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Das Möskefest in Rheinsberg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: E. T.
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Titel: Das Möskefest in Rheinsberg
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 10, S. 317, 324
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[317]

Das Möskefest in Rheinsberg.
Nach dem Leben gezeichnet von E. Thiel.

[324] Das Möskefest in Rheinsberg. (Zu dem Bilde S. 317.) Seit alten Zeiten zogen am Sonntag vor Pfingsten die Kinder von Rheinsberg hinaus in den Wald, um Möske, d. h. Waldmeister, zu pflücken und das duftende Kraut zum Schmuck der Kirche zu verwenden. Im Jahre 1757 war am 6. Mai die Schlacht bei Prag geschlagen, an welchem Siege Prinz Heinrich, der Bruder Friedrichs des Großen, hervorragenden Anteil hatte. Als nun am 20. Mai die Siegesnachricht in Rheinsberg, der Residenz des Prinzen Heinrich, eintraf, wurde aus dem kirchlichen Fest ein patriotisch-militärisches gemacht, welches bis zum heutigen Tage besteht. Des Morgens wird von den Knaben Reveille geschlagen, am Vormittag sammelt sich die junge Schar, um zunächst auf dem Schloßhof von Rheinsberg dem Kaiser ein Hoch und weiterhin im Umzuge durch die Straßen den Honoratioren des Städtchens Huldigungen darzubringen. Das Ganze leitet ein „General“, der vom Rektor der Schule bestimmt wird. Alles trägt preußische Uniform oder wenigstens Teile derselben. Nachmittags geht’s zum eigentlichen Festplatz im Schloßpark, voran die Musik, dann die Generalität, die Truppen und zum Schluß auch die Mädchen in hellen Kleidern und blumengeschmückten Reifen, welche bogenförmig über dem Kopf getragen werden. Allerlei Spiele, Scheibenschießen mit Armbrust und Luftgewehr unterhalten die Jugend, an deren heiterem Treiben auch die zahlreich versammelten Eltern und Verwandten sowie die nach dem reizenden Rheinsberg in stattlicher Zahl gekommenen Gäste von auswärts ihre Freude haben. Unsere Abbildung zeigt den Zug, wie er gerade durch eine offene Halle im Parke, dem sogenannten „Salon“, zum Festplatz marschiert. E. T.