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Christliche Symbolik/König

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König.

Das Königthum, die höchste Gewalt auf Erden, dient oft, die Macht Gottes zu bezeichnen, der über alle Könige gebietet als der König der Könige, 1. Timoth. 6, 15. Der 24ste Psalm nennt ihn vorzugsweise den König der Ehren. Auf altdeutschen Bildern hat Gott oft die Kaiserkrone, auf französischen die Lilienkrone. Vgl. Krone. Auch Christus erscheint als König. Die Apokryphen erzählen ähnliche [496] Legenden von ihm, wie Herodot und Xenophon von Cyrus; indem er schon als Knabe von andern Knaben zum König gewählt worden sey. Hofmann, Apokr. 241. Dazu die schöne Legende von der Flucht nach Aegypten. Räuber lauerten auf Beute, da glaubten sie von ferne zu hören, wie ein König mit grossem Pompe daherfahre, und flohen; es war aber nur die heilige Familie mit dem Esel, welche still daherzogen. Das. 157. Später hielt Christus seinen symbolischen Einzug als König in Jerusalem, wofür ihn die Juden mit der Dornenkrone, dem Rohrscepter und dem Purpurmantel zum Hohne ausschmückten.

Strauss in seinem Kirchenjahr 151 macht darauf aufmerksam, dass die Heiligentage im Januar, als dem ersten Jahresmonat, auf so viele Könige, Kaiser und Ritter fallen, die heiligen drei Könige, Karl der Grosse, Mauritius, dazu der Einzug des Heilandes in Jerusalem.

Ueber das irdische Königthum äussert sich das alte Testament zuweilen streng. Vgl. die Fabel von der Wahl des Dornstrauchs zum Könige, Richter 9, 7. Die Haltung Samuels gegenüber von Saul etc. Christus selbst wies aus dem Heiligthum seiner Lehre jede politische Controverse, indem er sagte: „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“

In den Legenden werden die Könige oft an die Vergänglichkeit aller irdischen Macht und Ehre gemahnt. Wie drei lebendige Könige drei todte finden und durch sie auf ihre eigene Zukunft gewiesen werden, beschrieb zuerst der heilige Macarius und wurde nachher in einem berühmten Bilde von Orcagna und noch öfter gemalt. Vgl. Kunstblatt 1847. S. 30. Noch beliebter war das im Mittelalter fast in allen Sprachen verbreitete Märchen vom „König im Bade“, was die Morgenländer vom König Salomo, die Abendländer von einem römischen Kaiser (die Gesta Rom. 59. vom Jovianus) erzählen. Der Fürst sass im Bade, überdachte, wie mächtig und berühmt er sey, und stellte sich in Gedanken über Gott selbst. Da gab ihm Gott eine veränderte Gestalt, [497] so dass ihn seine eigenen Diener nicht mehr kannten, sondern als einen nackten, unverschämten Bettler fortjagten. In Noth und Elend lernte er nun seine ganze menschliche Schwäche begreifen und that Busse, worauf ihm Gott seine vorige Gestalt und seine Herrschaft wieder gab.