vnter sie, vnd fur aus von yhm, vnd thet yhm keynen schaden, 36 vnd es kam eyn forcht vbir sie alle vnd redten mitteynander vnd sprachen, was ist das fur eyn ding? Er gepeutt mit macht vnd gewalt den vnreynen geysten, vnd sie faren aus, 37 Vnnd es erschall seyn geschrey ynn alle ortte des vmbligenden landes.

Matth. 8.
Marci. 1.
38 Vnd er stund auff aus der schulen, vnd kam ynn Simonis haus, vnd Simonis schwiger war mit eynem hartten fiber behafft, vnd sie baten yhn fur sie, 39 vnd er tratt zu yhr, vnd gepott dem fiber, vnd es verlies sie, vnd bald stund sie auff, vnd dienete yhn.

[230] 40 Vnnd da die sonne vntergangen war, alle die da mancherley krancken hatten, brachten sie zu yhm, vnd er legt auff eynen iglichen die hende, vnnd machet sie gesund, 41 Es furen auch die teuffel aus von vielen, schreyen vnd sprachen, du bist Christus, der son Gottis, vnd er bedrawet sie, vnd lies sie nicht reden, denn sie wisten, das er Christus war.

42 Da es aber tag wart, gieng er hynaus an eyne wuste stett, vnd das volck suchte yhn, vnd kamen zu yhm, vnd hielten yhn auff, das er nit von yhn gienge, 43 Er sprach aber zu yhnen, ich mus auch andern stedten das Euangelium predigen vom reych gottis, denn datzu bynn ich gesandt, 44 vnd er prediget ynn den schulen Gallilea.

Das funfft Capitel.

Es begab sich aber, da yhn das volck vbirfiel, zu horen das wortt Gottis, vnd er stund am see der stad Genezareth, 2 vnd sahe zwey schiff am see stehen, die fisscher aber waren außgetretten, vnnd wusschen yhre netze, 3 tratt er ynn der schiff eyns, wilchs war Simonis, vnnd batt yhn, das ers eyn wenig vom land furet, vnd er satzt sich, vnd leret das volck aus dem schiff.

[97] 4 Vnd als er hatte auffgehoret zu reden, sprach er zu Petro, fare auff die hohe, vnd werfft ewre netze aus, das yhr eyn zug thut, 5 Vnd Petrus antwort vnd sprach zu yhm, meyster, wir haben die gantze nach erbeyttet, vnd nichts gefangen, Aber auff deyn wortt will ich das netz auswerffen. 6 Vnd da sie das thetten, beschlossen sie eyn grosse menge fissche, vnd yhr netz zu reyß, 7 vnnd sie wincketen yhrn gesellen die ym andern schiff waren, das sie kemen vnd hulffen yhn zyhen, vnd sie kamen vnd fulleten beyde schiff voll, also, das sie suncken.

8 Da das Simon Petrus sahe, fiel er Jhesu zu den knyen, vnd sprach, Herre gehe von myr hynaus, ich byn eyn sundiger mensch, 9 denn es war sie eyn schrecken ankomen, vnd alle die mit yhm waren vber disem fissch zug, den sie mitteynander thon hatten, 10 desselbigen gleychen auch Jacoben vnd Johannen die sone Zebedei, Simonis gesellen, vnd Jhesus sprach zu Simon,Matth. 4.
Marci. 1.
furcht dich nicht, denn von nu an wirstu menschen fahen. 11 Vnd sie fureten die schiff zu land, vnd verließen alles, vnd folgeten yhm nach.

Matth. 8.12 Vnnd es begab sich, da er ynn eyner stadt war, sihe, da war eyn man voll außsatzs, da der Jhesun sahe, fiel er auff seyn angesicht, vnd batt yhn, vnd sprach, Herr, willtu, so kanstu mich reynigen, 13 vnnd er streckt seyne [232] hand aus, vnd ruret yhn an, vnd sprach, ich wills thun, sey gereyniget, vnd also bald gieng der außsatz von yhm, 14 vnd er gepott yhm, das ers niemant sagen sollt, sondern gang hyn vnd zeyge dich dem priester, vnd opffer fur deyne reynigung, wie Moses gepotten hatt zum zeugnis vber sie.

15 Es kam aber yhe weytter aus, vnd kam viel volcks zu samen, das sie yhn horeten vnnd durch yhn gesund wurden von yhren kranckheytten, 16 Er aber weych vnd enthielt sich ynn den wusten stetten, vnd bettet.

Matth. 9.
Marci. 2.
17 Vnd es begab sich auff eynen tag, das er lerete, vnnd sassen da die phariseer vnd schrifftgelerten, die da komen waren aus allen merckten ynn Gallilea vnd Judea vnd von Jerusalem, vnd die krafft des hern gieng von yhm vnd halff yderman. 18 Vnd sihe, etlich menner brachten eynen menschen auff eym bett, der war giechtbruchig, vnd sie suchten, wie sie yhn hyneynbrechten, vnd fur yhn legten, 19 vnd da sie fur dem volck nit funden, an wilchem ort sie yhn hyneyn brechten, stiegen sie auff das dach, vnd ließen yhn durchs pfster ernyder mit dem bettlin, mitten vnter sie, fur Jhesum, 20 vnd da er yhren glawben sahe, sprach er zu yhm, Mensch, deyn sund sind dyr vergeben, 21 vnd die schrifftgelerten vnnd phariseer fiengen an zu dencken vnd sprachen, wer ist der, das er Gottis lesterung redet? Wer kan sund vergeben denn alleyne Gott?

22 Da aber Jhesus yhre gedancken merckte, antworttet er, vnd sprach zu yhn, was denckt yhr ynn ewren hertzen? 23 Jsts leichter zu sagen, dyr sind deyne sund vergeben, odder zu sagen, stand auff vnd wandell? 24 Auff das yhr aber wisset, das des menschen son macht hatt auff erden sund zuuergeben, sprach er zu dem gichtbruchigen, ich sage dyr, stand auff, vnnd hebe deyn betlin auff, vnnd gang heym, 25 vnnd als [98] bald stund er auff, fur yhren augen, vnd hub das auff, darauff er gelegen war, vnd gieng heym, vnd preysset Gott, 26 vnnd sie entsatzten sich alle vnd preysseten Gott, vnd wurden voll furcht, vnnd sprachen, wyr haben heutte seltzam ding gesehen.

Matth. 9.
Marci. 2.
27 Vnd darnach gieng er aus, vnd sahe eynen tzollner, mit namen Leuis am zoll sitzen, vnd sprach zu yhm, folge myr nach, 28 vnd er verließ alles, stund auff vnd folget yhm nach, 29 Vnd der Leuis richtet yhm eyn gros mal zu ynn seynem hauße, Vnd viel zolner vnd andere sassen mit yhm zu tissch, 30 vnd die schrifftgelerten vnd phariseer murreten widder seyne iunger, vnnd sprachen, warumb esset vnd trincket yhr mitt den zollnern vnd sundern? 31 Vnd Jhesus antwortt vnnd sprach zu yhnen, Die gesunden durffen des artzts nit, sondernn die krancken, 32 ich bynn komen zu ruffen den sundern zur busse vnnd nicht den gerechten.

[234] Matth. 9.
Marci. 2.
33 Sie aber sprachen zu yhm, warumb fasten Johannes iunger so offt, vnnd betten so viel, des selbigen gleychen der phariseer iunger, aber deyne iunger essen vnd trincken, 34 Er sprach aber zu yhn, yhr mugt der hochtzeyt kinder nicht zu fasten treyben so lang der breuttgam bey yhn ist, 35 Es wirt aber die tzeyt komen, das der breuttgam von yhn genommen wirt, denn werden sie fasten.

Marci. 9.
Marci. 2.
36 Vnd er saget zu yhn eyn gleychnis, Niemant flickt eyn lappen vom newen kleyd auff eyn allt kleyd, wo anders, so zu reysset er auch das newe, vnd der lappe vom newen reymet sich nit auff das allte, 37 Vnd niemant fasset most ynn allte schleuch, wo anders, so zureysset der most die schleuch, vnd wirt verschutt, vnd die schleuch komen vmb, 38 sondern den most soll man ynn newe schleuch fassen, ßo werden sie beydes behalten, 39 Vnd niemant ist, der vom allten trinckt, vnd wolle bald des newen, denn er spricht, der allt ist milder

Das Sechst Capitel.

Matth. 12.
Marci. 2.
Unnd es begab sich auff eynen Affter sabbath, das er durch getreyde gieng, vnd seyne iunger raufften ehern aus, vnd assen, vnnd rieben sie mit den henden, 2 Ettlich aber der phariseer sprachen zu yhnen, warumb thut yhr, das sich nit zympt zu thun auff die Sabbather? 3 Vnd Jhesus antwort vnd sprach zu yhn, Habt yhr nicht das gelesen,1. Reg. 12. das Dauid thett, da yhn hungerte, vnd die mit yhm waren? 4 Wie er zum haus Gottis eyngieng, vnnd nam schaw brott, vnd asß, vnd gab auch denen, die mit yhm waren, die doch niemant thurst essen on die priester alleyn, 5 vnd er sprach zu yhn, Des menschen son ist eyn herre, auch des Sabbaths.

Matth. 21.
Marci. 3.
6 Es geschach aber auff eynen andern Sabbath, das er gieng ynn die schule, vnd lerete, vnd da war eyn mensch, des recht hand war verdurret, 7 Aber die schrifftgelerten vnd phariseer hielten auff yhn, ob er auch heylen wurd, auff den Sabbath, auff das sie eyne sach zu yhm [99] funden, 8 Er aber merckt yhr gedancken, vnd sprach zu dem menschen mit der durren hand, stand auff vnd tritt er fur, vnnd er stund auff, vnd trat da hyn, 9 da sprach Jhesus zu yhn, ich frage euch, was zympt sich zu thun auff den Sabbat? gutts odder boßis? das leben erhalten odder verderben? 10 vnnd er sahe sie alle an vmbher vnnd sprach zu dem menschen, streck deyne hand aus, vnnd er thets, do wart [236] yhm seyne hand wider zu recht bracht, gesund wie die ander, 11 Sie aber wurden voller vnsynnickeyt, vnd beredten sich mit eynander, was sie yhm thun wollten.

Matth. 10.
Marci. 3.
12 Es begab sich aber zu der tzeyt, das er gieng auff eynen berg zu beten, vnd er bleyb vbir nacht ynn dem gepett zu Gott, 13 vnnd da es tag ward, rieff er seynen iungern, vnd erwelet yhr zwelffe, wilche er auch Apostel nennet, 14 Simon wilchen er Petron nennet, vnd Andrean seynen bruder, Jacoben vnd Johannen, Philippon vnd Bartolomeon, 15 Mattheon vnd Thoman, Jacoben Alphees son, Simon genant Zelotes, 16 Judas Jacobs son, vnnd Judan Jscharioten der do war der verrheter.

17 Vnd er steyg ernyder mit yhn, vnnd tratt auff eyn platz ym feld, vnd der hauffe seyner iunger vnd eyn grosse menige des volcks von allem Judischem land vnd Jerusalem, vnnd Tyro vnnd Sydon am meer gelegen, 18 die da komen waren, yhn zu horen, vnd geheylt werden von yhren seuchen, vnd die von vnsawbern geysten vmbtrieben wurden, die wurden gesund, 19 vnnd alles volck sucht, das sie yhn an ruren mochten, denn es gieng krafft von yhm, vnd heylet sie alle.

Matth. 5.20 Vnd er hub seyne augen auff vbir seyne iunger vnd sprach, Selig seyt yhr armen, denn das reych Gottis ist ewr, 21 Selig seyt yhr, die yhr hie hungert, denn yhr sollt satt werden, Selig seyt yhr, die yhr hie weynet, denn yhr werdet lachen, 22 Selig seyt yhr, so euch die menschen hassen, vnd absondern euch, vnd schellten euch, vnd verwerffen ewren namen, als eynen boßhafftigen, vmb des menschen sons willen, 23 frewet euch als dann vnnd hupffet, denn, sehet, Ewr lohn ist gros ym hymel, des gleychen thatten yhre vetter den propheten auch.

24 Aber dar gegen weh euch reychen, denn yhr habt ewern trost dahyn, 25 Weh euch die yhr voll seyt, denn euch wirt hungern, Weh euch die yhr hie lachet, denn yhr werdet weynen vnd heulen 26 Weh euch, wenn euch yderman woll redet, Des gleychen thatten yhre vetter den falschen propheten auch.

Marci. 5.27 Aber ich sage euch die yhr zu horet, Liebet ewre feynde, Thutt wol den die euch hassen, 28 Benedeyet, die euch vermaledeyen, Bittet fur die euch beleydigen, 29 Vnd wer dich schlegt auff eyn backen, dem biete den andern auch dar, Vnd wer dyr den mantel nympt, dem were nit auch den rock, 30 Wer dich bitt, dem gib, Vnd wer dyr nympt das deyne, da foddere es nicht widder, [238] 31 Vnd wie yhr wolt, das euch die leutt thun sollen, also thutt yhn gleych auch yhr.

[100] 32 Vnd so yhr liebet die euch lieben, was habt yhr dauon? denn die sunder lieben auch yhre liebhaber, 33 Vnnd wenn yhr ewern wolthettern wolthut, was dancks habt yhr dauon? denn die sunder thun dasselbe auch. 34 Vnd wenn yhr leyhet, von den yhr hoffet zu nemen, was danck habt yhr dauon? denn die sunder leyhen den sundern, auch auff das sie gleychs wider nemen. 35 Doch aber, liebt ewre feynde, thut wol, vnnd leyhet das yhr nichts dafur hoffet, so wirtt ewr lohn gros seyn, vnd werdet kinder des allerhohisten seyn, denn er ist guttig vber die vndanckbarn vnd boßhafftigen.

Matth. 7.36 Darumb seyt barmhertzig, wie ewr vater auch barmhertzig ist, 37 Richtet nicht, so werdet yhr nicht gericht, Verdampt nicht, so werdet yhr nit verdampt, Vergebt, so wirt euch vergeben, 38 Gebt, ßo wirt euch geben, Eyn voll, gedruckt, geruttellt vnd vbirflussig mas wirt man ynn ewren schos geben, Denn eben mit dem maß, da yhr mitt messet, wirtt man euch widder messen.

39 Vnd er saget yhn eyn gleychnis, Mag auch eyn blynder eynem blinden den weg weysen? werden sie nicht alle beyde ynn die gruben fallen? 40 Der iunger ist nicht vber den meyster, wilcher aber volkomen wirt, der wirt wie seyn meyster seyn. Matth. 7.41 Was sihestu aber eyn splitter ynn deynes bruders auge, vnd des balcken ynn deynem auge wirstu nit gewar? 42 odder wie kanstu sagen zu deynem bruder, Hallt still bruder, ich will den splitter aus deynem auge ziehen, vnnd du sihest selbs nit den balcken ynn deynem auge? du heuchler, zeuch zuuor den balcken aus deynem auge, vnd besihe denne, das du den splitter aus deynes bruders auge zihest.

Matth. 12.43 Denn es ist keyn gutter bawm der faule frucht trage, vnd keyn fauler bawm der gute frucht trage, 44 Ein yglicher baum wirt an seyner eygen frucht erkand, Denn man ließet nit feygen von den dornen, auch so ließet man nit weyndrawben von der hecken, 45 Eyn gutter mensch bringt gutts erfur, aus dem gutten schatz seynes hertzen, vnd eyn boßhafftiger mensch bringt boses erfur, aus dem boßen schatz seynes hertzen, Denn wes das hertz voll ist, des geht der mund vber.

Matth. 7.46 Was heysset yhr mich aber, Herre, Herre, vnnd thut nit was ich euch sage? 47 Wer zu myr kompt, vnnd horet meyne rede vnnd thut sie, den will ich euch malen, wem er gleych ist, 48 Er ist gleych eynem menschen der eyn haus bawete, vnd grub tieff, vnd legt den grund auff den fels, da aber gewesser [240] kam, da reys der strom zu dem haus zu, vnd mochts nicht bewegen, denn es war auff den fels gegrund, 49 Wer aber horet vnd nicht thut, der ist gleych eynem menschen, der eyn haus bawete auff die erden on grund, vnd der strom reys zu yhm zu, vnd es fiel bald, vnd das hauße gewan eynen grossen rysß.

Das Siebend Capitel.

[101] Matth. 8.Nach dem er aber fur dem volck aus geredt hatte, gieng er gen Capernaum, 2 vnnd eyns hawptmans knecht lag tod kranck, der war yhm tewr, 3 da er aber horet von Jhesu, sandt er die Elltisten der Juden zu yhm, vnd batt yhn, das er keme, vnd macht seynen knecht gesund, 4 da sie aber zu Jhesu kamen batten sie yhn mit vleyß, vnd sprachen, Er ist seyn werd, das du yhm das ertzeygest, 5 denn er hatt vnser volck lieb, vnd hatt vns die schule erbawen, 6 Jhesus aber gieng mitt yhn hynn.

Da sie aber nu nicht fernn von dem hausße waren, sand der hewbt man freund zu yhm, vnd lies yhm sagen, Ach herre, bemuhe dich nicht, ich byn nicht gutt gnug, das du vnter meyn dach gehist, 7 darumb ich auch mich selb nicht wirdig geacht hab, das ich zu dyr keme, sondern sprich eyn wort, so wirtt meyn knabe gesundt, 8 Denn auch ich byn eyn mensch der vbirkeyt vnter than, vnd habe kriegs knecht vnter myr, vnd sprech zu eynem, gehe hynn, so gehet er hyn, vnd zum andern, kom her, so kompt er, vnnd zu meynem knecht, thue das, so thut ers, 9 Da aber Jhesus das horet, verwundert er sich seyn, vnd wand sich vmb, vnd sprach zu dem volck das yhm nachfolgete, ich sage euch, solchen glawben hab ich ynn Jrael nicht funden, 10 vnd da die gesandten widderumb zu haus kamen, funden sie den krancken gesundt.

11 Vnd es begab sich darnach, das er ynn eyne stad mit namen Nain gieng, vnd giengen seyner iunger viel mit yhm, vnd viel volcks, 12 Als er aber nah an das thor der stad kam, Sihe, da trug man eyn todten eraus, der eyn eyniger son seyner mutter war, vnd sie war eyne witwe, vnd viel volcks aus der stad gieng mit yhr, 13 vnd da sie der herre sahe, iammert es yhn, vnd sprach zu yhr, weyne nit, 14 vnd tratt hynzu, vnnd ruret den sarck an, vnd die treger stunden, vnd er sprach, iungling, ich sage dyr, stand auff, 15 vnd der todte richt sich auff, vnnd fieng an zu reden, vnd er gab yhn seyner mutter, 16 vnd kam sie alle eyn furcht an, vnd preyseten Gott, vnd sprachen, Es ist eyn grosser prophet vnter vns aufferstanden, vnd Gott hatt seyn volck heymsucht, 17 vnd dise rede von yhm erschal ynn das gantz Judisch land, vnd ynn alle vmbligende lender.

