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Beschreibung des Oberamts Mergentheim/Kapitel B 45

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« Kapitel B 44 Beschreibung des Oberamts Mergentheim Kapitel B 46 »
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45. Wachbach,
Gemeinde II. Klasse, mit 984 Einw., worunter 296 Kathol. und 78 Israeliten mit Synagoge. Evang. und kath. Pfarrei.


Der Ort liegt anmuthig in Obstbäumen im Wachbachthal, auf beiden Seiten des Baches, da wo von Südwesten her die Thalschlucht des Ursprungbächleins hereinzieht; unterhalb des Dorfes erhebt sich auf der linken Thalseite der schön geformte Bergvorsprung, worauf einst die Burg der Herrn von Wachbach gestanden.

Die Kirche zeigt noch den romanischen Baustil, hat leider auch manche Veränderungen, erst wieder in neuester Zeit (s. u.) erlitten und wurde mehreremals erweitert und erhöht; doch sind die Umfassungswände des Schiffes samt dem nach Osten stehenden Thurm noch ursprünglich; ebenso der südliche Haupteingang, dessen Rundbogen von einem runden Wulst im Rechteck umrahmt wird. Der Wulst sitzt unten auf zwei attischen Füßchen mit Eckknollen. In der Westseite ein Radfenster mit fünf Speichen. Das Innere ist im Schiff flachgedeckt, der Chor dagegen, noch mit dem alten Rundbogenfenster im Osten, wird von einem hohen Rippenkreuzgewölbe (rechteckige Rippen) überspannt, die auf spätromanischen Konsolen, mit Blatt- oder Fratzenwerk verziert, aufruhen. Die Sakristei hat ein gothisches Rippenkreuzgewölbe, auf dessen Schlußstein das Lamm Gottes.

Die Kirche ist reich an Grabdenkmalen und war früher noch reicher. Schönhuth hat verschiedene beschrieben, die jetzt verschwunden sind, so namentlich diejenigen der Riche von Mergentheim; (s. W. F. 3, S. 108 ff.) Es waren drei große, aus hartem Sandstein gehauene Denkmale, welche zunächst hinter dem Altare lagen. Der zur Linken war fast ganz abgetreten; auf dem mittleren sah man in eingerizten Linien einen Ritter mit seiner Gattin, sie mit betenden Händen, das Haupt verhüllt, und angethan mit einem langen faltigen Gewande, das bis auf die Füße reichte. Die Umschrift lautete in runder Majuskelschrift:

Anno dni .... die omnium Sanctorum obiit Elisabeth uxor Rudigeri ....

| Die dritte Grabplatte, mit verwischtem Helm, aber noch wohl erhaltenem Wappenschild, hatte die Umschrift in Minuskeln:

Anno dni MCCCLXVII in die Simonis et Jude o. Rudeger Reich, postea o. Alheid uxor sua anno LXXI in die Egidii confessoris. Ob diese Inschriften ganz genau sind, kann jetzt leider nicht mehr entschieden werden.

Noch erhalten sind: der kleine Grabstein eines Knaben im Kinderröcklein, mit der Überschrift: Jörg Albrecht von Adeltzheim verschied um 1560 den 25. Juni, seines Alters 3 Wochen weniger 1 Tag. dem Gott genedig sein woll. Amen.

Ein weiterer Grabstein mit einem großen und zwei kleinen Wappenschilden und der Umschrift: Anno 1564 den 25. Augusti starb die edel und tugendhafft Fraw Dorothea von Adeltzheim, gebor[ne von Heßberg]. Die Worte in Klammern sind jetzt verdeckt.

