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Das Newe Testament Deutzsch/1 Kor

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« Röm Martin Luther (Übersetzer): Das Newe Testament Deutzsch (Lutherbibel), Wittenberg 1522
1. Brief des Paulus an die Korinther
2 Kor »
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Kapitel
1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 - 13 - 14 - 15 - 16

[255] [WA.DB 7,80]

Vorrede der Epistel zu den Corinthern.

Dje Epistel zu den Romern hat sanct Paulus geschrieben vom glawben vnd wercken fast ordenlich. Aber ynn dieser ersten zu den Corinthern, richtet er mancherley sachen aus, die draus entsprungen sind.

Vnd auffs erst, handelt er, wie das Euangelion sich nichts reyme mit der weltlichen weyßheyt, vnd endlich, das natur vnd creutz widdernander sind, das menschlich weyßheyt Gottis weyßheyt nicht leyde.

Am dritten vnnd vierden capitel leret er, wo fur man die Apostel halten sol, denn die secten daher kamen, das sie etlich Apostel den andern furtzogen, gleych wie die Kriechisch vnnd Romisch kirch sich vber sanct Peter gescheyden haben.

Am funfften leret er den rechten bann, das man die offentlichen sunder straffen vnd nicht leyden sol.

Am sechsten, strafft er die gerichts hendel als vnchristlich wesen.

Am siebenden gibt er vnterricht von der keuscheyt, Auffs erst von witwen (wie er selbs war) Zum andern von eehlichen. Zum dritten von Jungfrawen.

Am achten bis auffs zwelffte, handelt er mancherley weyß, wie man die schwachen gewissen furen vnd halten sol, ynn euserlichen sachen, als da sind, essen, trincken, kleyder, sacrament haben, vnd weret allenthalben, das die starcken nicht verachten sollen die schwachen, syntemal er selb, ob er wol Apostel sey, dennoch viel sich enthalten hab, da er[1] wol recht hette, Datzu sich die starcken wol furchten mugen, die weyl vortzeytten ynn Jsrael so viel vntergangen sind, die doch allesampt durch wunderwerck aus Egypten gefurt sind, vnd macht daneben ettliche außlaufft heylsamer lere.

Am zwelfften bis auffs viertzehend, handelt er, wie mancherley gaben Gottis sind, vnter wilchen doch die liebe das beste sey, das sie nicht sich erheben, [82] sondern dienen sollen vnternander eynmutig, die weyl es ist eyn Got, eyn herr, eyn geyst, vnd alles eyn, wie mancherley es auch sey.

Am viertzehenden, leret er die prediger, propheten vnd senger, das sie ordenlich yhrer gab brauchen, vnd nur zur besserung, nicht zu eygener ehre, yhre predigen, kunst vnd verstand furgeben.

Am funfftzehenden, strafft er die von der aufferstehung des fleysches vnrecht geleret vnd glawbt hatten.

Am letzten vermanet er sie zu bruderlicher hulff ynn zeytlicher narung den durfftigen.

[256] [WA.DB 7,88]

Die Erst Epistel Pauli Zu den Corinthern.

Das Erst Capitel.
Unterschrifft.
Uberschrifft.
1 Paulus beruffenn zum Apostel, Jhesu Christi, durch den willen Gottis, vnd bruder Sosthenes, 2 der gemeyne Gottis zu Corinthen, den geheyligeten ynn Christo Jhesu, den beruffenen heyligen, sampt allen denen, die anruffen den namen vnsers hern Jhesu Christi, an allen yhren vnd vnsern orttern.

Grus.3 Gnad sey mit euch vnd fride, von Got vnserm vater, vnnd dem hern Jhesu Christo.

4 Jch dancke meynem Got alle zeyt ewerthalben, fur die gnade, die euch geben ist ynn Christo Jhesu, 5 das yhr seyt durch yhn an allen stucken reych gemacht, an allerley wort vnd an allerley erkentnis, 6 wie denn die predigt von Christo ynn euch krefftig worden ist, 7 also, das yhr keynen mangel habt, an yrgend eyner gaben, vnd wartet nur auff die offinbarung vnsers hern Jhesu Christi, 8 wilcher auch wirt euch befestigen ans ende, das yhr vnstrefflich seyt auff den tag vnsers hern Jhesu Christi. 9 Denn Got ist trew, durch wilchen yhr beruffen seyt zur gemeinschaft seynes sons Jhesu Christ vnsers hern.

10 Jch ermane euch aber, lieben bruder, durch den namen vnsers hern Jhesu Christ, das yhr altzumal eynerley gesynnet seyt, vnd last nicht zwytracht vnter euch seyn, sondern das yhr seyt volkomen ynn eynem synn vnnd ynn eynerley meynung, 11 Denn myr ist furkomen, durch die aus Chloes gesind, von euch, das zanck vnter euch sey. 12 Jch sage aber dauon, das vnter euch eyner spricht, Jch byn Paulisch, der ander, Jch byn Appollisch, der dritte, Jch byn Kephisch, der vierde, Jch byn Christisch. 13 Wie? ist Christus nu ynn stuck teylet? Jst denn Paulus fur euch creutziget? odder seyt yhr ynn Paulus namen tauffet? 14 Jch dancke Got, das ich niemand vnter euch tauffet habe, denn nur Crispon vnd Gaion, 15 das nicht yemant sagen muge, ich hette ynn meynem namen tauffet, [90] 16 Jch habe aber auch tauffet des Stephana haußgesind, darnach weyß ich nicht, ob ich etlich ander tauffet habe.

17 Denn Christus hat mich nicht gesant zu teuffen, sondern das Euangelion zupredigen, nicht mit weyßheyt ynn wortten, auff das nicht auffgehaben werde das creutz Christi, 18 Denn das wort vom creutz ist eyn torheyt, denen, die verloren werden, vns aber, die wyr selig werden, ists eyne Gottis krafft. 19 Denn es ist geschrieben, Jch wil vmbringen die weyßheyt der weysen, vnd den verstand der verstendigen wil ich verwerffen, 20 Wo sind die weysen? wo sind die schrifftgelerten? wo sind die (erforscher) Forscher der welt sind die naturliche meyster, die mit vernunfft wollen die natur vnd warheit finden.erforscher diser welt? Hat nicht Got die weyßheyt diser welt zur torheyt gemacht?

[257] 21 Denn die weyl die welt durch yhre weyßheyt, Gott ynn seyner weyßheyt nicht erkandte, gefiel es Gott wol, durch torichte predigt selig zumachen, die dran glewben, 22 Syntemal die Juden zeychen foddern, vnd die Kriechen nach weyßheyt fragen, 23 Wyr aber predigen den gecreutzigten Christ, den Juden eyn ergernis, vnd den Kriechen eyn torheyt, 24 Denen aber, die beruffen sind, beyde Juden vnd Kriechen, predigen wyr Christon, gotliche krafft vnd gotliche weyßheit. 25 Denn die (gotlich torheyt) Gotlich torheyt vnd schwacheyt ist das Euangelium, das fur den klugen nerrisch, fur den heyligen ketzrisch, aber fur den Christen mechtig vnd weyß ist.gotliche torheyt, ist weyser denn die menschen sind, vnnd die gotliche schwacheyt, ist stercker denn die menschen sind.

26 Sehet an, lieben bruder, ewren ruff, Nicht viel weysen nach dem fleysch, nicht viel geweltige, nicht viel edle sind beruffen, 27 ßondern was toricht ist fur der welt, das hat Gott erwelet, das er die weysen zuschanden machet, vnd was schwach ist fur der welt, das hat Got erwelet, das er was starck ist zu schanden machet, 28 vnd das vnendle fur der welt vnd das verachtet hat Got erwelet, vnnd das da nichts ist, das er hyn richtet, was etwas ist, 29 auff das sich fur yhm keyn fleysch rhume, 30 Von wilchem auch yhr her kompt, ynn Christo Jhesu, wilcher vns gemacht ist von Got, zur weyßheyt, vnd zur gerechtickeyt, vnd zur heyligung, vnd zur erlosung, 31 auff das (wie geschrieben stehet) wer sich rhumet, der rhume sich des herren.

Das Ander Capitel.

Vnnd ich, lieben bruder, da ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen wortten odder hoher weyßheyt, euch zuuerkundigen die predigt von Christo, 2 Denn ich gab mich nicht aus vnter euch, das ich etwas wuste, on alleyn Jhesum Christum, den gecreutzigten, 3 Vnd ich war bey euch, mit [92] schwacheyt, vnd mit furcht, vnd mit grossem zittern, 4 vnd meyn wort vnd meyne predigt war nicht ynn hubschen wortten menschlicher weyßheyt, sondern ynn beweyssung des geysts vnd der krafft, (bestehe) Darunb konnen menschen lere nicht grund des gewissens odder glawbens seyn.5 auff das ewr glawbe bestehe, nicht auff menschen weyßheyt, sondern auff Gottis krafft.

6 Da wyr aber von reden, das ist eyn weyßheyt die den volkomenen eygenet, vnd nicht eyn weyßheyt diser welt, auch nicht der vbirsten diser welt, wilche zu letzt auffhoren mussen, 7 Sondern wyr reden von der gotlichen weyßheyt, die ym geheymnis ist, vnnd verporgen ligt,(verporgen) Denn es ligt vnter der torheyt vnd dem creutz verporgen, vnd scheynet nicht ynn ehren vnd reychtum. wilche Got verordenet hat fur der welt, zu vnser herlickeyt, 8 wilche keyner von den vbirsten diser welt erkand hat, Denn wo sie die erkand hetten, hetten sie den hern der herlickeyt nicht creutziget, 9 sondernJsa. 64. wie geschrieben stehet, das keyn auge gesehen hat, vnd keyn ore gehoret hat, vnd ynn keynes menschen hertz gestygen ist, das Got bereytt hat denen, die yhn lieben.

