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Das Blei in der Küche

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Textdaten
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Titel: Das Blei in der Küche
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 48, S. 815
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1877
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[815] Das Blei in der Küche. In Folge des in Nr. 44 dieses Blattes veröffentlichten Aufsatzes: „Ein unbekanntes Schleichgift in der Küche“ kamen uns die verschiedenartigsten Anfragen wegen Beschaffung giftfreier Kochgeschirre zu. Im Allgemeinen läßt sich hier nichts Bestimmtes angeben, da man, wie das in dem erwähnten Aufsatze auch mitgetheilt worden ist, dem Kochgeschirre, ohne chemische Untersuchung der Glasur, nicht ansehen kann, ob es gesundheitsgefährliche Stoffe enthält oder nicht.

Als vor mehreren Jahren die Trichinenkrankheit bei Menschen entdeckt wurde und man gefunden hatte, daß dieselbe in Folge des Genusses trichinösen Schweinefleisches entsteht, enthielt sich ein großer Theil des consumirenden Publicums des Schweinefleisch-Kaufens bei allen denjenigen Metzgern und Kaufleuten, welche nicht ein von einem zuverlässigen Sachverständigen ausgestelltes Zeugniß aufweisen konnten, woraus hervorging, daß der betreffende Verkäufer das zu Markt gebrachte Fleisch einer sachverständigen mikroskopischen Untersuchung vorher hatte unterziehen lassen. Der ganz gleiche Fall liegt bei den fraglichen Kochgeschirren vor. Die Industriellen müssen genöthigt werden, ihre Fabrikate von Zeit zu Zeit einer chemischen Untersuchung zu unterwerfen und ihren Abnehmern eine Garantie durch vorzulegende officielle, sachverständige Gutachten bieten. Das Publicum wird alsdann nur dort seine Kochgeschirre kaufen, wo es eben eine officielle Garantie findet.

Wir erinnern uns übrigens einer Bekanntmachung des königlichen Polizei-Präsidiums zu Berlin vom 26. März 1866, in welcher das gräflich Einsiedel’sche Eisenwerk zu Lauchhammer als eine Fabrik bezeichnet wird, in welcher das zu den Geschirren verwandte Email ganz frei von Blei und Zink sei. Die bezügliche Bekanntmachung war in Folge einer Untersuchung von Geschirren entstanden, die zu Berlin zum Verkaufe gekommen und als der Gesundheit nachtheilig erkannt worden waren. Wie wir vernehmen, soll das Eisenwerk Lauchhammer auch heute nur bleifreie und zinkfreie Emailwaaren fabriciren, was sicherlich auch bei einer Reihe anderer solider Fabriken der Fall ist. – Die Fabrikanten bleihaltiger Geschirre wissen ganz wohl, daß durch ihre