Dann das schönste Denkmal nicht blos dieser Kirche; ein Ritter in krausem Haar kniet im Plattenharnisch, die Hände gefaltet; ihm gegenüber knieen zwei Frauen, in Halskrausen und pelzverbrämten Übergewändern, oben Gott Vater, mit dem Sohn im Schoße; der Grund hebt sich als reiches Flächenmuster. (Vielleicht auch ein Werk des Bildhauers Michel Niclas, vergl. hiezu das Denkmal in der Creglinger Stadtkirche S. 486.) Die Schrift ist jetzt verdeckt; sie lautet nach Schönhuth:

Anno 1600 den 3. January starb der Edel und Vest Georg Sigmundt von Adelzheim. der Seel Gott gnad. Amen. Anno 1564 den 25. Augusti starb die edel und tugendhafft Fraw Dorothea von Adelzheim, geborne von Heßberg. der Seel Gott gnad. Amen. Anno 1585 den .... verschied die edel und tugenthaft Fraw Ursula von Adelzheim, geborne von Hutten. der Seel Gott gnad. Amen.

Dann das Denkmal des älteren Sohnes von Georg Sigmund, mit einem von 16 Ahnenwappen umgebenen Doppelwappen und der Inschrift: Anno 1632 den 10. Aprilis Dinstag abents umb 7 uhre verschied in Gott selig der weilandt wol edel und gestrenge Johann Christoff von und zu Adelßheim und Wachbach, seines altters 51 Jahre 3 Monat 16 Tag. deme Gott eine fröliche urstandt verleihen wölle. Amen.

Das Denkmal des Johann Friedrich von Adelsheim, Kais. Rath, † 18. April 1720, alt 71 Jahr, 5 Monat, 18 Tag. Seine von ihm Selbst componirte Schrift lautet:

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Voll Schmertzen meine Jugent war,
Trübseelig auch die mittlere Jahr,
Im Alter hat ich manche Not;
Nun da ich seelig durch den Todt
In Christo bin entschlaffen ein,
Hab ich nach Regen Sonnenschein.

Im Schiff der Kirche nennen wir folgende Denkmale: ein zweiter Denkstein Georg Sigmunds von Adelsheim, in der Mitte groß das schön gearbeitete Adelsheimische Wappen; Inschrift umher: Anno 1600 den 3. January starb der Edel und Vest Georg Sigmund von und zu Adeltzheim und Wachbach . . . . Amtmann zu . . . und Röttingen in die 36 Jahr. dem Gott gnädig sein woll. Amen.

Das Denkmal seines Vaters Stephan; ein Ritter von mächtiger Gestalt kniet vor einem Krucifix. Darüber steht: Anno domini 1556 am samstag vor Judica verschied der Edel und Ernvest Stephan von Adeltsheim. dem Got genad. Auf den Rändern des Grabsteins Wappen und hübsche Arabesken. – Daneben das Grabmal seiner zweiten Gemahlin, mit ihrem Bilde und der Umschrift: Anno domini 15 . . im 45. jor starb die edel und erenreiche Fraw Barbara von Adeltzheim, eine geborene Gollerin von Ravenspurg auf Freitag nach Marie . . ., des edlen und ernvesten Stephan von Adeltzheim zu Wachbach sein ehelicher gemahel. der sele Gott gnedig sein wolle. Amen.

Zwei durch Feuchtigkeit fast unkenntlich gewordene Grabsteine zweier ganz gleich gekleideter Frauen:

Anno domini 1542 am montag nach misericordie verschiedt die edel und tugendhafft Fraw Barbara von Adelzheim, geborne von Gebsattl Weikersheim. der Got gnedig. Die Umschrift des andern Grabsteins lautet: Anno domini 1545 jor uf dienstag nach . . . verschied die edel und tugendhafft Fraw Margaretha von Adelzheim . . . geborne stibarin. der got gnedig sey. Amen.

Ein Denkmal mit Wappenschildern und der Inschrift: Den 8. Februar Anno 1628 ist geborn Maria von Adelsheim und in Gott seelig verschieden den 6. Augusti Anno 1628.

Außen an der Südseite der Kirche, zu Seiten des Eingangs, stehen noch zwei ziemlich verdorbene Grabplatten:

des Ludwig von Adoltzheim zu Wachbach, seines Alters 26 Jahr und 7 Monat, † den 17. August 1609.