10 Vns aber hats Gott offinbart, durch seynen geyst, Denn der geyst erforscht alle ding, auch die tieffe der Gotheyt, 11 Denn wilcher mensch weyß, was ym menschen ist, on der geyst des menschen der ynn yhm ist? also auch niemant weyß was ynn Got ist, on der geyst [258] Gottis, 12 Wyr aber haben nicht empfangen den geyst von diser welt, sondern den geyst aus Gott, das wyr wissen kunden, was vns von Got geben ist, 13 wilchs wyr auch reden, nicht mit klugen worten menschlicher weyßheyt, sondern mit klugen worten des heyligen geysts, vnd richten geystliche sachen geystlich. 14 Der (naturlich) Naturlich mensch ist wie er auser der gnaden ist mitt aller vernunfft, kunst, synnen vnnd vermugen auch auffs beste geschickt.naturliche mensch aber, vernympt nichts vom geyst Gottis, Es ist yhm eyn torheyt vnd kanß nicht erkennen, denn es muß geystlicher weyse gerichtet seyn, 15 der geystlich aber richtets alles vnd er wirt von niemant gerichtet. 16 Denn wer hat des herrn synn erkant? odder wer wil yhn vnterweysen? wyr aber haben Christus synn.

[94]

Das Dritte Capitel.

Vnd ich, lieben bruder, kund nicht mit euch reden, als mit geystlichen, sondern als mit fleyschlichen, wie mit iungen kindern ynn Christo, 2 milch hab ich euch zutrincken geben, vnd nicht speyse, denn yhr kundtet noch nicht. Auch kund yhr noch ytzt nicht, 3 die weyl yhr noch fleyschlich seyt. Denn syntemal eyffer vnnd zanck vnd zwytracht vnter euch sind, seyd yhr denn nicht fleyschliche, vnnd wandelt nach menschlicher weyse? 4 Denn so eyner sagt, Hie hat Paulus das Bapstum vnd alle secten verdampt.Jch byn Paulisch, der ander aber, ich byn Apollisch, seytt yhr denn nicht fleyschlich? 5 Wer ist nu Paulus? Wer ist Apollo? Diener sind sie, durch wilche yhr seyt glewbig worden, vnd dasselb, wie der herr eynem yglichen geben hat. 6 Jch habe pflantzt, Apollo hat begossen, aber Gott hat das gedeyen geben. 7 So ist nu, widder der do pflantzt, noch der da begeussit, ettwas, sondern Gott der das gedeyen gibt.

8 Der aber pflantzt vnd der da begeust, ist eyner wie der ander. Eyn yglicher aber wirt seynen lohn empfahen, nach seyner erbeyt, 9 Denn wyr sind Gottis gehulffen, yhr seyt Gottis ackerwerg, vnd Gottis gebew. 10 Jch von Gottis gnaden, die myr geben ist, hab den grund gelegt, als eyn weyser bawmeyster, eyn ander bawet drauff, Eyn yglicher aber sehe zu, wie er drauff bawe. 11 Eyn andern grund kan zwar niemant legen, außer dem, der gelegt ist, wilcher ist Jhesus Christ. 12 So aber yemant auff dißen grund bawet,(golt, silber etc. Das ist von predigen vnnd leren gesagt, die zu des glawbens besserung odder geringerung geleret werden. Nu bestehet keynn lere ym sterben, iunigsten tag, vnd alle noten, es wirt vertzehret, es sey denn lautter Gottis wort, das befindet sich alles ym gewissen wol. golt, silber, edelsteyne, holtz, hew, stoppeln, 13 so wirt eynis yglichen werck offinbar werden, der tag des hern wirts klar machen, wilcher wirt mit fewr eroffenet werden, vnd wilcherley eyns yglichen werck sey, wirt das fewr beweren. 14 Wirt yemants werck bleyben, das er drauff gebawet hat, so wirt er den lohn empfahen, 15 wirt aber yemants werck verprennen, so wirt er schaden leyden, er selb aber wirt selig werden, so doch, als durchs fewr.

16 Wisset yhr nicht, das yhr Gottis tempel seyt, vnnd das der geyst Gottis ynn euch wonet? 17 So yemant den tempel Gottis schendet, den wirt Got schenden, Denn der tempel Gottis ist heylig, der seyt yhr. 18 Niemant betriege sich selbs, wilcher sich vnter euch dunckt weyse seyn, der werde eyn narr auff diser welt, das er muge weyße seyn, [259] 19 Denn diser welt weyßheyt ist torheyt bey Got. Denn es ist geschrieben,Yob. 5.
psal. 93.
Die weysen erhaschet er ynn yhren tucken. 20 Vnd abermal, Der herr weyß der weysen gedancken, das sie [96] eyttel sind. 21 Drumb, rhume sich niemant eynes menschen.(alles ewr) Darumb hatt keyn mensch macht vber die Christen gesetz zumachen, die gewissen zubinden. Es ist alles ewr, 22 es sey Paulus odder Apollo, es sey Kephas odder die welt, es sey das leben odder der tod, es sey das gegenwertige odder das zukunfftige, alles ists ewr, 23 yhr aber seyt Christi, Christus aber ist Gottis.

Das Vierde Capitel.

(geheymnis) Das ist, das Euangelion, darynnen die gotlichen gutter verporgen, vns furtragen werden.
(nichts bewust) Niemant kan sich seyner werck vnnd guts lebens halben fur gerecht odder etwas richten, noch von menschen preyßen sich richten lassen, sondern, es stehet[2] alles blos ynn Gottis gnaden.
Da fur halte vns yderman, nemlich fur Christus diener, vnd haußhalter vber Gottis geheymnis. 2 Nu sucht man nicht mehr an den haußhaltern, denn das sie trew erfunden werden. 3 Myr aber ists eyn gerings, das ich von euch gerichtet werde, odder von eynem menschlichem tage, Auch richte ich mich selbs nicht, 4 Jch byn wol nichts myr bewust, aber daryn byn ich nicht gerechtfertiget, der herr ists aber der mich richtet, 5 Darumb richtet nichts fur der zeyt, bis der herre kome, wilcher auch wirt ans liecht bringen was ym finstern verporgen ist, vnnd den rad der hertzen offinbaren, als denn, wirt eynem yglichen von Got lob widderfaren.

6 Solchs aber, lieben bruder, hab ich auff mich vnd Apollo gedeutet, vmb ewren willen, das yhr an vns lernet, das niemant hoher von sich halte, denn ytzt geschrieben ist, auff das sich nicht eyner widder den andern vmb yemands willen auffblase. 7 Denn wer hat dich furtzogen? was hastu aber, das du nicht empfangen habst? so du es aber empfangen hast, was rhumestu dich denn, als der es nicht empfangen hette? 8 Yhr seyt schon satt worden, yhr seyt schon reych worden,(Yhr seyt reych) Er spott yhr, vnnd meynet das widderspiel. yhr hirschet on vns, vnd wolt Got, yhr hirschet, auff das auch wyr mit euch hirschen mochten.

9 Mich dunckt aber, Got habe vns Apostel fur die allergeringsten dargeben, als die dem tod zugeeygent sind, Denn wyr sind eyn schawspiel worden der welt, vnd den engeln vnd den menschen. 10 Wyr sind narren vmb Christus willen, yhr aber seyt klug ynn Christo, Wyr schwach, yhr aber starck. Yhr herlich, wir aber veracht, 11 biß auff dise stund, sind wyr hungrig vnd durstig vnd nacket, vnd werden mit feusten geschlagen, vnd haben keyn gewisse stette, 12 vnd erbeytten vnd wircken mit vnsern eygen henden. Man schilt vns, so benedeyen wyr, man verfolget vns, so dulden wyrs, man lestert vns, so flehen wyr. 13 Wyr sind als eyn keerich der welt, vnd eyns ydermans schabab worden.

[98] 14 Nicht schreybe ich solchs, das ich euch bescheme, sondern ich vermane euch, als meyne lieben kinder. 15 Denn ob yhr gleych zehen tausent zuchtmeyster hettet, ynn Christo, so habt yhr doch nicht viel veter, Denn ich habe euch geporn ynn Christo Jhesu, durchs Euangelion, 16 Darumb ermane ich euch, seyt meyne nachfolger. 17 Aus derselben vrsach, hab ich zu euch gesant Timotheon, wilcher ist meyn lieber son vnd getrewer, ynn dem hern, das er euch erynnere meyner [260] wege, die da gehen ynn Christo, gleych wie ich an allen enden, ynn allen gemeynen lere. 18 Es blehen sich etlich auff, als wurd ich nicht zu euch komen, 19 Jch wil aber komen gar kurtzlich zu euch, ßo der herr will, vnnd erlernen, nicht die wort der auffgeblasenen, ßondern die krafft. 20 Denn das reych Gottis stehet nicht ynn wortten, sondern ynn krafft. 21 Was wolt yhr? sol ich mit der ruten zu euch komen, oder mit liebe vnd senfftmutigem geyst?

Das Funfft Capitel.

Es geht eyn gemeyn geschrey, das hurerey vnter euch sey, vnd eyn solche hurerey, da auch die heyden nicht von zusagen wissen, das eyner seynes vaters weyb habe, 2 vnd yhr seyt auffgeblasen, vnd habt nicht viel mehr leyde tragen, auff das, der das werck than hat, von euch gethan wurde. 3 Jch zwar, als der mit dem leybe nicht da byn, doch mit dem geyst gegenwertig, habe schon als gegenwertig beschlossen, vber den, der solchs also gethan hat, 4 ynn dem namen vnsers hern Jhesu Christi, ynn ewer versamlung mit meynem geyst, vnd mit der krafft vnsers hern Jhesu Christ, 5 yhn zuvbirgeben dem teuffel, zum verterben des fleyschs, auff das der geyst selig werde am tage des hern Jhesu.

