Boetticher:Oppenheim, Moritz
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[185] Oppenheim, Moritz, Genremaler, geb. zu Hanau am 20. Januar 1800, gest. zu Frankfurt a. M. am 25. Febr. 1882, bezog im 18. Jahre die Akademie München, an der er drei Jahre studirte, ging kurze Zeit zu Regnault nach Paris u. endlich 1821 nach Rom, von wo er erst 1825 nach Deutschland zurückkehrte. In Rom, das durch Natur u. Kunst seiner Ausbildung besonders günstig war, hatte er sich der Teilnahme Thorvaldsen’s zu erfreuen, der auch gelegentlich einer Preisaufgabe der Akad. San Luca dem jungen Oppenheim für dessen „Verlorenen Sohn“ den Preis zuerkannte, den römische Engherzigkeit dem Israeliten vorenthielt. Eines der übrigen in Rom entstandenen Gemälde erwarb Thorvaldsen selbst: die „Rückkehr des jungen Tobias“, jetzt im Thorvaldsen-Museum zu Kopenhagen. Für Baron Rothschild in Neapel malte O. eine „Susanne“, die zu den schönsten Bildern des Künstlers zählt. Nach seiner Heimkehr besuchte er die Kunststätten Deutschland’s. In Weimar stellte Goethe ihn dem Grossherzoge vor, der ihn zum Professor der bildenden Künste ernannte. 1828 liess O. sich dauernd in Frankfurt nieder, wo ihm eine lange u. erfolgreiche künstlerische Tätigkeit beschieden ward.
- 1. Der verlorene Sohn. In Rom gemalt.
- 2. Die Rückkehr des jungen Tobias. Der alte Vater geht, durch den Hausflur tastend, dem Sohne entgegen, den die Mutter bereits umarmt. E: Thorvaldsen-Museum Kopenhagen.
- 3. Susanna im Bade, von den beiden Alten überrascht. 1824 in Rom vollendet. E: Baron Rothschild, Neapel. Lith. von F. C. Vogel in Frkf. a. M. 1829. gr. fol.; Radirt vom Künstler selbst.
- 4. Die Verstossung der Hagar.
- 3 u. 4 auf der 1. perm. A. deutscher Künstler in Rom 1825.
- 5. Hagar in der Wüste. – Berl. ak. KA. 26.
- 6. Brustb. Ludwig Börne’s (geb. zu Frankf. a. M. 1786, † zu Paris 1837). Bez. m. Monogr. MO, gemalt 1827 oder 1828. h. 0,46, br. 0,37. E: Städel’sches Kunst-Institut Frankf. a. M. Geschenk der Erben Salomon Strauss’ 1866. Gest. von C. Barth, Backenberg u. J. Eissenhardt; Lith. von Ed. Kaiser. fol.
- 7. Brustb. Ludw. Börne’s, grössere Wiederholung des Gemäldes von Oppenheim selbst. E: Bürgerverein Frankf. a. M.
- 8. Rahel, die mit Lea zum Brunnen kommt, wird von Jacob begrüsst. – Berl. ak. KA. 28.
- 9. Italienische Genrescene. Bez: M. Oppenheim 1832. h. 0,61, br. 0,47. E: Kunsthalle Hamburg, Verm. Hudtwalcker 1863. Ein Bild „Erinnerung an Italien“: d. allg. u. histor. KA. München 58.
- 10. Rückkehr des israelitischen Freiwilligen aus dem Befreiungskriege in’s Elternhaus. Von den badischen Israeliten 1834 dem Dr. Gabriel Riesser dargebracht. Etwa 3′ breit. Lith. von F. Jentzen. gr. qu. fol. – Berl. ak. KA. 34; Karlsr. KA. 37; Frankf. histor. KA. 81.
- 11. 12. Die Mansarde; Das Laubhüttenfest. Ausgestellt Frankf. a. M., März 38.
- 13. Noah u. seine Familie, aus der Arche schauend, begrüssen die den Oelzweig bringende Friedenstaube. Im Besitz der russ. Kaiserfamilie. Stahlstich von Friedr. Wagner f. d. Dürer-Ver. 1841/42. qu. fol. – Ausgestellt Frankf. a. M., März 38; Nürnb. Dürer-Verein, Sept. 38.
- 14. Theaterloge. – Hamb. KA., Frühj. 39.
- 15. Die Versuchung. Ein Mulattenknabe sitzt neben einer blühenden Mädchengestalt, die ihm eine Schale Wein reicht. Bez: M. Oppenheim, 1844. h. 0,54, br. 0,43. E: KV. Bremen, als Gewinn vom Hannoverschen KV.
- 16. Mignon und der Harfner, nach Goethe. h. 0,80, br. 0,59. Bez: M. Oppenheim pinx. 1847. E: Museum Hannover, angek. 1849. Schabstich von C. Jouanin. gr. fol. Hannov. KV.-Bl. f. 1850/51.
- 17. Scene im Fenster beim Einzuge des Reichsverwesers in Frankfurt a. M. 1848. Bez: M. Oppenheim p. 1852. h. 0,61, br. 0,49. E: Stadt. Museum Leipzig, Geschenk J. A. Baumgärtner 1853.