Ferner die Grabplatte des Heinrich von Steinach, des Kais. Landgerichts zu Würtzburg Beisitzer, † 13. September 1596.

| Der im Osten stehende Thurm ist von unten herauf noch ursprünglich und enthält oben gothische Schallfenster und drei Glocken, wovon die kleinste keine Umschrift hat, die größte dagegen folgende: Osanna heis ich. in gottes er leut ich. bernhart lachaman gos mich 1510. Die mittlere, aus dem 14. Jahrhundert stammende, Glocke hat in sehr schöner Majuskelschrift:

Ave Maria gracia plena dominus tecum, benedicta tu in mulieribus.

Die Unterhaltung der Kirche und des schon älteren Pfarrhauses ruht auf der evangelischen Kirchengemeinde.

Die katholische dem h. Georg geweihte Kirche wurde Ausgangs des vorigen Jahrhunderts (1784) an das frühere Deutschorden’sche Amthaus, jetzt katholisches Pfarrhaus, vom Deutschorden hingebaut; die Unterhaltung beider ruht auf der kathol. Kirchengemeinde. Auch eine Synagoge besteht.

Der ummauerte Kirchhof liegt seit 1813 außerhalb des Orts an der Straße nach Apfelbach. An seinem Eingang steht halbversunken das Grabdenkmal des hiesigen Pfarrers Dietrich Wassermann, † 22. März 1633, geschmückt mit dem Bildnis des Gestorbenen, eine ehrwürdige hohe Figur im faltigen Chorrock. – Ein früherer Kirchhof für die Evangelischen lag im Fröschberg, die Katholiken kamen nach Stuppach.

Wenden wir uns nun zur Betrachtung des Adelsheimischen Schlosses, wieder ein echtes ehemaliges Wasserschloß, das in der Nähe der Kirche steht. – Noch in der zweiten Hälfte des dreißigjährigen Kriegs hatte es einen Vorhof; eine Zugbrücke führte über einen tiefen Graben, den man schnell unter Wasser setzen konnte, jetzt führt eine steinerne Brücke zum Portal des Schlosses, das in sehr tüchtiger Renaissance aufgebaut ist. Über dem Gesims des von zwei kanellirten toskanischen Säulen flankirten Portals sieht man eine von zwei jonischen Pilastern, an denen die Wappen von Hutten, Hesberg, Reibrecht und Knebel ausgemeißelt sind, gefaßte Inschrifttafel. Im Friese steht:

Wo Gott diß Haus nicht bewarn thut,
So ist umb sunst des Wechters Huet.

Die große Inschrift auf der Tafel selbst lautet:

Als man tausend fünff hundert Jar
Nach Christi Gburt Nim eben war,
Auch zwey und neuntzig zehlet ietz
Ist dieser Adeliche Sietz

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Von Georg Sigmundt von Adoltzheim
Glücklich zu Endt geführet fein.
Gott woll Ihm geben langes Lebn
Fridt Glück und Segen auch darnebn
Zu Seiner Regierung alltzeit,
Auff das Recht und Gerechtigkeit
Von Im und den Nachkohmmen sein
Geübt und werd erhalten rein,
Damit sein Adelich Geschlecht
Werd also forth gepflantzet recht
Zur Ehre Gottes alletzeit
Welchem sey Preyß in Ewigkeit.

     Michel Niclas der Zeit Bildhawer zu Reinßbron.

Die Vorderseite des Schlosses zierten noch bis auf die neuere Zeit zwei stattliche Eckthürme, der nach Norden steht noch, der andere wurde mit vieler Mühe eingeworfen. An der Westseite (Rückseite) sind zwei Erkerthürmchen.

Die hölzerne Portalthüre ist noch schön geschnitzt, mit Flechtwerk und Konsole und trägt die Jahreszahl 1592. Im Schloßhof zieht uns die hübsche steinerne Schneckentreppe an, welche zu den verschiedenen wohnlichen Gemächern des Schlosses führt. Die früher im Schloßhof fließende vortreffliche Quelle kommt jetzt hinter dem Schloß im Graben zum Vorschein.

