Zum Inhalt springen

Brummeisenspiel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Brummeisenspiel
Untertitel:
aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 140–142
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Breslau
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]
[140]
Brummeisenspiel.


Die Bären brummen durch den Wald,
Als wär’ der Wald zu schlecht;
Als wär’ der Erdenaufenthalt
Dem Bärenvolk nicht recht.

5
Doch, wenn der Bär nicht brummen thät,

Da wär’ der Bär ja stumm;
Drum ziemt es, wie dem Hahn, der kräht,
Dem Bären, daß er brumm.
     Brumm, brumm.

10
Der Mensch, der macht’s dem Thiere nach,

Und brummt oft wie ein Bär,
Als wenn, der Gott sein Werde sprach,
Die Welt ein Brummstall wär’;
Und sonderlich zu dieser Zeit,

15
Europa rings herum,

Hört man in Bärenhaftigkeit
Ein wunderlich Brummbrumm.
     Brumm, brumm.

[141]
Seit Adam in der Finsterniß
20
Des Geistes, sinnbethört,

In den verwünschten Apfel biß,
Und er den Fluch gehört,
Läuft, um das Paradies geprellt,
Mit Even er herum;

25
Weil oft ihm Eva nicht gefällt,

Was Wunder, daß er brumm.
     Brumm, brumm.

Und wenn nun so brummbärlich er,
Für ihre Reize blind,

30
Das Paradies sucht kreuz und queer,

Und nicht bei ihr es find’t;
Wenn er das Glas mehr liebt, als sie,
Und sie es dann nimmt krumm,
Daß dem Pantoffel er entflieh’,

35
Was Wunder, daß sie brumm.

     Brumm, brumm.

Ihr seht, woher das brummen kommt;
Verlorne Liebe brummt.
Und wißt ihr, was dem Brummer frommt,

40
So sorgt, daß er verstummt.

Schön klingt fürwahr kein brummig Haus,
Der Frieden kommt drinn um.
Drum lacht euch selbst, brummt heut euch aus
Im lustigen Brummbrumm.

45
     Brumm, brumm.


[142]
Und soll jemals gebrummet sein,

So horcht dem Äolsklang,
Der sanft und hold wie Mondenschein
Euch zu dem Herzen drang.

50
Harmonika des Mundes klagt

Wie Liebe sanft; darum
Erhöret, was ihr ihr versagt,
Daß nie, nur schön sie brumm.
     Brumm, brumm.