Das Glück unter’m Weihnachtsbaum
Heil’ge Nacht, du aller Feiern Krone,
Sonnenfest der grauen Väterzeit,
Durch das Kreuz dem größten Menschensohne
Und der deutschen Kinderschaar geweiht,
Aller Wonnen reinste
Bringst du durch das Aermste, Kleinste
Gnadenreich der Welt im Winterkleid.
Kinderlippen, schwache Kinderhände,
Aeuglein, unschuldsvoll und sonnig, sind
Heut die Träger einer Himmelsspende,
Die sich segnend durch das Leben spinnt.
Alle Schätz’ erbleichen,
Ist im Prunkgemach des Reichen
Nicht der höchste Reichthum heut – ein Kind.
Armer Reicher, stehst du so verlassen
In dem öden, kinderleeren Raum?
Sieh, der Reichthum winkt auf allen Gassen!
Und du ahnst des Glückes Nähe kaum.
Wimmert’s dort nicht leise?
Drück an’s Herz die arme Waise,
Und dein Glück erblüht am Weihnachtsbaum.