Beschreibung und Gebrauch einiger elektrischer Lampen
[2] Hr. Fahlmer, ein hiesiger geschickter Mechaniker, verfertiget dergleichen Lampen, besonders die Gabrielische, welche er, so wie die unsrige, in einigen Stücken bequemer eingerichtet hat.
[3]
Die geneigte Aufnahme meines in französischer Sprache erschienenen Werkchens: Description & usage de quelques lampes à air inflammable. Strasbourg 1780. 8VO; und das von verschiedenen Kennern und Freunden geäusserte Verlangen, dasselbe dem deutschen Publikum in einer Ubersetzung ebenfalls bekannt zu machen, sind die Ursachen dieser gegenwärtigen, welcher
[4] ausser den verschiedenen beygefügten und mit Sternchen bezeichneten Anmerkungen, noch die Ingenhoußische Methode, ein Licht vermittelst eines elektrischen Schlags anzuzünden, angehängt ist.
Sollte diese Ubersetzung den Beyfall des Publikums erhalten, so wird derselbe eine Aufmunterung für mich seyn, gelegenheitlich mehrere Beyträge zur Naturlehre zu liefern.
[5]
Unter allen den verschiedenen Gattungen von Luft, welche man fixe nennt, und die man vielmehr entwickelte nennen sollte, hat vorzüglich diejenige, die unter dem Namen der brennbaren Luft bekannt ist, wegen ihren besonders merkwürdigen und auffallenden Eigenschaften vieler Neugierde erregt (a)[1]. Denn nicht allein die Gelehrten haben sich mit Untersuchung dieser Luftgattung beschäftigt, sondern es haben auch die in der Kunst unerfahrnen
[6] ein Vergnügen dabey gefunden; ja sogar ist in der Haushaltungskunst davon Gebrauch gemacht worden.
Vor einigen Jahren hat Hr. Neret ein Gefäß, welches er réchaud à air inflammable nennt, beschrieben (b)[2]. Nunmehr verfertiget man auch Lampen mit brennbarer Luft (lampes à air inflammable)*[3]. Diese Lampen sind besonders zur Nachtzeit um so viel bequemer, als man sich auf der Stelle dadurch im Bette Licht verschaffen kann, ohne sich des Feuerzeugs bedienen und den Schwefelgeruch einathmen zu müssen.
Ihre Einrichtung beruhet auf den ersten Grundsätzen der Naturlehre, nach welchen zween
[7] Körper ihrer beiderseitigen Undurchdringlichkeit halben nicht zu gleicher Zeit den nämlichen Raum ausfüllen können, und folglich der eine dem andern weichen muß, wenn dieser des erstern Stelle einnehmen kann. Dieß ist nun der gegenwärtige Fall, wo es darauf ankömmt brennbare Luft aus ihrer Stelle zu treiben und sie durch eine enge Oeffnung vermittelst eines andern flüssigen Körpers, gemeiniglich des Wassers, durchgehen zu machen; ein Grundsatz, worauf die Einrichtung des Heronbrunnens absonderlich beruht, und wovon diese Lampen im Grunde nur eine Gattung sind. Man bemerkt bey denselben gemeiniglich zween Behälter, die vermittelst einer Röhre miteinander in Verbindung stehen, um dadurch das Wasser aus dem einen Behälter in den andern übergehen zu lassen; und überdieß noch eine zwote Röhre, wodurch die brennbare Luft gehet, als welche, indem sie durch eine enge Oeffnung ausströmt, sogleich vermittelst eines besondern Kunstgriffes durch einen elektrischen Funken angezündet wird.
Es ist eine durch Erfahrung bewiesene Sache, daß die brennbare auf solche Weise ausströmende Luft sich nicht allein durch unmittelbare
[8] Berührung eines brennenden Körpers, sondern auch durch einen schwachen elektrischen Funken, den man gegen die Mündung richtet, entzündet. Die Flamme selbst hat unten her eine grünlichte Farbe, ist mit einem ins röthlichte fallenden Schein umgeben, und brennt wie ein ordentliches Licht in der Gestalt eines länglichten Kegels.
Man kann diesen Versuch anstellen, indem man eine Blase, woran ein messingener Hahn, der vornen eine stumpfe Spitze und eine enge Mündung hat, befestiget ist, mit brennbarer Luft anfüllt. Wird die Blase gelind gedrückt, so entzündet sich die Luft, wenn man die Mündung des Hahns gegen einen brennenden Körper richtet, oder wenn man zwischen ihr und einem elektrisirten Körper einen Funken erregt: wird sie aber stark gedrückt, so fährt ein mehr oder minder langer Feuerbüschel heraus.
