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Christliche Symbolik/St. Elmsfeuer

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St. Elmsfeuer,

die elektrischen Strahlenbüschel, die bei Gewittern auf hohen Stangen, insbesondere auf den Masten der Schiffe gesehen werden, und weil sie doppelt erscheinen vermöge der positiven und negativen Elektricität bei den Alten, dem Castor und Pollux zugeschrieben wurden, die andrerseits als Zwillingsgestirn [236] am Himmel stehen. Die Alten glaubten, wenn man diese Feuerstrahlen sehe, so seyen die göttlichen Zwillinge nahe und brächten den vom Sturm bedrohten Schiffern Hülfe. Denselben Schutz schreiben die christlichen Schiffer dem heiligen Elmo zu und nennen die Strahlen deshalb St. Elmsfeuer. Elmo ist zusammengezogen aus Ermo, Erasmus. Der heilige Erasmus von Antiochia, der im 5ten Jahrhundert lebte und am 2. Juni verehrt wird, wirkte zu Mola di Gaeta, wo er den Martyrertod litt. Von ihm ist auch das berühmte Castell St. Elmo in Neapel benannt. Er predigte einmal mitten im Ungewitter, der Himmel aber blieb über ihm und seinen Zuhörern klar und ruhig; deshalb flehen die Schiffer ihn in Sturmnöthen auf dem Meere an. Acta SS. zum 2. Juni. Vgl. dazu Tillemont, mém. V. 127. In Spanien wurde sein Amt und sogar sein Name auf den heiligen Petrus Gonzalez übertragen, in dessen Legende sich nichts auf die elektrische Erscheinung bezieht, der aber ein beim Volke beliebter Heiliger war. Acta SS. zum 15. April. Vgl. Piper, Myth. II. 429 f., wo mit Recht die Herleitung des Namens Elmo von der Helena, der als Schwester der beiden Dioscuren Castor und Pollux die Alten ebenfalls die feurige Erscheinung zuschrieben, als unstatthaft bezeichnet wird, und eben so die vom griechischen Hermes. Wenn dagegen Piper S. 425 aus Potho, de mirac. Mariae p. 363 und Pfeiffers Marienlegenden S. 83 anführt, dass diese Lichterscheinung sich auch auf Schiffsmasten gezeigt habe, nachdem die bedrängten Schiffer zur Maria gebetet, so gibt ihm dies noch kein Recht, den Stern des Meeres, das berühmte Sinnbild der Maria, auf das St. Elmsfeuer zu beziehen. Der Stern des Meeres ist ohne Zweifel als Stern der Hoffnung aufzufassen, als wirklicher Stern, nicht als elektrisches Licht.