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Christliche Symbolik/Judenthum

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Judenthum.

Als Vorstufe des Christenthums hat das Judenthum eine diesem letzten befreundete und verwandte Eigenschaft, die sich kund gibt nicht nur in den Hinweisungen auf den Messias, sondern auch im einfachen mosaischen Monotheismus und Sittengesetz. Darauf beruht wie die Verehrung, welche der Christ den Patriarchen und Propheten zollt, so die Geltung des alten Testamentes überhaupt neben dem neuen.

In dieser seiner guten Seite wird das Judenthum insgemein personificirt in Moses, oder symbolisch bezeichnet durch die beiden Tafeln Mosis (die Tafeln des Gesetzes oder der zehn Gebote).

Der Vorzug des Judenthums vor dem Heidenthum wird wieder hauptsächlich in Moses personificirt, indem er sein Volk aus Aegypten frei macht, und in seiner Zerstörung des goldnen Kalbes. Ferner in der Bundeslade, vor welcher die Götzen der Philister zusammenstürzen; in David, der den Goliath besiegt; in der Zerstörung Babels und dem Wiederaufbau des jüdischen Tempels etc.

Die freiwillige Unterordnung des Judenthums unter das Christenthum wird personificirt in dem Täufer Johannes. Das Widerstreben des verstockten Judenthums gegen das Christenthum in den Schriftgelehrten und Pharisäern, in Judas, im sogenannten ewigen Juden. Eine im Mittelalter sehr beliebte Symbolik stellte vor den Kirchenthüren der Personification der christlichen Kirche, einer edlen Frau mit Kreuz oder Kreuzesfahne, Krone und Kelch, die der jüdischen Synagoge gegenüber, einer Frau mit verbundenen Augen, [459] deren Lampe zerbricht und der die Krone vom Haupte fällt. So am Strassburger Münster, in Magdeburg, Schneeberg etc. Auch auf Miniaturen. Waagen, Paris 346. So stehen auch beide neben dem Crucifix. Molani, hist. imag. 401.

Innerhalb des Christenthums selbst blieb noch ein Gegensatz zwischen Juden- und Heidenchristen, von denen jene noch mehr vom alten mosaischen Gesetz behalten wollten, diese nicht.