Man erhält die nämliche Wirkung vermittelst einer kleinen Maschine, an welcher die wesentlichen Theile einer elektrischen Lampe angebracht sind. Dieselbe ist ein metallenes walzenförmiges Gefäß*[4], welches gegen die Mitte durch einen
[9] rings herum angelöteten Boden oder eine Scheidewand in zween Theile getheilt ist, und aus deren Mitte eine conische Röhre, deren Spitze ein enge Oeffnung hat, sich in die Höhe erhebt. Seitwärts ist an der nämlichen Scheidewand eine ähnliche Röhre angelötet, wovon die Spitze unterwärts gekehret ist. Diese zwo Mündungen verschließt man; erstere mit einer Stecknadel, an deren Kopf ein wenig Wachs angeklebt ist, und die man alsdann in die Mündung, damit sie sich nicht verstopfe, einsteckt. Die zwote Mündung wird vermittelst eines Korkstöpfels, welchen man in diese Röhre einzwingt, verschlossen. Man bringt alsdenn brennbare Luft in den untern Behälter durch eine in dem Boden angebrachte Oeffnung, die man nachher mit einem Korke fest verschließt; sodann füllt man den obern Behälter mit Wasser und schließt die beiden conischen Röhren auf. Nach dem Verhältnisse, wie das Wasser in den untern Behälter fließt, treibt es die brennbare Luft durch die obere Röhre hindurch; und diese brennt, so bald sie angezündet ist, mit einer gelinden Flamme (c)[5].
Nach den nunmehr angegebenen Grundsätzen kann man sich von der Einrichtung dieser LampenFig. 1., deren Erfinder der einsichtsvolle Naturkündiger und Bürger zu Basel Hr. Fürstenberger ist, einen leichten Begriff machen. Die erste Figur stellet die von Ihm erfundene Lampe vor.
A ist der Behälter für die brennbare Luft, und hat die Gestalt eines Wirbelrecipienten. Uebrigens kömmt es auf die Gestalt dieses so wohl als des obern Recipienten B, welcher der Wasserbehälter ist, eben so wenig an, wie aus der Fig. 2 u. 3 ersichtlich ist, als auf ihren wechselseitigen Inhalt; denn es ist gleich viel, ob man das Wasser auf einmal, oder zu wiederholten malen in den obern Behälter gießt. Indessen ist zu bemerken, daß dieser niemals von Wasser leer seyn muß, damit keine atmosphärische Luft in den untern Behälter eindringen und dadurch eine Explosion entstehen können (d)[6]. [11] C ist ein messingener Ring (e)[7], der an den Boden des Luftbehälters angeküttet ist, und das Fußgestell ausmacht. D ist eine Hülse, die an den Hals des Recipienten angebracht und mit einer Schraubenmutter versehen ist, um die Schraube der messingenen Röhre E anzuschrauben, nachdem man zuvor ein fettes Leder darzwsichen gelegt hat (f)[8], um zu verhüten, daß die Luft nicht eindringen könne. Durch diese Röhre geht ein Hahn R, um das Wasser aus dem obern Behälter in den untern durch eine enge Röhre f, deren Mündung nicht viel über drey Quart-Linien betragen darf, durchfließen zu lassen. H ist eine zwote Hülse, welche auf der einen Seite an der Röhre E angelötet, [12] und auf der andern an den obern Behälter B, den man oberhalb zum Zierrathe mit einem Ring versehen kann, angeküttet ist. So wie das Wasser, womit dieser Behälter angefüllt ist, sich in den untern ergießt, so wird die Luft durch den an die Hülse D angelöteten Seitenkanal g g heraus getrieben.
I I ist eine hölzerne Console oder ein Tischchen, das sich auf dem obern Theile der Seitenröhre auf und nieder schieben läßt. Auf eben den Theil dieser Röhre paßt ein Glasröhrchen K, oder welches besser wäre, eines von Messing, das oben zugespitzt und eine enge Mündung hat. Auf dieser Console stehen zwo Säulen L L von Holz, die sich um ihre Achse drehen lassen. Auf dem obern Theile der einen Röhre ist ein messingenes Röhrchen m befestiget, und auf der andern eine elektrische Glasröhre n, an welcher eine elastische Feder p angeküttet ist. Durch eine jede von diesen Röhren lassen sich zwey metallene Stängchen o schieben: dieselben sind auf der Seite gegen die Mündung der Aufsatzröhre stumpf abgeschärft, und auf der andern Seite ringförmig gebogen, um Kettchen anzuhängen, an deren einem ein metallenes Kügelchen q, welches man an einen elektrisirten Körper hält, und an dem [13] andern Hacken r sich befindet, welchen man mit der Seitenröhre g g verbindet, um die elektrische Materie desto besser ableiten zu können; das ist, um desto gewisser einen elektrischen Funken zwischen den zwo Spitzen der Metallstängchen zu erhalten. Aus der nämlichen Ursache ist auf der äußern Fläche ein Streif von Metall v (Zinnfolie) der von der Hülse D bis an den messingenen Fuß CC reicht, aufgeleimt (g)[9]
Will man sich dieser Lampe bedienen, so muß zu erst die Console so gerichtet werden, dass die beiden stumpfen Spitzen der Querstängchen ohngefähr anderthalb Linien über die Mündung des Aufsatzröhrchens k, und auch ohngefähr so weit von einander abstehen, so dass diese Mündung
[14] in der Mitte dieses Abstandes sich befinde.
Ist nun der untere Behälter mit reiner brennbarer Luft und der obere mit Wasser angefüllt, so wird zuerst der Hahn R geöffnet, um das Wasser durch die Röhre E durchlaufen zu lassen, und hernach der Hahn S, damit die brennbare Luft durch die Mündung des Aufsatzes k entkommen könne. Wird unmittelbar darauf ein elektrischer Funke zwischen dem Kügelchen q und einem elektrisirten Körper erzeugt, so entsteht in dem nämlichen Augenblicke ein zweyter Funke zwischen den beiden metallenen Spitzen, welcher alsdenn die brennbare Luft und durch dieselbe ein daran gehaltenes Wachslicht anzündet (h)[10]. Soll die Flamme auslöschen, so wird zuerst der Lufthahn S und alsdenn der Wasserhahn R geschlossen.