(newr teyg) Es ist noch ymer vbrige sunde ynn den heyligen, die außtzufegen ist. Drumb spricht er, yhr seyt vngesewert, das ist, heylig, aber schafft das yhr alles außfegt, vnd gantz reyn, eyn gantz newer teyg werdet.6 Ewr rhum ist nicht feyn, wisset yhr nicht, das eyn wenig sawrteyg, den gantzen teyg versawret? 7 Darumb feget den alten sawrteyg aus, auff das yhr eyn newer teyg seyt, gleych wie yhr vngesewrt seyt. Denn wyr haben auch eyn osterlamb, das ist Christus, fur vns geopffert. 8 Darumb, last vns ostern halten, nicht ym alten sawrteyg, auch nicht ym sawrteyg der boßheyt vnd argkeyt, sondern ynn dem sußteyg der lautterkeyt vnd der warheyt.

9 Jch hab euch geschrieben ynn dem brieffe, das yhr nichts solt zuschaffen haben mit den bulern, 10 das meyn ich gar nicht von den bulern ynn diser welt, odder von den geytzigen, odder von den reubern, odder von den abgottischen, yhr mustet anders aus der (aus der welt) wer nit vnter bosen leutten sein welt der muste die gantze welt meyden, Darumb wil er, das man bose Christen meyden solle, das sie nicht den namen furen, odder sich bessern mussen. Denn die vnchristen haben den namen nicht.welt gehen. 11 Nu aber hab ich euch geschrieben, yhr solt nichts mit yhn zuschaffen haben, nemlich, so yemand ist, [100] der eyn bruder sich lest nennen, vnd ist eyn buler, odder eyn geytziger, odder eyn abgottischer, oder eyn schelter, odder eyn trunckenbold, odder eyn rewber, mit dem selben solt yhr auch nicht essen. 12 Denn was gehen mich die draussen an, das ich sie solt richten? Richtet yhr nicht die da hynnen sind? 13 Got aber wirt die draussen sind richten. Thut von euch selb hynaus, wer da bose ist.

Das Sechst Capitel.

Wje thar yemand vnter euch, ßo er eynen handel hat mit eynem andern, sich richten lassen, fur den vnrechten, vnd nicht fur den heyligen? 2 Wysset yhr nicht, das die heyligen die welt richten werden? So denn [261] nu die welt sol von euch gerichtet werden, seyt yhr denn nit gut gnug geringer sachen zurichten? 3 Wisset yhr nicht, das wyr vber die Engel richten werden? wie viel mehr, vber die zeytliche narung? 4 Wenn yhr nu richtshendel habet von der narung, so nemet die verachtisten ynn die gemeyne, die selben setzt zu richter. 5 Euch zur schande sag ich das, Jst so gar keyn weyser vnter euch? odder doch nit eyner, der da kundte richten zwischen bruder vnd bruder? 6 sondern eyn bruder mit dem andern lest sich richten, datzu fur den vngleubigen.

7 Es ist schon eyn feyl vnter euch, das yhr miteynander rechtent, Warumb last yhr nicht viel lieber euch vnrecht thun? warumb last yhr nicht viel lieber euch verforteylen? 8 sondern yhr thut vnrecht, vnd verforteylet, vnd solchs an den brudern. 9 Wisset yhr nicht, das die vngerechten werden das reych Gottis nicht ererben? Last euch nicht verfuren, widder die buler noch die abgottischen, noch die eehbrecher, noch die weychlingen, noch die knabenschender, 10 noch die diebe, noch die geytzigen, noch die trunckenen, noch die schelter, noch die reuber, werden das reych Gottis ererben. 11 Vnd solchs seyt yhr etliche gewesen, aber yhr seyt abgewaschen, yhr seyt geheyliget, yhr seyt gerechtfertiget, durch den namen des hern Jhesu, vnd durch den geyst vnsers Gottis.

12 Jch habs alles macht, es nutzt myr aber nicht alles Jch habs alles macht, aber ich wil vnter keynes gewalt seyn. 13 Die speyse dem bauch vnd der bauch der speyse, aber Got wirt disen vnd yhene hyn richten. Der leyb aber nicht der hurerey, sondern dem hern, vnd der herr dem leybe, 14 Got aber hat den hern aufferweckt, vnd wirt vns auch aufferwecken, durch seyne [102] krafft. 15 Wisset yhr nicht, das ewre leybe sind Christi gelider? Solt ich nu die gelider Christi nemen, vnnd hurengelider drauß machen? das sey ferne von myr, 16 Odder wisset yhr nicht, das, wer an der huren hangt, der ist eyn leyb, Denn sie werden (spricht er) seyn zwey ynn eynem fleysch,Gen. 2. 17 Wer aber dem hern anhangt, der ist eyn geyst.

18 Flihet die hurerey, Alle sund, die der mensch thut, sind außer seynem leybe, Wer aber huret, der sundiget an seynem eygen leybe. 19 Odder wisset yhr nicht, das ewr leyb eyn tempel des heyligen geystis ist, wilchen yhr habet von Got, vnd seyt nicht ewer selbs? 20 Denn yhr seyt thewr erkaufft, Darumb ßo preysset Got an ewrem leybe vnd ynn ewrem geyst, wilche sind Gottis.

Das Siebend Capitel.

Von dem yhr aber myr geschrieben habt, antwort ich, Es ist dem menschen gutt, das er keyn weyb berure, 2 Aber vmb der hurerey willen, habe eyn yglicher seyn eygen weyb, vnd eyn ygliche habe yhren eygen man, 3 Der man leyste dem weybe die schuldige wilfart, desselbigen gleychen das weyb dem manne. 4 Das weyb ist yhres leybes nicht mechtig, sondern der man, Desselben [262] gleychen, der man ist seynes leybes nicht mechtig, sondern das weyb. 5 Verkurtzt euch nicht vnternander, es sey denn aus beyder bewilligung, eyn zeytlang, das yhr euch zum fasten vnd beten mussiget, vnd kompt widderumb zusamen, auff das euch der teuffel nicht versuche, vmb ewr vnkeuscheyt willen.

6 Solchs sage ich aber aus vergunst, vnnd nicht aus gepot. 7 Jch wolt aber lieber, alle menschen weren wie ich byn, Aber eyn yglicher hat seyn eygen gabe von Got, eyner sonst, der ander so. 8 Jch sage zwar den widwehern vnd witwynnen. Es ist yhn gut, das sie auch bleyben wie ich. 9 So sie aber sich nicht enthalten, so laß sie freyen. Es ist besser freyen denn brennen.

10 Den eehlichen aber gepiete, nit ich, ßondern der herr, das, das weyb sich nit scheyden laß von dem manne, 11 so sie sich aber scheyden lest, das sie on eeh bleybe, (versune) Keyn vrsach scheydet man vnd weyb, on der eehbruch, Matth. 7. Darumb ynn andern zorn sachen mussen sie entweder eynes werden, odder on eeh bleyben, wo sie sich drob scheyden.odder sich mit dem man versune, vnd das der man das weyb nicht von sich lasse.

12 Den andern aber, sage ich, nicht der herre, So eyn bruder hatt eyn vnglewbig weyb, vnd die selbige lest es yhr gefallen bey yhm zu wonen, der [104] scheyde sich nicht von yhr. 13 Vnd so eyn weyb hat eynen vnglewbigen man, vnnd er lest es yhm gefallen bey yhr zuwonen, die scheyde sich nicht von yhm, 14 Denn der vnglewbige man ist geheyliget(geheyliget) Gleych wie den reynen ist alles reyn, Tit. 1. alßo ist eym Christen eyn vnchristen gemalh auch rein, das er on sund bey yhm seyn mag, vnd die kinder nicht zuverwerffen, als vnreyn, die er nicht leyden solle odder muge. Denn ehe vnd kinder sorge bleybt recht, es sey heydnisch odder Christisch. durchs weyb, vnd das vnglewbige weyb ist geheyliget durch den man, sonst weren ewre kinder vnreyn, nu aber sind sie heylig, 15 So aber der vnglewbige sich scheydet, so laß yhn sich scheyden. Es ist der bruder odder die schwester, nicht gefangen ynn solchen fellen, ym fride aber hat vns Got beruffen. 16 Was weystu aber, du weyb, ob du den man selig werdist machen? odder du man, was weystu, ob du das weyb werdist selig machen? 17 on, wie eynem yglichen Gott hat außteylet.

Eyn yglicher, wie yhn der herr beruffen hat, so wandel er, vnd also ordene ichs ynn allen gemeynen, 18 Jst yemand beschnytten beruffen, der zeuge keyne vorhaut, Jst yemand beruffen ynn der vorhaut, der laß sich nicht beschneytten.(vorhaut) Das ist, Niemant dringe darauff, das vorhaut odder beschneyttung not sey, sondern laß es beydes on nott vnd frey seyn yderman. 19 Die beschneyttung ist nichts, vnd die vorhaut ist nichts, sondern die erfullung der gepot Gottis. 20 Eyn yglicher bleybe ynn dem ruff, darynnen er beruffen ist. 21 Bistu eyn knecht beruffen, sorge dyr nicht, doch, kanstu frey werden, ßo brauche des viel lieber. 22 Denn wer eyn knecht beruffen ist ynn dem hern, der ist ein freyer des hern, Desselben gleychen, wer ein freyer beruffen ist, der ist eyn knecht Christi. 23 Yhr seyt thewr erkaufft, werdet nicht der menschen knechte. 24 Eyn yglicher, lieben bruder, worynnen er beruffen ist, darynnen bleybe er bey Gott.

