Boetticher:Hellqvist, Carl Gustaf
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[489] Hellqvist, Carl Gustaf, schwed. Historienmaler, geb. zu Kungsör am Mälarsee am 15. Dec. 1851, gest. zu München am 19. Nov. 1890. Seit 1867 Schüler der Akad. zu Stockholm, an der er die Classe für Theatermaler [490] bereits einige Jahre besucht hatte. 1875 errang er mit seinem Bilde „Gustaf Wasa entdeckt den Verrat der Bischöfe“ die gr. Med. der Stockholmer Akad. u. bald darauf das gr. Staatsstipendium auf drei Jahre. Seit 1878 setzte er seine Studien in München fort, ging 1882 nach Paris u. folgte 1886 dem Ruf als Lehrer der Malclasse an die Berl. Akad., Ernst Hildebrand’s Stelle einnehmend. Dauernde Kränklichkeit nötigte ihn jedoch, schon im Sommer 1887 um einen längern Urlaub und im folgenden Jahre um seine Entlassung nachzusuchen, die er am 1. Oct. 1888 erhielt. Er lebte seitdem in Berchtesgaden u. in München. Sein Nachfolger im akad. Amte wurde Anfang des Wintersem. 1888 89 der Historienmaler Hugo Vogel. Hellqvist war k. schwed. Professor u. Mitgl. der Akad. Stockholm. Gr. gold. Med. Wien 82; gold. Med. München 83; kl. gold. Med. Berlin 86; Mention hon. Paris.
I. Oelgemälde.
[Bearbeiten]- 1.–4. Ebbe Brahe; Asathor im Kampfe mit den Riesen; Auffindung des kl. Moses; Auffindung der Leiche Gustav Adolf’s. Früheste, in Stockholm gem. Bilder.
- 5. Marguerite. In München gem. – Par. WA. 78.
- 6. Schimpflicher Einzug des Bischofs Sonnanväder u. des Propstes Knut in Stockholm im Sept. 1526. Bez: C. G. Hellqvist. München 1879. Abb. „Gartenlaube“ 80. – Münch. int. KA. 79.
- 7. Sten Sture, der Reichsvorsteher Schweden’s, stirbt auf dem Eise des Mälarsees am 3. Febr. 1520. Der in der Schlacht hei Bogesund tötlich verwundete Regent wird auf dem Wege zur Hauptstadt, die er verteidigen will, vom Tode ereilt. Er ruht etwas zurückgelehnt in einem einspänn. Schlitten, vor dem der Kutscher neben einem Manne steht, der ehrfurchtsvoll sein Haupt entblösst. Bez: C. G. Hellqvist. München 1880. Abb. „Gartenlaube“ 82. – Ddf, 4. allg. d. KA. 80; Berl. ak. KA. 81, Abb. im Kat.; Dresd. KV. 82.
- 8. Im Blumengarten. Kniest. einer jungen Dame, die Blumen pflückt. – Ddf., 4. allg. d. KA. 80.
- 9. Ein Schiffer, Studienkopf. – Münch. KV. 81.
- 10. Ein alter Schwede. Hüftbild eines behelmten Kriegers, der einen Humpen hält. Abb. „Daheim“ 81.
- 11. Frühlingslandschaft. Motiv aus Berchtesgaden. h. 0,56, br. 0,46. – Berl. ak. KA. 81, Abb. im Kat.; Wiener int. KA. 82; Kopenh. KA. 83.
- 12. Portr. einer j. Dame. Profil. Kniest. Bez: C. G. Hellqvist. München 81. E: Prof. L. Tiersch, München. – Berl. ak. KA. 81, Abb. im Kat.
- 13. „Bismarck oder Moltke?“ Ein ital. Händler mit den Büsten beider in einer bayr. Dorfschenke. Bez: C. G. Hellqvist. Münch. 1882. Rad. von J. Holzapfl in Rosenberg „Münch. Malerschule seit 1871“. qu. 4.; Abb. „Daheim“ 83. – Münch. int. KA. 83; Schulte’s Berl. KA. 90.