Die leichteste Art einen elektrischen Funken
[15] zu erhalten, ist, sich eines Elektrophors zu bedienen, weil derselbe lange Zeit seine elektrische Kraft behält, und weil ein schwacher Funke hinreichend ist die brennbare Luft anzuzünden. Man bringt zu dem Ende die Trommel L des Elektrophors vermittelst einer Kette Fig. 8. mit den isolirten StängchenFig. 8. in Verbindung, berührt dieselbe, und zieht sie hernach von dem Harzkuchen K, welcher zuvor mit einem Stücke Pelz gerieben worden, auf (i)[11].
Die 2te Figur stellet die elektrische Lampe des gelehrten Augsburgischen Mechanikers Hr. Brander’s vorFig. 2., so wie derselbe sie nun verfertiget *[12]. Die Einrichtung ist ohngefähr ebendieselbe
[16] wie die erst beschriebene. Der Luftbehälter A ist eine tubulirte, oder mit zwoen Hülsen versehene Flasche, welche mit dem Wasserbehälter B, vermittelst einer mit einem Hahn C versehenen Röhre, die unten eine subtile Oeffnung D hat, um das Wasser in den Luftbehälter laufen zu lassen, Gemeinschaft hat. Diese Röhre gehet durch einen Korkstöpfel E, welchen man in den Hals des Luftbehälters hinein zwingt.
[17] Durch einen Korkstöpfel, mit welchem der Seitenhals F verschlossen ist (k)[13], gehet ebenfalls eine mit einem Hahne S versehene metallene Röhre, auf welcher ein gläsernes zugespitztes Röhrchen H aufgesteckt ist, wodurch die brennbare Luft ausgetrieben wird*[14]. I I sind zween gebogene Dräthe, auf deren jeden ein gespaltenes federhartes Röhrchen k k befestigt ist. In diesen Röhrchen lassen sich zwo andere von Glas, in welchen die an beiden Enden mit Kügelchen versehenen Metallstängchen L L geküttet sind, hin und her schieben, um den elektrischen Funken an der unterbrochenen Stelle übergehen zu lassen,
[18] wenn man an das eine Ende dieser Metallstängchen einen elektrisirten Körper hält. Um desto sicherer einen Funken zu erhalten, kann an dem andern Ende des gegen über stehenden Stängchens eine kleine Kette Fig. 1. angehängt werden, die man auf einen Tisch auflegt, oder mit einem andern Leiter in Verbindung bringt.
Eine dritte nach der erstern eingerichtete ArtFig. 3. solcher Lampen hat Hr. Degabriel, ein wegen seiner Fähigkeit in der Experimental-Physik bekannter Franzos, verfertiget: dieselbe unterscheidet sich von der Fürstenbergischen, welche er zu Basel gesehen hat, dadurch, daß sie einfacher ist, indem nicht nur die Stücke, welche an der ersten Lampe seitwärts angebracht sind, an der seinigen auf dem obern Behälter sich befinden, sondern auch dabey nur ein Hahn nöthig ist.
A, B, 3te Fig. sind zween gläserne Behälter, an deren Halse eine Einfassung K, L, angeküttet ist, welche an die Büchse des Hahns R, vermittelst dessen ihre Gemeinschaft unterhalten wird, angeschraubt ist. In diesen Hahn sind zwey Löcher g, h, 4te Fig. (den Durchschnitt [19] dieser Stücke vorstellend) gleichlaufend und auf der Achse des Hahnschlüssels senkrecht gebohrt. Diese beyden Löcher passen auf zwo Röhren i, m, davon die eine an dem obern Theile der Hahnenbüchse angeschraubet, und mit einem Aufsatz-Röhrchen I wie die andern Lampen versehen ist; durch diese Röhre zieht sich die brennbare Luft, dahingegen die an dem untern Theile des Hahns angeschraubte dem Wasser einen Durchgang in den Luftbehälter verstattet. An diesem letztern ist ein messingener Fuß C, der in der Mitte eine mit einer Schraubenmutter N versehene Oeffnung hat, angeküttet, welche, sobald man durch sie brennbare Luft in den Behälter gebracht hat, mit einer Lappenschraube, welches auch bey allen übrigen Lampen zu beobachten, genau verschlossen wird (l)[15].
Die Vorrichtung in Ansehung des elektrischen Funkens ist im Grunde die nämliche, wie bey den vorhergehenden Lampen; sie ist auf einer in der Mitte durchgebrochenen metallenen Scheibe [20] O O angebracht, welche in einen auf den Wasserbehälter aufgekütteten Reif schließt. Die beiden Säulen sind so eingerichtet, daß sich die Querstängchen nach allen Richtungen bewegen lassen. Zu dem Ende bestehet eine jede aus zweyen Stücken, wovon das auf der Scheibe ruhende q fest stehet, und ausgehöhlt ist, damit man das andere t in dieser Höhlung schieben und mit einer Stellschraube fest stellen könne. An dieses letztere ist eine Kugel r befestiget, durch deren Mittelpunkt die Querstängchen s s geschraubt sind (m)[16]. Eine von diesen Säulen ist, weil sie einen gläsernen Schaft v hat, isolirt. Der an dem Ende des Querstängchens befindliche Knopf w kömmt entweder unmitelbar oder vermittelst eines Kettchens mit einem elektrisirten Körper in Verbindung. Die andere Säule, die nicht isolirt ist, leitet folglich die elektrische Materie an die metallene Scheibe, oder überhaupt an die metallene an dem Wasserbehälter befindliche Masse.