25 Von den Jungfrawen aber hab ich keyn gepot des hern, ich sage aber meyn gutduncken, als ich barmhertzickeyt erlangt habe vom hern, trew zu seyn. 26 So meyne ich nu solchs sey gut, vmb der gegenwertigen not willen, das es dem menschen gut sey, also zu seyn. 27 Bistu an eyn weyb gepunden? so suche nicht loß zuwerden, bistu aber loß [263] vom weyb? so suche keyn weyb. 28 So du aber freyest, hastu nicht gesundiget, Vnd so eyne Jungfraw freyhet, hat sie nicht gesundiget. Doch werden solche trubsal durchs fleysch haben, Jch verschonet aber ewr gern.

29 Das sage ich aber, lieben bruder, die zeyt ist kurtz, weytter ist das die meynung, die da weyber haben, das sie seyen als hetten sie keyne, Vnd die da weynen, als weyneten sie nicht, 30 vnd die sich frewen, als freweten sie sich nicht, vnd die da keuffen, als behielten sie es nicht, 31 Vnd die diser welt brauchen, als brauchten sie yhr nicht. Denn das wesen auff diser welt vergehet.

[106] 32 Jch wil aber, das yhr on sorge seyt. Wer on eeh ist, der sorget was den hern angehoret, wie er dem hern gefalle, 33 Wer aber freyet, der sorget was die welt angehoret, wie er dem weybe gefalle, vnd ist zurteylet. Eyn weyb vnd eyn Jungfraw, 34 die on eeh ist, die sorget was den hern angehoret, das sie sey heylig beyde am leybe vnd auch am geyst. Die aber freyet, die sorget was die welt angehoret, wie sie dem man gefalle. (strick) Paulus wil niemant die ehe verpieten, wie ytzt durch gesetz vnnd gelubd geschicht, bey pfaffen, monchen, vnd nonnen.35 Solchs aber sage ich zu ewrem nutz, nicht das ich euch eyn strick an den hals werffe, sondern datzu, das euch wol anstehet, vnd vmb den hern stettig seyn lest vnuerhynderlich.

36 So aber yemand sich lest duncken, es stehe yhm vbel an mit seyner Jungfrawen, so sie vber die zeyt gangen ist, vnd muß also geschehen, so thu er, was er wil, er sundiget nicht, laß sie heyradten. 37 Wer aber ynn seynem hertzen fest fursetzt, vnd ist nicht benotiget, sondern hat macht (seyns willens) das ist, das sie dreyn willige vnd vngetzwungen sey.
(besser) Nicht das er fur Gott damit hoher werd, fur wilchem alleyn der glawbe hebt, sondern wie er droben sagt, das er baß Gotis warten kan ynn disem leben.
seynes willens, vnd beschleust solchs ynn seynem hertzen, seyne Jungfraw zubehalten, der thut wol. 38 Endlich, wilcher verheyratet, der thut wol, wilcher aber nicht verheyratet, der thut besser. 39 Eyn weyb ist gepunden an das gesetz, so lange yhr man lebt, so aber yhr man entschlefft, ist sie frey, sich zuverheyraten, wilchem sie wil, alleyn, das es geschehe ynn dem herren. 40 Seliger ist sie aber, wo sie also bleybt, nach meyner meynung. Jch halt aber, ich hab auch den geyst Gottis.

Das Acht Capitel.

Von dem gotzen opffer aber wissen wyr alle was wyr wissen sollen. Aber das wissen blesset(blesset) Hie fehet er an die lieb zupreyssen gegen den schwachglewbigen. auff, vnnd die liebe bessert. 2 So aber sich yemand duncken lest, er wisse etwas, der weyß noch nicht wie man wissen solle. 3 So aber yemand Got liebet, der selb ist von yhm erkandt.

4 So wissen wyr nu von der speyse des gotzen opffers, das eyn gotz nichts ynn der welt sey, vnd das keyn ander Got sey, on der eynige. 5 Vnd wiewol es sind, die gotter genennet werden, es sey ym hymel odder auff erden (syntemal es sind viel gotter vnd viel herren) 6 so haben wyr doch nur eynen Gott, [108] den vater, von wilchem alle ding sind, vnd wyr ynn yhm, vnd eynen herren Jhesu Christ, durch wilchen alle ding sind, vnd wyr durch yhn.

[264] 7 Es hat aber nicht yderman das wissen, denn etliche machen yhn noch eyn gewissen vber dem gotzen, vnd essens fur gotzen opffer, damit wirt yhr gewissen, weyl es so schwach ist, befleckt. 8 Aber die speyse fordert vns fur Got nicht, Essen wyr, so werden wyr drumb nicht besser seyn, Essen wyr nicht, so werden wyr[3] drumb nichts weniger seyn.

9 Sehet aber zu, das dise ewr freyheyt, nicht gerate zu eynem anstos der schwachen. 10 Denn so dich (der du das erkentnis hast) yemand sehe zu tisch sitzen ym gotzen hauß, wirt nicht seyn gewissen, die weyl es schwach ist, verursacht das gotzen opffer zu essen? 11 vnd wirt also vber deynem erkentnis der schwache bruder vmbkomen, vmb wilches willen Christus gestorben ist. 12 Wenn yhr aber alßo sundiget an den brudern, vnd schlaget yhr schwachs gewissen, so sundigt yhr an Christon. 13 Darumb, ßo die speyse meynen bruder ergert, wolt ich nicht fleysch essen ewiglich, auff das ich meynen bruder nicht ergere.

Das Neunde Capitel.

Bynn ich nicht eyn Apostel? byn ich nicht frey? hab ich nicht vnsern hern Jhesum Christ gesehen? Seyt nicht yhr meyn werck ynn dem hern? 2 byn ich andern nicht eyn Apostel, ßo byn ich doch ewr Apostel, Denn das sigel meynes Apostel ampts, seyt yhr, ynn dem hern. 3 Wenn man mich fragt, so antwort ich also, 4 Haben wyr nicht macht zu essen vnd zu trincken? 5 haben wyr nicht auch macht eyne schwester zum weybe mit vmbher zufuren, wie die andern Aposteln vnd die bruder des hern, vnd Kephas? 6 odder haben alleyn ich vnd Barnabas nicht macht das zuthun? 7 Wilcher reyßet yhe mals auff seynen eygen sold, Wilcher pflantzt eyn weyn berg, vnd isset nicht von seyner frucht? Odder wilcher weydet eyne herdt, vnd isset nicht von der milch der herden.

8 Rede ich aber solchs auff menschen weyse? saget nicht solchs das gesetz auch? 9 Denn ym gesetz Mosi steht geschrieben, Deut. 25.Du solt dem ochsen nicht das maul verstopfen, der da dreschet.(Sorget) Got sorget fur alle ding, aber er sorget nicht, das fur die ochsen geschrieben werde, denn sie konden nicht lesen. Sorget Gott fur die ochsen? 10 odder saget ers nicht aller ding vmb vnser willen? Denn es ist iah vmb vnser willen geschrieben. Denn der do pfluget, sol auff hoffnung pflugen, vnd der da dreschet, sol auff hoffnung dreschen, das er yhenes hoffnung teylhafftig werde. 11 So [110] wyr euch das geystliche haben geseet, ists eyn groß ding, ob wyr ewr fleyschlichs erndten? 12 So aber andere diser macht an euch teylhafftig sind, warumb nicht viel mehr wyr?

Aber wyr haben solcher macht nicht brauchet,(nicht braucht) Sihe der Apostel verschonet ßo fast der schwacheyt an den andern, das er auch alles des sich enthelt da er macht als eyn Apostel, da zu auch der andern Apostel exempel zu hatt. sondern wyr vertragen allerley, das wyr nicht dem Euangelio von Christo eyn hyndernis machen. 13 Wisset yhr nicht, das die da schaffen ym tempel, die neeren sich des tempels, vnd die des altars pflegen, geniessen des altars? 14 Also hat der herr befolhen, das die das Euangelion verkundigen, sollen auch vom Euangelio sich neeren. Jch aber habe der keynes braucht.

[265] 15 Jch schreybe auch nicht darumb dauon, das mit myr also solt gehalten werden. Es were myr lieber, ich sturbe, denn das myr yemand meynen rhum solt zu nicht machen. 16 Denn das ich das Euangelion predige, darff ich mich nicht rumen, denn ich muß es thun, Vnd weh myr, wenn ich das Euangelion nicht predigete, 17 Thu ichs gerne, so wirt mir gelohnet, Thu ichs aber vngerne, so ist mir das ampt doch befolhen. 18 Warumb wirt myr denn nu gelohnet? Nemlich darumb, das ich predige das Euangelion, vnnd thu dasselb frey vmbsonst, auff das ich nicht meyner freyheyt mißbrauche, ym predig ampt.

19 Denn wie wol ich frey byn von yderman, hab ich doch mich selb yderman zum knecht gemacht, auff das ich yhr viel gewynne. 20 Den Juden byn ich worden, als eyn Jude, auff das ich die Juden gewynne. Denen, die vnter dem gesetz sind, byn ich worden als vnter dem gesetz, auff das ich die da vnter dem gesetz sind, gewynne. 21 Denen, die on gesetz sind, byn ich als on gesetz worden (so ich doch nicht on Gottis gesetz byn, sondern byn ynn dem gesetz Christi) auff das ich, die on gesetz sind gewynne. 22 Den schwachen byn ich worden als eyn schwacher, auff das ich die schwachen gewynne. Jch byn yderman allerley worden, auff das ich aller ding iah ettliche selig mache. 23 Solchs aber thu ich, vmb des Euangelio willen, auff das ich seyner gemeynschafft teylhafftig werde.