Das evangelische Schulhaus wurde, nach einem Stein in der Mauer, 1560 erbaut, das katholische 1824; sie enthalten auch die Wohnungen der beiden Schulmeister.

Das Rathhaus stammt aus dem Jahr 1834. Ein Armenhaus und ein Schafhaus bestehen.

Sehr gutes Trinkwasser liefern stets in Menge 5 laufende und 3 Pumpbrunnen; auch die Markung ist reich an Quellen, die bedeutendsten sind der Fröschbrunnen am Fröschberg, der Schafbrunnen im Ursprungthal, der Frankenbrunnen und der Zuckerbrunnen.

Vicinalstraßen gehen von hier nach Mergentheim, Herbsthausen, Hachtel und Dörtel (Roth).

Außer den zwei steinernen Brücken im Adelsheimischen Schloßhof bestehen im Ort noch 3 hölzerne über den Wachbach und 2 über den Ursprungbach, außerdem noch 3 auf der Markung und eine steinerne an der sog. alten Mühle.

Die Vermögensverhältnisse der Einwohner sind mittelmäßig zu nennen; der größte Grundbesitz beträgt 38 Morgen, der des | Mittelmanns 12–13; auf angrenzenden Markungen haben hiesige Bürger 35 Morgen Güter.

Feldbau und Viehzucht sind die Haupterwerbsmittel, bei den Israeliten der Handel, namentlich mit Vieh. Dann treiben von den Bürgern etwa die Hälfte theils ohne, theils mit Landwirthschaft ein Gewerbe. Eine Ziegelei, mit gutem Erfolg, und eine Mahlmühle mit zwei Mahlgängen, einem Gerbgang, eine Ölmühle mit einem Ölgang und einer Hanfreibe, 8 Schildwirthschaften, eine Bierbrauerei und 9 Kaufläden sind im Ort. Fast sämmtliche Handwerker, wie Schuster, Weber, Maurer, Schreiner, Schmide, Schlosser, Wagner und Seiler, arbeiten auch nach außen. – Auch sind 8 Musiker hier, die ihre Kunst mit mäßigem Erfolg und nebenher ausüben.

Der Boden ist vorherrschend leicht und hitzig, nicht tiefgründig, steinig; die Gerste gedeiht am besten. Steinbrüche bestehen, einer auf dem Etzelsee und einer am Apfelbacher Berg, sie liefern gute Kornsteine, die vielfach in die nächste Umgegend abgesetzt werden; auf dem Etzelsee auch eine Lehmgrube.

Das Klima ist im Ganzen mild, doch sind die Sommernächte kühl, schädliche Frühlingsfröste kommen vor, doch keine kalten Nebel, Gewitter häufig, aber selten mit Hagelschlag.

Der Zustand der Landwirthschaft ist nach Maßgabe der Bodenverhältnisse ein guter; verbesserte Ackergeräthe, darunter 30 Futterschneidmaschinen, sind eingeführt. Von Getreidefrüchten können noch nach außen verkauft werden 200 Schffl. Dinkel, 300 Schffl. Gerste und 100 Schffl. Haber. Der Futterkräuterbau, mit den beiden Klee und Esparsette, ist von Bedeutung, ebenso der Wiesenbau; die Wiesen sind größtentheils dreimähdig, 150 Morgen können bewässert werden; Futter wird noch nach außen verkauft.

Der Weinbau (Grobschwarze und Gutedel) ist nicht ausgedehnt; die besten Lagen sind der Schloßweinberg, die Fuchshecke, die Erle und die Ebene, der Wein ist gut und haltbarer, als der Tauberwein, der höchste Preis im Jahr 1873 war 83 fl., der niederste im Jahr 1870 20 fl. Die in mäßiger Ausdehnung betriebene Obstzucht nimmt zu, man pflegt meist Luiken, Palmischbirnen, Zwetschgen; drei Privatbaumschulen sind vorhanden und ein Gemeindebaumwart ist aufgestellt; in günstigen Jahren kann Obst noch nach außen verkauft werden.