[21]
Die 6te Fig. ist eine LampeFig. 6., die mein jüngster Bruder und ich nach den oben angeführten Grundsätzen eingerichtet haben. Wir wollen ihre Güte nicht anpreisen, sondern denen, die einen Gebrauch davon machen werden, das Urtheil überlassen. Wenigstens wird man wahrnehmen, daß sie mindern Raum einnimmt, nicht so kostspielig ist und sich eben so geschwind und sicher gebrauchen läßt.
Der Luftbehälter A ist eine gemeine Trinkflasche von weißem Glase, auf deren Halse ein dem vorigen in den Hauptstücken gleicher, jedoch minder zusammen gesetzter Apparat aufgeküttet ist, wie aus der Figur ersichtlich.
D ist eine viereckichte Hahnenbüchse, welche auf die an den Flaschenhals angeküttete Hülse E angeschraubt ist. An der einen Ecke dieser Büchse ist ein krumm gebogenes Stängchen G, welches den elektrischen Funken über der Mündung des Aufsatzes H von dem ElektrophorFig. 8. übergehen zu lassen dienet; in welcher Absicht dieser vermittelst eines Kettchens mit dem Querstängchen I, das auf einer Glasröhre F ruhet, in Verbindung steht. Die bemeldte Flasche wird in ein anderes mit Wasser angefülltes Glas B gesetzt, da das [22] Wasser alsdann, indem es durch ein an dem Boden der Flasche befindliche Klappe durchgehet, auf die darinn enthaltene brennbare Luft drückt und sie nach aufgeschlossenem Hahn R durch die enge Mündung des conischen Aufsatzes H heraus treibt.
Diese Klappe ist so eingerichtet, daß sie in dem größern Gefäße immer offen bleibt, damit die brennbare Luft nach Verhältniß dessen, wie sie aus der Flasche heraus strömt, durch eben so viel Wasser ersetzt werde. Zu dem Ende läßt man ein gläsernes Haarröhrchen durch einen Korkstöpfel gehen, und steckt ihn sodann in die an dem Boden der Flasche befindliche Oeffnung fest, oder wenn dieser nicht dick genug wäre, in eine daran geküttete Hülse. Durch dieses Haarröhrchen geht ein mit Siegellack (n)[17] überzogener Drath, der so dünn seyn muß, daß rings umher ein Raum von ungefähr einer halben Linie bleibt. An dem obern Theil dieses Draths ist ein metallenes unterhalb mit einem fetten Leder [23] versehenes Plättchen befestiget; sein unterer Theil aber ist gehörig beschwert, damit die Klappe genau schliessen könne, wenn man die mit brennbarer Luft angefüllte Flasche in der größere Gefäß setzt, oder wenn man sie aus demselben heraus nehmen will, um der atmosphärischen Luft allen Zugang zu verschliessen (o)[18].
Es ist klar, daß die Luftflasche, wenn sie in das zum Theil mit Wasser angefüllte Gefäß gesetzt wird, darinn schwimmen würde, wenn die oberhalb derselben befindliche Metall-Masse nicht schwer genug wäre, deswegen ist an ihrem untern Theil ein hinreichend schwere metallene Büchse N O 7te Fig. angeküttet, um ihr zum Gewichte und zugleich zum Fußgestelle zu dienen (p)[19]. [24] Inzwischen muß diese Büchse den Boden des größern Gefäßes nicht völlig berühren, damit die Klappe immer offen bleiben könne; und um zu verhüten, daß sie sich nicht öffne, wenn man die Flasche, nachdem man sie aus dem andern Gefäße herausgenommen hat, auf einen Tisch setzen will: deshalben hat der Boden einen ausgeschnittenen Wulst P Q, damit das Wasser aus dem größern Gefäße desto besser in die Flasche dringen könne. Zugleich ist diese von einer Korkscheibe S festgehalten, in welcher auf der Seite ein Loch v, um so oft als man es für nöthig findet, Wasser in der größere Gefäß schütten zu können, gebohrt ist.
Damit die Hahnen nicht aus ihren Büchsen fallen, und dadurch der Versuch fruchtlos ablaufe, so kann man 1) auf die am Ende des Hahnes gedrehete Schraube einen Ring von fettem Leder und darauf eine Scheibe von dünnem Messing stecken, die man mit einer eckichten Schraubenmutter fest schraubt. Damit aber, wenn man den Schlüssel mit samt Scheibe und Leder herumdrehet, die Schraubenmutter nicht locker werde, so kann man hinten
[25] in den Schlüssel der Schraube zur Seite ein Loch bohren, in welches ein kleiner an die Scheibe vernietheter Stift paßt; oder 2) auf das hervorragende viereckichte Stück des Hahnenschlüssels ein messingenes Plättchen aufstecken, welches man mit einer Schraube zuzieht.