[242] Matth. 11.18 Vnd es verkundigeten Johanni seyne iunger das alles, vnd er rieff zu sich seyner iunger zween, 19 vnd sandte sie zu Jhesu vnd[1] lies yhm sagen, Bistu der do komen soll? odder sollen wyr eyns andern wartten? 20 Da aber die menner zu yhm kamen, sprachen sie, Johannes der teuffer hatt vns zu dyr gesandt, vnd lest dyr sagen, Bistu der da komen soll? odder sollen wyr eynes andern wartten? 21 Zu der selbigen stund aber, machte er viele gesund, von seuchen vnd plagen vnd bosen geysten, vnd vielen blinden schenckt er das gesicht, 22 vnd Jhesus antwortt vnnd sprach zu yhn, gehet hyn vnd verkundiget Johanni, was yhr gesehen vnd gehoret habt,Jsai. 61. die blinden sehen, die lamen gehen, die außsetzigen werden reyn, die tawben horen, die todten stehen auff, den armen wirt das Euangelium prediget, 23 vnd selig ist der sich nicht ergert an myr.

[102] Matth. 11.24 Da aber die boten Johannis hyn giengen, fieng Jhesus an zu reden zu dem volck von Johanne, Was seyt yhr hynaus gangen yn die wusten zu sehen? wolltet yhr eyn rohr sehen, das vom wind bewegt wirt? 25 odder was seyt yhr hynaus gangen zu sehen? wolltet yhr eynen menschen sehen ynn weychen kleydern? Sehet, die ynn herlichen kleydern vnnd lusten leben, die sind ynn den kuniglichen hofen, 26 odder was seyt yhr hynaus gangen zu sehen? woltet yhr eynen propheten sehen? ia ich sage euch, der da mehr ist denn eyn prophet, 27 Er ists, von dem geschrieben stehet, Sihe, ich sende meynen engel fur deynem angesicht, der da bereyten soll deynen weg fur dyr, 28 Denn ich sage euch,Malach. 3. Das vnter den, die von weyben geporn sind, ist keyn grosser prophet, denn Johannes der tauffer, Der aber kleyner ist ym reych Gottis, der ist grosser denn er.

29 Vnd alles volck, das yhn horet vnd die zollner, gaben gott recht, vnd ließen sich tauffen mitt der tauffe Johannis. 30 Aber die phariseer vnd schrifftgelerten[2] verachteten Gottis rad widder sich selbs, vnnd liessen sich nicht von yhm teuffen.

Matth. 11.31 Aber der herr sprach, wem soll ich die menschen dises geschlechtis vergleychen? vnd wem sind sie gleych? 32 sie sind gleych den kindernn die auff dem marckt sitzen,vnd ruffen gegen ander vnd sprechen, wyr haben euch gepfiffen, vnd yhr habt nicht getantzet, wyr haben euch geklaget, vnd yhr habt nicht geweynet. 33 Denn Johannes der teuffer ist komen, vnd asß nit brott, vnd tranck keyn weyn, so saget yhr, Er hat den teuffel, 34 Des menschen son ist komen, isset vnd trinckt, so saget yhr, sihe, der mensch ist eyn fresser vnd weynseuffer, der zollner vnd der sunder freund, 35 vnd die weyßheyt mus sich rechtfertigen lassen von allen yhren kindernn.

36 Es batt yhn aber, der phariseer eyner, das er mitt yhm esse, vnd er gieng hyneyn ynn des phariseers haus, vnd setzet sich zu tisch, 37 vnd sihe, eyn weyb war ynn der stadt, die war eyn sunderyn, da die vernam, das er zu tissch sasß ynn des phariseers hauße, bracht sie eyn glas mit salben, 38 vnd [244] tratt hynden zu seynen fussen, vnd weynet, vnd fieng an seyne fusse zu netzen mit trenen, vnd mit den haren yhrs hewbts zu trucken, vnd kusset seyne fusße, vnd salbet sie mit salben.

39 Da aber das der phariseer sahe, der yhn geladen hatte, sprach er bey sich selbs, vnd saget, wenn diser eyn prophet were, so wyste er, wer vnd wilche eyn weyb das ist, die yhn anruret, denn sie ist eyn sunderyn, 40 vnd Jhesus antworttet vnd sprach zu yhm, Symon, ich hab dyr was zu sagen, Er aber sprach, meyster sage an, 41 Es hatte eyn lehen herr zween schuldiger, Eyner war schuldig funff hundert pfennige, der ander funfftzig, 42 da sie aber nicht hatten zubetzalen, schenckt ers beyden, Sage an, wilcher vnter denen wirtt yhn am meysten lieben? 43 Simon antwort vnd sprach, ich achte, dem er am meysten geschenckt hatt, Er aber sprach zu yhm, du hast recht gericht.

44 Vnd er wand sich zu dem weyhe, vnnd sprach zu Simon, sihestu [103] dis weyb? Jch byn komen ynn deyn haus, Du hast myr nicht wasser geben zu meynen fussen, dise aber hatt meyn fusse mit threnen genetzt vnd mit den haren yhrs hewbts getrockett, 45 Du hast myr keynen kus geben, Dise aber, nach dem sie hereynkomen ist, hat sie nicht ablassen meyne fusße zu kussen, 46 du hast meyn hewbt nicht mit ole gesalbet, sie aber hatt meyne fusße mit salbeu gesalbet. 47 Der halben sage ich dyr, yhr sind viel sunde vergeben, denn sie hatt viel geliebet, wilchem aber wenig vergeben wirt, der liebt auch wenig.

48 Vnd er sprach zu yhr, dyr sind deyne sund vergeben, 49 Da fiengen an die mit zu tissch sassen, vnd sprachen bey sich selbs, Wer ist diser, der auch die sunde vergibt? 50 Er aber sprach zu dem weybe, Deyn glawbe hatt dyr geholffen, gang hyn mit friden.

Das acht Capitel.

Unnd es begab sich darnach, das er reysete durch stedt vnnd merckte vnd prediget, vnd verkundiget das Euangelium von dem reych Gottis, vnnd die zwelffe mit yhm, 2 datzu ettliche weyber, die er hatte gesund gemacht, von den bosen geysten vnnd kranckeyten, nemlich, Maria die da Magdalena heysset, von wilcher waren sieben teuffel aus gefaren, 3 vnnd Johanna das weyb Chusa des pflegers Herodis, vnnd Susanna, vnnd viel andere die yhnen handreychung thetten von yhrer habe.

Matth. 13.
Mar. 4.
4 Da nu viel volcks beyeynander war, vnd aus den stedten zu yhm eyletenn, sprach er durch eyn gleychnisse, 5 Es gieng eyn Seeman aus zu seen seynen samen, vnnd ynn dem er seet, fiel ettlichs an den weg, vnd wart vertretten, [246] vnd die vogel vnter dem hymel frassens auff, 6 vnd ettlichs fiel auff den fels, vnd da es auff gieng, verdorret es, darumb das nicht safft hatte, 7 vnd ettlichs fiel mitten vnter die dornen, vnd die dornen giengen mit auff, vnnd ersticktens, 8 vnd ettlichs fiel auff eyn gutt land, vnd es gieng auff, vnd trug hundertfeltige frucht, da er das saget, rieff er, wer oren hatt zu horen, der hore.

9 Es fragten yhn aber seyne iunger, vnd sprachen, was dise gleychnis were, 10 Er aber sprach, Euch ists geben zu wyssen das geheymnis des reych Gottis, den andern aber ynn gleychnissen, das sie es nicht sehen, ob sie es schon sehen, vnd nicht verstehen, ob sie es schon horen.

11 Das ist aber die gleychnis, der Same ist das wort Gottis, 12 Die aber an dem wege sind, das sind die es horen, darnach kompt der teuffel vnd nympt das wortt von yhrem hertzen, auff das sie nicht glewben vnd selig werden, 13 Die aber auff dem fels, sind die, wenn sie es horen, nemen sie das wort mit freuden an, vnnd die haben nit wurtzel, eyn zeytlang glawben sie, vnd zu der zeyt der anfechtung fallen sie abe, 14 Das aber vnter die dornen fiel, sind die, so es horen, vnd gehen hyn, vnter den sorgen, reychtumb vnnd wollust dis lebens, vnnd ersticken vnnd bringen nit frucht, 15 Das aber auff dem gutten landt, sind die das wort horen vnnd behalten ynn eynem feynen gutten hertzen, vnd bringen frucht ynn gedullt.

[104] Matth. 5
Marci. 4.
Matth. 10.
16 Niemant aber zundet eyn liecht an, vnd deckets mit eym gefes, odder setzts vnter eyn banck, ßondern er setzts auff eynen leuchter, auff das, wer hyneyn geht, das liecht sehe. 17 Denn es ist nichts verporgen, das nicht offinbar werde, auch nichts heymlichs, das nicht kund werde, vnd an tag kome, Matth. 1318 So sehet nu drauff, wie yhr zuhoret. Denn wer do hat, dem wirt geben, wer aber nit hat, von dem wirt genomen auch das er meynet zu haben.

Matth. 12.
Marc. 3.
19 Es giengen aber hyntzu seyne mutter vnnd brudere, vnd kundten fur dem volck nit zu yhm komen. 20 Vnd es wart yhm an gesagt, Deyn mutter vnd deyne bruder stehen draussen, vnd wollen dich sehen, 21 Er aber antwort vnd sprach zu yhn, Meyn mutter vnd meyne bruder sind dise, die Gottis wort horen vnd thuns.

Matth. 8.
Marci. 4.
22 Vnd es begab sich auff der tage eynen, das er ynn eyn schiff trat, vnd seyne iunger mit yhm, vnd er sprach zu yhn, Last vns vber den see faren, Sie[3] stiessen von land, 23 vnd da sie schiffeten, entschlieff er, vnd es kam eyn windwurbel auff den see, vnnd die wellen vbirfielen sie, vnd stunden ynn grosser far. 24 Da tratten sie zu yhm, vnd weckten yhn auff vnd sprachen, Meyster, Meyster, wyr verderben, Da stund er auff vnd bedrawete den wind vnnd die woge des wassers, vnnd es ließ ab, vnd wart eyne stille. 25 Er [248] sprach aber zu yhn, Wo ist ewr glawbe? sie furchten sich aber vnd verwunderten sich, vnd sprachen vnternander, Wer ist diser? denn er gepeut dem wind vnd dem wasser, vnd sie sind yhm gehorsam, 26 vnd sie schiffeten fort, ynn die Gegend der Gadarener, wilche ist gegen Gallilean vber.

Matth. 8.
Marci. 5.
27 Vnd als er außtrat auff das land, begegnet yhm eyn man aus der stadt, der hatte teuffele von langer zeyt her, vnd thet keyne kleyder an, vnd bleyb ynn keynem hause, sondern ynn den grebern. 28 Da er aber Jhesum sahe, schrey er, vnd fiel fur yhm nyder, vnd rieff laut, Was hab ich mit dyr zuschaffen Jhesu du son des allerhohisten? Jch bitte dich, du woltist mich nit quellen, 29 Denn er gepot dem vnsaubern geyst, das er von dem menschen außfure, denn er hatte yhn lange zeyt geplagt, vnd er wartt mit ketten gepunden vnnd mit fesselln gefangen, vnd zur reys die band, vnd wart getrieben von dem teuffel ynn die wusten.

30 Vnd Jhesus fraget yhn, vnnd sprach, wie heyst deyn name? Er sprach, Legion, denn es waren viel teuffel ynn yhn gefaren, 31 vnd sie baten yhn, das er yhn nicht gepotte, ynn die tieffe zu faren, 32 Es war aber daselbst eyn grosse herd sew an der weyde, auf dem berge, vnd sie baten yhn, das er yhn erleubet yhn die selbigen zu faren, vnd er erleubet yhn, 33 da furen die teuffel aus von dem menschen vnnd furen ynn die sew, vnnd die herd sturtzet sich mit eynem sturm ynn den see, vnnd ersoffen, 34 da aber die hirtten sahen, was do geschach, flohen sie, vnd verkundigetens ynn der stad vnd ynn den dorffen.

35 Da giengen sie hynaus zu sehen, was da geschehen war, vnnd kamen zu Jhesu, vnnd funden den menschen, von wilchem die teuffel [105] auß gefaren waren, sitzend zu den fussen Jhesu, bekleydet vnnd vernunfftig[4], vnd sie erschracken, 36 vnd die es gesehen hatten verkundigeten yhn, wie der besessene war gesund worden, 37 Vnnd es batt yhn die gantze menge der vmbligende[5] lender der Gadarener, das er von yhn gienge, denn es war sie eyne grosse furcht an komen, vnnd er tratt ynn das schiff vnnd wand widderumb, 38 Es batt yhn aber der man, von dem die teuffell waren außgefaren, das er bey yhm mocht seyn, Aber Jhesus lies yhn von sich vnnd sprach, 39 Gehe widder heym, vnd sage was dyr Got than hatt, vnd er gieng hynn vnnd prediget durch die gantze stad, was yhm Jhesus than hatte.

Matth. 9.
Marci. 5.
40 Vnnd es begab sich, da Jhesus widder kam, nam yhn das volck auff, denn sie wartteten alle auff yhn, 41 vnd sihe, da kam eyn man, mit namen, Jairus, vnd er war eyn vberster der schule, vnd fiel Jhesu zu den fussen, vnnd batt yhn, das er wolt ynn seyn haus komen, 42 denn er hatte eyn eynige [250] tochter bey zwelff iaren, die lag ynn letzten zugen, vnd da er hynn gieng, drang yhn das volck.

Matth. 9. Marci. 5.43 Vnnd eyn weyb hatte den blutgang gehabt zwelff iar, die hatte alle yhre narung an die ertzete gewand, vnd kund von niemant geheylet werden, 44 die tratt hyntzu von hynden, vnnd ruret seynes kleyds saum an, vnd also bald bestundt yhr der bluttgang. 45 Vnd Jhesus sprach, wer hatt mich anruret? da sie aber alle leugneten, sprach Petrus vnd die mit yhm waren, meyster, das volck dringet vnd druckt dich, vnd du sprichst, wer hat mich anruret? 46 Jhesus aber sprach, Es hatt mich ymant anruret, denn ich fule, das eyn krafft von myr gangen ist, 47 Da aber das weyb sahe, das nitt verporgen war, kam sie zittern vnd fiel fur yhn, vnd verkundiget fur allem volck, aus was vrsach sie yhn hatte angerurt, vnd wie sie were als bald gesund worden, 48 Er aber sprach zu yhr, sey getrost meyne tochter, deyn glawb hatt dyr geholffen, gang hyn mit friden.

49 Da er noch redet, kam eyner vom gesind des vbirsten der schule, vnd sprach zu yhm, deyn tochter ist gestorben, bemuhe den meyster nicht, 50 Da aber Jhesus das horete, antwort er yhm vnd sprach, furcht dich nit, glewbe nur, so wirtt sie gesund. 51 Da er aber ynn das haus kam, lies er niemant hyneyn gehen, denn Petron vnd Jacoben vnd Johannen, vnd des kinds vater vnd mutter, 52 Sie weyneten aber alle, vnd klagten sie, Er aber sprach, weynet nicht, sie ist nicht gestorben, sondern sie schlefft, 53 vnd sie verlachten yhn, wusten wol das sie gestorben war, 54 Er aber treyb sie alle hynaus, vnd greyff yhre hand an vnd rieff, vnd sprach, kind stehe auff, 55 vnd yhr geyst kam wider, vnd stund auff also balde, vnd er befalh, man sollt yhr zu essen geben, 56 vnd yhre Elltern entsatzten sich, Er aber gepott yhn, das sie niemant sagten, was geschehen war.

Das Neunde Capitel.

Matth. 10.
Marci. 6.
Er foddert aber die zwelffe zu samen, vnd gab yhn gewallt vnd macht vber alle teuffel, vnd das sie heylen kunten allerley seuche, 2 vnd sand sie aus zu predigen das reych Gottis, vnd heylen die [106] krancken, 3 vnd sprach zu yhn, yhr sollt nichts mit euch nemen auff den weg, widder stab, noch tasschen, noch brott, noch gellt, solt auch nit auff eyn mal zween rock haben, 4 vnd wo yhr ynn eyn haus gehet, da bleybet, bis yhr von dannen zihet, 5 vnd welche euch nicht auff nemen, da gehet aus von der selbigen stad, vnnd schuttellt ab den stawb von ewren fussen zu eynem zeugnis vber sie, 6 Vnnd sie kamen hynaus vnd durch zogen die merckte, predigeten das Euangelion vnnd machten gesund an allen enden.

[252] Matth. 14.
Marci. 6.
7 Es kam aber fur Herodes den vierfursten, alles was durch yhn geschach, vnd er besorget sich, die weyll von ettlichen gesagt ward, Johannes ist von todten aufferstanden, 8 von ettlichen aber, Elias ist erschynen, von etlichen aber, Es ist der allten propheten eyner aufferstanden, 9 vnd Herodes sprach, Johannen den hab ich enthewbtet, wer ist aber diser, von dem ich solchs hore? vnd begeret yhn zu sehen.

10 Vnd die Apostel kamen widder, vnd ertzeleten yhm, was sie than hatten, vnd er nam sie zu sich, vnd entweych besonders ynn eyn wusten bey der stadt, die da heyst Betsaida. 11 Da des das volck ynnen wart, zog es yhm nach, vnd er nam sie auff, vnd saget yhn von dem reych Gottis, vnd machte gesund, die es bedurfften,Matth. 14.
Marci. 6.
Johan. 6.
Aber der tag fieng an sich zu neygen, 12 da tratten zu yhm die zwelffe, vnd sprachen zu yhm, las das volck von dyr, das sie hyngehen ynn die merckt vmbher, vnd ynn die dorffe da sie herberg vnnd speyße finden, denn wyr sind hie ynn der wusten, 13 Er aber sprach zu yhn, gebt yhr yhn zu essen, Sie sprachen, wyr haben nicht mehr den funff brod vnd zween fissch, Es sey denn, das wyr hyn gehen sollen, vnd speyße kauffen fur ßo gros volck 14 (denn es waren bey funff tausent man) Er sprach aber zu seynen iungern, Lagert sie bey schichten, yhe funfftzig, 15 Vnd sie thetten also, vnd lagerten sie alle, 16 da nam er die funff brod vnd zween fissch, vnd sahe auff gen hymel vnd sprach den segen drwber, brach sie, vnnd gab sie den iungern das sie dem volck furlegten, 17 vnd sie assen vnd wurden alle satt, vnd wurden auff gehaben, das yhn vbir bleyb von brocken, zwelff korbe.

Matth. 16.
Marci. 8.
18 Vnd es begab sich, da er ym gepett vnd alleyn war, da waren ettlich seyner iunger mit yhm, vnd er fraget sie, vnd sprach, Wer sagen die leut, das ich sey? 19 Sie antworten vnnd sprachen, sie sagen du seyst Johannes der teuffer, ettlich aber, du seyst Elias, ettlich aber, Es sey der allten propheten eyner aufferstanden, 20 Er aber sprach zu yhn, wer, sagt yhr aber das ich sey, da antwortet Petrus vnnd sprach, du bist der Christ Gottis, 21 vnnd er bedrawet sie vnnd gepott, das sie das niemant sageten, 22 vnd sprach, denn des menschen son mus noch viel leyden, vnd verworffen werden von den Elltisten vnd hohen priestern vnnd schrifftgelerten, vnd ertodtet werden, vnd am dritten tag aufferweckt werden.

