Boetticher:Olivier, Johann Heinrich Ferdinand
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[181] Olivier, Johann Heinrich Ferdinand, Maler und Lithograph, geb. zu Dessau am 1. April 1785, gest. zu München am 11. Febr. 1841, begann in seiner Vaterstadt den Zeichnenunterricht bei den Kupferstechern K. W. Kolbe u. Christian Haldenwang, ging 1804 zu J. Mechau nach Dresden u. 1807 nach Paris. Hier malte er in Gemeinschaft mit seinem ältern Bruder Heinrich ein Reiterbild Napoleon’s, dessen Verbleib nicht bekannt ist, u. für die heimatliche gotische Kirche zu Wörlitz eine „Taufe Christi“ u. ein „Abendmahl“. 1810 kehrten die Brüder nach Dessan zurück u. 1811 ging Ferdinand nach Wien. Hier war er bis 1828 tätig u. liess sich dann in München nieder, wo er 1833 Professor der Kunstgeschichte an der Akademie wurde.
I. Oelgemälde.
[Bearbeiten]- 1. St. Hubertus kniet vor dem Hirsch mit goldnem Kreuz auf dem Kopf. Jagdgefolge und landschaftl. Hintergrund. E: Schloss zu Dessau.
- 2. 3. Waldgegend; Gegend mit Burgruine.
- 1–3 Wiener ak. KA. bei S. Anna 1806.
- 4. Pilger ziehen durch einen Wald. Bez. m. Monogr. Auf der Rückseite: „Gemalt von Job. Heinr. Ferdinand Olivier zu Wien im Jahre 1814“. h. 0,29, br. 0,61. E: Städel’sches Kunstinstitut, Frankf. a. M., Geschenk aus dem Nachlass des Bibliothekars Dr. F. Böhmer 1864.
- 5. Landschaft. Gegend von Salzburg. Bez: m. Monogr. 1814. Holz. h. 20″, br. 26″. E: Samml. J. G. v. Quandt, Dresden, bis 1868.
- 6. Salzburg vom obern Teil des Kreuzberges aus. Mittagsbeleuchtung. 1825. h. 25″, br. 33″. E: Baron Speck-Sternburg, Lützschena.
- 7. Das Franciscanerkloster auf dem Kapuzinerberge bei Salzburg. Bez. m. Monogr. 1826. h. 0,68, br. 0,54, oben abgerundet. E: Städt. Museum Leipzig, angek. vom KV. aus d. Sammlung v. Quandt in Dresden 1868. Ein Bild „Garten des Kapuzinerklosters in Salzburg“ war auf der ak. KA. bei S. Anna, Wien 1826.
- 8. Gebirgslandschaft. – Wiener ak. KA. b. S. Anna 1826.
- 9. Eingang des Schlosses Weikersdorf bei Baden. – Wiener ak. KA. bei S. Anna 1828.
- 10. Hausaltärchen, von Ferdinand u. Friedrich O. gemeinsam gemalt. Mittelbild: Maria kniet in einer Grotte vor dem Kinde, Joseph steht sinnend daneben. Oberhalb der Grotte tritt der Engel zu den Hirten, über ihm erscheint die Glorie der himmlischen Heerscharen. Auf dem Flügel zur Rechten nahen die Hirten, auf dem Flügel zur Linken die h. drei Könige. Das Mittelbild hat Friedrich O., die Flügelbilder Ferdinand O. gemalt. – Münch. KA., October 1829; Berl. ak. KA. 30; Ddf. KV. f. Rh.u. W. 32.
- 11. Ideallandschaft, Salzburger Motiv. 1829. h. 30″, br. 40″. E: Herzog v. Dessau. – Dessauer a. o. Ausstell. im KV., Januar 70.
- 12. S. Carlskirche zu Wien. h. 13″, br. 10″. E: Frau Rat Meisel, Weimar. Gest. von Busse für d. Bilderchronik des Sächs. KV. 1831.
- 13. Italienische Landschaft. 1833. E: v. Arnswaldt, Hannover. – Hannov. KV. 82. Eine „Italienische Landschaft“: Oesterr. KV. 67.