24 Wisset yhr nicht? das die, so ynn den schrancken lauffen, die lauffen alle, aber eyner erlangt das kleynodt, Lauffet nu also, das yhrs ergreyffet. 25 Eyn yglicher aber der do kempfft, enthelt sich alles dinges, yhene also, das sie eyn vergengliche kron empfahen, wyr aber eyn vnuergengliche. 26 Jch lauffe [112] aber also, nicht als auffs vngewiß.(auffs vngewiß) Gleych wie eyn kempfer der zur seyten neben außleuft des zyls muß feylen, vnd der do sichtet vnnd feylstreich thutt, der schlechtt vergeblich ynn die lufft, also gehet es allenn, die fast viel gute werck on glauben thun. Denn sie sind vngewiß wie sie mit Gott dran sind, darumb sind es eytel feyl lauft, feyl strich, vnnd feyl werck. Jch fechte also, nicht als der ynn die lufft streycht, 27 sondern ich zeme meynen leyb, vnd betewbe yhn, das ich nicht den andern predige, vnd selbs verwerfflich werde.

Das Zehend Capitel.

Jch wil euch aber, lieben bruder, nicht verhalten, das vnser veter, sind alle vnter der wolcken gewesen, vnd sind alle durchs meer gangen, 2 vnnd sind alle vnter Mosen taufft mit der wolcken vnd mit dem meer, 3 vnd haben alle eynerley geystliche speyse gessen, 4 vnd haben alle eynerley geystlichen tranck getruncken, sie truncken aber von dem geystlichen felß, der hernach kam, wilcher felß war Christus. 5 Aber an yhr vielen hatte Got keyn wolgefallen, denn sie sind nydder geschlagen ynn der wusten.

Darumb verachte keyner den andern wie starck odder schwach er sey, wer weis wie lange er selb bleybe.6 Das ist aber vnser furbild worden, das wyr nicht vns gelusten lassen des bosen, gleich wie yhene lust hatten. 7 Werdet auch nicht abgottische, gleych wie yhener etliche worden, als geschrieben stehet, Das volck satzt sich nyder zu essen vnd zu trincken, vnd stund auff zu spielen. 8 Auch last vns nicht hurerey treyben, wie ettlich vnter yhenen hurerey tryben, vnd fielen auff eynen tag drey vnd zwentzig tausent. [266] 9 Last vns aber auch Christum nicht versuchen, wie ettlich von yhenen yhn versuchten, vnd wurden von den schlangen vmbbracht, 10 Murret auch nicht, gleych wie yhener etliche murreten, vnnd wurden vmbbracht durch den verterber.

11 Solchs alles widderfur yhenen zum furbild, Es ist aber geschrieben zu vnser vermanung, auff wilche das ende der welt komen ist, 12 also, das wer sich lest duncken, er stehe, mag wol zusehen, das er nicht falle. 13 Es hat euch noch keyne denn menschliche versuchung betreten, die weyl Got trew ist, der euch nicht lest versuchen, vbir ewr vermugen, sondern macht neben der versuchung eyn außkomen, das yhrs kund vbirtragen. 14 Darumb, meyne liebsten, fliehet von dem gotzen dienst.

15 Als mit den klugen rede ich, richtet yhr, was ich sage, 16 Der kilch der benedeyung, wilchen wyr benedeyen, ist der nicht die gemeynschafft des bluts Christi? das brot das wyr brechen, ist das nicht die gemeynschafft des leybs Christi? 17 Denn wyr viele, sind eyn brot vnd eyn leyb, die weyl wyr alle [114] eynes brods teylhafftig sind. 18 Sehet an den Jsrael nach dem fleysch, wilche die opffer essen, sind die nicht ynn der gemeynschafft des Altars?

19 Was sol ich denn nu sagen? Sol ich sagen, das der gotze etwas sey? odder das das gotzen opffer etwas sey? 20 Aber ich sage, das die heyden, was sie opffern, das opffern sie den teuffeln vnd nicht Got, Nu wil ich nicht, das yhr ynn der teuffel gemeynschafft seyn solt. 21 Yhr kund nicht zugleych trincken des hern kilch vnd der teuffel kilch. Yhr kund nicht zu gleych teylhafftig seyn des hern tischs, vnnd der teuffel tisch, 22 odder wollen wyr den hern trotzen? sind wyr stercker denn er? Jch habs zwar alles macht, aber es ist nicht alles nutzlich. 23 Jch hab es alles macht, aber es bessert nicht alles. 24 Niemant suche was seyn ist, sondern eyn yglicher was eyns andern ist.

25 Alles was veyl ist auff dem fleysch marckt, das esset, vnd forschet nichts, auff das yhr der gewissen verschonet. 26 Denn die erden ist des hern(des hern) Christus ist her vnd frey, also auch alle Christen, ynn allen dingen. vnnd was drynnen ist.psal. 23. 27 So aber yemand von den vnglewbigen euch ladet, vnd yhr wolt hyn gehen, so esset alles was euch furtragen wirt, vnd forschet nichts, auff das yhr der gewissen verschonet. 28 Wo aber yemand wurde zu euch sagen, diß ist gotzen opffer, so esset nicht, vmb des willen, der es antzeucht, auff das yhr des gewissens verschonet (Die erde ist des hern vnd was drynnen ist) 29 Jch sage aber vom gewissen, nicht deyn selbs, sondern des andern. Denn warumb solt ich meyne freyheyt lassen vrteylen,(lassen vrteylen) Er mag mich vrteylen, aber meyn gewissen sol darumb vngevrteylt vnd vngefangen seyn, ob ich yhm euserlich weyche zu dienst. von eyns andern gewissenn? 30 Denn so ichs mit dancksagung geniesse, was solt ich denn verlestert werden vber dem, da fur ich dancke?

31 Yhr esset nu odder trinckt oder was yhr thut, so thuts alles zu Gottis preyß. 32 Seyt vnanstossig beyde den Kriechen vnd den Juden, vnd der gemeyne Gottis, 33 gleych wie ich auch yderman ynn allerley mich gefellig mache, vnd suche nicht was myr, sondern was vielen zutreglich ist, das sie selig werden. (XI, 1)[4] Seyt meyne nachfolger, gleych wie ich Christi.

[267]

Das Eylfft Capitel.

2 Jch lobe euch, lieben brudern, das yhr an mich gedenckt ynn allen stucken, vnd haltet die satzungen, gleych wie ich euch geben habe. 3 Jch laß euch aber wissen, das Christus ist eynes yglichen mannes hewbt, des weybs hewbt aber ist der man, Christus hewbt aber ist Got. 4 Eyn yglicher [116] man, der da bettet odder weyssaget, vnnd hat was auff dem hewbt, der schendet seyn hewbt. 5 Eyn weyb aber das da bettet odder weyssagt mit vnbedecktem hewbt, die schendet yhr hewbt. Denn es ist eben so viel als were sie beschoren, 6 Wil sie sich nicht bedecken, ßo schneyte man yhr auch das har abe. Nu es aber vbel steht, das eyn weyb verschnytten har habe odder beschoren sey, so last sie das hewbt bedecken.

7 Der man aber sol das hewbt nicht bedecken, syntemal er ist Gottis bild vnnd herlickeyt, das weyb aber ist eyn ehre des mannes. 8 Denn der man ist nicht von dem weybe, ßondern das weyb ist von dem man, 9 Vnd der man ist nicht geschaffen vmb des weybs willen, sondern das weyb vmb des mannes willen. 10 Darumb sol das weyb eyne macht(macht) Das ist, der schleyer odder decke, da bey man mercke, das sie vnter des mans macht sey, Gen. 3. auff dem hewbt haben, vmb der engel willen, 11 Doch ist widder der man on das weyb, noch das weyb on den man ynn dem hern. 12 Denn als das weyb von dem man, also kompt auch der man durchs weyb, aber alles von Gott.

13 Richtet bey euch selbs, obs wol stehe, das eyn weyb vnbedeckt fur Gott bete, 14 odder leret euch nicht auch die natur, das eynem man eyn vnehre ist, so er langhar zeuget, 15 vnnd dem weyb eyn ehre, ßo sie lang har zeuget? das har ist yhr zur decke geben. 16 Jst aber yemand vnter euch der lust zu zancken hat, der wisse, das wyr die weyse nicht haben, die gemeynen Gottis auch nicht.

17 Auff das ich aber meyn gepot thu, so lobe ich nicht, das yhr nicht auff besser weyse, sondern auff die ergiste weyse zusamen komet. 18 Zum ersten, wenn yhr zusamen komet ynn der gemeyne, hore ich, es seyen spaltung vnter euch, vnd zum teyl glewbe ichs, 19 Denn es mussen spaltung vnter euch seyn, auff das die, so bewerd sind, offinbar vnter euch werden. 20 Wenn yhr nu zusamen kompt miteynander, so helt man da nicht des hern abentmal, 21 Denn eyn yglicher nympt zuuor seyn eygen abentmal vnter dem essen, Vnd eyner ist hungerig, der ander ist truncken. 22 Habt yhr aber nicht heuser, da yhr essen vnd trincke mugt? odder verachtet yhr die gemeynen Gottis, vnd beschemet die, so da nichts haben? Was sol ich euch sagen? sol ich euch loben? hyr ynnen lobe ich euch nicht.

23 Jch habes von dem hern empfangen, das ich euch geben habe, Denn der herr Jhesus ynn der nacht, da er verrhaten wart, nam er das brod, 24 vnd danckt, vnd brachs vnd sprach, Nemet, esset, das ist meyn leyb, der fur [118] euch brochen wirt, solchs thut zu meynem gedechtnis. [268] 25 Desselben gleychen auch den kilch, nach dem abentmal, vnd sprach, Diser kilch ist eyn newe testament ynn meynem blutt, solchs thut, so offt yhr trinckt, zu meynem gedechtnis.