Die Gemeinde besitzt 235 Morgen vorherrschend Laubwald; die Wellen werden verkauft und der Erlös an die 180 Bürger | vertheilt, pro 1876/77 erhielt ein Bürger 3 M. 30 Pf. Der Erlös aus dem Stammholz fällt, mit 500 fl., in die Gemeindekasse; ferner erhält dieselbe aus der Brach- und Stoppelweide 510 fl., und aus dem Pferch 500 fl.

Die Rindviehzucht, die einen besonderen Erwerbszweig bildet, steht hinter der mancher andern Orte des Bezirks noch etwas zurück; man hält zwei Farren vom Neckarschlag; Viehhandel wird stark betrieben. – Der Ortsschäfer läßt 300 Stück Bastardschafe auf der Markung laufen. Dann sind im Ort 40–50 Stück Ziegen vorhanden. Die Fischerei in dem Forellen führenden Wachbach ist von keiner Bedeutung, das Fischrecht hat die Grundherrschaft Adelsheim.

Evangelischerseits sind verschiedene Armen-Stiftungen mit Beträgen von 25–100 fl. vorhanden, dann von einem Ungenannten mit 600 fl.

Von Alterthümlichem wäre zu nennen: die alte Burg, sie lag auf dem Berg nordwestlich vom Ort, man sieht davon noch Reste des Grabens und umherliegende Steinblöcke; Eichen wachsen jetzt auf der eine schöne Aussicht gewährenden Stelle. Auf der Markung lag auch der längst verödete Weiler Aufstetten.

Nach einer alten Volkssage soll um das Adelsheimische Schloß früher der Geist eines Adelsheimischen Kellerbediensteten, des „Poltergeigers“, gespukt haben, dessen Poltern ein gutes Weinjahr bedeutete. An der „alten Mühle“, zwischen hier und Hachtel, sollen sich von Zeit zu Zeit Geister (Männer ohne Köpfe, feurige Pudel u. s. w.) zeigen; auch soll vor Jahren einmal dort bei Nacht ein Wachbacher Mann von unsichtbarer Hand in den Bach geworfen worden sein.


Wachbach, alt Wachenbach (von einem Personennamen Wago, Wacho?) gehörte zu dem mit Creglingen etc. an die Baiernherzoge gekommenen Reichsgut, welches Herzog Heinrich VII. 1045 der Kirche zu Bamberg überließ, wobei er ausdrücklich die Kirche in Wachbach mit allen ihren Rechten für sich behielt. Noch im Anfang des 15. Jahrhunderts (s. 1405) erscheinen die Herzoge von Baiern als Lehensherrn. Burg- und Ortsherren waren indeß frühe und bis 1327 die Hohenlohe. In diesem Jahr gieng Burg und Dorf durch Kauf an die Reich von Mergentheim über, neben denen die mit ihnen verwandten Mertin von Mergentheim und Ganß von Otzberg (in Hessen), auch die Truchsesse v. Limpurg (c. 1350. 1395), Geyer von | Giebelstatt (1362), Kloster Sulz, BA. Rothenburg, (1362) die Hohenlohe (noch 1387), Holzschuher v. Mergentheim (1414), Seldeneck (1420), Weinsberg (1421), Finsterlohe (1447), Sützel v. Mergentheim (1449), Berlichingen (1449), Heyderdorf (1478), Wiesenbronn (1482), Ussigheim (1482), Pfalz (1495 vgl. 1534) als jeweilige Mitbesitzer, Ganerben, auftreten. 1414 machte Deutschorden, vor 1439 Adelsheim die ersten Erwerbungen in Wachbach. Diese beiden sind am Ende des 15. Jahrhunderts die einzigen Ganerben des Orts, zu welchen vorübergehend (s. Reg. 1522–39) noch die Rüd von Bödigheim treten. Deutschorden hatte für seinen Theil und die von Lillstadt, Stuppach, Lustbronn, Hachtel, Dörtel, Roth, Schönbühl und Honsbronn eigenen Schultheiß und Gericht, dessen Mitglieder aus den genannten Orten genommen wurden; die hohe Gerichtsbarkeit gehörte nach dem Neuhaus, die Cent war in Markelsheim. Über die Schicksale des Orts s. die Regesten.