Einen nicht geringen Vortheil bey dem Gebrauche dieser Lampen würde man annoch dadurch erhalten, wenn man den Hahn nur eine Viertels-Wendung machen ließe. Zu dem Ende wird ein Stift a 9te Fig. auf der SeiteFig. 9a der Hahnenbüchse, wo das Plättchen ist, befestiget: dieses aber muß etwas breit und dick seyn, um eine Vertiefung hinein drehen, und in diese eine zweytes dünneres, wovon ein Stück in der Größe eines Viertelzirkels ausgeschnitten ist, hineinlegen zu können, da man sodann beide auf das viereckichte hervorragende Stück c des Hahnenschlüssels steckt und mit einer Schraube fest schraubt. Da nun der Stift sich in dem Ausschnitte d e befindet, so muß natürlicher Weise der Hahn stehen bleiben, wenn jener die eine oder die andere Seite des Ausschnittes berühret. Diese
[26] Einrichtung ist bey des Hr. Degabriel’s und unserer Lampe benutzt worden.
Um brennbare Luft zu erhalten, legt man in eine gläserne Flasche oder in einen langhälsichten Kolben AFig. 10. zwey bis drey Quentchen ganz reine und vom Roste nicht angefressene Eisenfeilspäne, gießt verdünnte Vitriolsäure, oder auch zuerst so viel Wasser darauf, daß diese Eisenfeilspäne wie ein dünner Brey werde, und alsdenn Vitriolsäure. In dem Augenblicke, als solches geschieht, entstehet ein Aufbrausen, wodurch die in der Flasche sich befindliche atmosphärische Luft ausgetrieben wird. Nach einer kurzen Zwischenzeit verschließt man dieselbe sorgfältig mit einem in Wachs getauchten Korke*[20], durch welchen eine gebogene Glasröhre f g h i geht. Diese letztere richtet man also, daß ihr anderes aufwärts gebogenes Ende i etliche Linien unter das Wasser eines Zubers zu stehen komme und in den
[27] Hals einer mit Wasser angefüllten Flasche K, in welche man die brennbare Luft übergehen lassen will, hineingeleitet werden könne. Während der Zeit als die brennbare Luft durch das Wasser in die Höhe geht, so muß man eine zwote, dritte und mehrere Flaschen in Bereitschaft halten, so lange nämlich als das Aufbrausen dauert (q)[21], um eine nach der andern zu füllen. Die Flaschen werden alsdann unter Wasser genau verschlossen, jedoch so, daß in ihrem Halse ohngefähr ein Zoll hoch Wasser bleibt; alsdenn stellt man sie umgekehrt zum Gebrauche hin, wodurch man entübriget ist sie also in einem mit Wasser angefüllten Gefäße stehen zu lassen.
Diese Lampen mit brennbarer Luft zu füllen, müssen ihre Luftbehälter ganz mit Wasser angefüllt seyn, welches man, je nachdem die Lampe eingerichtet ist, auf verschiedene Art bewerkstelligen kann. 1) Indem man das Wasser von unten hinein bringt. Zu dem Ende schließt man den Hahn, vermittelst dessen die Luft entweichen muß, auf, und schraubt die Schraube an dem Boden des Luftbehälters los, taucht alsdann diesen senkrecht in einen Zuber voll Wassers, bis daß er ganz damit angefüllt ist, und schließt nachher den Hahn wieder zu. Nun taucht man den Hals einer Flasche, worinn brennbare Luft enthalten ist, in das Wasser, zieht unter demselben den Kork heraus, und senkt die Flasche so, daß ihre Mündung immer gerade unter die Oeffnung des Behälters der Lampe zu stehen komme: auf diese Weise wird sich das Wasser, weil es schwerer als die Luft ist, in den Zuber ergiessen, und diese dafür seine Stelle einnehmen. Zuletzt verschließt man in dem Zuber den Behälter dergestalt, daß man allemal noch etwas Wasser
[29] in ihm läßt, um die atmosphärische Luft desto besser abzuhalten.
2) Wenn der Wasserbehälter an dem Boden keine Oeffnung hat, so ist das Verfahren etwas mühsamer: denn alsdann ist man genöthigt beide Behälter mit Wasser anzufüllen, den obern in den Zuber zu tauchen, und die Lampe also umgekehrt zu halten, um brennbare Luft in sie hinein zu bringen. Indem nun diese Luft durch die Verbindungs-Röhre in den obern, das ist, den Luftbehälter durchgeht, so füllt sie diesen und treibt das Wasser aus ihm heraus. Alsdann wird der Hahn verschlossen und die Lampe in ihre gehörige Lage gestellt.
Diese Arbeit sich zu erleichtern, und keinen Gehülfen nöthig zu haben, der die Gefässe, in welche man die brennbare Luft übergehen lassen will, mit den Händen halten müßte, kann man den Zuber B ohngefährFig. 10. einen halben Schuh länger und zugleich auch etliche Zoll höher verfertigen lassen, als die Flasche ist. An dem einen Ende des Zubers, den man, um das Wasser zu sparen, nicht breiter zu machen nöthig hat, als eben erfordert wird die Gefäße hinein zu tauchen, ist
[30] obenher ohngefähr einen Zoll tief im Wasser ein Brett C angebracht, worinn sich ein Loch e mit einem Ausschnitte d befindet, damit sowohl der Hals der mit Luft anzufüllenden Flasche, als auch der gebogene Theil der Glasröhre, durch welche sie übergehen soll, in solches hinein passen könne. Wenn die Gefäße einen weiten Hals haben, so braucht man sie nur über das Loch im Brett zu stellen.
