Zum Inhalt springen

Das Megaphon

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Das Megaphon
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 34, S. 567–568
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1878
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[568] Das Megaphon. Eine Notiz über die neueste Erfindung Edison’s, welche kürzlich durch die meisten Tagesblätter lief und von einer Art „schallenden Opernglases für Schwerhörige“, welches jeden Schall fünfzigmal verstärken soll, berichtet, hat der Redaction der „Gartenlaube“ so viele Anfragen von Gehörleidenden eingetragen, daß wir kurz berichten wollen, was über die Sache bekannt geworden ist. Schon das Telephon an sich, indem es die Töne neu erzeugt, hatte bei mehreren Physikern die Vermuthung erweckt, daß man die Schallschwingungen der kleinen Eisenplatte, die ja eine Art künstlichen Trommelfelles darstellt, unmittelbar zu den inneren Organtheilen des Ohres solcher Personen, die das Trommelfell verloren haben, oder sonst schwerhörig sind, würde leiten können. Namentlich stellt hierüber ein Herr Severn in New-Castle und der bekannte Fabrikant physikalischer Instrumente, Herr John Browning in London, Versuche an. Dieselben experimentirten mit gewöhnlichen Kindertelephonen, wie man sie schon vor Jahrzehnten auf den Berliner Straßen sehen konnte: tiefen Pappschachteln, in welche man hineinspricht, und von deren elastischem Cartonboden in der Mitte ein gespannter Faden zu einem gleichgestalteten Hörapparat geht. (Vergl. „Gartenlaube“ 1872, Nr. 8.) Wenn man nun diesen Faden, anstatt ihn in einem Apparate endigen zu lassen, direct mit den Zähnen erfaßt, oder das Ende mit einem Finger in den einen Gehörgang drückt, dann straff über den Vorderkopf führt und denselben auf der anderen Seite ebenfalls in’s Ohr drückt, so kann man bei ziemlich entwickelter Schwerhörigkeit verstehen, was Jemand, der über die Straße entfernt sein mag, in dieses einfachste aller Hörrohre hineinspricht. Das Bell’sche Telephon, wenn es mit einem Mikrophon verbunden wird, muß diese Dienste in einem bedeutend verstärkten Maße leisten können, und mag nun jene Notiz Humbug gewesen sein oder nicht – das Nähere müssen wir abwarten – jedenfalls bleibt es nur eine Frage der Zeit, ob das Mikrophon einmal die für schwerhörige Personen zweckmäßigste Form erhalten wird. Von verschiedenen Seiten ist auch schon darauf hingewiesen worden, daß das Gehörorgan mancher Thiere ganz dem Blyth’schen Mikrophon („Gartenlaube“ 1878, S. 488) ähnlich gebaut ist, indem es aus einer mit losen Gehörsteinchen (sogenannten Otolithen) gefüllten Kapsel besteht. Da wir speciell um die Angabe von Bezugsquellen für Mikrophone angegangen worden sind, so bemerken wir für diejenigen, welche einstweilen selbst Versuche in dieser Richtung anzustellen wünschen, daß Hughes’ Mikrophon nebst Batterie und Empfangstelephon für den Preis von zwanzig Mark (Schilling) von Alfred Chiddey in Bristol (England) angeboten wird. Eine deutsche Bezugsquelle ist uns nicht bekannt.