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Das Menschliche

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Richard Dehmel
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Titel: Das Menschliche
Untertitel:
aus: Aber die Liebe
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Dr. E. Albert & Co. Separat-Conto
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Erscheinungsort: München
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans dieser Ausgabe auf Commons
S. 109-110
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[109] Das Menschliche.

Und doch, und doch, du stolzes Kind,
viel stolzer fühlt mein kleines Lied,
das kindlich vor dir niederkniet
und fromm beginnt:

5
Wärst du im Ehrenkleide

der Hohen höchste Zier,
ich fühlte doch trotz Seide
und Hohheit und Geschmeide
als deiner Ehren erste Zier

10
die Gleichheit zwischen dir und mir.


Und doch, und doch, noch stolzer schwebt,
du stolzes Kind, mein kleines Lied,
das nun auf dich herniedersieht
und fühlt und bebt:

15
Wärst du in Schmach gefallen,

du die Gemeinste hier,
und Mein Herz rein vor Allen,
ich dächte Dein vor Allen,
weil meiner Reinheit reinste Zier

20
die Gleichheit zwischen dir und mir.


Und doch, und doch, du stolzes Kind,
viel stolzer fühlte wol mein Lied,
das stolz vor Deinem Stolze flieht,
wenn still und blind

25
wol nun ein Bangen käme,

wol zwischen dir und mir,
[110] nun ein Verlangen käme,
dich wild gefangen nähme,
daß wir vergäßen – fühlst du? wir

30
die Gleichheit zwischen dir und mir.