Matth. 16.
Marci. 8.
23 Da sprach er zu yhn allen, wer myr folgen will, der verleugne sich selbs vnd neme seyn Creutz auff sich teglich, vnd folge myr nach, 24 denn wer seyn leben erhallten will, der wirt es verlieren, Wer aber seyne [107] leben verleuret vmb meynen willen, der wirts erhallten, 25 Vnd was nutz hett der [254] mensch, ob er die gantzen wellt gewunne, vnnd verlore sich selbs, odder beschedigt sich selbs? 26 Wer sich aber meyn vnnd meyner rede schemet, des wirt sich des menschen son auch schemen, wenn er komen wirt ynn seyner herlickeyt vnnd seynes vatters vnd der heyligen Engel, 27 ich sage euch aber warlich, das ettlich sind von den, die hie stehen, die den todt nicht schmecken werden, bis das sie das reych Gottis sehen.

Matth. 17.
Marci. 9.
28 Vnnd es begab sich nach disen reden bey acht tagen, das er zu sich nam, Petron, Johannen vnd Jacoben, vnd steyg auff eynen berg zu beten, 29 vnnd da er bettet, wartt die gestallt seynes angesichts anders, vnnd seyn kleyd weys vnnd glantzet, 30 vnnd sihe, zween menner redten mit yhm, wilche waren Moses vnd Elias, 31 die erschynen ynn klarheyt, vnnd redten von dem außgang, wilchen er sollt erfullen zu Jerusalem, 32 Petrus aber vnd die mit yhm waren, waren voll schlaffs, da sie aber auff wachten, sahen sie seyne klarheytt, vnd die zween menner bey yhm stehen.

Matth. 17.
Marci. 9.
33 Vnd es begab sich, da die von yhm wichen, sprach Petrus zu Jhesu, meyster, hie ist gutt seyn, Wyr wollen drey hutten machen, dyr eyne, Mosi eyne, vnd Elias eyne, vnd wuste nit was er redet, 34 da er aber solchs redet, kam eyn wolcke vnd vbirschattet sie, vnd sie erschracken da sie die wolcke vbertzog, 35 vnd es fiel eyne stymme aus der wolcken, die sprach, Diser ist meyn lieber son, dem gehorchet, 36 vnd ynn dem solch stymm geschach, funden sie Jhesum alleyn, vnd sie verschwygen vnd verkundigeten niemant nichts ynn den selben tagen was sie gesehen hatten.

37 Es begab sich aber den tag hernach, da sie von dem berge kamen, kam yhn entgegen viel volcks, 38 vnd sihe eyn man vntter dem volck rieff vnd sprach, meyster, ich bit dich, besihe doch meyn son, denn er ist meyn eyniger son, 39 sihe, der geyst ergreyfft yhn, so schreyet er als bald vnnd reysset yhn das er schawmet, vnd mit nodt weycht er von yhm wenn er yhn geryssen hatt, 40 vnd ich hab deyne iunger gepeten, das sie yhn aus trieben, vnd sie kundten nicht, 41 Da antwortt Jhesus vnd sprach, O du vngleubige vnnd verkerete art, wie lang soll ich bey euch seyn vnd euch dulden? bringe deynen son her, 42 Vnd da er zu yhm kam, reysß yhn der teuffel, vnd zerret yhn, Jhesus aber bedrewet den vnsawbern geyst, vnd machet den knaben gesund, vnd gab yhn seynem vatter wider, 43 vnd sie entsatzten sich alle vber der herlickeyt Gottis.

Matth. 17.
Marci. 9.
Da sie sich aber alle verwunderten, vber allem das er thett, sprach er zu seynen iungern, 44 fasset yhr zu ewren oren dise rede, denn des menschen son mus vbirantwort werden ynn der menschen hende, 45 aber das wort vernamen sie nicht, vnd es war fur yhn verporgen, das sie es nit begriffen, vnd sie furchten sich yhn zu fragen vmb das selbe wortt.

[256] Matth. 18.
Marci. 9.
46 Es kam auch eyn gedancken vnter sie, wer vnter yhn der grossist were, 47 da aber Jhesus den gedancken yhres hertzen sahe, erwisscht er [108] eyn kynd, vnnd stellet es neben sich, 48 vnd sprach zu yhn, wer das kind auff nympt ynn meynem namen, der nympt mich auff, vnnd wer mich auff nympt der nympt den auff, der mich gesand hatt, Wilcher aber der kleynist ist vnter euch allen, der wirt groß seyn.

Marci. 9.49 Da antwort Johannes vnd sprach, meyster, wyr sahen eynen, der treyb die teuffel aus ynn deynem namen, vnd wyr wereten yhm, denn er folget dyr nicht mit vns, 50 vnd Jhesus sprach zu yhm, weret yhm nit, denn wer nicht widder euch ist, der ist fur euch.

Hie fehet Lucas an zu beschreyben den zug Christi gen Jerusalem.51 Es begab sich aber, da die zeyt erfullet war, das er solt von hynnen genommen werden, wendet er seyn angesicht stracks gen Jerusalem zu wandeln, 52 vnd er sandte botten fur yhm hyn, die giengen hyn, vnd kamen yn ein marckt der Samariter, das sie yhm herberg bestelleten, 53 vnd sie namen yhn nicht an, darumb das er seyn angesicht gericht hatte zu wandeln gen Jerusalem. 54 Da aber das seyne iunger Jacobus vnd Johannes sahen, sprachen sie, Herre, wiltu, so wollen wyr sagen, das fewr vom hymel fall, vnnd vertzere sie, wie Elias thet? 55 Jhesus aber wand sich vnd bedrawet sie, vnd sprach, wisset yhr nit, wilchs geysts kinder yhr seytt? 56 des menschen son ist nit kommen der menschen seelen zu verderben, sondern zu erhalten, 57 vnd sie giengen ynn eyn andern marckt.

Matth. 8.Es begab sich aber da sie auff dem wege waren, sprach eyner zu yhm, ich wil dyr folgen wo du hyn gehist, 58 vnd Jhesus sprach zu yhm, die fuchße haben gruben, vnd die vogel vnter dem hymel haben nester, aber des menschen son hatt nicht, da er seyn hewbt hyn lege.

Matth. 8.59 Vnnd er sprach zu eynem andern, folge myr nach, der sprach aber, Herre, Erlewbe myr, das ich zuuor hyn gehe, vnd meynen vater begrabe, 60 Aber Jhesus sprach zu yhm, las die todten yhre todten begraben, gang du aber hyn, vnd verkundige das reych Gottis.

61 Vnd eyn ander sprach, Herr ich will dyr nach folgen, aber erleube myr zuuor, das ich eyn abscheyd mache mit denen die yn meynem hauße sind, 62 Jhesus sprach zu yhm, wer seyne hand an den pflug leget vnd sihet zu ruck, der ist nicht geschickt zum reych Gottis.

[258]

Das zehend Capitel.

Darnach sondert er andere siebentzig aus, vnd sandte sie, yhe zween vnd zween, fur yhm her, ynn alle stedt vnd ortt, da er wollt hyn komen 2 vnnd sprach zu yhnen,Matth. 9.
Matth. 10.
Die ernd ist gros, der erbeytter aber ist wenig, Bittet den herrn der erndten, das er erbeyter aus sende ynn seyne erndte, 3 Gehet hynn, sehet, ich sende euch, als die lemmer mitten vnter die wolffe, 4 Tragt keynen beuttel, noch tasschen, noch schuch, vnnd grusset niemant auff der strassen, 5 Wo yhr ynn eyn haus kompt, da sprecht zu erst, frid sey ynn disem hauße, 6 vnnd so da selbst wirt eyn kind des frids seyn, so wirtt ewr fride auff yhm berugen, wo aber nicht, so wirdt ewr fride sich widder zu euch lencken, 7 Jn dem selbigen haus aber bleybt, esset vnnd [109] trinckt, was sie haben, denn eyn erbeytter ist seyns lohns werdt.

Matth. 10.Yhr sollt nicht von eynem haus zum andern gehen, 8 vnd wo yhr ynn eyne stad komet, vnd sie euch auffnemen, da esset, was euch wirt furgetragen, 9 vnd heylet die krancken die da selbst sind, vnnd saget yhn, Das reych Gottis ist nah zu euch komen, 10 Wo yhr aber ynn eyn stad komet, da sie euch nit auff nehmen, da gehet eraus auff yhre gassen, vnnd sprecht, 11 Auch den staub der sich an vns gehenget hatt von ewr stad, schlahen wyr abe auff euch, doch sollt yhr wissen, das euch das reych Gottis nach[6] gewesen ist, 12 Jch sage euch, Es wirt der Sodoma treglicher ergehen an ihenem tage, denn solcher stad.

Matth. 11.13 Weh dyr Chorazin, Weh dyr Bethsaida, denn weren die thatten zu Tyro vnnd Sidon geschehen, die bey euch geschehen sind, sie hetten vortzeyten ym sack vnnd ynn der asschen gesessen vnnd bus than, 14 Doch es wirt Tyro vnd Sidon treglicher ergehen am gericht, denn euch, 15 Vnd du Capernaum, die du bis an hymel erhaben bist, du wirst bis ynn die helle hyn vnter gestossen werden, 16 Wer euch horet, der horet mich, vnd wer euch veracht, der veracht mich, wer aber mich veracht, der veracht den, der mich gesand hat.

17 Die siebentzig aber kamen widder mit freuden, vnd sprachen, Herr Es sind vns auch die teuffel vnterthan ynn deynem namen, 18 Er sprach aber zu yhn, Jch sahe wol den Satanas vom hymel fallen, als eynen blitz, 19 Sehet, ich habe euch macht geben, zu tretten auff schlangen vnd Scorpion, vnd vber allen gewallt des feynds, vnnd nichts wirt euch beschedigen, 20 Doch darynn frewet euch nicht, das euch die geyster vnter than sind, frewet euch aber, das ewre namen ym hymel geschrieben sind.

[260] Matth. 11.21 Zu der stunde frewet sich Jhesus ym geyst, vnnd sprach, Jch preyße dich vatter vnnd herr hymels vnd der erden, das du solchs verporgen hast den weyßen vnd verstendigen, vnnd hasts offinbart den vnmundigen, ia vater, Also war es wolgefellig fur dyr. 22 Es ist myr alles vbirgeben von meynem vatter,Johan. 8. vnnd niemant weyß, wer der son sey, denn nur der vatter, noch wer der vater sey, denn nur der son, vnd wilchem es der son will offenbaren.

Matth. 13.23 Vnd er wand sich zu seynen iungern, vnnd sprach ynn sunderheyt, Selig sind die augen, die da sehen, das yhr sehet, 24 denn ich sage euch, viel propheten vnd konige wolten sehen das yhr sehet, vnnd habens nit gesehen, vnd horen das yhr horet, vnd habens nit gehoret.

25 Vnd sihe, da stund eyn schrifftgelerten auff, versucht yhn vnd sprach, Meyster, was mus ich thun, das ich das ewige leben ererbe? 26 Er aber sprach zu yhm, wie stehet ym gesetz geschrieben? wie liesestu? Deuter. 6.27 Er antwort vnd sprach, Du sollt Gott lieben deynen hern von gantzem hertzen, von gantzer seel, von allen krefften, vnd von gantzem gemute, vnd deynen nehisten als dich selbs, 28 Er aber sprach zu yhm, du hast recht geantwortet, thue das, ßo wirstu leben, 29 Er aber wollt sich selb [100] rechtfertigen vnd sprach zu Jhesu, wer ist denn meyn nehister?

30 Da antwort Jhesus vnnd sprach, Es war eyn mensch, der gieng von Jerusalem hynab gen Jericho, vnd fiel vnter die morder, die zogen yhn aus vnd schlugen yhn, vnd giengen daruon, vnd liessen yhn halb todt liegen. 31 Es begab sich aber angefer, das eyn priester die selbigen strasß hynab zoch, vnnd da er yhn sahe, gieng er fur vber, 32 desselbigen gleychen auch eyn Leuit, da er kam bey die stett vnd sahe yhn, gieng er fur vber, 33 Eyn Samariter aber reyßet, vnd kam bey die stett, vnd da er yhn sahe, iamert yhn seyn, 34 gieng zu yhm, verpand yhm seyne wunden, vnd gosß dreyn ole vnd weyn, vnd hub yhn auff seyn thier vnd furt yhn ynn die herberg, vnd pfleget seyn, 35 Des andern tags reyset er, vnd zog er aus zween grosschen, vnd gab sie dem wirt, vnnd sprach zu yhm, pflege seyn, vnd so du was mehr wirst dar thun, will ich dyrs betzalen wenn ich wider kome. 36 Wilcher dunckt dich der vnter dißen dreyen der nehist(nehist) Der nehist ist nicht alleyn der wolthut, sondern auch der wolthatt bedarff, denn wyr sind alle vnternander nehisten. sey gewesen, dem der vnter die morder gefallen war? 37 Er sprach, der die barmhertzigkeyt[7] an yhm thatt, da sprach Jhesus zu yhm, So gang hynn, vnd thu des gleychen.

38 Es begab sich aber, da sie wandleten, Gieng er ynn eyn marckt, da war eyn weyb, mitt namen Martha, die nam yhn auff ynn yhr haus, 39 vnd sie hatte eyne schwester, die hies Maria, die satzt sich zu seynen fussen, vnnd horet seyner rede zu, 40 Martha aber macht yhr viel zu schaffen yhm zu dienen, vnnd sie tratt hyn zu vnd sprach, Herre, fragistu nicht darnach, das mich [262] meyn schwester lest alleyne dienen? Sag yhr, das sie es doch auch angreyffe, 41 Jhesus aber antwortet vnd sprach zu yhr, Martha, Martha du sorgist, vnnd bekumerst dich mit viel dingen, 42 Nur eyns ist nodt, Maria hat eyn gutt teyl er welet das soll nicht von yhr genommen werden.

Das eylfft Capitel.

Matth. 6.Unnd es begab sich, das er war an eynem ortt vnd bettet, vnd da er auff gehoret hatte, sprach seyner iunger eyner zu yhm, Herre lere vns beten, wie auch Johannes seyne iungere lerete, 2 Er aber sprach, wenn yhr bettet, so sprecht, Vnser vater ym hymel, deyn name sey heylig, deyn reych kome, deyn wille geschehe auff erden wie ym hymel, 3 gib vns ymer dar vnser teglich brod, 4 vnnd vergib vns vnsere sunde, denn auch wyr vergeben allen die vns schuldig sind, vnd fure vns nicht ynn versuchung, sondern erlose vns von dem vbel.

Matth. 7.5 Vnd er sprach zu yhn, wilcher ist vnter euch, der eynen freund hatt, vnd gienge zu yhm zu mitter nacht, vnd spreche zu yhm, lieber freund, leyhe myr drey brodt, 6 denn es ist meyn freundt zu myr komen von der strassen, vnd ich habe nicht, das ich yhm furlege, 7 vnd er drynnen wurde sprechen, mach myr keyn vnruge, die thur ist schon zu schlossen, vnd meyne kindlin sind bey myr ynn der kamer, ich kan nit auff stehen, vnd [111] dyr geben, 8 Jch sage euch, vnd ob er nit auff stehet vnd gibt yhm, darumb, das er seyn freund ist, so wirt er doch vmb seynes vnuerschampten geylens willen auff stehen, vnd yhm geben, wie viel er bedarff.

Matth. 7.
Johan. 16.
9 Vnd ich sage euch auch, Bittet, so wirt euch gebenn, Sucht, so werdet yhr finden, Klopfft an, so wirt euch auff than, 10 Denn wer do bittet, der nympt, vnd wer do sucht, der findet, vnd wer do an klopfft, dem wirt auff than, 11 Wo bitt vnter euch eyn son den vatter vmbs brod, der yhm eynen steyn dafur biete? vnd so er vmb eynen fisch bittet, der yhm eyn schlangen fur den fisch biete? 12 odder so er vmb eyn ey bittet, der yhm eyn Scorpion da fur biete? 13 So denn yhr, die yhr arg seyt, kund ewren kindern gutte gaben geben, wie viel mehr wirtt der vatter ym hymel den heyligen geyst geben, denen, die yhn bitten?

14 Vnd er treyb eynen teuffel aus, der war stum, vnd geschach, da der teuffel aus fur, da redte der stumme, vnnd das volck verwunderte sich, Matth. 12.
Marci. 3.
15 Ettlich aber vnter yhnen sprachen, Er treybt die teuffel aus, durch Beelzebub [264] den vbirsten der teuffel, 16 Die andern aber versuchten yhn, vnd begerten eyn zeychen von yhm, vom hymel, 17 Er aber vernam yhre meynunge, vnnd sprach zu yhnen, Eyn iglich reych, ßo es mit yhm selbs vneyns wirt, das verwustet, vnd eyn haus fellt vber das ander, 18 Jst denn der Satanas auch mit yhm selbs vneyns, wie will seyn reych bestehen? die weyl yhr saget, ich treybe die teuffel aus durch Beelzebub, 19 So aber ich die teuffel durch Beelzebub aus treybe, durch wen treyben sie ewre kinder aus? darumb werden sie ewre richter seyn, 20 So ich aber durch den finger Gottis die teufel aus treybe, so kompt yhe das reych Gottis zu euch.

21 Wenn eyn starcker gewapneter bewaret seyn haus, so bleybt das seyn mit fryden, 22 wenn aber eyn stercker vber yhn kompt, vnd vbirwindt yhn, so nympt er yhm seynen harnsch, darauff er sich verließ, vnd teylet den raub aus. 23 Wer nicht mit myr ist, der ist widder mich, vnd wer nicht mit myr samlet, der zurstrewet.

24 Wenn der vnsauber geyst von dem menschen außferet, ßo durchwandlet er durre stette, sucht ruge vnnd findet yhr nicht, so spricht er, Jch wil widder vmbkeren ynn meyn haus, daraus ich gangen byn, 25 vnd wenn er kompt, so findt erß mit besemen gekeret vnd geschmuckt, 26 dann gehet er hyn, vnd nympt sieben geyster zu sich, die erger sind denn er selbs, vnd wenn sie hyneyn komen, wonen sie da, vnd wirt das letzt desselbigen menschen erger denn das erste.

27 Vnnd es begab sich da er solchs redet, erhub eyn weyb ym volck, die stymm, vnnd sprach zu yhm, Selig ist der leyb der dich tragen hatt, vnd die bruste die du gesogen hast, 28 Er aber sprach, ia, selig sind die das wort Gottis horen vnd bewaren.

