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Das Königswort

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Textdaten
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Autor: Kurt Tucholsky
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Titel: Das Königswort
Untertitel:
aus: Fromme Gesänge, S. 113–114
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1919
Verlag: Felix Lehmann
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Erscheinungsort: Charlottenburg
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Quelle: ULB Düsseldorf = Commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck in: Weltbühne, 24. April 1919
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Das Königswort


Dies ergötzte hoch und niedrig:
Als der edle König Friedrich,
August weiland von ganz Sachsen,
tat zum Hals heraußer wachsen

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seinem Volk, das ihn geliebt,

so es billigen Rotwein gibt –
als der König, sag ich, merkte,
wie der innre Feind sich stärkte,
blickt er über die Heiducken,

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und man hört ihn leise schlucken …

Und er murmelt durch die Zähne:
„Macht euch euern Dreck alleene!“

Welch ein Königswort! Wahrhaftig,
so wie er – so voll und saftig

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ist sonst keiner weggegangen.

Wenn doch heute in der langen
langen Reihe unsrer Kleber,
Wichtigmacher, Ämterstreber,
einer in der langen Kette

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nur so viel Courage hätte,

trotz der Ehre und Moneten
schnell gebührend abzutreten!
O, wie ich sein Wort ersehne:
„Macht euch euern Dreck alleene!“

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Edler König! Du warst weise!

Du verschwandest still und leise

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in das nahrhafte Civil.

Das hat Charme, und das hat Stil.
Aber, aber unsereiner!

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Sieh, uns pensioniert ja keiner!

Und wir treten mit Gefühle
Tag für Tag die Tretemühle.
Ach, wie gern, in filzenen Schuhen
wollten wir gemächlich ruhen,

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sprechend: „In exilio bene!

Macht euch euern Dreck alleene!“