26 Denn so offt yhr von disem brot esset, vnd von disem kilch trincket, solt yhr des hern tod verkundigen, biß das er kompt. 27 Wilcher nu vnwirdig von disem brod isset, odder von dem kilch des hern trinckt, der ist schuldig an dem leybe vnd blut des hern. (pruffe) Sich selb pruffen, ist seyn glawben fulen vnd nicht die andern richten odder verachten.
(vnterscheydet) der Christus leychnam etwas mehr, denn andere speyse achte.
28 Der mensch pruffe aber sich selbs, vnd also esse er von dem brod vnd trincke von dem kilch. 29 Denn wilcher vnwirdig isset vnd trinckt, der isset vnd trinckt yhm selber das gericht, damit, das er nicht vnterscheydet den leyb des hern.

30 Darumb sind auch so viel krancken vnd vngesunden vnter euch, vnd eyn gut teyl schlaffen, 31 Denn so wyr vns selber richteten, so wurden wyr nicht gerichtet, 32 Wenn wyr aber gerichtet werden, so werden wyr von dem hern getzuchtiget, auff das wyr nicht sampt der welt verdampt werden. 33 Darumb, meyn lieben bruder, wenn yhr zusamen kompt zu essen, so harre eyner des andern. 34 Hungert aber yemandt, der esse daheymen, auff das yhr nicht zum gericht zusamen komet. Das ander wil ich ordenen, wenn ich kome.

Das Zwelfft Capitel.

Von den geystlichen gaben aber, wil ich euch lieben bruder, nichts verhalten. (das yhr heyden) Das ist, da yhr heyden wart, wustet yhr nichts widder von Christo, noch von dem heyligen geyst. Nu aber solt yhr des geysts gaben wissen, on wilchen niemant Christum erkennet, sondern viel mehr verflucht.
(mancherley) Es ist ynn allen Christen ein geyst, weyßheyt, erkentnis, glawb, krafft etc. Aber solchs gegen ander vben vnd beweysen ist nicht ydermans, Sondern von weyßheyt reden, die da leren got erkennen. Uon erkentnis reden, die da leren euserlich wesen vnd Christlich freyheyt. Glawben beweysen, die yhn offentlich bekennen mit wortten vnnd wercken, als die merterer. Geyst vnterscheyden, die da pruffen die propheceyen vnd leren.
2 Yr wisset das yhr heyden seyt gewesen, vnd hyn gegangen zu den stummen gotzen, wie yhr gefurt wart, 3 Darumb thu ich euch kund, das niemant Jhesum verflucht, der durch den geyst Gottis redet. Vnd niemant kan Jhesum eyn hern heyssen, on durch den heyligen geyst.

4 Es sind mancherley gaben, aber es ist eyn geyst, 5 vnd es sind mancherley empter, aber es ist eyn herr, 6 vnd es sind mancherley krefften, aber es ist eyn Gott, der da wirckt allerley ynn yderman. 7 Jn eynem yglichen ertzeygen sich die gaben des geysts, zum gemeynen nutz. 8 Eynem wirt geben durch den geyst, zu reden von der weyßheyt, dem andern wirt geben zureden von der erkentnis, nach dem selbigen geyst, 9 Eynem andern der glawbe, ynn dem selbigen geyst, Eynem andern die gabe gesund zumachen, ynn dem selbigen geyst.

[120] 10 Eynem andern, wunder zuthun, Eynem andern weyssagung, Eynem andern geyster zuvnterscheyden, Eynem andern mancherley zungen, Eynem andern zungen außtzulegen 11 Diß aber alles wirckt derselbige eynige geyst, vnd teylet eynem yglichen seynes zu, nach dem er wil.

12 Denn gleych, wie eyn leyb ist, vnd hat doch viel gelider, alle gelider aber eynes leybes, wie wol yhr viel sind, sind sie doch eyn leyb, Also auch Christus, 13 denn wyr sind ynn eynem geyst alle zu eynem leybe getaufft, wyr seyen Juden odder Kriechen, knechte odder freyen, vnd sind alle mit eynem geyst getrenckt. 14 Denn auch der leyb ist nicht eyn gelid, ßondern viele, 15 So aber der fuß spreche, Jch byn keyn [269] hand, drumb byn ich nicht eyn gelid des leybes, solts vmb des willen nicht eyn gelid des leybes sein? 16 Vnd so das ore spreche, ich byn nicht das auge, drumb byn ich nicht eyn gelid des leybes, solts vmb des willen nicht eyn gelid des leybes seyn? 17 Wenn der gantz leyb das auge were, wo bliebe das gehore? So er gantz das gehore were, wo bliebe der geruch?

18 Nu aber hat Got die gelid gesetzt, eyn ygliches sonderlich am leybe, wie er gewollet hat, 19 So aber alle gelider eyn gelid weren, wo bliebe der leyb? 20 Nu aber sind der gelider viel, aber der leyb ist eyner. 21 Es kan das auge nicht sagen zu der hand, ich darff deyn nicht, odder widderumb das heubt zu den fussen, ich darff ewer nicht, 22 sondern viel mehr, die gelider des leybes, die vnns duncken die schwechsten seyn, sind die notigisten, 23 vnnd die vns duncken die vnerlichsten seyn, den selben legen wyr am meysten eehr an, vnd die vns vbel anstehen, die schmuckt man am meysten. 24 Denn die vns wol anstehen, die bedurffen nichts, Aber Got hat den leyb also vermenget, vnd dem durfftigen gelid am meysten ehre geben, 25 auff das nicht eyn spaltung ym leybe sey, sondern die gelider fur eynander gleych sorgen, 26 vnd so eyn gelid leydet, so leyden alle gelider mit, vnd so eyn gelid wirt herlich gehalten, so frewen sich alle gelider mit.

27 Yhr seyt aber der leyb Christi vnd gelider vnternander, 28 vnd Gott hat gesetzt ynn der gemeyne, auffs erst die Apostel, auffs ander die Propheten, auffs dritte die lerer, darnach die wunderthatter, darnach die gaben gesund zumachen, Helffer, Regierer, Mancherley zungen. 29 Sind sie alle Apostel? sind sie alle propheten? sind sie alle lerer? sind sie alle wunderthetter? 30 haben sie alle gaben gesund zumachen? reden sie alle mit zungen? kunden [122] sie alle außlegen? 31 Eyffert aber nach den besten gaben, vnd ich zeyge euch noch eyn kostlichern weg.

Das Dreytzehend Capitel.

Wenn ich mit menschen vnd mit engel zungen redet, vnd hette die liebe nicht, so were ich eyn dohnend ertz, odder eyn klingende schelle, 2 Vnd wenn ich weyssagen kundt, vnd wuste alle geheymnis, vnd alle erkentnis, vnd hette, allen glawben,(allen glawben) wie wol alleyn der glawb rechtfertiget, als S. Paulus allenthalben treybt, doch wo die liebe nicht folget, were der glaube gewißlich nicht recht, ob er gleych wunder thett. also, das ich berge versetzete, vnd hette der liebe nicht, so were ich nichts. 3 Vnd wenn ich alle meyn habe den armen gebe, vnd ließ meynen leyb brennen, vnd hette der liebe nicht, so were myrs nichts nutze.

4 Die liebe ist langmutig vnd freuntlich, die liebe eyffert nicht, die liebe schalcket nicht, sie blehet sich nicht, 5 sie stellet sich nicht honisch, sie sucht nicht das yhre, sie lest sich nicht erbittern, sie gedenckt nicht arges, 6 sie frewet sich nicht vber der vngerechtickeyt, sie frewet sich aber mit der warheyt, 7 sie vertreget alles, sie glewbet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles, 8 die liebe verfellet nymer mehr, ßo doch die weyssagung auffhoren werden, vnd die zungen auffhoren werden, vnd das erkentnis auffhoren wirt.

[270] (stuckwerck) wie wol wyr ym glawben alles haben vnd erkennen, was Gott ist vnnd vns gibt, so ist doch das selb erkennen noch stuckwerck vnd vnuolkomen gegen der zukunfftigen klarheyt.
(die grossist) Liebe rechtfertiget nicht, ßondern der glaub, Ro. 1. weyl aber glawb vnnd hoffnung gegen Got handeln, vnnd nur guttis empfahen, datzu auffhoren mussen. Die liebe aber gegen dem nehisten handelt vnd nur gutis thut, dazu ewig bleybt, ist sie grosser, das ist, weytter, thettiger, vnnd werhafftiger.
9 Denn vnser wissen ist stuckwerck, vnnd vnser weyssagen ist stuckwerck, 10 Wenn aber komen wirt, das volkomene, so wirt das stuckwerck auffhoren. 11 Da ich eyn kind war, da redet ich wie eyn kind, vnd richtet wie eyn kind, vnd hette kindische anschlege, Da ich aber eyn man wart, that ich abe was kindisch war. 12 Wyr sehen ytzt durch eyn spiegel ynn eynem tunckeln wort, denne aber von angesicht zu angesicht. Jtzt erkenne ichs stucksweyß, denne aber werd ichs erkennen, gleych wie ich erkennet byn. 13 Nu aber bleybt, glawbe, hoffnung, liebe, dise drey, aber die liebe ist die grossist vnter yhn.


[124]

Das Viertzehend Capitel.

Strebt nach der liebe, Eyffert nach den geystlichen gaben, am meysten aber, das yhr weissagen muget, 2 Denn der mit der zungen redet,(zungen reden) Mit zungen reden, ist psalmen odder propheten ynn der gemeyn lesen oder singen, vnd sie nicht auslegen, wie wol sie der leser verstehet. weyssagen ist den synn von Gott nehmen, vnd andern geben mugen. Außlegen ist den synn andern furgeben. So meynt nu S. Paulus, mit zungen reden bessert die gemeyne nicht, weyssagen aber vnd außlegen bessert die gemeyne.der redet nicht den menschen, sondern Gotte, denn yhm horet niemant zu, 3 Wer aber weyssaget, der redet den menschen zur besserung, vnd zur ermanung, vnd zur trostung. 4 Wer mit der zungen redet, der bessert sich selbs, wer aber weyssaget, der bessert die gemeyne. 5 Jch wolt das yhr alle mit zungen redetet, aber viel mehr, das yhr weyssagetet, Denn der do weyssaget, ist grosser denn der mit zungen redet, es sey denn, das ers auch außlege, das die gemeyne dauon gepessert werde. 6 Nu aber, lieben bruder, wenn ich zu euch keme, vnd redet mit zungen, was were ich euch nutz? ßo ich nicht mit euch redet, entwedder durch offinbarung, odder durch erkentnis, odder durch weyssagung, odder durch lere.