29 Das volck aber drang hyntzu, da fieng er an vnnd sagt, Dis ist eyn arge art, sie begert eyn zeychen, vnnd es wirt yhr keyn zeychen [112] geben, denn nur das zeychen des propheten Jonas,Jone. 2. 30 denn wie Jonas eyn zeychen war den Niniuiten, also wirt des menschen son seyn disem geschlecht. 31 Die konigyn vom mittag wirt auff tretten fur dem gericht mit den leutten dises geschlechts,Matth. 12.
3. Reg. 12.
vnd wirt sie verdamnen, denn sie kam von der weld ende zu horen die weyßheyt Salomonis, vnd sihe, hie ist mehr denn Salomon, 32 Die leutte von Niniue werden auff treten fur dem gericht mitt disem geschlecht, vnd werdens verdamnen, denn sie thetten buß nach der prediget Jonas, vnnd sihe, hie ist mehr denn Jonas.

Matth. 6.33 Niemant zundet eyn liecht an, vnnd setzt es an eyn heymlich ortt, auch nit vnter eynen scheffel, sondern auff den leuchter, auff das wer hyneyn gehe, [266] das liecht sehe. 34 Das auge ist des leybs liecht, wenn nu deyn auge eynfeltig seyn wirt, so ist deyn gantzer leyb liecht, So aber deyn aug eyn schalck seyn wirt, so ist auch deyn leyb finster, 35 So schaw drauff, das nit das liecht ynn dyr, eyn finsternis sey, 36 wenn nu deyn leyb gantz liecht ist, das er keyn stuck vom finsternis hatt, ßo wirt er gantz liecht seyn, vnd wirt dich erleuchten, wie eyn heller blitz.

37 Da er aber ynn der rede war, bat yhn eyn phariseer, das er mitt yhm das mittags mal esse, vnnd er gieng hyneyn, vnnd satzt sich zu tissch, 38 da das der phariseer sahe, verwundert er sich, das er sich nicht fur dem essen wussch, 39 Der herr aber sprach zu yhm, yhr phariseer reyniget das außwendige am becher vnnd der schusselln, Matth. 23.Aber ewr ynwendigs ist voll rawbs vnd boßheyt, 40 yhr thoren, hatt mans da mitt ynwendig gefertiget, das mans außwendig gefertigt hatt? 41 Doch gebt almosen von ewr habe, sehet, so ists euch alles reyn.

42 Aber weh euch phariseer, das yhr vertzehendet die myntze vnd rautten, vnd allerley[8] kol, vnd gehet fur dem gericht vber vnd fur der liebe Gottis, Dis sollt man thun, vnd ihenis nicht lassen.

43 Weh euch phariseer, das yhr gern oben an sitzt ynn den schulen, vnd wollt grusset seyn auff dem marckt.

44 Weh euch schrifftgelerten vnd phariseer, yhr heuchler, das yhr seytt wie verdeckte todten greber, daruber die leutt lauffen vnnd kennen sie nicht.

45 Da antwort eyner von den schrifftgelerten, vnd sprach zu yhm, Meyster, mit den worten schmehistu vns auch, 46 Er aber sprach, vnd weh auch euch schrifftgelerten, denn yhr beladet die menschen mit vntreglichen lasten, vnnd yhr rhurte[9] sie nicht mit eynem finger an.

47 Weh euch, denn yhr bawet der propheten greber, ewer veter aber haben sie todtet, 48 so betzeuget yhr zwar, vnd bewilliget die werck ewer veter, denn sie todten sie, so bawet yhr yhre greber.

Matth. 23.49 Darumb sprach die weyßheyt Gottis, Jch will propheten vnnd Apostel zu yhn senden, vnd der selbigen werden sie ettlich todten vnd verfolgen, 50 auff das gefoddert werde von disem geschlecht aller propheten [113] blutt, das vergossen ist, sind der welt grund gelegt ist, 51 von Abels blut an, bis auff das blutt Zacharie,2. para. 24. der vmb kam zwisschen dem alltar vnnd dem tempel, ia ich sage euch, Es wirt gefoddert werden von disem geschlecht.

Matth. 23.52 Weh euch schrifftgelerten, denn yhr habt den schlussel der erkentnis entpfangen, yhr seyt nicht hyneyn komen, vnd habt geweret denen, die hyneyn wollten.

[268] 53 Da er aber solchs zu yhn saget, fiengen an die schrifftgelerten vnd phariseer hartt auff yhn zu dringen, vnd yhm mit mancherley fragen den mund stopffen, 54 vnd laureten auff yhn, vnd suchten, ob sie etwas eriagen kundten aus seynem mund, das sie sach zu ym hetten.

Das zwelfft Capitel.

Matth. 16.
Matth. 10.
Es hatte sich viel volcks gesamlet, also, das sie sich vnternander tratten, da fieng er an vnd sagt zu seynen iungern, zum ersten, Huttet euch fur dem sawerteyg der phariseer, wilchs ist die heuchley, 2 Es ist aber nichts verporgen das nit offenbar werde, noch heymlich, das man nicht wissen werde, 3 darumb was yhr ym finsternis gesagt habt, das wirt man yhm liecht horen, was yhr habt geredt yns or ynn der kamer, das wirt man predigen auff den dechern.

Matth. 10.4 Jch sage euch aber meynen freunden, furchtet euch nitt fur denen, die den leyb todten, vnnd darnach nichts haben, das sie mehr thun, 5 Jch will euch aber zeygen fur wilchem yhr euch furchten sollt, furcht euch fur dem, der nach dem er todtet hat, auch macht hat zu werffen ynn die helle, ia ich sage euch, fur dem furchtet euch. 6 Keufft man nit funff sperling vmb zween pfennige? noch ist fur Gott der selbigen nicht eyns vergessen, 7 Auch sind die hare auff ewerm hewbt alle getzelet, darumb furcht euch nit, denn yhr seyt besser denn viel sperlinge.

Matth. 10.8 Jch sage euch aber, Wer mich bekennet fur den menschen, den wirt auch des menschen son bekennen fur den engelen Gottis, 9 Wer meyn aber verleugnet fur den menschen, des wirt verleugnet werden fur den engelln Gottis, Matth. 12.10 vnd wer do redet eyn wort widder des menschen son, dem solls vergeben werden, wer aber lestert den heyligen geyst, dem solls nicht vergeben werden.

11 Wenn sie euch aber furen werden ynn yhre schulen, vnnd fur die vbirkeytten, vnnd fur die gewelltigen, so sorget nicht, wie odder was yhr antwortten, odder was yhr sagen sollt, 12 denn der heylige geyst wirt euch zu der selbigen stund leren, was yhr sagen sollt.

Matth. 10.13 Es sprach aber eyner aus dem volck zu yhm, Meyster, sage meynem bruder, das er mit myr das erbe teyle, 14 Er aber sprach zu yhm, mensch, wer hatt mich zum richter odder erbschichter vber euch gesetzt? 15 vnd sprach zu yhn, [270] Sehet zu, vnd huttet euch fur dem geytz, denn nyemant lebt dauon, [114] das er voll gnuge hatt ynn seynen guttern, 16 Vnd er sagt yhn eyn gleychnis vnd sprach.

Es war eyn reycher mensch, des feld stund wol, 17 vnd er gedachte bey yhm selbs vnd sprach, was soll ich thun? ich habe nicht, da ich meyne fruchte hyn samle, 18 vnd sprach, das will ich thun, ich will meyne scheuren abbrechen, vnnd grossere bawen, vnd will dreyn samlen, alles was myr gewachsen ist, vnd meyne gutter, 19 vnd will sagen zu meyner seelen, Liebe seel, du hast eyn grossen vorradt auff viel iar, habe nu ruge, isß, trinck, sey frolich 20 Aber Gott sprach zu yhm, du narr, dise nacht wirt man deyne seele von dyr fodern, vnd wes wirtts seyn, das du bereyttet hast? 21 Also gehet es, wer yhm schetz samlet, vnd ist nicht reych ynn Gott.

Matth. 6.22 Er sprach aber zu seynen iungern, darumb sage ich euch, sorget nit fur ewr leben, was yhr essen sollet, auch nicht fur ewren leyb, was yhr anthun sollet. 23 Das leben ist mehr denn speyse, vnd der leyb mehr denn kleydung, 24 Nempt war der raben, die seen nicht, sie erndten auch nit, sie haben auch keynen keller noch schewren, vnd Gott nehret sie doch, wie viel aber seyt yhr besser denn die vogel?

25 Wilcher ist vnter euch, ob er schon darumb sorget, der do kunde eyn elle lang seyner grosse zu setzen? 26 So yhr denn das geringst nicht vermuget, warumb sorget yhr fur das ander? 27 Nempt war der lilien auff dem feld, wie sie wachsen, sie erbeyten nicht, so spynnen sie nit, Jch sage euch aber, das auch Salomon ynn aller seyner herlickeyt nicht ist bekleydet gewesen, als der eynes.

28 So denn das gras, das heutt auff dem feld steht, vnd morgen ynn den ofen geworffen wirt, Gott also kleydet, wie viel mehr wirt er euch kleyden, yhr kleynglewbigen? 29 Darumb auch yhr fraget nicht darnach was yhr essen, odder was yhr trincken solt, vnnd faret nicht hoch her, 30 Nach solchem allen trachten die heyden ynn der wellt, Aber ewr vater weys wol, das yhr des bedurffet, 31 doch trachtet nach dem reych Gottis, so wirt euch das alles zu fallen.

32 Furcht dich nicht, du kleyne herd, denn es ist ewrs vatters wolgefallen, euch das reych zu geben. 33 Verkeufft(Verkeufft) Eyn Christen soll alles gemeyn vnd zu dienst haben seynem nehisten was er hat, vermag, vnnd ist, wo vnnd wie man seyn bedarff, wie yhm Christus than hatt was yhr habt, vnd gebt allmosen, Macht euch seckell die nicht veralten, eynen schatz der nymmer abnympt ym hymel, da keyn dieb zu kompt, vnd den keyn motten fressen, 34 denn wo ewr schatz ist, da wirtt auch ewr hertz seyn.

[272] 35 Last vmbgurttet seyn ewre lenden, vnd brennen ewr liechter, 36 vnd seytt gleych den menschen, die da wartten auff yhrn herrn, wenn er auffbrechen wirt von der hochtzeyt, auff das, wenn er kompt vnnd anklopffet, sie yhm bald auff thun, 37 Selig seyn die knechte, die der herr, so er kompt, wachend findet, Warlich ich sage euch, Er wirt sich auff schurtzen, vnnd wirt sie zu tissch setzen, vnnd fur yhn gehen ynd yhn dienen.

Matth. 24.38 Vnd so er kompt ynn der ander wache vnd ynn der dritte wache, vnd [115] wirtts alßo finden, Selig sind dise knechte, 39 Das sollt yhr aber wissen, wenn eyn haus herre wyste zu wilcher stund der dieb keme, so wachet er vnd ließe nicht ynn seyn haus brechen, 40 darumb seyt yhr auch bereyt, denn des menschen son wirt komen zur stund da yhr nicht meynet.

Matth. 24.41 Petrus aber sprach zu yhm, Herr, sagistu dis gleychnis zu vns odder auch zu allen? 42 der herr aber sprach, Wie eyn gros ding ists vmb eyn trewen vnnd klugen haußhalter, den seyn herr setzt vber seyn gesind das er yhn zu rechter zeyt yhr gebur gebe? 43 Selig ist der knecht, wilchen seyn herr findet also thun, wenn er kompt, 44 warlich ich sage euch, er wirt yhn vbir alle seyne gutter setzen, 45 So aber der selbige knecht ynn seynem hertzen sagen wirt, Meyn herr vertzeucht, vnd fehet an zu schlahen die knecht vnd meyde, auch zu essen vnd zu trincken vnnd sich voll sauffen, 46 So wirt der herr desselbigen knechts komen, an dem tag, da er sichs nicht versihet, vnnd zu der stund, die er nicht weys, vnnd wirtt yhn zu scheyttern, vnnd wirtt yhm seyn lohn geben mit den vnglewbigen.

47 Der knecht aber, der seynes herrn willen weys vnd hatt sich nicht bereytet, auch nit nach seynem willen than, der wird viel schlege leyden mussen, 48 Der es aber nicht weys, hatt doch than das der schlege werd ist, wirt wenig schlege leyden, Denn wilchem viel geben ist, bey dem wirt man viel suchen, vnnd wilchem viel befolhen ist, von dem wirt man viel foddern.

(fewr) Er redt nach dem sprich wortt, ich will eyn fewr antzunden, das ist ich will eyn vnfrid an richten durchs Euangelion etc. Vnd wolt es were schon geschehen, aber ich muß zuuor meyn leben dran setzen, vnd mich verlanget dar nach.49 Jch byn komen, das ich fewr antzunde auff erden, was wollt ich lieber, denn es were schon an zundet? 50 aber ich muß mich zuuor tauffen lassen mit eyner tauffe, vnd wie ist myr so bange bis sie vollendet werde Matth. 10.51 Meynet yhr, das ich her komen byn, frid zu geben? da sage ich neyn zu, sondern, tzwytracht, 52 Denn von nu an, werden funff ynn eynem haus spennig seyn, drey widder zwey, vnnd zwey widder drey, 53 Es wirtt sich der vater setzen widder den son, vnnd der son widder den vatter, die mutter widder die tochter, [274] vnd die tochter widder die mutter, die schwyger widder die schnur, vnd die schnur wydder die schwyger.

Matth. 16.54 Er sprach aber auch zu dem volck, Wenn yhr eyne wolcken sehet auff gehen vom abent, so sprecht yhr bald, es kompt eyn regen, vnnd es geschicht also, 55 vnd wen yhr sehet den mittags wind weben, so sprecht yhr, es wirt heys werden, vnnd es geschicht also, 56 yhr heuchler,kund yhr sehen wie es an den Creaturen gehet, warumb sehet yhr nicht auch wo es euch feylet? die gestallt der erden vnd des hymels kund yhr prufen, wie prufet yhr aber dise zeytt nicht? 57 warumb richtet yhr aber nicht auch vber euch was recht ist?

58 So du aber mit deynem wider sacher fur den fursten gehist, so thu vleys auff dem wege, das du seyn los werdist, auff das er nit ettwa dich fur den richter zihe,Matth. 5. vnd der richter vbirantwortte dich dem stockmeyster, vnd der stockmeyster werff dich yns gesencknis, 59 ich sage dyr, du wirst von dannen nicht er aus komen, bis du den aller letzten scherff betzalest.

Das dreytzehend Capitel.

[116] Es waren aber zu der selbigen zeytt ettliche da bey, die verkundigeten yhm von den Gallileer, wilcher blutt Pilatus sampt yrem opffer vermischt hatte, 2 vnnd Jhesus antwort, vnd sprach zu yhn, Meynet yhr, das, dise Gallileer fur allen Gallileer, sunder gewesen sind, die weyl sie das erlitten haben? 3 Jch sage neyn datzu, sondern so yhr euch nicht bessert, werdet yhr alle auch also vmbkomen, 4 Oder meynet yhr das die achtzehen, auff wilche der thurn ym Siloa fiel vnd erschlug sie, seyen schuldig gewesen fur allen menschen die zu Jherusalem wonen? 5 Jch sage neyn datzu, sondern so yhr euch nicht bessert, werdet yhr alle auch also vmbkomen.

6 Er saget yhn aber dise gleychnis, Es hatt eyner eyn feygen bawm, der war gepflantzt ynn seynem weynberge, vnnd kam vnd sucht frucht darauff, vnd fand sie nicht, 7 da sprach er zu dem weyngartner, Sihe, ich byn nu drey iar lang, alle iar komen, vnd hab frucht gesucht auff disem feygen bawm, vnd finde sie nicht, haw yhn abe, was hyndert er das land? 8 Er aber antwort vnd sprach, Herre, las yhn noch dis iar, bis das ich vmb yhn grabe vnd betunge yhn, 9 ob er wollt frucht bringen, wo nicht, so hawe yhn darnach abe.

10 Vnd er lerete ynn eyner schule am sabbath, 11 vnnd sihe, eyn weyb, war da, das hatte eynen geyst der kranckheyt achtzehen iar, vnd sie war krum, vnd kund nicht wol auff sehen, 12 Da sie aber Jhesus sahe, rufft er sie zu sich, vnd sprach zu yhr, weyb, sey los von deyner kranckheyt, 13 vnd legt die hende auff sie, vnd also bald ward sie auffrichtig, vnd preyset Gott. 14 Da antwortet [276] der vbirst der schule, vnd war vnwillig, das er auff den sabbath heylet, vnd sprach zu dem volck, Es sind sechs tage darynnen man erbeytten soll, ynn den selbigen kompt vnd last euch heylen, vnd nicht am sabbath.

15 Da antworttet yhm der herr vnd sprach, du heuchler, loset nitt eyn iglicher vnter euch seynen ochsen odder esell von der krippen am Sabbat, vnd furet yhn zur trencke? 16 Solt aber nit loset werden am sabbath dise, die doch Abrahams tochter ist, von diesem bande, wilche Satanas gebunden hatte nu woll achtzehen iar? 17 Vnd als er solchs saget, musten sich schemen alle die yhm wider gewesen waren, Vnd alles volck frewet sich vber allen herlichen thatten die von yhm geschahen.

Matth. 13.
Marci. 4.
18 Er sprach aber, wem ist das reych Gottis gleych? vnnd wem soll ichs vergleychen? 19 Es ist eynem senff korn gleych, wilchs eyn mensch nam vnd warffs ynn seynen garten, vnd es wuchs, vnd ward eyn grosser bawm, vnd die vogel des hymels woneten vnter seynen zweygen.

20 Vnd aber mal sprach er, wem soll ich vergleychen das reych Gottis? 21 Es ist gleych eynem sawrteyg, Matth. 13.
Gene. 18.
wilchen eyn weyb nam vnd verbarg vnter drey scheffel melhs, bis das es gantz durch saurtt, 22 vnd er gieng durch stedt vnd merckt vnd leret, vnd nam seynen weg gen Jerusalem.

Matth. 7.23 Es sprach aber eyner zu yhm, Herre, meynstu, das wenig selig werden? Er aber sprach zu yhn, 24 ringet darnach, das yhr durch die enge [117] pforten eyngehet, denn viel werden (das sage ich euch) darnach trachten(trachten) Das sind die on glawben, mit wercken sich muhen gen hymel zu komen. wie sie hyneyn komen, vnd werdens nicht thun kunden, 25 von dem an, wenn der haußwirt aufferstanden ist, vnnd die thur verschlossen hatt, da werdet yhr denn anfahen draussen zu stehen, vnd an die thur klopffen, vnd sagen, Herr, Herr, thu vns auff, vnd er wirtt antworten vnd sagen, ich weys nicht wo yhr her seytt.

Matth. 7.26 So werdet yhr denn anfahen zu sagen, wyr haben fur dyr gessen vnd truncken, vnd auff den gassen hastu vns geleret, 27 vnd er wirt sagen, ich sage euch, ich weys nicht wo yhr her seytt, weychet alle von myr yhr vbelthetter, 28 da wirt seyn heulen vnd zeen klappen, wenn yhr sehen werdet, Abraham vnd Jsaac vnd Jacob vnd alle propheten ym reych Gottis, Matth. 8. euch aber hynnausßen gestossen, 29 vnnd wenn komen werden vom morgen vnd vom abend, von mitternacht[10] vnd vom mittag, die zu tissch sitzen werden ym reych Gottis, 30 vnd sihe, Es sind letzten, die werden die ersten seyn, vnd sind ersten, die werden die letzten seyn.

