„Was dünkt Dich, Rabbi“ – fragt mit Heuchelscheine
Der Pharisäer Einer – „ist es Recht,
Dass man dem Kaiser Steuer zahlt als Knecht?“ – –
Und ihn durchschaut mit ernstem Blick der Reine!
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„Zeigt mir das Goldstück her“ spricht Er, „das feine,
Ihr haltet’s doch für unverfälscht und ächt,
Wess ist das Bildniss und die Inschrift? sprecht!“
„Des Kaisers“ „Gebt dem Kaiser denn das Seine
Und gebet Gott, was eures Gottes ist!“
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Da schwiegen sie, beschämt, trotz aller List. – –
Des Herren Antlitz unbeschreiblich milde,
Die reine Hand zum Wohlthun nur gemacht –
Des Heuchlers Blick, die plumpe Faust – im Bilde
Schuf sie lebendig TIZIAN’S Wundermacht!