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Blitzschlag ins Schloß 1513

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Ein Probe-Arbeiten der Schuster im Jahre 1579 Blitzschlag ins Schloß 1513 (1898) von Otto Richter
Erschienen in: Dresdner Geschichtsblätter Band 2 (1897 bis 1900)
Drei Jugendbriefe Ludwig Richters
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Blitzschlag ins Schloß 1513.

An den in Friesland abwesenden Herzog Georg sandten die mit der Statthalterschaft beauftragten Räthe am 15. Juli 1513 folgenden Bericht über einen Gewitterschlag, der das Dresdner Schloß betroffen hatte:

„Durchlauchter hochgeborner furst. Unßer underthenige gantz willige und gehorsame dinste seint ewirn furstlichen gnaden allezceit mit vleyß zuvoran bereydt. Gnediger herr, wir bitten ewirn furstlichen gnaden undertheniglich wissen, das sich uff heut dato zu mittage zwuschen zcehin und eylff horen eyn groß wetter plutzlich erhaben und uffgezcogen und hat in den großen thorm ubir der capellen in ewir furstlichen gnaden flosße großer slege zwene kurtz uffeinander gethan und eyn spißbawm obin von der spynnell biß unden uff dye mawer faste zusplittert, aber dennoch nicht angeczundet, auch sustent ane das gar keyn schaden gethan, dann das es etzliche, so in der capellen gewest, faste erschrecket, das sie auch nydder gefallen, aber doch widder zu sich selber kommen und ubir das keynen schaden entpfunden. Sunder ewir furstlich gnaden gemahel unßer gnedige frawe sampt der jungen herschafft sint noch allesampt, gottlob, frisch und gesundt. Welchs wir ewir furstlichen gnaden demutiger meynung im besten nicht haben wollen vorhalten. Dann ewir furstlichen gnaden underthenige gehorsame dinste zu bezceigen sint wir ubir schuldige pflicht allezceit bereydt und gantz geflissen. Geben zu Dresden freytag divisionis apostolorum anno etc. XIII.

E. F. G. underthenige gehorsame heymgelassene rethe. 

[Beigelegter Zettel:] Auch hat es an Willischen thorm das dach uff eyner seytten biß uff den symmeß zuslagen und eyn stück vom symmes eyner elen breyt abgeslagen und dye mawer biß uff den grundt erschellet, auch darnach eyn stück auß dem thore geslagen und also vorswunden.“

(Original in den Miscellaneen zu Wecks Chronik, Handschrift d. 60 der Königl. öffentl. Bibliothek.)