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Das Mädchen mit dem Muttermal

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« Das Geseires einer Aftermieterin 103 Gedichte (1933) Mißmut »
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Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Das Mädchen mit dem Muttermal
Untertitel:
aus: Allerdings, S. 144
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1928
Verlag: Ernst Rowohlt
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[144]
DAS MÄDCHEN MIT DEM MUTTERMAL

Chanson

Woher sie kam, wohin sie ging,
Das hab’ ich nie erfahren.
Sie war ein namenloses Ding
Von etwa achtzehn Jahren.

5
Sie küßte selten ungestüm.

Dann duftete es wie Parfüm
Aus ihren keuschen Haaren

Wir spielten nur, wir scherzten nur;
Wir haben nie gesündigt.

10
Sie leistete mir jeden Schwur

Und floh dann ungekündigt,
Entfloh mit meiner goldnen Uhr
Am selben Tag, da ich erfuhr,
man habe mich entmündigt.

15
Verschwunden war mein Siegelring

Beim Spielen oder Scherzen.
Sie war ein zarter Schmetterling.
Ich werde nie verschmerzen,
Wie vieles Goldene sie stahl,

20
Das Mädchen mit dem Muttermal

Zwei Handbreit unterm Herzen.