Beschreibung des Oberamts Waiblingen/Kapitel B 31
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Das Dörfchen liegt auf der Geiswand, in dem engen Buchenbachthälchen, gegenüber von dem ganz nahen Reichenbach, 3 Stunden nordöstlich von Waiblingen, gehört eigentlich noch der Buocher Höhe an und ist dem Forstamt Schorndorf zugetheilt. Die Markung grenzt östlich an das Oberamt Schorndorf und ist bergig, das Clima mild, der Boden aber sandig und nicht sehr ergiebig. Der Bach ist hier noch schwach. Die Markung liefert sehr schöne Sandsteine (s. allg. Thl.). Der Ort ist nach Buoch eingepfarrt und fast alle Zehenten genießt der dortige Pfarrer. Im Übrigen war die Königl. Hofdomainenkammer (Hofcameralamt Winnenden) gefällberechtigt; die Gemeinde hat aber alle Laudemien und Gülten im Capitalbetrage von 1229 fl. 26 kr. abgelöst, so daß das Hofcameralamt nur noch den Noval- und Heu-Zehenten anzusprechen hat. Die Straßenverbindung ist wie in Reichenbach.
Steinach zählt 66 Haupt- und 33 Neben-Gebäude. Die kleine Kirche, welche indessen der Ortsheilige im Bau erhalten hat, wird bereits 1570 genannt.
Die Markung begreift 445 Morgen, worunter 333/8 Morgen Weinberg. Es kommen also nur 61/2 Morgen auf die Familie. Die Güter liegen an Bergabhängen. Der landwirthschaftliche Betrieb zeichnet sich nicht aus. Er ist derselbe wie in Buoch. Wie in Reichenbach, so bilden auch hier Kirschen den hauptsächlichsten Ausfuhrgegenstand. Die Güterpreise wie dort. Der Wein ist nach Quantität und Qualität von geringem Belange, doch mehr als in Reichenbach. Die Weinberge liegen an Bergen; ein Morgen erzeugt 3 Eimer. Das Rindvieh ist nicht veredelt und der Stand beinahe der kleinste (S. 61). Von den Gewerben sind nur eine Mahlmühle, eine Ölmühle, eine Hanfreibe und 3 Hafner hervorzuheben, die ihre Waaren durch Hausiren im Unterland absetzen. Die Bewohner haben meist ihr Auskommen.
Bei Steinach ergießt sich eine namenlose Quelle, nachdem sie | hier die kaum gedachte sehenswerthe oberschlächtige Mahlmühle mit einem 42 Schuh hohen Wasserrad getrieben, in den von Höslinswart herkommenden Buchenbach.An der Schule steht ein Schulmeister. Winters ist eine Industrieschule im Gange. Das Vermögen der Gemeinde besteht zunächst in 2743/4 Morgen Grundeigenthum, das der Stiftungspflege in 840 fl. Capital.
Steinach wird im Jahr 1293, Juli 22., unter denselben Verhältnissen, wie Öschelbronn, genannt. Das Kloster Lichtenstern erhielt bei seiner Stiftung Güter allhier, welche ihm P. Alexander IV. im Jahr 1254 bestätigte (Besold Virg. 430). Seine hiesigen Güter und Rechte verkaufte 1344 Walther von Bielriet an die Grafen von Württemberg. Das Kloster Lorch scheint 1542 ausschließlich Grundherr gewesen zu seyn, da es damals 23 Lehen, worunter die Mühle und eine Badstube, besaß. Vogteigefälle von diesen Lehen standen der Vogtei Winnenden zu. Der Heilige wird schon 1537 genannt.
Steinach gehörte zum äußeren Gerichte in Winnenden. Die Rechte der Königl. Hofdomainenkammer rühren von der Kellerei Winnenden her und sind an sie 1807 vom Staat abgetreten worden.
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