[278] 31 An dem selben tage, kamen ettlich phariseer zu yhm die sprachen, heb dich hynaus vnnd gang von hynnen, denn Herodes will dich todten, 32 vnnd er sprach zu yhnen, Gehet hyn vnnd saget dem fuchs, sihe, ich treybe teuffel aus vnd heyle die leutt, heutt vnnd morgen, vnd am dritten tage werde ich eyn end nemen, 33 doch mus ich heutte vnnd morgen vnd am tage darnach kunfftig, wandelln, denn es thutts nicht, das eyn prophet vmbkome auser Jerusalem.

34 Jerusalem, Jerusalem, die du todtist propheten, vnd steynigst die zu dyr gesand werden, Matth. 23. wie offt hab ich wollen deyne kinder versamlen wie eyn henne yhr nest vnter yhre flugel, vnd yhr habet nit gewolt? 35 Sehet, ewr haus soll euch wust gelassen werden, denn ich sage euch, yhr werdet mich nicht sehen, bis das es kome, wenn yhr sagen werdet, gebenedeyet ist, der do kompt ynn dem namen des herrn.

Das viertzehend Capitel.

Unnd es geschach, das er kam ynn eyn haus eynes vbirsten der phariseer, auff eyn sabbath das brod zu essen, vnd sie hielten auff yhn, 2 vnd sihe, da war eyn mensch fur yhm, der war wasser suchtig, 3 vnnd Jhesus antworttet vnnd saget zu den schrifftgelerten vnd phariseer vnd sprach, Zympt sichs auch auff den Sabbath heylen? 4 sie aber schwigen still, vnd er nam yhn zu sich, vnd heylet yhn, vnd ließ yhn gehen, 5 vnd antworttet vnnd sprach zu yhn, wilcher ist vnter euch, dem seyn ochs odder esel ynn den brun fellet, vnnd er nicht als bald yhn eraus zeucht am Sabbath? 6 vnd sie kundten yhm darauff nicht widder antwort geben.

7 Er saget aber eyn gleychnis zu den gesten, da er merckt, wie sie erweleten oben an zu sitzen, vnd sprach zu yhnen, 8 wenn du von ymand [118] geladen wirst zur hochtzeyt, so setze dich nicht oben an, das nicht etwa eyn eerlicher denn du, von yhm geladen sey, 9 vnnd so denn kompt der dich vnnd yhn geladen hatt, sprech zu dyr,weyche disem, vnnd mussist denn mit scham vnden an sitzen, 10 Sondern wenn du geladen wirst, so gang yhn, vnd setz dich vnden an, auff das, wenn da kompt, der dich geladen hatt, sprech zu dyr, freund rucke hyn auff, denn wirstu den preyß haben fur denen,die zu tissch sitzen, 11 Denn wer sich selb erhohet, der soll ernydrigt werden, vnd wer sich selb ernydrigt, der soll erhohet werden.

[280] 12 Er sprach auch zu dem der yhn geladen hatte, Wenn due eyn mittags odder abent mal machist, so lade nicht deyne freunde, noch deyne bruder, noch deyn gefreunten, noch deyne nachparn die do reych sind, auff das sie dich nicht etwa widder laden, vnd dyr vergelltung geschehe, 13 sondern wenn du eyn mal machst, so lade die armen, die kroppler, die lamen, die blinden, 14 so bistu selig, denn sie habens dyr nicht zuuergellten, Es wirt dyr aber vergolten werden ynn der aufferstehung der gerechten.

15 Da aber solchs horet eyner der mit zu tisch sasß, sprach er zu yhm, Selig ist der das brod isset ym reych Gottis, 16 Er aber sprach zu yhm, Es war eyn mensch, der machte eyn gros abent mal, vnd lud viel datzu, 17 Vnd sand seynen knecht aus zur stund des abent mals, zu sagen den geladenen, kompt, denn es ist alles bereyt, 18 Vnd sie fiengen an alle nach eynander sich zu entschuldigen, Der erst sprach zu yhm, Jch hab eynen acker kaufft, vnnd ist myr nodt das ich hynnaus gehe vnd besehe yhn, ich bit dich, entschuldige mich, 19 Vnd der ander sprach, Jch hab funff ioch ochßen kaufft, vnd ich gehe itzt hyn sie zu besehen, bit dich, entschuldige mich, 20 Vnd der dritte sprach, Jch habe eyn weyb genommen, drumb kan ich nicht komen, 21 vnd der knecht kam vnd saget das alles seynem herrn widder.

Da wart der haußherr zornig, vnd sprach zu seynem knecht, gang aus bald auff die strassen vnd gassen der stad, vnnd fure hereyn, die armen vnd kruppel vnd lamen vnd blinden, 22 vnd der knecht sprach, Herr, es ist geschehen, was du befolhen hast, es ist aber noch raum da, 23 Vnd der herr sprach zu dem knecht, gang aus auff die land strassen vnd an die zeune, vnnd nottige sie hereyn zu komen, auff das meyn haus voll werde, 24 Jch sage euch aber, das der menner keyner, die geladen sind, meyn abent mal schmecken wirt.

Matth. 10.25 Es gieng aber viel volcks mit yhm, vnd er wand sich vnnd sprach zu yhn, 26 So yemant zu myr kompt, vnd hasset nicht seynen vater, muter, weyb, kinder, bruder, schwestern, auch da zu seyn eygen leben, der kan nicht meyn iunger seyn, 27 vnd wer nicht tregt seyn kreutz vnnd folgt myr nach, der kan nit meyn iunger seyn.

28 Wer ist aber vnter euch, der eynen thurn bawen wil, vnd sitzt nit zuuor, vnd vber schlegt die kost, ab ers habe hynaus[11] zu furen,29 auff das [119] nit, wo er den grund gelegt hat, vnnd kans nicht hynaus furen, alle die es sehen, fahen an seyn zu spotten 30 vnd sagen, diser mensch hub an zu bawen, vnd kans nicht hynaus furen. 31 Odder wilcher konig will sich begeben ynn eynen streytt widder eynen andern konig, vnd sitzt nicht zuuor vnnd radtschlaget, ob er kunde mit zehen tausent begegen, dem, der vbir yhn kompt [282] mit zwentzig tausent? 32 wo nicht, so schickt er botschafft, wenn ihener noch ferne ist, vnd bittet vnd fride, 33 Also auch eyn iglicher vnter euch, der nicht absaget(Absaget) Fur dem gotlichen gericht mag niemant bestehen er vertzage denn an allem seynem vermugen vnnd suche gnade vnnd bitte vmb hulffe ynn Christo. allem das er hatt, kan nit meyn iunger seyn.

Matth. 5.
Marci. 9.
34 Das saltz ist eyn gutt ding, wo aber das saltz thum wirt, wo mit wirt man wurtzen? 35 Es ist wider auff das land noch ynn den mist nutz, sondern, man wirts weg werffen, Wer oren hat zu horen der hore.

Das funfftzehend Capitel.

Es naheten aber zu yhm alle zolner vnnd sunder, das sie yhn horeten, 2 vnd die phariseer vnd schrifftgelerten murreten vnd sprachen, dißer nympt die sunder an vnnd isset mit yhn, 3 Er saget aber zu yhn dis gleychnis vnd sprach, 4 wilch mensch ist vnter euch, der hundert schaff hat, vnnd so er der eynes verleuret, der nicht lasse die neun vnd neuntzig ynn der wusten, vnnd hyn gehe nach dem verlornen, bis das ers fynde? 5 Vnd wenn ers funden hat, so legt ers auff seyne achßeln mit freuden, 6 vnd wenn er heym kompt, rufft er seynen freunden vnd nachparn, vnd spricht zu yhnen, frewet euch mit myr, denn ich habe meyn schaff funden, das verloren war, 7 Jch sage euch, also wirt auch freude ym hymel seyn vber eynem sunder der bus thut, fur neun vnd neuntzig gerechten, die der busße nit bedurffen, 8 Oder wilch weyb ist, die zehen grosschen hatt, so sie der eynen verleuret, die nit eyne liecht antzunde vnd kere das haus vnd suche mit vleyß, bis das sie yhn finde? 9 vnnd wenn sie yhn funden hat, rufft sie yhren freundynnen vnnd nachparynnen, vnd spricht, frewet euch mit myr, denn ich habe meynen grosschen funden den ich verloren hatte, 10 Also auch, sag ich euch, wirtt eyn freude seyn fur den engelln gottis vber eynen sunder, der busse thutt.

11 Vnd er sprach, Eyn mensch hatte zween sone, 12 vnnd der iungst vnter yhn sprach zu dem vater, Gib myr, vater, das teyl der gutter, das mir gehoret, vnnd er teylet yhn das gutt, 13 vnnd nicht lang darnach samlet der iungst son alles zu samen vnd zoch ferne vber land, vnnd daselbs bracht er seyn gutt vmb, mit brassen, 14 Da er nu alle das seyne vertzehret hatte, wart eyn grosse theurung durch dasselbe gantze land, vnd er fieng an zu darben, 15 vnd gieng hyn, vnnd henget sich an eynen burger des selben lands, der schickt yhn auff seynen acker der sew zu huten, 16 vnnd er begerte seynen bauch zu fullen mit triestern, die die sew assen, vnnd niemant gab sie yhm.

17 Da schlug er ynn sich, vnd sprach, wie viel tagloner hatt meyn vater, [120] die brod haben die fulle, vnd ich verderbe ym hunger, 18 ich will mich auff [284] machen vnd zu meynem vater gehen, vnd zu yhm sagen, vater, ich hab gesundiget ynn den hymel vnd fur dyr, 19 vnd byn fort nit mehr werd, das ich deyn son heyße, mache mich als eynen deyner tag loner, 20 vnd er macht sich auff vnd kam zu seynem vater, Da er aber noch ferne von dannen war, sahe yhn seyn vatter, vnd iamert yhn, vnnd lieff, vnd fiel yhm vmb seynen hals, vnd kust yhn, 21 Der son aber sprach zu yhm, vater, ich hab gesundigt ynn den hymel vnnd fur dyr, ich byn fort nit mehr werd, das ich deyn son heyße, 22 Aber der vatter sprach zu seynen knechten, bringt das beste kleyd her, vnd thut yhn an, vnd gebt yhm eyn finger reyff an seyne hand, vnnd schuch an seyne fusß, 23 vnd bringt eyn gemestet kalb her, vnd schlachtets, last vns essen vnnd frolich seyn, 24 denn diser meyn son war todt, vnnd ist widder lebend worden, er war verloren, vnd ist funden worden, vnd fiengen widder an frolich zu seyn.

25 Aber der elltist son war auff dem feld, vnd als er kam, vnnd nah bey dem hauße war, horet er das gesenge vnd den reygen, 26 vnnd rieff zu sich der knecht eynen, vnd fraget, was das were, 27 der aber sagt yhm, deyn bruder ist komen, vnd deyn vatter hatt eyn gemest kalb geschlacht, das er yhn gesund widder hatt, 28 da wart er zornig, vnd wollt nit hynneyn gehen, Da gieng seyn vater eraus vnd bat yhn, 29 Er antwort aber vnd sprach zu seynem vatter, sihe, so viel iar diene ich dyr, vnd habe deyn gepott noch nie vbertretten, vnd du hast myr nie eynen bock geben, das ich mit meynen freunden frolich were, 30 Nu aber komen ist diser deyn son, der seyn gut verschlungen hatt mitt den huren, hastu yhm eyn gemest kalb geschlacht, 31 Er aber sprach zu yhm, Meyn son, du bist alltzeyt bey myr, vnd alles was meyn ist, das ist deyn, 32 du soltist aber frolich vnd guttes mutts seyn, denn diser deyn bruder war todt vnd ist widder lebend worden, er war verloren, vnnd ist widder funden.

Das sechtzehend Capitel.

Er sprach aber zu seynen iungern, Es war eyn reycher man, der hatte eynen hauß halter, der wart fur yhm beruchtiget, als hett er yhm seyne guter vmb bracht, 2 vnd er foddert yhn vnd sprach zu yhm, wie hore ich das von dyr? thu rechnung von deynem haußhallten, denn du kanst hynfurt nicht hauß halter seyn, 3 der hauß hallter sprach bey sich selbs, was soll ich thun? meyn herr nympt das ampt von myr, graben mag ich nicht, so scheme ich mich zu bettelln, 4 Jch weys wol was ich thun will, wenn ich nu von dem ampt gesetzt werde, das sie mich ynn yhre heußer nemen.

[286] 5 Vnd er rieff zu sich, alle schuldener seynes herren, vnd sprach zu dem [121] ersten, Wie viel bistu meynem herrn schuldig? 6 Er sprach, hundert tunnen oles, vnd er sprach, Nym deyn brieff, setze dich vnnd schreyb flugs funfftzig, 7 Darnach sprach er zu dem andern, du aber wie viel bistu schuldig? Er sprach hundert malder weytzen, vnd er sprach zu yhm, nym deynen brieff, vnd schreybe, achtzig, 8 vnd der herre lobete den vngerechten haußhalter, das er kluglich than hatte, Denn die kinder diser weld sind kluger, denn die kinder des liechts, ynn yhrem geschlecht, (Mammon) Mammon ist Ebreysch מהומה‎ vnd heyst reychtumb.9 Vnd ich sage euch auch, macht euch freunde mit dem vngerechten Mammon, auff das, wenn yhr nu darbet, sie euch auffnemen ynn die ewigen hutten.

10 Wer ym geringsten trew ist, der ist auch ym grossen trew, vnnd wer ym geringsten vnrecht ist, der ist auch ym grossen vnrecht, 11 Szo yhr nu ynn dem vnrechten Mammon nicht trew seyt gewesen,(vnrecht) Mammon heyst er vnrecht, darumb das er vnrechtem brauch vnterworffen ist, vnnd frembd, darumb, das er nit bleybt, wie das geystlich gutt, das ewig vnser vnd warhafftig ist. Trew seyn ynn dem Mammon, ist seyn gottlich brauchen zu des nehisten nutz, wer das nit thut, wirt viel weniger ym geystlichen trew seyn, ia er wirt keyns haben. wer will euch das warhafftige trawen? 12 Vnd so yhr ynn dem frembden nit trew gewesen seyt,Matth. 6. wer will euch geben, das ihenige das ewr ist? 13 Keyn haußknecht kan zweyen herrn dienen, Entweder er wirt eynen hassen, vnd den andern lieben, oder wirt eynem anhangen, vnd den andern verachten, yhr kundt nicht Gott sampt dem Mammon dienen.

14 Das alles horeten die phariseer, die waren geytzig, vnd spotten seyn, 15 vnd er sprach zu yhnen, yhr seytts, die yhr euch selbs rechtsfertiget fur den menschen, Aber Gott kennet ewre hertzen, denn was hoch ist vnter den menschen, das ist eyn grewel fur gott.

Matth. 11.
Matth. 5.
Matth. 19.
16  Das gesetz vnd die propheten weyß sagen bis auff Johannes, vnd von der zeyt an, wirtt das reych Gottis durchs Euangelion prediget, vnd yderman dringt mit gewallt hyn eyn. 17 Es ist aber leychter das hymel vnd erden vergehen, denn das eyn tuttel am gesetz falle. 18 Wer sich scheydet von seynem weybe vnd freyet eyn andere, der bricht die ehe, vnd wer die abgescheydene von dem man freyet, der bricht auch die ehe.

19 Es war aber eyn reycher man, der kleydet sich mit purpur vnd kostlichem lynwadt, vnd lebet alle tage herlich wol, 20 Es war aber eyn armer, mit namen Lazarus, der lag fur seyner thur, voller schweren, 21 vnnd begeret sich zu settigen von den brosamen, die von des reychen tisch fielen, Doch kamen die hund, vnd leckten yhm seyne schweren, 22 Es begab sich aber, das der arme starb, vnd wart getragen von den Engelen ynn Abrahams schoß, der reyche aber starb auch, vnd wart ynn die helle begraben.

[288] 23 Als er nu ynn der quall war, hub er seyne augen auff, vnd sahe Abraham von fernen vnnd Lazarum ynn seynem schoß, 24 rieff vnd sprach, vater Abraham, erbarme dich meyn, vnd sende Lazarum, das er das eußerst seynes fingers yns wasser tauche, vnd kule meyne zungen, denn ich leyde grosse peyn ynn diser flammen, 25 Abraham aber sprach, gedenck, son, das du guttis empfangen hast ynn deynem leben, vnd Lazarus dagegen hatt boses empfangen, Nu aber wirt er getrostet, vnd du wirst gepeyniget, 26 vnd vber das alles ist zwisschen vns vnnd euch eyn grosse klufft befestiget, das die da wollten von hynnen hyn ab [122] steygen zu euch, kunden nit, vnd auch nit von dannen zu vns her vberfaren.

27 Da sprach er, so bitt ich dich, vater, das du yhn sendest ynn meynes vaters hauße, 28 denn ich habe noch funff bruder, das er yhn betzeuge, auff das sie nicht auch komen an disen ort der qual. 29 Abraham sprach zu yhm, (Sie haben) Hie ist verpotten den pollter geysten vnd erscheynenden todten zu glewben.Sie haben Mosen vnd die propheten, las sie die selben horen, 30 Er aber sprach, Neyn, vater Abraham, sondern, wenn eyner von den todten zu yhn gienge, so wurden sie busse thun. 31 Er aber sprach zu yhm, Horen sie Mosen vnnd die propheten nicht, so werden sie auch nicht glewben, ob yemand von den todten auff stunde.

Das Siebentzehend Capitel.

Matth. 18.
Mar. 9.
Er sprach zu seynen iungern, Es ist vnmuglich, das nicht ergernisse komen, Weh aber dem, durch wilchen sie komen, 2 es were yhm nutzer, das man eyn molsteyn an seynen hals henget, vnd wurffe yhn yns meer, denn das er dißer kleynen eynen ergert, 3 Huttet euch. So deyn bruder an dyr sundiget, so straff yhn, vnd so er sich bessert, vergib yhm, 4 vnd wenn er sieben mal des tags an dyr sundigen wurde, vnd sieben mal des tages widder keme zu dyr, vnnd sprech, Es rewet mich, so solltu yhm vergeben.

Matth. 17.
Matth. 21.
5 Vnd die Apostel sprachen zu dem herrn, sterck vns den glawben, 6 der herre aber sprach, wenn yhr glawben habt, als eyn senff korn, vnd saget zu disem maulberbaum, reysß dich aus, vnd versetze dich yns meer, so wirt er euch gehorsam seyn.

