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Christabend (Die Gartenlaube 1897/50)

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Christabend
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 50, S. 837, 839
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1897
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[837]

Christkind im Walde.
Nach einer Originalzeichnung von G. Mühlberg.

[839] Christabend. (Zu unserer Kunstbeilage und dem Bilde S. 837) In verschiedener, aber gleich ansprechender Weise verherrlichen unsere Bilder den Zauber des Christabends. J. R. Wehle führt uns auf seinem Gemälde „Der große Augenblick“ in den engen Kreis einer glücklichen Familie. Für die Kinder ist gerade der große Augenblick gekommen, sie dürfen in das Zimmer eintreten, in welchem der duftende Tannenbaum im Lichterglanz erstrahlt und allerlei Gaben, die das Kinderherz erfreuen, ausgebreitet sind. Freudige Ueberraschung strahlt aus den hellen Kinderaugen und Freude verklärt die Gesichter der Eltern. Alljährlich wiederholt sich dieser große Augenblick im deutschen Hause, aber sein Glanz blaßt niemals ab. Unwiderstehlich werden die Herzen von dem Zauber ergriffen, der von dem Christbaume ausgeht.

In die hehre Pracht des winterlichen Waldes, versetzt uns dagegen das Bild von G. Mühlberg. Tausend Sterne funkeln am dunklen Firmament und tief im Thale glühen die Fenster in den Häusern des Dorfes. Im Lichterglanz erstrahlt auch die kleine Kirche, und von ihrem Turme tönt das Glockengeläute, das die Gemeinde zur Christmette ruft. Wie ergreifen die heiligen Töne die Wanderer, welche auf dem Heimweg begriffen sind. Das Sternenzelt wird ihnen zu einem gewaltigen Kirchendom, der düstere Wald verliert seine Schrecken, und zwischen den schneebehängten Tannen erscheint ihnen das gabenspendende Christkind. Ein tiefer und wahrer Sinn liegt in diesem allegorischen Bilde. Ueberall kann das herrlichste Weihnachtsfest gefeiert werden, überall erscheint das Christkind, wo es Menschen giebt, die an Liebe glauben.