Cephis
Cephis.
„Sey mir gegrüßt, Philint! sey mir gegrüßt!
Gesegnet sey der Tag, der dich mir schenkt!
O tugendhafter Greis, wie lange schon
Hab’ ich dich nicht gesehn! Das Alter hat
Komm, labe dich mit mir im Schatten, komm!
Der Weinstock winkt uns dort, dort winkt uns auch
Der süße Feigenbaum. Erquicke dich
An ihren Früchten, die die Jahrszeit reift!“
In seinen Garten kam. Sie gingen hin.
Der arme kranke Greis erquickte sich,
Und pries den Feigenbaum und seine Frucht.
„Der Baum sey dein, Philint!“ sprach Cephis: „ihn
Die Erde drückt; für dich soll er hier blühn,
Und tragen süße Frucht.“ Allein Philint
Starb bald, ihm trug der Baum nicht süße Frucht.
Und Cephis weint’ um ihn, und wünscht’ sich arm
Ihn unter seinen Baum, baut’ ihm ein Grab,
Mit Rosen und Cypressen rund umkränzt.
Er höret’ oft seitdem bey’m Mondenschein
Ein heilig Rauschen in des Baumes Laub.
Das ihm zu danken schien. Und Überfluß
Von Obst und Trauben wuchs ihm jährlich; denn
Der Himmel segnet stets die Frömmigkeit.