7 Wilcher ist vnter euch der eynen knecht hatt, der yhm pfluget oder das fihe weydet, wenn er heym kompt vom felde das er zu yhm sage, gehe bald hyn vnd setze dich zu tissch? 8 ists nicht also? das er zu yhm sagt, richt zu, das ich zu abent esse, schurtze dich vnd diene myr bis ich esse vnd trincke, darnach, solltu auch essen vnd trincken, 9 danckt er auch dem selbigen knecht, das [290] er than hatt,(than) Hie redet Christus auff das aller eynfelltigst von euserlichen wercken nach menschen weyse, denn sonst kan fur Gott niemant thun so viel er schuldig ist, der yhm an wercken nicht benugen lesset. was yhm befolhen war? Jch meynes nicht, 10 Also auch yhr, wenn yhr alles than habt, was euch befolhen ist, so sprecht, wyr sind vnnutze knechte, wyr haben than, das wyr zu thun schuldig waren.

11 Vnd es begab sich, da er reyset gen Jerusalem, zoch er miten durch Samarien vnd Gallilean, 12 vnnd als er ynn eyn marckt kam, begegenten yhm zehen auß setzige menner, die stunden von fernen, 13 vnd erhuben yhre stymm, vnnd sprachen, Jhesu lieber meyster, erbarm dich vnser. 14 Vnd da er sie sahe, sprach er zu yhn, gehet hyn vnd zeyget euch den priestern, Vnd es geschach, da sie hyn giengen, wurden sie reyn, 15 Eyner aber vnter yhnen, da er sahe, das er gesund worden war, keret er vmb, vnd preysset Gott mit lauter stym, 16 vnd fiel auff seyn angesicht, zu seynen fussen, vnd dancket yhm, vnd das war eyn Samariter, 17 Jhesus aber antwort vnnd sprach, sind yhr nicht zehen reyn worden? wo sind aber die neune? 18 hatt sich sonst keyner funden, der widderumb keret, vnd gebe Got den preyß, denn nur diser frembdlinger? 19 vnd er sprach zu ym, stand auff, gehe hyn, deyn glawbe hat dyr geholffen.

20 Da er aber gefragt wart von den phariseer, wenn kompt das reych [123] Gottis?Matth. 24.
Mar. 13.
antwort er yhnen, vnd sprach, Das reych Gottis kompt nicht mit eusserlichen(Euserlichen) Das ist Gottis reych stehet nicht ynn wercken die an steet, speyß, kleyder, zeyt person gepunden sind sondern ym glawben vnnd liebe frey. geperden, 21 man wirt auch nit sagen, sihe, hie oder da ist es. Denn sehet, das reych Gottis ist ynnwendig ynn euch.

22 Vnnd er sprach aber zu den iungern, Es wirt die zeyt komen, das yhr werdet begeren zu sehen eynen tag des menschen sons[12], 23 vnnd sie werden zu euch sagen, Sihe, hie, sihe, da. Gehet nicht hin, vnd folget auch nicht, 24 denn wie der blitz oben vom hymel blitzet, vnnd leuchtet vbir alles das vnter dem hymel ist, also wirt des menschen son, an seynem tage seyn, 25 zuuor aber mus er viel leyden vnd verworffen werden von disem geschlecht.

Matth. 24.
Genes. 7.
Genes. 19.
26 Vnd wie es geschach zun zeytten Noe, so wirts auch geschehen ynn den tagen des menschen sons, 27 sie assen, sie truncken, sie freyeten, sie liessen sich freyen, bis auff den tag, da Noe ynn die arche gieng, vnd kam die sindflut, vnd bracht sie alle vmb, 28 Desselben gleychen, wie es geschach zun zeytten Lot, sie assen, sie truncken, sie kaufften, sie verkaufften, sie pflantzten, sie baweten, 29 an dem tage aber, da Lott aus Sodoma gieng, da regent es fewr vnd schwefel, vnd bracht sie alle vmb, 30 Auff die weyße wirts auch gehen, an dem tage, wenn des menschen son soll offinbart werden.

31 An dem selbigen tage, wer auff dem dache ist, vnd seyn haus radt ynn dem hauße, der steyge nicht ernyder, dasselb zu holen, desselben gleychen wer auff dem felde ist, der wende nicht vmb, nach dem das hynder yhm ist, [292] 32 Gedenckt an das weyb Lottis, 33 wer do sucht seyne seele zu erhalten,Matth. 10. der wirt sie verlieren, vnd wer sie verlieren wirt, der wirt sie zum leben geperen.

Matth. 24.34 Jch sage euch, an dem tage werden zween auff eynem bette ligen, eyner wirt an genommen, der ander wirt verlassen werden, 35 Zwo werden malen mit eynander, eyne wirt angenommen, die ander wirt verlassen werden,[13] 37 vnd sie antworten vnd sprachen zu yhm, Herre, wo da? Er aber sprach zu yhnen, wo das asß ist, da werden auch die Adeler zu fallen.

Das achtzehend Capitel.

Er saget yhn aber eyn gleychnis, dauon, das man alltzeytt betten vnd nicht laß werden sollt, 2 vnd sprach, Es war eyn richter ynn eyner stad, der furcht sich nicht fur Gott, vnnd schewet sich fur keynem menschen, 3 Es war aber eyn witwe ynn der selben stad, die kam zu yhm vnd sprach, rette mich von meynem widdersacher, 4 vnnd er wolt lange nicht, darnach aber dacht er bey sich selbs, ob ich mich schon fur Gott nicht furcht, noch fur keynem menschen schewe, 5 die weyl aber myr diße witwe so viel muhe macht, will ich sie retten, auff das sie nit zu letzt kome, vnd beteube mich.

6 Da sprach der herre, Horet hie, was der vnrechte richter sagt, 7 solt aber Gott nit auch retten seyne ausserweleten, die zu yhm ruffen tag vnd nacht, ob ers gleych vertzeucht? 8 Jch sage euch, er wirt sie retten, ynn eyner kurtz, doch, wenn des menschen son komen wirt, meynstu das er auch werde glawben finden auff erden?

9 Er saget aber zu ettlichen, die sich selbs vermassen, das sie frum [124] weren, vnd verachten die andern, eyn solche gleychnis, 10 Es giengen zween menschen hynauff ynn den tempel, zu beten, eyner eyn phariseer, der ander eyn zollner, 11 der phariseer stund, vnd bettet bey sich selbs also, ich danck dyr Gott, das ich nit bynn wie ander leutt, rewber, vnrechte, ehebrecher, odder auch wie diser zolner, 12 Jch faste zwyr ynn der wochen, vnd geb den zehenden von allem das ich habe, 13 Vnd der zollner stund von ferne, wollt auch seyn augen nicht auff heben gen hymel, sondernn schlug an seyne brust, vnd sprach, Gott, sey myr sunder genedig, 14 Jch sage euch, diser gieng hynab gerechtfertiget ynn seyn haus, fur ihenem, Denn wer sich selbs erhohet, der wirt ernydrigt werden, vnd wer sich selbs ernydriget, der wirt erhohet werden.

[294] Matth. 19.
Marci. 10.
15 Sie brachten auch iunge kindle zu yhm, das er sie sollt an ruren, Da es aber die iunger sahen, bedraweten sie die, 16 Aber Jhesus rieff sie zu sich vnd sprach, last die kindle zu myr komen, vnnd weret yhn nicht, denn solcher ist das reych Gottis, 17 ich sage euch, wer nicht das reych Gottis nympt, als eyn kind, der wirt nicht hyneyn komen.

Marci. 19.
Marci. 10.
18 Vnd es fraget yhn eyn vbirster, vnnd sprach gutter meyster, was mus ich thun, das ich, das ewige leben ererbe? 19 Jhesus aber sprach zu yhm, was heyssistu mich, gutt? Niemant ist gutt, denn alleyn der eynige Gott, 20 Du weyst die gepott woll, du sollt nit ehebrechen,Exod. 20. du solt nicht todten, du sollt nicht stelen, du sollt nicht falsch getzeugnis reden, du sollt deyn vater vnnd deyn muter ehren, 21 Er aber sprach, das hab ich alles gehallten von meyner iugent auff, 22 Da Jhesus das horet, sprach er zu yhm, es feylet dyr noch eyns, verkeuff alles was du hast vnd gibs den armen, so wirstu eynen schatz haben ym hymel, vnd kum, folge myr nach, 23 Da er das horet, wart er traurig, denn er war seer reych.

24 Da aber Jhesus sahe, das er war trawrig worden, sprach er, wie schwerlich werden die reychen ynn das reych Gottis komen, 25 Es ist leychter, das eyn kameel gehe durch eyn nadel ore, denn das eyn reycher ynn das reych Gottis kome, 26 da sprachen die das horeten, wer kan denn selig werden? 27 Er aber sprach, was bey den menschen vnmuglich ist, das ist bey Gott muglich.

Matth. 19.
Marci. 10.
28 Da sprach Petrus, sihe, wyr haben alles verlassen vnnd sind dyr nach folget, 29 Er aber sprach zu yhnen, ich sage euch, es ist niemant, der eyn haus verlesset, odder ellter, odder bruder, odder weyb, odder kind, vmb des reychs Gottis willen, 30 der es nicht viel felltig widder empfahe ynn diser zeyt, vnd ynn der zukunfftigen wellt das ewige leben

Matth. 20.
Marci. 10.
31 Er nam aber zu sich die zwelffe vnnd sprach zu yhn, sehet, wyr gehen hynauff gen Jerusalem, vnd es wirt alles vollendet, das geschrieben ist durch die propheten von des menschen son, 32 denn er wirt vbirantwort werden den heyden, vnd er wirt verspottet vnnd geschmecht vnd verspeyet werden, 33 vnd sie werden yhn geysßeln vnd todten, vnnd am dritten tage, wirt er widder aufferstehen, 34 vnnd sie vernamen der keynes, vnd die rede war yhn verporgen vnd wusten nicht, was das [125] gesagt war.

Marci. 10.35 Es geschach aber, da er nahe zu Jericho kam, sas eyn blinder am wege vnd bettelt, 36 da er aber horet das volck, das durch hyn gieng, forschet er, was das were, 37 da verkundigeten sie yhm, Jhesus von Nazareth gienge fur [296] vber, 38 vnd er rieff vnd sprach, Jhesu du son Dauid erbarme dich meyn, 39 Die aber vorn an giengen bedraweten yhn, er sollt schweygen, Er aber schrey viel mehr, du son Dauid erbarm dich meyn, 40 Jhesus aber stund still, vnnd hies yhn zu sich furen, da sie yhn aber nahe bey yhn brachten, fraget er yhn 41 vnd sprach, was willtu, das ich dyr thun soll? Er sprach, Herr, das ich widder sehen muge, 42 vnd Jhesus sprach zu yhm, sey sehend, deyn glawbe hatt dyr geholffen, 43 vnd also bald ward er sehend, vnnd folget yhm nach, vnnd preysset Gott, vnd alles volck das solchs sahe, lobt Gott.

Das Neuntzehend Capitel.

Und er zoch hyneyn vnd gieng durch Jericho, 2 vnd sihe, da war eyn man, genant Zacheus, der war eyn vbirster zollner, vnd war reych, 3 vnd begerte Jhesum zu sehen, wer er were, vnd kund nit fur dem volck, denn er war kleyn von person, 4 Vnd er lieff fur hyn, vnd steyg auff eynen wilden feygen bawmσυκάμινος morus est, supra cap. xvii συκομοραῖα ficus ægyptia non capri ficus a ficu & moro Vide Athen li. ii. auff das er yhn sehe, denn alda sollt er durchkomen, 5 vnnd als Jhesus kam an die selben stett, sahe er auff, vnd wart seyn gewar, vnd sprach zu yhm, Zachee, steyg eylend er nyder, denn ich mus heut zu deynem hauße eynkeren, 6 vnd er steyg eylend er nydder, vnnd nam yhn auff mit freuden, 7 Da sie das sahen, murreten sie alle, das er bey eynem sunder eyn keret.

8 Zacheus aber tratt dar, vnnd sprach zu dem herren, sihe, Herr, die helfft meyner gutter gebe ich den armen, vnd so ich habe yemand betrogen, das gebe ich vierfaltig widder, 9 Jhesus aber sprach zu yhm, Heutt ist disem hauße heyl widder faren, seyntemal er auch Abrahams son ist, 10 denn des menschen son ist komen zu suchen vnd selig zu machen das verloren ist.

11 Da sie nu zu horeten, saget er weytter eyn gleychnis, darumb, das er nahe bey Jerusalem war, vnd sie meyneten das reych Gottis sollt also bald offinbart werden 12 vnd sprach,Matth. 25. Eyn Edeller zoch ynn eyn ferne land, das er eyn reych eyn neme, vnd dann wider keme, 13 disser foddert zehen seyner knechte vnd gab yhn zehen pfundt, vnd sprach zu yhn, handellt, bis ich widder kome, 14 seyne burger aber waren yhm feynd, vnd schickten eyne botschafft nach yhm, vnd ließen yhm sagen, wyr wollen nicht, das diser vber vns hirsche.

15 Vnd es begab sich da er wider kam, nach dem er das reych eyngenommen hatte, hies er die knecht foddern, wilchen er seyn gellt geben hatte, das er wiste, was eyn iglicher gehandellt hette. 16 Da tratt erzu der erste, vnd sprach, [298] Herr, deyn pfund hat zehen pfund erworben, 17 vnd er sprach zu yhm, Ey du fromer knecht, die weyl du bist ym geringsten trew gewesen, solltu macht haben vber zehen stedte. 18 Der ander kam auch vnd sprach, Herr deyn pfund hatt funff pfund tragen, 19 zu dem sprach er auch, vnd du sollt seyn vber funff stedte.

[126] 20 Vnd der dritte kam vnd sprach, Herre, sehe da, hie ist deyn pfundt, wilchs ich habe ym schweys tuch behalten, 21 ich furcht mich fur dyr, denn du bist eyn hartter man, du nympst, da du nit hyn geleget hast, vnd erndtist, da du nit geseet hast, 22 Er sprach zu yhm, Aus deynem mund richt ich dich, du schalck, wustestu, das ich eyn hartter man bynn, neme das ich nicht gelegt habe, vnd erndte, da ich nicht geseet habe, 23 warumb hastu denn meyn gellt nicht ynn die wechselbanck geben? Vnd wenn ich komen were, hett ichs mit wucher erforddert.

24 Vnnd er sprach zu denen, die da bey stunden, Nemet das pfundt von yhm vnd gebets dem, der zehen pfund hatt, 25 Vnnd sie sprachen zu yhm, Herr, er hat schon zehen pfund, 26 Jch sage euch aber, der do hat dem wirt geben werden, von dem aber der nicht hatt, wirt auch das genommen werden, das er hatt, 27 Doch ihene meyne feynde, die nicht wollten, das ich vbir sie herschen sollte, bringt her, vnd erwurget sie fur myr, 28 Vnd als er solchs saget, zoch er fortt vnd gieng hynauff gen Jerusalem.

Matth. 21.
Marci. 11.
29 Vnd es begab sich, als er nahet gen Bethphage vnnd Bethanien an den oleberg, sand er seyner iunger zween, 30 vnd sprach, gehet hynn ynn den marckt der gegen euch ligt, vnd wenn yhr hyneyn kompt, werdet yhr eyn fullen angepunden finden, auff wilchem noch nie keyn mensch gesessen ist, loset es ab, vnnd bringets, 31 Vnnd so euch ymant fraget, warumb yhrs ab loset, so saget also zu yhm, der herr darff seyn.

32 Vnd die gesanten giengen hyn vnd funden wie er yhn gesagt hatte, 33 da sie aber das fullen ab loßeten, sprachen seyne herren zu yhn, warumb loset yhr das fullen ab? 34 sie aber sprachen, der herre bedarff seyn, 35 vnd sie brachtens zu Jhesu, vnd wurffen yhr kleyder auff das fullen, vnd satzten Jhesum drauff, 36 da er nu hyn zog, breytten sie yhre kleyder auff den weg.

37 Vnnd da er zoch den oleberg erab, fieng an der gantze hauff seyner iunger, mit freuden Gott zu loben, mit lautter stymm, vber allen thatten, die sie gesehen hatten, 38 vnd sprochen, Gebenedeyet sey der do kompt ynn dem namen des herren, frid sey ym hymel vnd preyße ynn der hohe, 39 vnd ettlich [300] der phariseer ym volck, sprachen zu yhm, Meyster straffe doch deyne iunger, 40 vnd er antwort vnd sprach zu yhn, Jch sage euch, wo diße schweygen werden, so werden die steyne schreyen.

41 Vnd als er nahe hyntzu kam, sahe er die stad an, vnnd weynet vber sie 42 vnd sprach, Wenn du wustest was zu deynem fryde dienet, so wurdestu es an deynem heutigen tag bedencken, aber nu ists fur deynen augen verporgen, 43 denn es wirt die zeyt vbir dich komen, das deyne feynde werden vmb dich vnd vmb deyne kinder, mit dyr, eyn wagenburg schlahen, dich belegen, vnd an allen ortten engsten 44 vnd schleyffen, vnd werden keynen steyn auff dem andern lassen, darumb, das du nicht erkennet hast die zeyt darynn du heym sucht bist.

[127] Matth. 21.
Marci. 11.
Jsa. 56.
45 Vnd er gieng ynn den tempel, vnd fieng an aus zu treyben die drinnen verkaufften vnd kaufften, 46 vnd sprach zu yhn, Es stehet geschrieben, Meyn haus ist eyn bett haus, yr aber habts gemacht zur morder gruben, 47 vnd lerete teglich ym tempel, Aber die hohen priester vnd schrifft gelerten vnnd die furnemisten ym volck, trachten yhm nach, das sie yhn vmbrechten, 48 vnnd funden nicht, wie sie yhm thun sollten, denn das volck hieng yhm an, vnd horet yhn.

Das zwentzigst Capitel.

Unnd es begab sich der tage eynen, da er das volck leret ym tempel, vnd predigt das Euangelion, da tratten zu yhm die hohen priester vnd schrifftgelerten mit den Elltisten, 2 vnd sagten zu yhm vnd sprachen, sage vns, Aus waser macht thustu das? odder wer hatt dyr die macht geben? 3 Er aber antwortet vnnd sprach zu yhn, ich will euch auch eyn wort fragen, saget myrs, 4 Die tauffe Johannis, war sie vom hymel oder von den menschen? 5 Sie aber gedachten bey sich selbs, vnd sprachen, sagen wyr, vom hymel, so wirt er sagen, warumb habt yhr denn yhm nicht glawbet? 6 sagen wyr aber, von den menschen, so wirt vns alles volck steynigen, denn sie stehen drauff, das Johannes eyn prophet ist, 7 vnd sie antwortten, sie wusten nit wo er her were, 8 vnnd Jhesus sprach zu yhn, so sage ich euch auch nicht, aus waser macht ich das thu.

Matth. 21.
Marci. 12.
9 Er fieng aber an zu sagen dem volck dise gleychnis, Eyn mensch pflantzt eynen weynberg, vnd thett yhn den weyngertner aus, vnnd zoch vber land eyn [302] gute zeyt, 10 vnd zu seyner zeyt, sand er eynen knecht zu den weyngartnern, das sie yhm geben von der frucht des weynbergs, Aber die weyngartner steupten yhn, vnd liessen yhn leer von sich, 11 Vnd vber das, sand er noch eynen andern knecht, sie aber steupten den selben auch, vnd honeten yhn, vnd liessen yhn leer von sich, 12 Vnd vber das, sand er den dritten, sie aber verwunten den auch, vnd stiessen yhn hynaus. 13 Da sprach der herr des weynberges, was soll ich thun? ich will meynen liebsten son senden, villeicht, wenn sie den sehen, werden sie sich schewen.

