Boetticher:Segantini, Giovanni
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[724] Segantini, Giovanni, italienischer Genre-, Landschafts- u. Tiermaler, geb. zu Arco in Südtirol, als dieses noch unter österr. Herrschaft stand, am 15. Januar 1858, gelangte nach mühseliger Jugend auf die Kunstschule zu Mailand, verbrachte, stets eifrig sich fortbildend, einige Jahre in den Bergen von Brianza am Comersee u. dann acht Jahre in Savognino in den Graubündener Alpen. Im selben Alpengebiet liegt auch Maloja, sein nächster Aufenthalt von wo er nach Soglio im Engadin übersiedelte. Gold. Med. Amsterdam 83, Paris 88, London 89, München 92, Wien 96, Dresden 97. Die erste intern. Kunstausstellung zu Venedig 1895 bewilligte ihm den Regierungspreis von 5000 Lire.
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I. Oelgemälde.
[Bearbeiten]- 1. Das Gebet. – Münch. int. KA. 83.
- 2. Gedenktag an die Toten (Aller Seelen-Tag), d. 2. Nov. – Münch. int. KA. 83.
- 3.–5. Die Mutter; Ein Rosenblatt; Die Spinnerin. – Münch. JA. 91.
- 6. Winter im Engadin. – Berl. int. KA. 91; Stuttg. int. KA. 91.
- 7. 8. Madonna; Mädchen an der Quelle. – Berl. int. KA. 91.
- 9. Schafhirtin. Bez: GS 1891. h. 0,77, br. 0,70. – Breslauer A. a. Privatbesitz 97. Ein Bild „Die Hirtin“: Münch. JA. 91.
- 10. Pflügen im Engadin. Zwei Männer bei einem Zweigespann auf dem Acker. Im Hintergr. ein Kirchdorf. Abb. „Kunst f. Alle“ 96. – Berl. int. KA. 91, Abb. im Kat.; Münch. „Secession“ 96, angek. für d. Bayer. Staat.
- 11. Rückkehr in den Schafstall. – Berl. int. KA. 91, Abb. im Kat.
- 12. An der Tränke. Zwei vor einen Karren gespannte Kühe am Wassertroge. – Berl. int. KA. 91; Stuttg. int. KA. 91, Abb. im Kat.
- 13. Mittag. – Münch. int. KA. 92.
- 14.–16. Kuhweide im Engadin; Ruhe im Schatten; Traurige Zeiten. – Gr. Berl. KA. 93.
- 17. Die zwei Mütter. Im Stall eine aus der Krippe fressende lebensgrosse Kuh, zu deren Füssen ein neugeborenes Kälbchen liegt; rechts davon sitzt eine junge Bäuerin mit einem schlummernden Kinde auf dem Schos. – Münch. „Secession“ 93, Abb. im Kat.
- 18. Schafstall im Engadin. – Münch. „Secession“ 93.
- 19. Selbstbildnis des Künstlers, Brustb. en face. Bez. 1895. Abb. „Kunst f. Alle“ 1896.
- 20. Frühlingsweide in den Alpen. Grasende Schafherden. Der Hirtenjunge ist auf seinem Steinsitz eingeschlafen. Abb. „Kunst f. Alle“ 1896.
- 21. Heimkehr in’s Vaterland. Ein von Kummer gebeugter Mann auf schlichtem Karren einen Sarg durch eine Gebirgslandschaft führend. Auf dem Sarge sitzt eine weinende Frau mit Kind. Dem Wagen folgt ein treuer Hund. – 1. intern. KA. Venedig 1895.
- 22. Der göttliche Knabe. Maria mit dem schlafenden Kinde auf einem dürren Baumstamm sitzend. Abb. „Kunst f. Alle“ 1896. (Vgl. Nr. 7).
- 23. Am Spulrade. – Stuttg. int. KA. 96.
- 24. Trübe Stunde. Kuhhirtin bei ihrer Herde, in einem Gebetbuche lesend. – Münch. „Secession“ 96.
- 25. Glaubenstrost im Schmerz. Auf dem winterlichen Kirchhof kniet bei einem Grabkreuze ein Mann, auf dessen Haupt die Hand einer weinenden Frau ruht. In der Lünette zwei Engel, ein Kind emportragend. – Münch. „Secession“ 96, Abb. im Kat. Abb. „Illustr. Z.“, 31. Oct 1896.
- 26. Am Trog. Auf der Wiese eine trinkende Kuh, im Hintergr. die Herde.
- 27. Die Kindesmörderin. – Gr. Berl. KA. 99.
- 28. Die Liebe an der Quelle des Lebens. E: Nat.-Gal. Florenz. Abb. „Ueber Land u. M.“, Januar 1898.
- 26–28 Dresd. int. KA. 97.
- 29. Auf dem Balcon. Eine Frau auf dem Balcon eines kleinen Ortes. E: Aug. Zeiss, Berlin. – Wiener Jub.-A. 98, Abb. im Kat.
II. Zeichnungen.
[Bearbeiten]- 1. 2. Ueberfahrt; Die letzte Tagesarbeit (holztragender Bauern).
- 3. 4. Auf der Weide bei Gewitter; Schafschur.
- 1–4 Pastellbilder. – Dresd. ak. KA. 92.
- 5. Das Gebet am Kreuz.
- 6. Die Wasserträgerin. – Münch. „Secession“ 96.
- 7. Das Liebespaar am Brunnen.
- 5–7 Kreidezeichnungen. E: Nat.-Galerie, Geschenk von Berliner Kunstfreunden 1896.
- 8. Heimkehrende Hirtin. Bez: G. Segantini. E: Dr. Albert Neisser. – Breslauer A. a. Privatbesitz 97.
- 9. Die Bergbewohnerin. – Wiener „Secession“, April 98, angek. für das Kupferstich-Cab. zu Dresden.
Im Herbst 1894 hatte Segantini in Mailand eine gegen 90 Nrn. umfassende Sonderausstellung seiner Werke veranstaltet.
1898 (l. „Kunstchronik“ vom 21. Juli) erhielt er den Auftrag, für die Pariser WA. 1899 ein Engadin-Panorama zu malen, das bei einer Höhe von 18,00 eine Leinwandfläche von 3645 □ Meter umfassen sollte.