- 18. Werkstatt des Bildhauers Nicolaus Carl Eduard Schmidt v. d. Launitz (geh. zu Grobin in Kurland 1796, † zu Frankf. a. M. 1869). Bez: M. Oppenheim f. 1852. h. 0,76, br. 0,69. E: Städel’sches Kunst-Institut Frankf. a. M., 1852 vom Künstler selbst erworben.
- 19. Lavater u. Lessing bei Moses Mendelssohn. E: KV. Karlsruhe. Lith. von S. Maier, roy. fol. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
- 20. „Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch an die Sonnen“. Der Spiegel als Verräter des heimlich trinkenden Schusters. Bez. 1862. E: Consul G. A. Schröder, Bremen. – Bremer KA. des norddeutschen Gesammtvereins 62; Bremer A. a. Privatbesitz 63.
- 21. Das Verhör. In seinem Studirzimmer ein jüdischer Gelehrter, vor dem ein Junge ein Examen des Grossvaters zu bestehen hat. Die zuhörende Mutter hält die Belohnung auf einem Teller bereit. Bez: M. Oppenheim 1866. Auf Papier grau in grau in Oel gemalt, für die Photographie bestimmt. h. 0,46, br. 0,39. E: Städel’sches Kunst-Institut Frankf. a. M., Geschenk der Söhne des Künstlers, Emil u. Guido O.
- 22. Bilder aus dem altjüdischen Familienleben: 18 grau in grau gemalte Cartons. Photographirt von J. Schäfer. Mit einführender Erläuterung von Leopold Stein. Verlag von Heinr. Keller, Frankf. a. M. fol.
- 1) Der Gevatter erwartet das Kind. Bez: M. Oppenheim pinx. 1867.
- 2) Das Schultragen. Bez: M. Oppenheim 1869.
- 3) Der Segen des Rabbi.
- 4) Das Verhören. Bez: M. Oppenheim 1868. War als Oelgemälde, im Besitz H. Goldschmidt’s in Frankf. a. M., auf der Wiener 3. allg. d. KA. 68 u. der Münch. KA. (Glasp.) 76.
- 5) Bar-mizwa-Vortrag (Confirmations-Rede).
- 6) Die Trauung. Bez: M. Oppenheim pinx. 1866. Abb. „Illustr. Z.“ 69.
- 7) Sabbath-Anfang.
- 8) Freitag-Abend. Bez: M. Oppenheim fecit 1867.
- 9) Sabbath-Nachmittag.
- 10) Sabbath-Ruhe auf der Gasse.
- 11) Sabbath-Ausgang. Bez: M. Oppenheim fecit 1866
- 12) Der Oster-Abend.
[186]
- 13) Das Laubhüttenfest. Bez: H. Oppenheim 1867.
- 14) Vorabend des Versöhnungsfestes.
- 15) Das Purimfest.
- 16) Der Dorfgänger.
- 17) Jahreszeit-Andacht.
- 18) Die Rückkehr des Freiwilligen.
- Zwölf dieser 18 Cartons befanden sich schon auf der 3. allg KA. Wien 68, alle 18 auf der Münch. KA. (Glasp.) 76.
- 23. Moses mit den Gesetztafeln. Sein erstes in München gemaltes Bild.
- 24. Die Findung Moses’. Lith. von J. Bläser, roy. qu. fol.
- 25. David spielt vor Saul auf der Harfe.
- 26. Geburtstagsscene. Ein Mädchen überreicht einer j. Dame einen Strauss.
- 27. Portr. Heinrich Heine’s. Lith. von Oppenheim. fol.
- 28. Joseph u. Potiphar’s Weib. Lith. von Schlesinger, gr. fol.
- 29. Shakespeare in ganzer Figur mit scenischen Randbildern.
- 30. Goethe in ganzer Figur mit scenischen Randbildern.
- 29 u. 30 in Lithographie gr. fol. erschienen.
- 31. Die drei Ringe nach Lessing’s Parabel im Nathan. Lith. von C. Hahn. gr. fol.
- 32. Kaiser Otto IV. (1197–1215). E: Römersaal Frankf. a. M., gestiftet von Baron A. M. Rothschild.
- 33. Kaiser Joseph H. (1705–1790). E: Römersaal Frankf. a. M., gestiftet von der St. Joh.-Loge Sokrates zur Standhaftigkeit.
- 34. Ein j. Maler im Costüm des 17. Jahrh. zeichnend. Ein italienisches Landmädchen schaut ihm lächelnd zu. h. 0,21, br. 0,16. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 16. Mai 93.
- 35. Die Fusswaschung. h. 0,73, br. 0,92. – Bangel’s Frankf. K.-Auct, 24. Oct. 93 u. ff. Tage.
- 36. Umrisse zu Goethe’s „Hermann u. Dorothea“. Erfunden von M. Oppenheim, auf Stein gez. von A. Lucas. 10 Bll. u. Dedication. Frankf. а. M. 1828. qu. fol.