Um die brennbare Luft bequemer aus einem Gefäße in das andere zu bringen, kann man das Brett unterhalb ablang aushöhlen, und in der Mitte dieser Höhlung ein Loch durchbohren, so jedoch allemal kleiner, als die Mündung der Gefässe ist, welche an dieses Brett anschliessen muß. Nun läßt man die brennbare Luft unter der Höhlung durchgleiten, indem man die damit angefüllte Flasche an dieselbe anhält und sie nach und nach senkt. Diese Luft wird, weil sie specifisch leichter ist als das Wasser, durch das Loch in das darüber stehende Gefäß übergehen, das Wasser aus demselben treiben, und seine Stelle einnehmen. Im Fall die an den Boden der Luftbehälter angebrachte Oeffnung, wegen dem daran gekütteten Fußgestelle nicht gehörig an das an dem Brette [31] befindliche Loch herum anschließen sollte, so könnte man sich eines Trichters bedienen, den man unter dem Wasser durch das Loch in der Höhlung und zugleich durch des Luftbehälters seines brächte (r)[22].
Dieselbe bestehet in einer cylindrischen metallenen Büchse von 8 bis 10 Zollen im Durchmesser und 10 Zollen in der Höhe. Auf sie paßt sehr genau ein Deckel von der nämlichen Materie. Zwischen diesen zween Böden befindet sich ein anderer kleinerer, welcher an dem Boden der Büchse durch drey gleichweit von einander stehende gewundene Federn befestiget ist,
[32] damit derselbe beständig gegen den Deckel gedrückt werde.
Wenn man sich dieser Glutpfanne bedienen will, so legt man zwischen den Deckel und den beweglichen Boden eine breite mit brennbarer Luft angefüllte Blase, und läßt den daran befestigten Hahn durch eine im Deckel gemachte Oeffnung hervorragen. Sobald man nun den Hahn, der eine enge Mündung haben muß, aufschließt, und an diese ein angezündetes Licht hält, so geräth die ausströmende Luft mit einer dem Anschein nach gelinden, jedoch sehr wirksamen Flamme (s)[23], in Brand; denn sie giebt, alles übrige gleich gerechnet, mehr Hitze als jede andere Flamme. Ueber dem Deckel des Gefässes ragen vier etliche Zolle hohe Füsse hervor, um das, was man wärmen will, darauf zu setzen. Anbey ist zu merken, daß die Blase nur halb voll Luft seyn muß, damit sie desto besser an das Gefäß anpasse.
[33]
Die meinem Bedünken nach einfachste Art brennbare Luft in eine Blase zu bringen ist, daß man diese dicht an eine inwendig geschraubte Hülse anbindet, aus derselben zuerst alle atmosphärische Luft austreibt, indem man sie so viel möglich zusammendrückt und sie also auf das Brett führt; alsdann geht man wie mit einem jeden Gefässe, das man mit brennbarer Luft füllen will, zu Werke, und schraubt nachher den Hahn unter dem Wasser an*[24].
Diejenigen, welche eine nähere Kenntniß von der fixen Luft sich verschaffen wollen, können unter andern Werken, die der Hrn. PRIESTLEY Expériences & observation sur différentes especes d’air von Hr. GIBELIN aus dem Englischen übersetzt. Paris 1777. III T. 8.*[25] und SIGAUD DE LA FOND. Essai sur différentes especes d’air fixe. Paris 1779. 8.**[26] zu Rathe ziehen.
Das wesentliche dieser Methode, welche der Erfinder in den englischen Transaktionen für das Jahr 1778 angiebt, bestehet darinn, daß man den elektrischen Schlag durch ein in feines Harzpulver eingetauchtes Stückchen lockerer Baumwolle gehen läßt. Zu dieser Absicht wird dasselbe an das eine Ende eines metallenen Ausladers, der entweder stumpf zugespitzt, oder mit einem dazu eingerichteten Zängchen versehen ist, gesteckt, und nach vorher geschehender Verbindung des andern Endes des Ausladers mit der äussern Fläche einer geladenen Flasche, von 8 bis 10 Zoll Belegung, ihrem Knopfe genähert, um sie zu entladen: sogleich zündet das durch den elektrischen Funken entflammte harzige Pulver*[27] die Baumwolle an,
[36] so daß man ein anderes Licht an derselben anzünden kann. Man kann auch, wie ich solches durch wiederholte Versuche gefunden habe, ein Wachslicht, um dessen Dacht die dazu bestimmte Baumwolle zuvor gewickelt wird, an die stumpfe Spitze des Ausladers unmittelbar anbringen, wodurch sich das Wachslicht mit der Baumwolle zu gleicher Zeit anzündet.
Hr. D. Ingenhouß schlägt für den wirklichen Gebrauch eine nach Hr. Cavallo’s Methode eingerichtete tragbare geladene Flasche vor, welche er beschreibt,*[28] weil sie die elektrische Kraft länger als eine auf die gewöhnliche Art zubereitete behält. Man kann sodann diese Flasche auch an einer größern von 6 bis 8 Pinten (pints), die man als ein elektrisches Feuer-Magazin ansehen kann, laden. [37]
- ↑ (a) Zum Behuf derer, welche nicht völlig mit dergleichen Luftgattungen umzugehen wissen, werde ich §. 14. die Methode anzeigen, sich brennbare Luft leicht und in Menge zu verschaffen und andere Gefässe damit anzufüllen. In gleicher Absicht bin ich zuweilen umständlicher gewesen, als es für Physiker nöthig wäre.