14 Da aber die weyngartner den sohn sahen, dachten sie bey sich selbs, vnd sprachen, das ist der erbe, kompt, last vns yhn todten, das das erbe vnser sey, 15 vnd sie stiessen yhn hyn aus fur den weynberg, vnnd todten yhn, Was wirt nu der herr des weynbergis den selbigen thun? 16 Er wirt komen vnd vmbbringen diese weyngertner, vnd seynen weynberg andern aus thun, Da sie das horeten, sprachen sie, das sey ferne.

17 Er aber sahe sie an vnd sprach, was ist denn das, das geschrieben stehet,Psal. 117. Der steyn, den die bawleutt verworffen haben, ist worden eyn ecksteyn? 18 welcher auff disen steyn fellet, der wirtt zur schellen, auff welchen aber er fellet, den wirt er zu malmen. 19 Vnd die hohen priester vnd schrifftgelerten trachten darnach, wie sie die hend an yhn legten zu der selbigen stunde, vnd furchten sich fur dem volck, denn sie vernamen, das er auff sie dise gleychnis gesaget hatte.

Matth. 22.
Marci. 12.
20 Vnd sie hielten auff yhn, vnd sandten laurer aus, die sich stellen solten, [128] als weren sie frum, auff das sie yhn fiengen ynn der rede, da mit sie yhn vbirantwortten kundten der vbirkeyt vnnd gewalt des landtpflegers, 21 vnd sie fragten yhn vnd sprachen, Meyster, wyr wissen, das du auffrichtig redist vnd lerist, vnd achtist keyns menschen ansehen, sondern du lerist den weg Gottis recht, 22 Jsts recht das wyr dem keyser den schos geben, odder nicht? 23 Er aber mercket yhr bose tuck, vnnd sprach zu yhn, was versucht yhr mich? 24 zeygt myr den pfennig, wes bild vnd vbirschrifft hatt er? Sie antworten vnd sprachen, des Keysers, 25 Er aber sprach zu yhn, so gebt dem Keyser, was des Keysers ist, vnnd Gotte, was Gottis ist, 26 vnnd sie kundten seyn wortt nit thaddelln fur dem volck, vnd verwunderten sich seyner antwort, vnd schwigen still.

Matth. 22.
Deuter. 35.
27 Da tratten zu yhm ettlich der Saduceer, wilche da hallten, es sey keyn aufferstehen, vnd fragten yhn 28 vnd sprachen, Meyster, Moses hat vns geschrieben, so ymands bruder stirbt, der eyn weyb hatt vnd stirbt erblos, so soll seyn bruder das weyb nemen, vnd seynem bruder eynen samen erwecken, 29 Nu waren sieben bruder, der erst nam eyn weyb, vnd starb erblos, 30 vnd [304] der ander nam das weyb, vnnd starb auch erblos, 31 vnd der drit nam sie, des selben gleychen alle sieben, vnd liessen keyne kinder, 32 zu letzt nach allen starb auch das weyb, 33 Nu yn der aufferstehung, wilches weyb wyrt sie seyn vnter denen? denn sieben haben sie zu weybe gehabt.

34 Vnd Jhesus antwortt vnnd sprach zu yhn, Die kinder diser welt freyen vnd lassen sich freyen, 35 wilche aber wirdig seyn werden ihene wellt zu erlangen vnd aufferstehung von den todten, die werden widder freyen nach[14] sich freyen lassen, 36 denn sie kunden hynfurt nit sterben, denn sie sind den engelln gleych vnnd Gottis kinder, die weyl sie kinder sind der aufferstehung. 37 Das aber die todten aufferstehen, hatt auch Moses deuttet bey dem pusch, da er den herrnn heyst,Exodi. 3. eynen Gott Abraham vnnd eynen Gott Jsaac vnnd eynen Gott Jacob, 38 Gott aber ist nicht der todten, sondern der lebendigen Gott, denn sie leben yhm alle, 39 Da antworten etliche der schrifftgelerten vnd sprachen, meyster du hast recht gesagt, 40 vnd sie thursten yhn furter nichts mehr fragen.

Matth. 22.
Psal. 109.
41 Er sprach aber zu yhn, wie sagen sie, Christus sey Dauids son? 42 vnd er selbs Dauid spricht ym psalmen buch, Der herr hatt gesagt zu meynem herrn, setze dich zu meyner rechten, 43 bis das ich lege deyne feynde, zum schemel deyner fusse, 44 Dauid nennet yhn eynen herrenn, wie ist er nu seyn son?

Matth. 23.45 Da aber alles volck zu horet, sprach er zu seynen iungern, 46 huttet euch fur den schrifftgelerten, die da wollen eynher tretten ynn langen kleydern, vnd lassen sich gern grussen auff dem marckt, vnd sitzen gern oben an ynn den schulen, vnd vber tissch, 47 sie fressen der wittwen heuser, vnd wenden lange gepett fur, die werden deste schwerer verdamnis empfahen.

Das eyn vnd zwentzigst Capitel.

[129] Marci. 21.Er sahe aber auff, vnd schawete die reychen, wie sie yhre opffer eynlegten ynn den Gottis kasten, 2 Er sahe aber auch eyne arme witwe, die legt zwey scherfflyn eyn, 3 vnd er sprach, warlich ich sage euch, diße arme witwe hat mehr denn sie alle eyn gelegt, 4 denn dise haben aus yhrem vbirflus eyngelegt zu dem opffer Gottis, sie aber hat aus yhrer darbe alle yhr narung, die sie hat, eyn gelegt.

Matth. 24.
Marci. 13.
5 Vnd da ettlich sagten von dem tempel, das er geschmuckt were von feynen steynen vnd kleynoten, sprach er, 6 Es wirt die zeyt komen, ynn wilcher, des alles das yhr sehet, nit eyn steyn auff dem andern gelassen wirt, der nicht zu brochen werde, 7 Sie fragten yhn aber, vnd sprachen, Meyster, wenn soll das werden? vnnd wilchs ist das zeychen, wenn das geschehen wirt?

[306] 8 Er aber sprach, sehet zu, last euch nicht verfuren, denn viel werden komen ynn meynem namen, vnd sagen, ich sey es, vnd die zeytt ist er bey komen, folget yhn nit nach, 9 Wenn yhr aber horen werdet von kriegen vnd emporungen, so entsetzt euch nicht, denn solchs mus zuuor geschehen, aber das ende ist noch nicht so bald da, 10 Da sprach er zu yhn, Eyn volck wirt sich erheben vber das ander, vnd eyn reych vber das ander, 11 vnd werden geschehen große erdbebungen hyn vnd widder, pestilentz vnd theur zeytt, auch werden schrecknis von hymel vnd grosse zeychen geschehen.

12 Aber fur disem allen, werden sie die hend an euch legen, vnd verfolgen, vnd werden euch vbirantwortten ynn yhre schulen vnnd gefencknisse, vnnd fur konige vnnd fursten zihen, vmb meynes namens willen, Matth. 10.13 das wirt euch aber widderfaren zu eynem zeugnis, 14 So nempt nu zu hertzen, das yhr nicht sorget, wie yhr euch verantwortten sollt, 15 denn ich will euch mund vnd weyßheyt geben, wilcher nicht sollen widder sprechen mugen, noch widder stehen, alle ewer widderwertigen, 16 yhr werdet aber vbirantworttet werden von den elltern, brudern, gefreunten vnnd freunden, vnd sie werden ewr ettlichen zum tod helffen, 17 vnd yhr werdet gehasset seyn von yderman, vmb meynes namens willen, 18 vnd eyn har von ewrem hewbt soll nitt vmbkomen, 19 fasset ewer seelen mit gedullt

Matth. 14.
Marci. 13.
20 Wenn yhr aber sehen werdet Jerusalem belegt mit eynem heer, so merckt, das erbey komen ist yhr verwustunge, 21 Als denn, wer ynn Judea ist, der fliehe auff das gepirge, vnnd wer mitten drynnen ist, der weyche eraus, vnd wer auff dem land ist, der kome nicht hyneyn, 22 denn das sind die tage der rache, das erfullet werde alles was geschrieben ist, 23 Weh aber den schwangern vnnd seugeryn ynn den selben tagen, denn es wirtt grosse nodt auff erden seyn, vnnd eyn zorn vbir dis volck, 24 vnd sie werden fallen durch des schwerds mund, vnd gefangen gefurt vnter alle volcker, vnnd Jerusalem wirt zu tretten werden von den heyden, bis das der heyden zeytt(heyden zeyt) Jerusalem mus vnter den heyden seyn bis die heyden zum glawben, bekeret werden das ist bis ans end der wellt, denn der tempel wirt nicht widder auff kommen Hagge. 1. erfullet wirt.

25 Vnd es werden zeychen geschehen an der Sonnen vnd Mon vnd sternen, vnnd auff erden wirt den leuten bang seyn, das sie nit wissen [120] wo hynaus, vnnd das meer vnd die wasser wogen werden brausen, 26 vnd die menschen werden verschmachten fur furcht vnd wartten[15] der dinger, die komen sollen vbir den gantzen erden kreyß, denn auch der hymel krefft werden sich bewegen, 27 Vnd als denn werden sie sehen des menschen son komen, ynn der wolcken, mit krafft vnd grosser herlickeyt, 28 Wenn aber dises anfehet zu geschehen, so sehet auff, vnd hebt ewere hewpter auff, darumb, das sich ewer erlosung nahet.

[308] Matth. 24.
Marci. 13.
29 Vnd er saget yhn eyn gleychnis, Sehet an den feygen bawm vnd alle bewme, 30 wenn sie itzt auß schlahen, so sehet yhrs an yhn vnd merckt, das itzt der sommer nahe ist, 31 Also auch yhr, wenn yhr dis alles sehet geschehen, so wisset das das reych Gottis nahe ist, 32 warlich ich sage euch, dis geschlecht wirt nit vergehen, bis das es alles geschehe, 33 Hymel vnd erden werden vergehen, aber meyn wort werden nit vergehen

Matth. 24.
Marci. 13.
34 Aber huttet euch, das ewre hertzen nicht beschweredt werden mit fressen vnd sauffen, vnd mit sorgen der narungen, vnd kome diser tag schnell vber euch, 35 Denn wie eyn fallstrick, wirt er komen vber alle die auff erden wonen, 36 So seyt nu wacker alltzeyt, vnd bettet, das yhr wirdig werden mugt zu entfliehen dißem allem, das geschehen soll vnd zu stehen fur des menschen son.

37 Vnd er leret des tags ym tempel, des nachts aber gieng er hynaus, vnd bleyb vber nacht am oleberg, 38 vnnd alles volck war frue auff zu yhm ym tempel yhn zu horen.

Das zwey vnd zwentzigst Capitel.

Matth. 26.
Marci. 14.
Johan. 11.
Es war aber nahe das fest der sussen brod, das do ostern heyst, 2 vnnd die hohen priester vnnd schrifftgelerten trachten wie sie yhn todten, vnnd furchten sich fur dem volck, 3 Es war aber der Satanas gefarn yn den Judas genant Jscharioth, der da war aus der zal der zwelffe, 4 vnd er gieng hyn vnnd redet mit den hohen priestern vnd mit der vberkeyt, wie er yhn wollt yhnen vbirantworten, 5 vnd sie worden fro, vnd gelobten yhm gelt zu geben, 6 vnd er versprach sich, vnnd suchte gelegenheyt, das er yhn vberantwort on lermen.

Matth. 26.
Marci. 14.
7 Es kam nu der tag der sussen brod, auff wilchen man muste opffern das oster lamb, 8 vnd er sante Petron vnd Johannen vnd sprach, gehet hyn, bereyttet vns das osterlamb, auff das wyrs essen, 9 sie aber sprachen zu yhm, wo wiltu das wyrs bereytten? 10 Er sprach zu yhn, sehet, wenn yhr hyneyn kompt ynn die stadt, wirt euch begegen eyn mensch, der tregt eynen wasser krug, folget yhm nach ynn das haus, da er hyneyn gehet, 11 vnnd saget zu dem haußhern, der meyster lest dyr sagen, wo ist der saal, darynn ich das osterlamp essen muge mit meynen iungern? 12 vnd er wirt euch einen grossen gepflastertten saal zeygen, daselbs bereyttet es, 13 Sie giengen hyn, vnd funden wie er yhn gesagt hatte, vnd bereytten das osterlamb.

[310] 14 Vnd da die stund kam, satzt er sich nydder, vnd die zwelff Apostel mit yhm, 15 vnnd er sprach zu yhnen, Mich hatt hertzlich verlanget dis osterlamb mit euch zu essen, ehe denn ich leyde, 16 denn ich sage euch, das [131] ich hynfurt nit mehr dauon essen werde, bis das erfullet werde ym reych Gottis, 17 vnd er nam den kilch, dancket vnnd sprach, Nemet den selben vnd teylet yhn vnter euch, 18 denn ich sage euch, ich werde nit trincken von dem gewechs des weynstocks bis das reych Gottis kome.

Matth. 26.
Marci. 14.
19 Vnd er nam das brod, dancket vnd brachs, vnd gabs yhn, vnnd sprach, Das ist meyn leyb, der fur euch geben wirt, Das thut zu meynem gedechtnis. 20 Desselbigen gleychen auch den kilch, nach dem sie zu abent gessen hatten, vnd sprach, Das ist der kilch, das newe testament ynn meynem blutt, das fur euch vergossen wirt.

21 Doch, sehet, die hand meynes verrheters, ist mit myr vber tissch, 22 vnd zwar des menschen son gehet hyn, wie es beschlossen ist, Doch weh dem selben menschen, durch wilchen er verrhaten wirt, 23 vnnd sie fiengen an zu fragen vnter sich selbs, wilcher es doch were vnter yhn, der das thun wurde.

Matth. 20.
Marci. 10.
24 Es er hub sich auch eyn zang vnter yhnen, Wilcher vnter yhn gehallten wurde, das er der grosist seyn solt, 25 Er aber sprach zu yhnen Die welltlichen konige hirschen, vnd die gewalltigen, heysset man gnedige herrn, 26 yhr aber nicht also, sondern der grossist vnter euch, soll seyn wie der iungst, vnnd der furnemst, wie der diener, 27 Denn wilcher ist der grossist? der zu tissch sitzt? odder der da dienet? ists nicht also, das der zu tissch sitzt? ich aber byn mitten vnter euch, wie eyn dienender, 28 yhr aber seytts, die yhr beharret habt bey myr, ynn meynen anfechtungen, 29 vnnd ich will euch das reych bescheyden, wie myr meyn vater bescheyden hatt, 30 das yhr essen vnd trincken sollt vber meynem tissch ynn meynem reych, vnd sitzen auff stulen, vnnd richten die zwelff geschlecht von Jsrael.

Matth. 26.
Marci. 14.
31 Der herr aber sprach, Simon, Simon, sihe, der Satanas hat ewr begerd, das er euch mocht sichten wie den weytzen, 32 ich aber hab fur dich gepeten, das deyn glawbe nicht auff hore, vnd wenn du der mal eyns dich bekerist, ßo stercke deyne bruder, 33 Er sprach aber zu yhm, Herre, ich byn bereyt mit dyr yn gefengnis vnnd ynn den todt zu gehen, 34 Er aber sprach, Petre ich sage dyr, der han wirt heutte nitt krehen, ehe denn du dreymal verleucket hast, das du mich kennest.

35 Vnd er sprach zu yhnen, So offt ich euch gesand hab on beuttel, on tasschen vnnd on schuch, habt yhr[16] auch yhe mangel gehabt? Sie sprachen, nie keynen, 36 Da sprach er zu yhnen, aber nu, wer eynen beuttel hat, der neme yhn, desselben gleychen auch die tasschen, wer aber nicht hatt, der verkeuff seyn [312] kleyd, vnnd keuffe eyn schwerdt, 37 denn ich sage euch, Es mus noch das auch vollendet werden, am myr[17], das geschrieben stehet,Jsai. 53. Er ist vnter die vbelthetter gerechnet, denn was von myr geschrieben ist, das hatt eyn ende, 38 sie sprachen aber, Herre, sihe, hie sind zwey schwerd(Es ist gnug) Das ist, es gillt nit mehr, mit dem leyplichen schwerd fechten, Sondern es gilt hynfurt leyden vmb des Euangelio willen, vnnd creutz tragen, denn man kan widder den teuffel nit mitt eyßen fechten, darumb ist nott alles dran zu setzen, vnd nur das geystlich schwerd, das wort Gotis zu fassen., Er aber sprach zu ynen, Es ist gnug.

Matth. 26.
Marci. 14.
Johan. 18.
39 Vnnd er gieng hynaus, nach seyner gewonheyt an den oleberg, Es folgeten[18] yhm aber seyne iunger nach an dem selben ortt, 40 vnd als er da hyn kam sprach er zu yhn, Bettet, auff das yhr nit ynn anfechtung [132] fallet, 41 vnd er reyß sich von yhnen, bey eynem steynworff, vnd knyet nyder, betet 42 vnd sprach, Vater, wiltu, so nym disen kilch von myr, doch nicht meyn, sondern deyn wille geschehe, 43 Es erscheyn yhm aber eyn engel von hymel, vnd sterckt yhn, 44 vnd es kam, das er mit dem todt rang, vnd bettet hefftiger, Es wart aber seyn schweyß, wie bluts tropffen, die fielen auff die erden, 45 vnd er stund auff von dem gepett, vnd kam zu seynen iungern, vnd fand sie schlaffen fur traurigkeyt, 46 vnd sprach zu yhn, was schlafft yhr? stehet auff vnd bettet, auff das yhr nicht ynn anfechtung fallet.

Matth. 26.
Marci. 14.
Johan. 18.
47 Da er aber noch redet, sihe, die schar vnnd eyner von den zwelffen genant Juda, gieng fur yhn her, vnd nahet sich zu Jhesu, yhn zu kussen, 48 Jhesus aber sprach zu yhm, Juda, verrethistu des menschen son mit eynem kusß? 49 Da aber sahen, die vmb yhn waren, was da werden wollt, sprachen sie zu yhm, Herre, sollen wyr mit dem schwerd dreyn schlagen? 50 vnd eyner aus yhnen schlug des hohen priesters knecht, vnd hyeb yhm seyn recht ohr ab, 51 Jhesus aber antwort vnd sprach lasset sie doch (ßo ferne) Last sie yhren muttwillen vben, so fern yhn verhengt wird, es hatt alles seynen richter, das wyrs nicht durffen selbs rechen.so ferne machen, vnd er ruret seyn ohre an, vnd heylet yhn.

