Christliche Symbolik/Flasche
Die in der Christenheit berühmteste Flasche ist das heilige Oelfläschchen zu Rheims, welches eine Taube vom Himmel dem heiligen Remigius brachte und aus dem die Könige von Frankreich gesalbt wurden. Helyot VIII. 520. In der Revolution ist es zerschlagen worden. Ein Fläschchen ist Attribut der heiligen Walburgis, weil ein heilsames Oel aus ihrem Grabe quoll. – Das Grab des heiligen Valerius [294] wurde erkannt, indem die darauf gestellten leeren Flaschen sich mit Wein füllten. Greg. Tur. de glor. confess. 84. – Der heilige Macarius begegnete einem Teufel, an dem alles voller Flaschen hing, die derselbe in ein Kloster tragen wollte, um die Mönche zum Weintrinken zu verführen.
Die kleinen Glasfläschchen, die man in altchristlichen Gräbern findet und worin man lange Blut der Martyrer vermuthete, enthielten wahrscheinlich Abendmahlswein, den man nebst Brodt in jenen frühen Zeiten auf die Gräber der Geliebten zu tragen pflegte. Bellermann, Katakomben zu Neapel S. 61.