Beschreibung des Oberamts Rottweil/Kapitel A 4
« Kapitel A 3 | Beschreibung des Oberamts Rottweil | Kapitel A 5 » | |||
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
| |||||
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
|
Der Oberamtsbezirk zählt im Ganzen 107 Wohnplätze, und zwar zwei Städte, 28 Pfarrdörfer, worunter 3 mit Marktgerechtigkeit, 4 Dörfer, 1 Pfarrweiler, 13 Weiler, 28 Höfe und 31 einzelne Wohnsitze. Der Flächenraum sämtlicher Gebäude und Hofstätten beträgt 5313/8 Morgen.
Die Wohnorte[1] liegen theils auf dem Flachlande und der Hochebene, theils in den Thälern. Auf dem Flachlande liegen auf der linken Seite des Neckar-Thals: Rottweil, Bösingen, Hausen o. R., Herrenzimmern, Villingen und Zimmern o. R., auf der rechten Seite des Neckars: Böhringen, Dietingen und Irslingen. Auf der Hochebene liegen: Dormettingen, Dotternhausen, Feckenhausen, Neukirch, Roßwangen, Schömberg, Täbingen und Zepfenhan. In den Thälern liegen und zwar im Neckar-Thal: Bühlingen, Deißlingen, Lauffen und Schwenningen; im Eschach-Thal: Dunningen, Flötzlingen, Horgen, Lackendorf und Stetten; im Teufenthal: Locherhof; im Prim-Thal: Neufra; im Starzel-Thal: Wellendingen und theilweise Neufra; im Weiherbachthal: Göllsdorf; im Schwarzenbach-Thal: Gößlingen und Zimmern u. d. B. und endlich im Schlichem-Thal: Dautmergen und Hausen am Thann.
Die Lage der Orte ist meist gesund, freundlich und bei manchen sogar reizend. Die Orte sind durchaus geschlossen, jedoch theilweise, namentlich in der Nähe des Schwarzwaldes, etwas weitläufig unregelmäßig angelegt und mit wenigen Ausnahmen von gut gehaltenen Straßen durchzogen, die häufig gekandelt, in den Städten theilweise gepflastert sind.
Von den Orten mit eigener Gemeindeverfassung sind Rottweil und Schwenningen die größten, Feckenhausen und Lackendorf die kleinsten.
|Nach dem Brandversicherungs-Kataster vom Jahr 1873 zählt der Oberamtsbezirk: Haupt- und Wohngebäude 5093, Nebengebäude 1087, zusammen 6180 Gebäude, im Brandversicherungs-Anschlag von 14.932.975 fl. Zu öffentlichen Zwecken dienen 241 Gebäude, worunter 35 Kirchen, 22 Kapellen, 45 Rath- und Schulhäuser, 19 Spital-, Kranken- und Armenhäuser und 120 sonstige Gebäude. Unter den Wohngebäuden befinden sich 1 Schloß, 115 Amtswohnungen für Staats- und Gemeindediener, darunter 45 für Lehrer und 34 Pfarrhäuser. Auf ein Wohnhaus kommen im Durchschnitt 6,0 Menschen; die meisten in Rottweil mit 7,6, die wenigsten in Dormettingen, Gößlingen und Zepfenhan mit 4,3 (s. auch Tab. I.).
Gebäude von architektonischem Werthe sind: außer den vielen Kirchen, ehemaligen Klöstern, öffentlichen und Privatgebäuden in Rottweil (s. die Ortsbeschreibung von R.), die Kirchen in Altstadt, Deißlingen, Dunningen, Gößlingen, Horgen, Irslingen, Rottenmünster (Kirche und Kloster), Schömberg (Kirche und Palmbühl-Kapelle) und Wellendingen, ferner das Schloß in Dotternhausen, das Rath- und Schulhaus in Schwenningen (s. auch die Ortsbeschreibungen).
Der Werth der steuerbaren Gebäude beträgt nach dem Gebäudesteuerkataster vom Jahr 1873 bei 4797 Haupt- und 967 Nebengebäuden, zusammen 5764 Gebäuden 2.900.204 fl. Nach dem Brandversicherungskataster vom Jahr 1873 zählt der Oberamtsbezirk 5093 Haupt- und 1087 Nebengebäude, zusammen 6180 Gebäude im Brandversicherungsanschlag von 14.932.975 fl., somit beträgt der Werth eines Gebäudes nach dem Steuerkataster durchschnittlich 503 fl., nach dem Brandversicherungsanschlag durchschnittlich 2416 fl.
- ↑ Es sind nur die Wohnorte mit eigener Gemeindeverfassung aufgeführt.
« Kapitel A 3 | Beschreibung des Oberamts Rottweil | Kapitel A 5 » | |||
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
|