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Das Doktor-Knochensplitter-Spiel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Das Doktor-Knochensplitter-Spiel
Untertitel:
aus: Geheimes Kinder-Spiel-Buch. Für Kinder von 5 bis 15 Jahren gedichtet und bebildert von Joachim Ringelnatz.
Seite 12–13
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1924
Verlag: Gustav Kiepenheuer
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Erscheinungsort: Potsdam
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Nachdruck der Originalausgabe von 1924. Eulenspiegel Verlag, Berlin. 1985 Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
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[12]

Das Doktor-Knochensplitter-Spiel


Dazu braucht man nicht viel.
Nur ein Gänse- oder Hühnerknöchelchen.
Du, Berta, bohrst ein Löchelchen
Ins Sofa und schiebst das Knöchelchen

5
Weit rein, doch immer dicht unter die Sofahaut,

Daß man’s von außen wie Knorpel anfassen kann,
Was wie Geschwulst ausschaut.
Das Sofa ist dann dein Mann.
Ich bin der Doktor Frank.

10
Du sagst: „Mein Mann ist so krank.“

Ich fühle und sage mit ernster Miene:
„Er hat einen Splitter im Herzen sitzen,“
Und nehme das Ölkännchen von eurer Nähmaschine,

[13] Um erstmal Betäubung in das Geschwür einzuspritzen.

15
Nun kommt die Operation; das ist das Schwere.

Ich nehme ein Messer und eine Schere.
Du nimmst ein Handtuch und fürchtest dich, zuzusehn;
Darum drückst du die Augen zu.
Ich tu einen scharfen Schnitt, greife dann

20
— das muß wie der Blitz geschehn —

Mit der Zange (das ist die Schere) im Nu
Den Knochen aus deinem Mann.
Weil, wenn ich ihn nicht beim ersten Male geschickt
Gleich rausbekomme, — ist die Operation mißglückt.

25
—          —          —          —

Das nächste Mal bist du Doktor Frank,
Und mein Mann ist krank.
—          —          —          —
Angst darfst du nicht haben. Denn meine und deine

30
Eltern können uns — — — Weißt du, was ich meine?!?