- ↑ (b) Die Beschreibung dieses Gefäßes, (einer Art Glutpfanne, wozu er die Flamme von brennbarer Luft anstatt einer ordentlichen Flamme benutzt) findet man in des Abts ROZIER physikalischem Journal (Observations sur la Physique) Jänner 1777. Da dieses Gefäß viele Aehnlichkeit mit diesen Lampen hat, so will ich es §. 17. kürzlich beschreiben.
- ↑ * oder elektrische Lampen, wie wir sie genannt haben: siehe §. 9.
- ↑ * Ein hohes Trinkglas, an welchem eine solche Scheidewand ringsherum angeküttet ist, kan zum nämlichen Zwecke dienen.
- ↑ Wird der obere Theil des Gefäßes so eingerichtet, daß man gerade über die Mündung der kegelförmigen Röhre einen elektrischen Funken erregen kann, wie im folgenden §. soll gezeiget werden, so erhält man dadurch eine elektrische Lampe.
- ↑ (d) Der Versuch mit der elektrischen Pistole beweist zur Genüge, daß brennbare mit atmosphärischer Luft sich mit Explosion durch jedes angebrachte Feuer, sogar durch einen schwachen elektrischen Funken, von welchem man auch bey dieser Lampe Gebrauch macht, entzündet.
- ↑ (e) Ueberhaupt sind alle die an den Gläsern dieser Lampen befindliche Stücke von Messing. Die, so von einer andern Materie gemacht sind, werden besonders angezeigt.
- ↑ (f) Damit die aufeinander geschraubten messingenen Stücke desto besser passen, ist es unumgänglich nothwendig sich eines darzwischen gelegten fetten Leders zu bedienen.
- ↑ (g) Dieser Metallreif, wie auch die Kette s ist überflüssig, wenn die Console von Metall ist*. * Bey ferner angestellten Versuchen habe ich doch wahrgenommen, dass diese Vorsicht mit dem Kettchen, welches man mit einem leitenden Körper verbindet, nicht überflüssig ist, wenn die oberhalb der Lampe angebrachte Metall-Masse nicht sehr beträchtlich ist, welches man aber durch die Erfahrung am besten findet.
- ↑ (h) Mehrerer Bequemlichkeit halben kann man das Wachslicht auf ein kleines bewegliches und mit einem Charnier versehenes Leuchterchen setzen, wie Fig. 3, oder dasselbe auf einen metallenen Stift, den man irgendwo auf der Console anbringt, aufstecken, wie Fig. 2. und 6.
- ↑ (i) Will man in der Nacht von einer solchen Lampe Gebrauch machen, so darf man nur den Harzkuchen reiben, ehe man zu Bette geht, und alsdenn nach der Vorschrift verfahren.
- ↑ * Nach Hr. Brander’s erster Einrichtung seiner Lampe, die er eine elektrische nennt, (ein Ausdruck, welchen ich wegen des elektrischen Funkens, womit dieselbe angezündet wird, beybehalten habe) ward auf der mit brennbarer Luft angefüllten Flasche eine andere dergestalt aufgesteckt, daß ihre beiderseitige Gemeinschaft durch eine darzwischen angebrachte mit einem Hahn versehene Röhre aufgehoben werden konnte. Aus dem untern Gefäße gieng durch den nämlichen Korkstöpfel, durch welchen eben erwähnte Röhre durchging, eine Seitenröhre mit der unterbrochenen elektrischen Leitung, wie sie in der 2ten Figur angegeben ist. Die Zeichnung dieser Lampe nebst ihrer Erklärung befindet sich auf der dritten Kupfertafel als ein Anhang zu Hr. Webers Luftelektrophor. Augsburg 1778 8vo. Weil aber nach dieser Einrichtung ein Theil der brennbaren Luft verloren gieng und das Wasser aus dem obern Behälter nicht sogleich aus der engen Mündung heraus fließen konnte, so hat ohne Zweifel Hr. Brander dieser Unbequemlichkeit durch die oben an dem Wasserbehälter angebrachte Oeffnung abgeholfen, damit der Ausfluß des Wassers durch den Druck der äußern Luft desto besser befördert, werden könne.
- ↑ (k) Gar viel besser wäre es, wenn an die beiden Hälfte der Luftbehälter messingene Hülsen angebracht und die beiden Röhren C und G daran geschraubt wären; dadurch würde man viel leichter und sicherer mit der Lampe umgehen können.
- ↑ * Der Inhalt des Wasserbehälters einer von Hr. Brander mir zugesandten Lampe beträgt ohngefähr 95 Pariser Zoll; die Oeffnung, woraus das Wasser läuft 9/120 eines Zolles, und die Zeit, bis das Wasser ausgelaufen ist 7 Minuten: sollte nun eine solche Lampe eine ganze Stunde fortbrennen, so müßte dieser Wasserbehälter 815 zöllige Würfel ohngefähr enthalten.
- ↑ (l) Es wäre weit vortheilhafter, wenn die Böden der beyden erst beschriebenen Lampen mit dergleichen Schrauben versehen wären, um sie mit brennbarer Luft desto bequemer füllen zu können.