- 14. Brandschatzung der schwed. Hansastadt Wisby durch den dän. König Waldemar IV. Atterdag 1361. Bez: C. G. Hellqvist München 1882. h. 2,04, br. 3,79. Abb. „Illustr. Z.“ 83 u. 86 u. „Meisterw.“ VI. – Wiener int. KA. 82, angek. f. d. Verlos.; Kopenh. KA. 83; Berl. Jub.-A. 86, Abb. im Kat.
- 15. Luther’s Ankunft auf der Wartburg. E: Dr. F. Hammacher, Berlin. In Kupferätzung erschienen. – Berl. ak. KA. 83; Schulte’s Berl. KA. 90.
- 16. Portr. seines Schwiegervaters, des Malers Prof. L. Thiersch, auf einer Gartenbank sitzend. – Münch. int. KA. 83; Berl. ak. KA 84.
- 17. Ludwig XI. in seinem Lustgarten. In Paris gemalt. E: Mus. Göteborg.
- 18. Disputation zwischen dem Canonicus Peter Galle u. Olaus Petri, einem Schüler Luther’s, zu Upsala 1524, im Beisein Gustav Wasa’s. Bez: C. G. Hellqvist. Paris 1883. E: Nat- Gal. Stockholm, Geschenk von A. Oesterlind 1887. Abb. „Deutsche illustr. Z.“ II. u. „Moderne Kunst“ I. – Münch. int KA. 83, Abb. im Kat.
- 19. 20. Im Hinterhalt; Luther predigt auf der Wartburg. – Münch. int. KA. 83.
- 21. Winter. Verschneite Gebirgslandschaft, in der ein Mädchen mit seinem Kinde vor einem Bildstock niedergesunken ist – Berl. ak. KA. 84.
- 22. Auf der Waldbank. Auf einer Seite der Bank ein alter Bettelmönch, auf der andern eine j. Dame. Abb. „Z. f. b. Kunst“ 85; „Illustr. Z.“ 85. – Berl. ak. KA. 84; Schulte’s Berl. KA. 90.
- 23. Der Gourmand. Alter Mönch beim Austerschmause. Bez: C. G. Hellqvist. Paris 1884. Abb. „Illustr. Z.“ 85 u. „Meisterw.“ VIII.
- 24. Am Hafen von Wolgast 1633. Ueberführung der Leiche Gustav Adolfs. Abb. „Deutsche illustr. Z.“ III. u. „Gartenlaube“ 86. Ausgestellt in München 85.
- 25. Schlosshof in Südtirol. – Berl. ak. KA. 87.
- 26. „Sancta Simplicitas“. Ausspruch des Joh. Huss auf seinem Gang zum Scheiterhaufen, als er arme alte Leute Reisig zu demselben herbeischleppen sieht. E: Verein f. histor. Kunst 1890. Abb. „Moderne Kunst“ III. – Berl. ak. KA. 87, Abb. im Kat; Münch. Jub.-A 88, Abb. im Kat.
- 27. Selbstportrait. – Berl. ak. KA. 88.
- 28. Im Klostergarten. Ein Mönch, die Pflanzen begiessend. – Münch. JA. 90; Schulte’s Berl. KA. Ende 90.
- 29. 30. Frühling; Schwed. Bauer. – Münch. JA. 90.
II. Aquarelle.
[Bearbeiten]- 1. Bildn. der Prinzessin Victoria von Baden. – Münch. KV. 81.
- 2. Achtzehn Aquarelle (meist Landschaften u. Architecturen). – Dresd. Aquar.-A. 87. Eine Serie Aquarelle befand sich auf d. Berl. ak. KA. 88. 16 Bll. Landschaftsstudien u. Innenräume hat die Berl. Nat.-Gal. 1889 angekauft.
Eine Samml. von fünfzig Oelstudien Hellqvist’s, unter den letzteren die zu den gr. Bildern „Brandschatzung Wisby’s“, „Einschiffung der Leiche Gustav Adolf’s“ u. „Huss’ Gang zum Scheiterhaufen“ waren Ende 1890 auf Schulte’s Berl. KA.
Nachträge und Berichtigungen
[Bearbeiten][975] Hellqvist, Carl Gustaf, gest. zu München am 19. Nov. 1890.
- a) Im Schnee (No. 21), h. 3,02, br. 3,62. E: Nat.-Gal. Berlin, angek. 1890.
- b) Sancta Simplicitas (No. 26). E: Fürst zu Wied durch die Verbind. für histor. Kunst 94.