Eine Beguinen-Klause (s. Markelsheim) wird in Wachbach erstmals 1282 erwähnt. Sie hatte Güter und Einkünfte in Wachbach, Aufstetten, Igelstrut, Lillstadt, Hachtel, Althausen, Neunkirchen, Assamstadt, Oesfeld (BA. Ochsenfurt) u. a. O. Als die Unruhen des Städtekriegs im Anfang des 15. Jahrhundert auch diese Anstalt gefährdeten, löste sie sich 1408 auf und übergab ihr Eigenthum dem Deutschorden.

Zu der Pfarrpfründe trat 1343 noch eine Frühmeßpfründe. 1542 wird der erste evangelische Pfarrer Ganser erwähnt. Den katholischen Gottesdienst für die Deutschordischen Unterthanen versah nach der Reformation bis 1809 einer der Mergentheimer Geistlichen oder Seminaristen, unter mancherlei Störung seitens der Evangelischen von Wachbach. 1784 ließ der Deutschmeister ein Oratorium an das Amthaus anbauen. 1809 wurden die Katholiken nach Stuppach, und da die dortige Kirche sich zu klein erwies, 1812 nach Apfelbach eingepfarrt; 1849 aber eine selbständige Pfarrei errichtet, nachdem das Amthaus als Pfarrhaus erworben worden war.

Evangelische Pfarrer: Ganser 1542. Christof Buel um 1550. Tob. Springer c. 1555. Johs. Stüdlin c. 1562–65. (St., Magister in Tübingen 1553, Klosterpräzeptor in Alpirsbach 1556, Pfarrer in Entringen 1557, wurde von Brenz 1562 dem Ritter Johann v. Hardheim zugesandt, und kam dann als Pfarrer nach Wachbach. Als er hier, angeblich von Gift, das ihm schon in Hardheim beigebracht worden sei, sein | Ende nahe fühlte, begehrte er nochmals nach Hardheim, ward in einer Sänfte hingetragen, predigte zum letztenmal und starb nach 3 Wochen im Schloß daselbst. Vgl. Jak. Frischlins Klaglied auf den Tod Junker Wolfs v. Hardheim. Vierordt, Gesch. d. ev. Ki. in Baden 1, 482 f.). Thom. Stürkorb c. 1565. Kilian Schmidt. 1587. M. Jak. Hartmann 1587. M. Theodorich Wassermann 1592. Konr. Dietr. Lutz 1633. M. Matthä. Ludovici 1639. Joh. Fischer 1639. Joh. Christof Renz 1658. Ge. Konr. Bubeleber 1670. Joh. Christof Werner 1711. Friedr. Albr. Meister 1741. Ge. Christi. Vock 1750. Karl Christi. Vock, Sohn des Vorigen, 1792. Joh. Kasp. Cranz 1805. M. Joh. Fried. Ernst Vock, Sohn des Vorvorigen, 1814. Ottmar Schönhuth 1842. Christi. Gottli. Heinr. Benignus 1855. Karl Gußmann 1866. Theod. Hönes 1874.

Kath. Pfarrer: 1849 Florian Schmid. 1862 Paul Burkard. 1868 Karl Riegel.


a. Ort und Adel.

1045. Bei dem Verkauf von Creglingen, Rimbach und Zugehörungen im Taubergau, in der Grafschaft Hecelos, an die Kirche zu Bamberg nimmt der Baiernherzog Heinrich ausdrücklich die Kirche Wachenbach mit allen ihren Rechten aus. UB. 1, 268.