- ↑ (m) Man kann auch die durch den obern Theil der Säulen gehenden Querstängchen nach allen Richtungen bequem bewegen, wenn man sie durch ein gespaltenes federhartes Röhrchen A. 5te Fig schiebt, unter welchem eine dem KopfeFig. 5. eines Zirkels ähnliche, und an dem obern Theile der Säule, die sich um ihre eigene Achse bewegen läßt, angebrachte Bewegung sich befindet.
- ↑ (n) Ueberhaupt wäre es gut alles Metall, welches der unmittelbaren Wirkung des Wassers und der brennbaren Luft ausgesetzt ist, mit in rectificirtem Weingeist aufgelösten Siegellack zu überziehen.
- ↑ (o) Damit die Klappe desto dauerhafter werde, kann man an den Boden der FlascheFig. 7. eine Hülse V ankütten, und in diese eine fingersdicke Lappenschraube T schrauben. Diese, so alsdann die Stelle des Korkes vertritt, ist längst ihrer Achse durch und durch gebohrt, um für denjenigen Zwischenraum zu dienen, durch welchen der oben gemeldete metallene Drath geht.
- ↑ (p) Durch ein Versehen scheint das größere Gefäß unterhalb mit einem Metall-Streife eingefaßt zu seyn.
- ↑ * Man kann auch den Kork unterhalb mit Siegellack überziehen.
- ↑ (q) Wenn dieses Verfahren zu Ende ist, das ist, wenn das Aufbrausen aufgehört hat, so muß man das in dem Gefäße zurückgebliebene wegwerfen und es mit Wasser ausspülen; sonst würde sich eine Rinde ansetzen, die hart und mit Mühe loszubringen seyn würde*. * Nach Priestley’s Bemerkung (Experiments and observations relating to various branches of natural philosophy with a continuation of the observation on air. London 1779. 8. Deutsche Uebersetzung. Leipzig, 8. S. 72.) kann man den Eisenrost der sich an das Glas gesetzt hat, wie auch andern Unrath mit Salzgeist wegbringen.
- ↑ (r) Der an das ebenbeschriebene Brett meines Zubers angebrachte Trichter ist an einem elastischen Stiel befestiget, um ihn niederdrücken und aus dem Loche bequem herausnehmen zu können. Dieser ist mit einer Schraube unter dem Brette also angeschraubt, daß er sich um dieselbe bewegen läßt. Dadurch kann der Trichter nicht allein an dem Brette bleiben, sondern er kann auch ganz bequem in die Oeffnungen der Gefäße hineingebracht werden.
- ↑ (s) Die Blase der erstbeschriebenen Gluthpfanne enthält so viel brennbare Luft, daß, wenn sie sich entzündet, solches 8 bis 10 Minuten fortdauret*. * Also sagt Hr. Neret, allein man siehet leicht, daß es bey dieser Dauer hauptsächlich auf die Mündung des Hahnes ankömmt.
- ↑ * Eine andere Art, (welche aber vorzüglich zum Abwägen der verschiedenen Luftgattungen kann gebraucht werden,) Blasen mit brennbarer Luft zu füllen, ist diese, daß man auf die Hülfe eines Wirbelrecipienten eine mit einem Hahne versehene und dicht zusammengepreßte Blase (wenn man aber eine Luftgattung abwägen will, eine gläserne Kugel, die man zuvor luftleer hätte machen müssen) aufschraubt, den Recipienten zuerst mit brennbarer Luft anfüllt und ihn alsdann in dem Zuber, nach Aufschließung des Hahnes, immer tiefer senkt, wodurch die Luft nach und nach sich in die Blase oder in die Kugel zieht, die man nach Verschließung des Hahnes alsdann von Recipient abnimmt. Wenn bey dem Abschrauben des Hahnes nichts von der in dem Recipienten zurück gebliebenen Luft verloren gehen soll, so darf man sich nur eines zweyten auf die Hülfe geschraubten Hahnes bedienen.
- ↑ * Oder die deutsche Uebersetzung dieses nämlichen Werkes in dreyen Bänden von Hr. Dr. Ludwig in Leipzig unter dem Titel: Dr. Joseph Priestley’s … Versuche und Beobachtungen über verschiedene Gattungen von Luft. Wien und Leipzig, 8. 1778 – 1780.
- ↑ ** So viel mir bewußt, ist dieses Werk noch nicht ins deutsche übersetzt; es wäre aber, wie mich dünkt, wenn es doch übersetzt seyn muß, besser eine freye Uebersetzung, mit Weglassung des weitschweifigen, oder vielmehr einen Auszug davon zu machen, und nur den Kern davon zu behalten, auch denselben mit Zusätzen von Entdeckungen anderer, wozu man reichen Stoff haben würde, zu vermehren. Auf solche Weise entstünde ein vortreffliches Handbuch, wenn eine Meisterhand die Sache unternähme.
- ↑ * Weißes Harzpulver läßt sich besser als anderes anzünden. Ich bediene mich vorzüglich des reinen und fein zerstoßenen Kolophoniums.
- ↑ * Hr. Cavallo giebt selbst in seiner vollständigen Abhandlung der theoretischen und praktischen Lehre von der Elektricität aus dem englischen übersetzt, Leipzig, 1779, 8. S. 235. die Anleitung solche tragbare Flaschen zu verfertigen.