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Christliche Symbolik/Mutter

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Mutter.

Wenn die Kirche als Mutter aller Gläubigen aufgefasst wird, so ist unter der Mütterlichkeit nicht blos die mütterliche Liebe und Zucht verstanden, sondern mit Beziehung auf die Maria auch die Jungfräulichkeit noch innerhalb der Mütterlichkeit. Denn die Kirche soll den jungfräulichen Charakter nie aufgeben.

Im alten Testament wird die mütterliche Sorge um die Kinder Israel vorzugsweise der Rahel zugewiesen. Vgl. den Art. Rahel. Sodann ragt die Mutter der Maccabäer durch ihre Standhaftigkeit hervor, die sich in der christlichen Legende von der heiligen Felicitas mit ihren sieben Söhnen und von der heiligen Symphorosa, die gleichfalls mit sieben Söhnen das Martyrium erlitt, abspiegelt.

Von der heiligen Felicitas, „die standhafte Mutter“ von sieben Söhnen, die alle vor ihren Augen als Christen den grausamsten Martyrertod erduldeten, während man sie selber [151] in Oel sott, im Jahr 160, 10. Juli, haben wir eine berühmte Darstellung von Raphael. Vgl. Wessenberg, christl. Bilder II. 396. Vasari III. 2. 322. Als geistliches Schauspiel ist sie behandelt von dem Franzosen Causin und nach ihm von Andreas Gryphius. — Als sie im Kerker des letzten Kindes genass und vor Schmerzen schrie, rief man ihr zu: „Wie wirst du erst unter der Marter schreien!" Aber sie antwortete: „Heute leidet die Natur in mir, morgen aber Christus.“ Und so gab sie auch unter der Marter keinen Schmerzenslaut von sich. Man hat sie die christliche Niobe genannt. Noch verwandter ist sie der Mutter der Maccabäer. Rousseau hat sie in seinen Legenden S. 16. besungen. — Die heilige Symphorosa wurde zu Tivoli bei Rom unter Hadrian als Christin ertränkt, und ihre sieben Söhne wurden gespiesst, der älteste am Halse, der zweite an der Brust, und so fort. 18. Juli.

Sophia mit ihren drei Töchtern, Fides, Charitas und Spes, ist allegorisch die Weisheit als Mutter der Tugenden Glaube, Liebe, Hoffnung.