1222. Konrad und Gottfried v. Hohenlohe versprechen dem DO., falls sie den Zehnten in Mergentheim an diesen nicht abtreten könnten, Allodial-Güter in Igelstrut, Wacchebach u. a. O. U.B 3, 136.

1291 s. Klause.

14. Jahrh.? 3. Nov. Gedächtnistag des Laienbruders Konrad v. Wachbach. Nekrol. des Dominikanerklosters in Mergentheim. W. F. 5, 400.

1300. Würzburg belehnt Adelheid, die Witwe Gebhards v. Hohenlohe-Brauneck, und ihren Sohn Ulrich mit dem von Gebhard innegehabten Zehnten in Wachbach. Mon. bo. 38, 244.

1326. Konrad und Gottfried v. Hohenlohe verkaufen eine Korngilt aus dem Hof zu Uffstetten.

1327. Ulrich v. Hohenlohe-Brauneck und seine Ehefrau Mechtild verkaufen an Rüdiger den Reichen, genannt v. Mergentheim, und alle seine Erben Wachbach Burg und Dorf nebst Kirchsatz und Zehnten um 1500 Pfd. Hllr. W. F. 1850, S. 106.

1343. Berenger Reich stiftet die Frühmesse zu Wachbach. W. F. 1849. S. 86.

1347 s. Klause.

c. 1350. Nach dem Nekrologium des Dominikanerklosters in Mergentheim sollte man gedenken Greden v. Grumbach, Truchsessin v. Wachbach, und Hansen ihres Mannes und Gerung Truchseß (von Limpurg) seines Vaters, und Elß seiner Mutter (geb. Reichin). W. F. 5, 399.

| 1360. Rüdiger Reich zu Wachbach bekundet den Verkauf von 31/2 Morgen Wiesen daselbst durch Konrad Winvas an Heinz Brunger von Stuppach. St.A.

1362 April 4. Ulrich v. Hohenlohe-Brauneck bekennt, daß ihm der Ritter Dietrich Geyer, Amtmann zu Krautheim, und Kunz, desselben Bruder, 24 Morgen Wiesen in Giebelstadt (BA. Ochsenfurt) und eine Korngilt zu Herchsheim (ebend.) aufgegeben und wieder von ihm zu Lehen empfangen haben, anstatt des Weinzehnten zu Wachbach, welchen er vom Bischof Albrecht in Würzburg zu Lehen gehabt. Mon. bo. 42, 299.

1352 April 21. Die genannten Geyer geben dem Ulrich von Brauneck zu einer Widerlegung des Weinzehnten zu Wachbach, welchen Bischof Albrecht v. Würzburg dem Frauenkloster Sulz (BA. Rothenburg) geeignet hat, die genannten Güter und Einkünfte auf und empfangen sie wieder zu Lehen. Ebend. 308.

1365. Elisabet, Tierolfs sel. v. Dörzbach Witwe, genannt die Truchsessin v. Wachbach. (B.)

1367. Rüdeger Reich stirbt und wird im Chor der Kirche zu Wachbach begraben. W. F. 1849, S. 87. (S. 110 steht: 1368).

1371. Rüdegers Ehefrau Adelheid findet ihre Ruhestatt in demselben Grab. Ebend.

1374 August 18. Berenger Reich v. Mergentheim zu Wachbach, Edelknecht. O.R. 24, 64.

1374 November 30. Derselbe überträgt dem Eberhard v. Hertenstein, Pfarrer zu Wachbach, das Recht, sein Gericht zu besetzen, um einen Streit über das Wässerungsrecht der Heiligenwiesen in Wachbach zu entscheiden. W. F. 1849, S. 87.

1379. Beringer Reich v. Mergentheim zu Wachbach. O.R. 24, 64.

1380 s. Klause.

c. 1380. (W. F. 1849, S. 88 steht 1380; bei Pfaff (Msc.) 1384; bei Schönhuth, Vorzeit und Gegenwart S. 71: 1390). Diether Ganß v. Otzberg (in Hessen) und Beringer Reich bekennen, daß der Hof zu Aufstetten, „wo Ruprecht auf saß“, von den Gütern ausgenommen sei, welche der DO. Jenen überlassen hatte. W. F. 1849, S. 88. Schönhuth, Vorz. u. Gegenw. 71.