7 Hat sichs doch auch so ynn den dingen, die da lautten vnnd doch nicht leben, es sey eyn pfeyffe odder eyn harpffe, wenn sie nicht vnterschiedlichen hall von sich geben, wie kan man wissen was gepfiffen odder geharpffet ist? 8 Vnd ßo die posaune eynen vndeutlichen hall gibt, wer wil sich zum streyt rusten? 9 Also auch yhr, wenn yhr mit zungen redet, so yhr nicht gebet eyne deutliche rede, wie kan man wissen was geredt ist? Denn yhr werdet ynn den wind reden.

10 Also mancherley art der stymmen ist ynn der welt, vnd der selben ist keyne vndeutlich, 11 So ich nu nicht weyß der stymmen deutung, werde ich vndeutsch seyn dem, der da redet, vnd der do redet, wirt myr vndeutsch seyn, 12 Also auch yhr, syntemal yhr eyfferet nach den geystlichen gaben, tracht darnach, das yhr volle gnuge habt zur besserung der gemeyne.

13 Darumb, wilcher mit der zungen redet, der bete also, das ers auch außlege. 14 So ich aber mit der zungen bete, so betet meyn geyst, aber meyn synn bringt niemant frucht? 15 Wie sols aber denn seyn? nemlich also, Jch wil beten mit dem geyst, vnnd wil beten auch mit dem synn,(mit dem synn) Mit dem synn reden ist eben so viel, als außlegen, vnd den synn den andern verklerenn, Aber ym geyst reden, ist den synn selbs verstehen vnd nicht außlegen. Jch wil singen mit dem geyst, vnnd wil singen auch mit dem synn.

[126] 16 Wenn du aber benedeyest mit dem geyst, wie sol der, so an stadt des leyen steht, Amen, sagen, auff deyne dancksagung, syntemal er [271] nicht weyß, was du sagest, 17 Du sagest wol feyn dancke, aber der ander wirt nicht dauon gepessert. 18 Jch dancke meynem Gott, das ich mit mehr zungen rede denn yhr, 19 Aber ich wil ynn der gemeyne lieber funffe wort reden, durch meynen synn,(synn) Das ist, den synn mit predigen außlegen. auff das ich auch andere vnterweyse, dann sonst zehen tausent wort mit der zungen.

20 Lieben bruder, werdet nicht kinder am verstentnis, ßondern an der boßheyt seyt kinder, an dem verstentnis aber seyt volkomen, 21 Jnn dem gesetz steht geschrieben, Jch wil mit andern zungen vnnd mit andern lippen reden zu disem volck, vnd sie werden mich auch alßo nicht horen, spricht der herre. 22 Darumb, so sind die zungen zum zeychen,(zungen zum zey.) Durch mancherley zungen werden die vnglewbigen zum glawbenn bekert[5], wie durch andere[6] zeychen vnd wunder, aber durch weyssagung werden die gleubigen gepessert vnnd gesterckt, als durch zeychen, daran sie yhren glawben prufen vnd erfaren, das er recht sey nicht den glewbigen, sondern den vnglewbigen, Die weyssagung aber, nicht den vnglewbigen, sondern den glewbigen.

23 Wenn nu, die gantze gemeyne zusamen keme an einem ort, vnd redeten alle mit zungen, Es kemen aber hyneyn leyen odder vnglewbige, wurden sie nicht sagen, yhr weret vnsynnig? 24 So sie aber alle weyssageten, vnd keme denn, eyn vnglewbiger odder leye hyneyn, der wurde von den selben alle gestrafft, vnd von allen gerichtet, 25 vnd also wurde das verporgen seynes hertzen offinbar, vnnd er wurde also fallen auff seyn angesicht, Got anbeten, vnd bekennen, das Gott warhafftig ynn euch sey.

26 Wie ist yhm denn nu, lieben bruder? wenn yhr zusamen komet, so hat ein yglicher eynen psalmen, er hat eyn lere, er hat eyne zungen, er hat eyn offinbarung, er hat eyn außlegung. Last es alles geschehen zur besserung. 27 So yemand mit der zungen redet, das thu er selb ander, odder auffs meyste selb dritte, vnd eyner vmb den andern, vnd eyner lege es aus, 28 Jst er aber nicht eyn außleger, so schweyge er vnter der gemeyne, rede aber yhm selber vnd Gotte.

29 Die weyssager aber last reden selb ander odder selb dritte, vnd die andern last richten, 30 Szo aber eyn offinbarung geschicht eynem andern, der do sitzet, so schweyge der erste. 31 Yhr kund wol alle weyssagen, eyner nach dem andern, auff das sie alle lernen, vnd alle ermanet werden, 32 Vnd die geyster der propheten, sind den propheten vnterthan.(vnterthan) Etlich meynen, weyl sie den verstand vnd des geystes gaben haben, sollen sie niemandt weychen noch schweygenn, darauß denn secten vnnd zwitracht folgen. Aber sanct Paulus spricht hie sie sollen vnd mugen wol weychen, syntemal die gaben des geystes ynn yhrer macht stehen, yhr nicht zubrauchen, widder die eynickeyt, das sie nicht sagen durffen, der geyst treyb vnd zwinge sie. 33 Denn Gott ist nicht eyn Got der zwytracht, sondern des frides, wie ynn allen gemeynen der heyligen.

[128] 34 Ewre weyber, last schweygen vnter der gemeyne, Denn es sol yhn nicht zu gelassen werden, das sie reden, ßondern vnterthan seyn, wie auch das gesetze saget,Gen. 3. 35 wollen sie aber etwas lernen, so last sie da heymen yhre menner fragen. Es stehet den weyben vbel an, vnter der gemeyne reden, 36 odder ist das wort Gottis von euch außkomen? odder ists alleyn zu euch komen? 37 So sich yemant lesset duncken er sey eyn prophet, odder geystlich, der erkenne was ich euch schreybe, Denn es sind des hern gepot. 38 Jst aber yemand vnwissend, der sey vnwissend. 39 Darumb, lieben bruder, eyffert nach weyssagen, vnd weret nicht mitt zungen reden, 40 Last es alles erbarlich vnd ordenlich zu gehen.

[272]

Das Funfftzehend Capitel.

Jch thu euch aber kund, lieben bruder, das Euangelion, das ich euch verkundigt habe, wilchs yhr auch angenomen habt, ynn wilchem yhr auch stehet, 2 durch wilchs yhr auch selig werdet, wilcher gestalt ichs euch verkundiget habe, so yhrs behalten habt, es were denn, das yhr vmb sonst geglewbet hettet.

3 Denn ich habe euch zu fodderst geben, wilchs yhr auch habt angenommen, das Christus gestorben sey fur vnßer sunde, nach der schrifft, 4 vnd das er begraben sey, vnnd das er aufferstanden sey am dritten tage, nach der schrifft, 5 vnd das er gesehen worden ist von Kephas, darnach von den zwelffen, 6 darnach ist er gesehen worden von mehr denn vber funffhundert brudern auff eyn mal, der noch viel leben, ettlich aber sind entschlaffen, 7 darnach ist er gesehen worden von Jacobo, darnach von allen Aposteln.

8 Am letzten nach allen, ist er auch von myr, als der vntzeyttigen gepurt, gesehen worden, 9 Denn ich byn der geringste vnter den Aposteln, als der ich nicht werd byn, das ich eyn Apostel heysse, darumb, das ich die gemeyne Gottis verfolget habe, 10 Aber von Gottis gnaden, byn ich das ich byn, vnd seyne gnade an myr, ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr geerbeyttet denn sie alle, nicht aber ich, sondern Gottis gnade, die bey myr ist. 11 Es sey nu ich odder yhene, also haben wyr prediget, vnd also habt yhr glewbet.

[130] 12 So aber Christus prediget wirt, das er sey von den todten aufferstanden, wie sagen denn ettlich vnter euch, die aufferstehung der todten sey nichts? 13 Jst aber die aufferstehung der todten nichts, ßo ist auch Christus nicht aufferstanden, 14 Jst aber Christus nicht aufferstanden, so ist vnser prediget vergeblich, so ist auch ewer glawbe vergeblich, 15 Wyr werden auch erfunden falsche zeugen Gottis, das wir zeuget haben widder Gott, er habe Christum aufferweckt, den er nicht aufferweckt hat, syntemal die todten nicht aufferstehen, 16 Denn so die todten nicht aufferstehen, so ist auch Christus nicht aufferstanden, 17 Jst Christus aber nicht aufferstanden, so ist ewer glawbe eyttel, so seyt yhr noch ynn ewren sunden, 18 so sind auch die, so ynn Christo entschlaffen sind, verloren. 19 Hoffen wir alleyn ynn disem leben auff Christum, so sind wyr die elendisten vnter allen menschen.