52 Jhesus aber sprach, zu den hohen priestern vnd vbirsten des tempels vnnd den elltisten die zu yhm komen waren, yhr seytt als zu eynem morder mitt schwerdten vnnd mit stangen aus gangen, 53 ich byn teglich bey euch ym tempel gewesen, vnd yhr habt keyn hand an mich gelegt, Aber dis ist ewere stunde vnd die macht der finsternisse, 54 Sie gryffen yhn aber vnnd fureten yhn, vnd brachten yhn ynn des hohen priesters haus, Petrus aber folgete von fernen.

Matth. 26.
Marci. 14.
Johan. 18.
55 Da zundten sie eyn fewr an, mitten ym pallatz, vnd satzten sich zusamen, vnd Petrus satzt sich vnter sie, 56 da sahe yhn eyne magd sitzen bey dem liecht, vnd sahe eben auff yhn vnd sprach zu yhm, diser war auch mit yhm, 57 Er aber verleugnet yhn vnd sprach, weyb, ich kenn seyn nit. 58 Vnd vber eyn kleyne weyle, sahe yhn eyn ander, vnnd sprach, du bist auch der eyner, Petrus aber sprach, Mensch ich bins nicht. 59 Vnd vbir eyn weyle, bey eyner stunde, bekrefftigets eyn ander, vnd sprach, werlich, disser war auch mit yhm, [314] denn er ist eyn Gallileer, 60 Petrus aber sprach, Mensch, ich weys nicht was du sagest, vnnd als bald, da er noch redet, krehet der han, 61 vnd der herr wand sich, vnd sahe Petern an, vnnd Petrus gedachte an des herrn wortt, als er zu yhm gesagt hatte, ehe denn der han krehet, wirstu mich dreymal verleugnen 62 vnnd Petrus gieng hynaus, vnd weynet bitterlich.

63 Die menner aber, die Jhesum hielten, verspotteten yhn vnd schlugen yhn, 64 verdeckten yhn, vnnd schlugen yhn yns angesicht, vnd fragten yhn, vnd sprachen, weyßsage, wer ists, der dich schlug? 65 vnnd viel andere lesterungen sagten sie zu yhm.

Matth. 26.
Marci. 14.
Johan. 18.
66 Vnd als es tag wart, samleten sich die eltisten des volcks, die hohen priester vnd schrifftgelerten, vnnd fureten yhn hynauff, fur yhren rad 67 vnnd sprachen, Bistu Christus? sags vnns, Er sprach aber zu yhn, sage ichs euch, so glewbet yhr nicht, 68 frage ich aber, so antwortet yhr nicht, vnnd last mich dennoch nit loß, 69 Darumb, von nu an wirt des [133] menschen son sitzen zur rechten hand der krafft Gottis, 70 Da sprachen sie alle, bistu denn Gottis son? Er sprach zu yhn, yhr sagets, denn ich byns, 71 Sie aber sprachen, was durffen wyr weytter zeugnis? wyr habens selbs gehoret aus seynem mund.

Das drey vnd zwentzigst Capitel.

Matth. 27.
Marci. 15.
Johan. 18.
Unnd der gantz hauffe stund auff, vnd furten yhn fur Pilato, 2 vnd fiengen an yhn zu verklagen, vnnd sprachen, dießen finden wyr, das er das volck· abwendet vnnd verpeutt den schos dem keyßer zu geben, vnd spricht, er sey Christus eyn konig, 3 Pilatus aber fraget yhn vnd sprach, Bistu eyn konig der Juden? Er antwort yhm vnd sprach, du sagests, 4 Pilatus sprach zu den hohen priestern vnnd zum volck, ich finde keyn vrsach an dißem menschen, 5 Sie aber hielten an, vnd sprachen, Er hatt das volck erreget, damit, das er geleret hat hynn vnd her ym gantzen Judischen land, vnnd hatt ynn Gallilea angefangen, bis her.

6 Da aber Pilatus Gallilean horet, fragt er, ob er aus Gallilea were, 7 vnd als er vernam, das er vnter Herodes vbirkeyt war, vbirsand er yhn zu Herodes, wilcher ynn den selbigen tagen auch zu Jerusalem war, 8 Da aber Herodes Jhesum sahe, wart er seer fro, denn er hett yhn langist gern gesehen, denn er hatte viel von yhm gehoret, vnd hoffet, er wurde eyn zeychen von yhm sehen, 9 vnd er fragt yhn mancherley, er antwort yhm aber nichts, 10 Die hohen priester aber vnd schrifftgelerten stunden vnd verklagten yhn hart, 11 Aber Herodes mit seynem hoff gesind veracht, vnnd verspottet yhn, legt yhm eyn [316] weyssis kleyd an, vnd sand yhn widder zu Pilato, 12 Auff den tag wurden Pilatus vnd Herodes freunde mitteynander, denn zuuor waren sie eynander feynd.

Matth. 27.
Marci. 15.
Johan. 18.
13 Pilatus aber rieff die hohen priester, vnd die vbirsten vnd das volck zu sammen, 14 vnd sprach zu yhn, Jhr habt dießen menschen zu myr bracht, als der das volck abwende, vnnd sehet, ich hab yhn fur euch verhoret, vnd find an dem menschen der sachen keyne, der yhr yhn beschuldiget, 15 Herodes auch nicht, denn ich habe euch zu yhm gesandt, vnd sehet, man hatt nichts auff yhn bracht, das des tods werd sey, 16 Darumb will ich yhn zuchtigen vnnd los lassen, 17 denn er muste yhn eynen nach gewonheyt des festes los geben.

Matth. 27.
Marci. 15.
Johan. 19.
18 Da schrie der gantze hauffe, vnd sprache, hyn weg mit disem, vnnd gib vns Barraban los, 19 wilcher war vmb eyner auffruhr, die ynn der stad geschach, vnd vmb eynes mords willen yns gefengnis worffen, 20 Da rieff Pilatus abermal zu yhn vnd wollt Jesum los lassen, 21 Sie rieffen aber vnd sprachen, Creutzige, Creutzige yhn. 22 Er aber sprach zum dritten mal zu yhn, was hatt denn dißer vbels than? Jch finde keyne vrsach des tods an yhm, darumb will ich yhn zuchtigen vnd los lassen, 23 Aber sie lagen yhm an mit grossem geschrey, vnd fodderten, das er creutzigt wurde, vnnd yhr vnd der hohen priester geschrey nam vbirhand.

[134] 24 Pilatus aber vrteyllet, das yhr bitte geschehe, 25 vnd ließ den loß, der vmbs auffrhurs vnd mords willen war yns gefengnis worffen, vmb wilchen sie batten, aber Jhesum vber gab er yhrem willen, 26 Vnd als sie yhn hyn furten, ergriffen sie eynen Simon von Cyrenen, der kam vom felde, vnd legten das creutz auff yhn, das erß Jhesu nachtruge.

27 Es folget yhm aber nach eyn grosser hauffe volcks vnd weyber, die klagten vnd beweyneten yhn, 28 Jhesus aber wand sich vmb zu yhn, vnd sprach, Yhr tochter von Jerusalem, weynet nicht vber mich, Doch vber euch selbs mugt yhr wol weynen, vnd vber ewre kinder. 29 Denn sehet, Es wirt die zeyt komen, ynn wilcher man sagen wirt, selig sind die vnfruchtbarn, vnnd die leybe die nichts geporn haben, vnnd bruste die nicht geseuget haben, Osee. 10.30 Denn werden sie anfahen zu sagen zu den bergen, fallet vber vns, vnd zu den hugelen, decket vns, 31 Denn so man das thut am grunen holtz, was will am durren werden?

Matth. 27.
Marci. 55.
Johan. 19.
32 Es wurden aber auch hyngefurt zween ander vbelthetter, das sie mit yhm abthan wurden, 33 vnd als sie kamen an die stett, die da heyst, scheddelstett, creutzigeten sie yhn da selbs, vnd die zween vbelthetter mit yhm[19], eynen zur rechten, vnd eynen zur lincken hand, 34 Jhesus aber sprach, vater, vergib yhn, denn sie wissen nicht was sie thun, Vnd sie teyleten seyne kleyder vnd wurffen das los drumb, 35 vnd das volck stund vnd sahe zu.

[318] Vnd die hohen priester sampt yhn, runtzeten die nasen, vnd sprachen, Er hatt andern geholffen, er helff yhm nu selber, ist er Christ, der auserwelete Gottis, 36 Es verspotteten yhn auch die kriegs knecht, tratten zu yhm, vnd brachten yhm essig, 37 vnd sprachen, bistu der Juden Konig, so hilff dyr selber, 38 Es war auch oben vbir yhm geschrieben, die vbirschrifft mit kriechischen vnd latinschen vnd hebreischen Buchstaben, dis ist der Juden konig.

39 Aber der vbelthetter eyner die da henckt waren, lestert yhn vnd sprach, bistu Christus, so hilff dyr selbs vnd vns, 40 Da antwort der ander, strafft yhn vnd sprach, vnd du furchtest dich auch nicht fur Gott, der du doch ynn gleycher verdamnis bist, 41 vnd zwar wyr sind billich drynnen, denn wyr empfahen, was vnser thatten werd sind, diser aber hat nichts vngeschicks gehandelt, 42 vnd sprach zu Jhesu, Herr, gedenck an mich, wenn du ynn deyn reych kumest, 43 vnnd Jhesus sprach zu yhm, warlich ich sage dyr, Heutte wirstu mit myr ym paradis seyn.

Matth. 27.
Marci. 15.
44 Vnd es war vmb die sechste stund, vnd es ward eyn finsternis vber das gantze land, bis an die neunde stunde, 45 vnd die Sonn verlor yhren scheyn, vnd der vorhang des tempels zur reyß mitten entzwey, 46 Vnd Jhesus rieff lautt vnd sprach, vater ich befelh meynen geyst ynn deyne hend, vnd als er das gesaget, gab er den geyst auff, 47 Da aber der hewbtman sahe, was do geschach, preysset er Gott, vnd sprach, fur war diser ist eyn fromer mensch gewesen, 48 vnd alles volck, da sie sahen, was da geschach, schlugen sie an yhre brust vnnd wandten widderumb, 49 Es stunden aber alle seyne verwandten von fernen, vnd die weyber die yhm aus Gallileen waren nach gefolgt vnd sahen das alles.

[135] Matth. 27.
Matth. 15.
Johan. 19.
50 Vnnd sehet, Eyn man mit namen Joseph, eyn radher, der war eyn gutter frumer man, 51 der hatte nicht bewilliget ynn yhren rad vnnd handel, der war von Arimathia der stad der Juden, der auch auff das reych Gottis warttet, 52 der gieng zu Pilato vnd batt vmb den leyb Jhesu, 53 vnd nam yhn ab, wickelt yhn ynn lynwad, vnd legt yhn ynn ein gehawen grab, darynn niemant yhe geleget war, 54 vnd es war der rustag, vnd der Sabbath brach an, 53 Es folgeten aber die weyber nach, die mit yhm komen waren aus Gallileen, vnd beschaweten das grab, vnd wie seyn leyb gelegt wart, 56 sie kereten aber vmb vnnd bereytten[20] die specerey vnd salben, vnd den Sabbath vber waren sie still nach dem gesetz.

[320]

Das vier vnd zwentzigst Capitel.

Matth. 28.
Marci. 16.
Johan. 20.
Aber der Sabbather eynem vor tags komen sie zum grabe, vnd trugen die specerey, die sie bereyttet hatten vnnd ettliche mit yhnen, 2 sie funden aber den steyn abgeweltzt von dem grabe, 3 vnd giengen hyneyn vnd funden den leyb des herren Jhesu nicht, 4 vnnd es begab sich, da sie darumb bekummert waren, sihe, da tratten bey sie zween menner mit glentzenden kleydern, 5 vnd sie erschracken vnnd schlugen yhre angesicht nydder zu der erden, da sprachen die zu yhnen, was sucht yhr den lebendigen bey den todten? 6 Er ist nicht hie, Er ist aufferstanden, Gedenckt dran, wie er euch saget da er noch ynn Gallilea war, 7 vnd sprach, des menschen son mus vberantwort werden ynn die hend der sunder vnd gecreutzigt werden vnd am dritten tage aufferstehen, 8 vnd sie gedachten an seyne wortt.

9 Vnd giengen vom grabe, vnnd vorkundigten das den eylffen vnnd den andern allen, 10 Es war aber Maria Magdalena vnd Johanna vnd Maria Jacobi vnd andere mit yhnen, die solchs den Apostelln sageten, 11 vnd es dauchten sie yhre wortte eben als werens merlin, vnd glewbten yhn nicht, 12 Petrus aber stund auff, vnd lieff zum grabe, vnd bucket sich hynneyn vnd sahe die linen tucher alleyn liegen vnd gieng dauon, vnd es nam yhn wunder. 13 Vnnd sehet, zween aus yhnen giengen an dem selbigen tage ynn eyn marckt, das war von Jerusalem sechtzig veld wegsweytt, des namen heyst Em ma hus, 14 vnd sie schwetzten mit eynander von allen dißen geschichten, 15 vnd es geschach, da sie so schwetzten vnd befragten sich miteynander, nahet Jhesus zu yhn, vnd wandellt mit yhn, 16 aber yhre augen worden gehalten, das sie yhn nit erkanten, 17 Er sprach aber zu yhn, was sind das fur rede, die yhr zwischen euch handellt, vnd wandelt, vnd seyt trawrig? 18 Da antwort eyner mit namen Cleopas vnd sprach zu yhm, Bistu alleyn vnter den frembdling zu Jerusalem der nit wisse, was ynn disen tagen drynnen geschehen ist? 19 vnd er sprach zu yhn, wilchs?

Sie aber sprachen zu yhm, das, von Jhesu von Nazareth, wilcher war, eyn prophet, mechtig von thatten vnd wortten fur Gott vnd allem volck, 20 wie yhn vnser hohen priester vnd vbirsten vberantwort haben zum verdamnis des tods vnd gecreutziget, 21 wyr aber hofften, er solte Jsrael erlosen, vnd vbir das alles, ist heutt der dritte tag, das solchs geschehen ist, 22 Auch haben vns [322] entsetzt ettliche weyber der vnsern, die sind frue bey dem grabe geweßen, 23 haben seynen leyb nicht funden, komen vnd sagen, sie haben eyn gesicht der Engel gesehen, wilche sagen, [136] er lebe, 24 vnnd ettliche vnter vns giengen hyn zum grabe, vnd fundens also, wie die weyber sagten, aber yhn funden sie nicht.

25 Vnd er sprach zu yhnen, o yhr thoren vnd tregs hertzen zu glewben alle dem, das die propheten geredt haben, 26 Muste nit Christus solchs leyden vnd zu seyner herlickeyt eyngehen? 27 vnd fieng an von Mose vnd allen propheten, vnd leget yhn alle schrifft aus die von yhm gesagt waren, 28 vnd sie kamen nah zum marckt, da sie hyn giengen, vnd er stellet sich als wollte er furtter gehen, 29 vnd sie nottigeten yhn vnd sprachen, bleybe bey vns, denn es will abent werden, vnd der tag hatt sich geneyget, vnd er gieng hyneyn bey yhn zu bleyben.

30 Vnnd es geschach, da er mit yhn zu tissch sasß, nam er das brod, sprach den segen, brachs, vnd gabs yhn, 31 da wurden yhre augen geofnet, vnd erkenneten yhn, vnnd er verschwand fur yhn, 32 vnd sie sprachen vnternander, Brand nicht vnser hertz ynn vns, da er mit vns redet auff dem weg, als er vns die schrifft offnet? 33 vnd sie stunden zu der selbigen stunde auff, kereten widder gen Jerusalem, vnnd funden die eylffe versamlet, vnnd die bey yhn waren, 34 wilche sprachen, der herr ist warhafftig aufferstanden, vnd Simoni erschynen, 35 vnnd sie ertzeleten yhn, was auff dem wege geschehen war, vnd wie er von yhnen erkandt were, an dem, da er das brod brach.

36 Da sie aber dauon redten, tratt er selb Jhesus mitten vnter sie, vnd sprach, habt fride, 37 sie erschrocken aber vnd furchten sich, meyneten sie sehen eynen geyst, 38 vnd er sprach zu yhn, was seytt yhr so erschrocken? vnd warumb steygen solch gedancken auff ynn ewr hertz? 39 sehet meyne hend vnd meyne fuesß, ich byns selber, fulet mich vnd sehet, denn eyn geyst hat nit fleysch vnnd beyne, wie yhr sehet, das ich habe, 40 vnd da er das saget, zeyget er yhn hend vnd fusß, 41 Da sie aber noch nit glewbten fur freuden, vnnd sich verwunderten, sprach er zu yhn, habt yhr hie was zu essen? 42 vnd sie legten yhm fur eyn stuck vom gebraten fisch vnd honigseyms, 43 vnnd er nams vnd asß fur yhn.

44 Er sprach aber zu yhn, das sind die rede die ich zu euch saget, da ich noch bey euch war, denn es mus alles erfullet werden, was von mir geschrieben ist ym gesetz Mosi, ynn den propheten vnnd ynn den psalmen, 45 Da offnet er yhn das verstentnis, das sie die schrifft verstunden, 46 vnd sprach zu yhn, Also ists geschrieben, vnnd also muste Christus leyden vnnd auffer stehen von den todten am dritten tage, 47 vnnd predigen lassen ynn seynem namen, pus [324] vnd vergebung der sunde vnter allen volckern, vnnd anheben zu Jerusalem, 48 yhr aber seytt des alles zeugen, 49 vnd sehet, ich will senden auff euch, die verheyssung meynes vatters, yhr aber solt bleyben[21] ynn der stad Jerusalem, bis das yhr an gethan werdet mitt krafft aus der hohe.

50 Er furet sie aber hynaus bis gen Bethanien, vnd hub die hend auff, vnd segnet sie, 51 vnd geschach, da er sie segnet, tratt er von yhn, vnd fur auff gen hymel. 52 Sie aber betten yhn an, vnd kereten wider gen Jerusalem mit grosser freude, 53 vnd waren allwege ym tempel, lobeten vnd benedeyeten Gott.

Das ende des Euangeli S. Lucas.

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  11. In 22¹ ist hier ein Druckfehler (hyn statt hynaus), der aber in der vorliegenden Auflagenversion 221x bereits entsprechend der Correctur am Ende verbessert wurde.
  12. Versehentlich sind die Worte vnd werdet jn nicht sehen hier ausgelassen worden.
  13. Vers 36 fehlt in allen Ausgaben Luthers, da er in der griechischen Vorlage fehlte.
  14. Vielleicht liegt hier ein Druckfehler vor. Alle späteren Ausgaben bieten noch.
  15. Druckfehler im Original: wartte. Hier nach WA.DB korrigiert.
  16. Druckfehler im Original: hab tyhr. Hier nach WA.DB korrigiert.
  17. Vielleicht liegt hier ein Druckfehler vor. Alle späteren Ausgaben bieten an myr.
  18. Druckfehler im Original: folgenten. Hier nach WA.DB korrigiert.
  19. Nach WA.DB hier fälschlich ein Druckfehler im Original: yhn.
  20. Druckfehler im Original: bereyttet. Hier nach WA.DB korrigiert.
  21. Druckfehler im Original: bleyen. Hier nach WA.DB korrigiert.