Das Menschliche
[109] Das Menschliche.
Und doch, und doch, du stolzes Kind,
viel stolzer fühlt mein kleines Lied,
das kindlich vor dir niederkniet
und fromm beginnt:
der Hohen höchste Zier,
ich fühlte doch trotz Seide
und Hohheit und Geschmeide
als deiner Ehren erste Zier
Und doch, und doch, noch stolzer schwebt,
du stolzes Kind, mein kleines Lied,
das nun auf dich herniedersieht
und fühlt und bebt:
du die Gemeinste hier,
und Mein Herz rein vor Allen,
ich dächte Dein vor Allen,
weil meiner Reinheit reinste Zier
Und doch, und doch, du stolzes Kind,
viel stolzer fühlte wol mein Lied,
das stolz vor Deinem Stolze flieht,
wenn still und blind
wol zwischen dir und mir,
[110] nun ein Verlangen käme,
dich wild gefangen nähme,
daß wir vergäßen – fühlst du? wir –