- 14. Christus am Kreuz. – Berl. ak. KA. 34.
- 15. Landschaft. Burgartiger Bau auf felsigem Boden, am Fluss im Vordergr. zwei Wäscherinnen, im Hintergr. Hügel u. fernes Gebirge. Das Original, h. 0,79, br. 1,05, war im Besitz des Frl. Emilie Linder in München, die es in die öffentl. Kunstsammlung ihrer Vaterstadt Basel gestiftet. Eine abweichende Wiederholung v. J. 1840, h. 0,98, br. 1,25, letztes Werk des Künstlers, kam aus der Samml. Bolgiano 1845 durch Tausch in die gräfl. Raczynski’sche Sammlung, welche die Nat.-Galerie zu Berlin aufbewahrt.
- 16. Schloss mit Park. Rund. Durchm. 0,39.
- 17. Italienischer See, vorn am Ufer hohe Bäume. h. 0,30, br. 0,34.
- 16 u. 17 aus der Schwanthaler’schen Samml., versteigert München, Sept. 79.
- 18. Der Prophet Elias in der Wüste. Ganze Figur. h. 0,238, br. 0,175. E: Rudolphinum Prag.
- 19. Gegend bei München. E: Frau O. Ziegler. – Frankf. a. M., A. a. Privatbesitz 91.
- 20. Die Kundschafter mit der Traube aus Canaan. h. 0,33, br. 0,25.
- 21. Copie nach Moretto’s „Heil. Justina“ im Kunsthistor. Museum zu Wien. h. 1,97, br. 1,37.
- 20 u. 21 E: Oeffentl. Kunstsamml. Basel, Stiftung von Frl. Emilie Linder.
- 22. Vigna des Arciprete bei Olevano. E: Schloss zu Dessau.
II. Aquarelle, Zeichnungen, Lithographien.
[Bearbeiten]- 1. Der Kirchhof zu St. Peter in Salzburg, mit dem Schloss auf der Höhe. Bleiz., weiss gehöht. gr. fol.
- 2. Der Kirchhof zu St. Peter in Salzburg. Bleiz., von der vorgenannten verschieden, bez. m. Monogr. 1816. kl. fol. Diese Zeichn., wenig verändert, befindet sich als Sonnabendblatt in dem in Orig.-Lithographien erschienenen schon seltenen Werke: „Sieben Gegenden aus Salzburg u. Berchtesgaden, geordnet nach den sieben Tagen der Woche, verbunden durch zwei allegorische Blätter“ von Ferd. Olivier. Wien 1823. u. fol.
- 3. Der Obersee bei Berchtesgaden. Bleiz., weiss gehöht. fol.
- 4. Blick auf den Kapuziner- u. Geisberg vom Mönchsberg bei Salzburg. Bleiz. m. Monogr. 1818. kl. fol.
- 5. Aussicht auf Maria-Plain vom Mönchsberge in Salzburg. Bleiz. m. Monogr. 1819. gr. qu. fol. E: Cab. d. Handz., Dresden.
- 6. Das Innere eines Dorfes, wahrscheinl. im Salzburgischen. Federz. m. Monogr. 1823. kl. fol.
- 7. Grosses Haus, in Felsen hineingebaut. Federz. m. Monogr. 1823. fol.
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- 8. Grosse Landschaft mit Aussicht auf Salzburg. Federz. m. Monogr. 1823. gr. fol.
- 9. Dorfscene. Zwei Kinder, unter dem Tor eines Hauses stehend, sehen dem Nahen eines geschmückten Hochzeitsbitters entgegen. Federz. m. Monogr. 1829. gr. fol.
- 1–9 aus J. G. v. Quandt’s Nachlass, versteigert August 1860.
- 10. Römische Landschaft. Bleiz. Bez: O. Nov. 1840. kl. qu. fol. Aus der Samml. Artaria auf Miethke’s Wiener K.-Auct., Januar 86.
- 11. Landschaft am Kapuzinerberge in Salzburg. Bleiz. Bez: Salzburg 4. August. h. 0,25, br. 0,39. Aus der Samml. F. Otto in Halle auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 15. Oct. 95 u. ff. Tage.