20 Nu aber ist Christus aufferstanden von den todtenn, vnnd der erstling worden vnter den, die da schlaffen, 21 Syntemal, durch eyn mensch der todt, vnd durch eyn mensch die aufferstehung der todten kompt, 22 Denn gleych wie sie ynn Adam alle sterben, also werden sie ynn Christo alle lebendig gemacht werden, 23 Eyn yglicher aber ynn seiner ordnung, Der erstling Christus, darnach die Christum anhoren, wilche seyn werden zu seyner zukunfft zeyt, 24 Darnach das ende, wenn er das reych Gott vnnd dem vater vbirantwortten wirt, wenn er auffheben wirt, alle hirschafft vnd alle vbirkeyt vnd gewalt. [273] 25 Er muß aber hirschen, biß das er all seyne feynde vnter seyne fusse lege.

26 Der letzte feynd der auffgehaben wirt, ist der tod, 27 denn er hat yhm alles vnter seine fusse than. Wenn er aber sagt, das es alles vnterthan sey, ists offinbar, das außgenomen ist, der yhm alles vnterthan hat, 28 Wenn aber alles yhm vnterthan seyn wirt, alß denn wirt auch der son selbs vnterthan seyn, dem, der yhm alles vnterthan hat, auff das Got sey alles ynn allen.

29 Was machen sonst, die sich teuffen lassen vber den todten,(vber den todten) Die aufferstehung zubestercken, liessen sich die Christen teuffen vber den todte grebern, vnd deutten auff die selben, das eben die selben wurden aufferstehen. so aller dinge die todten nicht aufferstehen? was lassen sie sich teuffen vber den todten? 30 vnd was stehen wir alle stund ynn der fahr? 31 Bey vnserm rhum, den ich habe ynn Christo Jhesu vnserm hern, ich sterbe alle tage. 32 Hab ich menschlicher weyse zu Epheso mit den wilden thieren gefochten, was hilfft michs, ßo die todten nicht aufferstehen?Jsa. 22.
Poeta.
Last vns essen vnd trincken, denn morgen werden wyr sterben. 33 Last euch nicht verfuren, bose geschwetz verderbt [132] gutte sitten, 34 Wachet recht auff, vnd sundiget nicht, denn etlich wissen nichts von Got. Das sage ich euch zur schame.

35 Mocht aber yemand sagen, wie werden die todten aufferstehen? vnd mit wilcherley leybe werden sie komen? 36 Du narr, das du seest, wirt nicht lebendig gemacht, es sterbe denn, 37 vnd wilchs seestu? nicht den leyb seestu, der werden sol, sondern eyn bloß korn, nemlich, weytzen odder der eynes von den andern, 38 Got aber gibt yhm eynen leyb, wie er wil, vnd eynem yglichen von den samen, seyn eygen leyb.

39 Nicht ist alles fleysch eynerley fleysch, sondern eyn ander fleysch ist der menschen, eyn anders des fiechs, eyn anders der fische, eyn anders der vogel. 40 Vnd es sind hymelische corper vnnd yrdische corper, aber eyn andere herlickeyt haben die hymelischen, vnd eyn andere die yrdischen. 41 Eyn andere klarheyt hat die Sonne, eyn andere klarheyt hat der Mond, eyn andere klarheyt haben die sterne, denn eyn stern vbertrifft den andern nach der klarheyt, 42 also auch die aufferstehung der todten. 43 Es wirt geseet verweßlich, vnd wirt aufferstehen vnuerweßlich, Es wirt geseet ynn der vneere, vnd wirt aufferstehen ynn der herlickeyt, Es wirt geseet ynn der schwacheit vnd wirt aufferstehen ynn der krafft, 44 Es wirt geseet eyn naturlicher leyb, vnd wirt auff stehen eyn geystlicher leyb.

Naturlich leyb ist, der isset, trincket, schlefft, dewet, zu vnd abnympt, kinder zeuget etc. Geystlich, der solchs keyns darff, vnnd doch eynn warer leyb vom geyst lebendig ist, wie man aus Gen. 2. verstehen kan.Hat man eyn naturlichen leyb, ßo hat man auch eyn geystlichen leyb. 45 Also ists auch geschrieben, Gen. 2.Der erst mensch Adam ist gemacht yns naturlich leben, vnd der letzte Adam yns geystlich leben. 46 Aber der geystliche leyb ist nicht der erste, sondern der naturliche, darnach der geystliche. 47 Der erste mensch ist von erden vnd yrdisch, der ander mensch ist vom hymel vnd hymlisch, 48 Wilcherley der yrdische ist, solcherley sind auch die yrdischen, vnd wilcherley der hymlische ist, solcherley sind auch die hymelischen, 49 Vnd wie wyr tragen haben das bild des yrdischen, also werden wir auch tragen das bild des hymelischen.

50 Dauon sage ich aber, lieben bruder, das fleysch vnd blut nicht kunden das reych Gottis ererben, auch wirt das verweßlich nicht erben, [274] das vnuerweßliche. 51 Sihe, ich sage euch eyn geheymnis, Wyr werden nicht alle entschlaffen, wyr werden aber alle verwandelt werden, 52 vnd das plotzlich vnd ynn eynem augenblick, zur zeyt der letzten posaunen. Denn es wirt die posaune schallen, vnnd die todten werden aufferstehen vnuerweßlich, vnnd wyr werden verwandelt [134] werden, 53 Denn diß verweßliche, muß antzihen das vnuerweßliche, vnd diß sterbliche muß antzihen die vnsterblickeyt.

54 Wenn aber diß verweßliche wirt antzihen das vnuerweßlich, vnd diß sterbliche wirt antzihen die vnsterblikeyt, denne wirt erfullet werden das wort das geschrieben ist, Osee. 13.55 Der tod ist verschlungen ynn den sieg, Todt, wo ist deyn stachel? Hell, wo ist deyn sieg? 56 Aber der stachel des tods ist die sund, die krafft aber der sunde, ist das gesetz. 57 Got aber sey danck, der vns den sieg geben hat, durch vnsern hern Jhesum Christum. 58 Darumb, meyn lieben bruder seyt feste, vnbeweglich, vnd reych ynn dem werck des hern ymerdar, die weyl yhr wisset das ewr erbeyt ist nicht vergeblich ynn dem hern.

Das Sechtzehend Capitel.

Von der stewre aber, die den heyligen geschicht, wie ich den gemeynen ynn Galatia befolhen habe, also thut auch yhr. 2 Auff iah der Sabbater eynen, lege bey sich selbs eyn yglicher vnter euch, vnnd samle, was yhm wol zuthun ist, auff das nicht, wenn ich kome, denn allererst, die stewre zusamlen sey, 3 Wenn ich aber dar komen byn, wilche yhr durch brieffe da fur ansehet, die wil ich senden, das sie hyn bringen ewre wolthat gen Jherusalem, 4 So es aber werd ist, das ich auch hyn reyse, sollen sie mit mir reysen. 5 Jch wil aber zu euch komen, wenn ich durch Macedonia zyhe, Denn durch Macedonian werd ich wandeln, 6 bey euch aber werde ich villeycht bleyben, odder auch wintern, auff das yhr mich geleyttet, wo ich hyn reysse.

7 Jch wil euch ytzt nicht sehen ynn der vberfart, denn ich hoffe, ich wolle ettliche zeyt bey euch bleyben, so es der herr zulesset. 8 Jch werde aber zu Epheso bleyben biß auff pfingsten, 9 Denn myr ist eyn grosse vnd schefftige thur auffthan, vnd sind viel widderwertiger da. 10 So Timotheus kompt, so sehet zu, das er on furcht bey euch sey, denn er treybt auch das werck des herren, wie ich. 11 Das yhn nu nicht yemand verachte, geleyttet yhn aber ym fride, das er zu myr kome, denn ich wartte seyn mit den brudern.

[136] 12 Von Apollo aber (wisset) das ich yhn seer viel ermanet habe, das er zu euch keme mit den brudern, vnd es war aller dinge seyn wille nicht, das er ytzt keme, er wirt aber komen, wenn es yhm gelegen seyn wirt. 13 Wachet, stehet ym glawben, faret menlich, vnnd sterckt euch, 14 alle ewer ding last gehen ynn der liebe.

15 Jch ermane euch aber, lieben bruder, yhr kennet das hauß Stephana, das sie sind die erstling ynn Achaia, vnnd haben sich selb, verordenet zum dienst den heyligen, 16 auff das auch yhr solchen vnterthan seyet, vnnd allen die mit wircken vnnd erbeyten. 17 Jch frewe mich, vber der zukunfft Stephana vnnd Fortunati vnnd Achaici. [275] Denn ewren feyl haben sie erfullet, 18 sie haben erquicket meynen vnd ewren geyst. Erkennet, die solche sind.

19 Es grussen euch die gemeynen ynn Asia. Es grusset euch seer ynn dem herrn Aquilas vnnd Priscilla, sampt der gemeyne ynn yhrem hauß. 20 Es grussen euch alle bruder, Grusset euch vnternander mit dem heyligen kuß. 21 Der grus mit meyner hand Pauli. 22 So yemand den hern Jhesu Christ nicht lieb hat, der ist Anathema Maharam motha.Bann, auff deutsch, Anathema ἀνάθεμα auff kriechisch. Maharam מהרם‎ auff Ebreysch, ist eyn ding. Moth מות‎‎ aber heyst der todt. wil nu sanct Paul sagen, wer Christum nicht liebet, der ist verbannet zum todt. Uide Leuit. vlt.23 Die gnad des hern Jhesu Christi sey mit euch. 24 Meyn liebe sey mit euch allen ynn Christo Jhesu, AMEN.

Die Erste zu den Corinthern.
Gesand auß Asia durch Stephanen vnd Fortunaten, vnd Achaicon, vnd Timotheon

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  3. Druckfehler im Original: Wort fehlt. Hier nach WA.DB korrigiert.
  4. Andere Kapitelabgrenzung in Luthers Übersetzung gegen seine Vorlagen.
  5. Druckfehler im Original: bekeet. Hier nach WA.DB korrigiert.
  6. Druckfehler im Original: anderr. Hier nach WA.DB korrigiert.