1383. Diether Ganß, Amtmann zu Otzberg, versetzt dem DO. seine Güter zu Wachbach und Edelfingen. W. F. 5, 223.

1387. Herzog Albrecht v. Österreich eignet Wachbach dem Gottfried v. Hohenlohe, wofür dieser ihm sein Dorf Gerabronn zu Lehen aufträgt. Lichnowsky 4, 768.

1388. Berenger Reich und Conz Mertin von Mergentheim verkaufen ihren Antheil an Wachbach, welchen sie von den Burggrafen v. Nürnberg zu Lehen getragen, an Diether Ganß v. Otzberg. W. F. 1849. S. 88.

1395. Hans Truchseß v. Lintpurg gesessen zu Wachbach. (B.)

1398. Konz Mertin sitzt noch in Wachbach. W. F. 1849. S. 90.

1400. Beringer Reich von Mergentheim verkauft den Weinzehnten zu Wachbach an Konrad von Weinsberg um 100 Pfd. Hllr. Ludewig, Reliq. manuscr. 1264.

1403. Derselbe verkauft 6 Sommerhühner von 6 Morgen Wiesen vor dem Stuppacher Thor. St.A.

| 1404. Vela Holzschuherin zu Mergentheim verkauft Gilten in Wachbach an Heinrich Topler, Bürgermeister von Rothenburg. Dieser schenkt sie der Frühmeß Vorbachzimmern.

1405. Stephan Herzog v. Baiern eignet dem Beringer Reich v. Mergentheim die Hofwiese und den Zehnten darauf zu Wachbach, welche er bisher zu Lehen getragen. W. F. 1853. S. 84.

1405. Derselbe bestätigt als Lehensherr des Hauses Wachbach die Käufe, welche DO. in Wachbach gemacht. (B.)

1406. Beringer Reich noch „seßhaft zu Wachbach.“ W. F. 1849. S. 88.

1414. Margaret, Lorenz Holzschuhers Witwe in Mergentheim, verkauft an DO. Güter und Gilten in Wachbach u. a. O. (B.)

1420. Leupold v. Seldeneck verkauft Gilten in Wachbach an Agnes Schreiberin zu Mergentheim (B.), welche dieselben

1421 an Konrad v. Weinsberg verkauft. Wib. 4, 83.

1424 f. In Wachbach sitzen Karl und Wiprecht Mertin v. Mergentheim, Söhne Eitel Mertins und der Anna v. Adelsheim (welche schon 1390 zu Dörzbach gesessen). W. F. 1848, S. 59. 1849, S. 90.

1437. Wiprecht und Karl Mertin zu Wachbach. OR. 26, 62.

Vor 1439. Diether Ganß verkauft von dem was er in Wachbach hat einen Theil an Georg v. Eltershofen (OA. Hall), einen andern an Stefan v. Adelsheim. Schönhuth 72.

1439. Hans Ganß zu Wachbach. O.R. 26, 62.

1440. Georg v. Eltershofen verkauft seinen Antheil an Schloß und Dorf Wachbach an Hans Ganß v. Otzberg. Schönhuth 73.

1444. Hans Ganß zu Wachbach. W. F. 6, 12.

1447. Götz v. Finsterlohe verkauft seine Zinsen und Gilten in Wachbach an die Frühmesse daselbst um 40 Pfd. Hllr. Schönh. 91.

1449. Die Vormünder der Kinder Konrads v. Weinsberg verkaufen den Weinzehnten zu Wachbach und Niederbalbach an Rüdiger Sützel v. Mergentheim und Dietrich v. Berlichingen. W. F. 5, 232.

1461. Ein Streit zwischen Karl Mertin und Hans Ganß von Otzberg über eine Hofreit zu Wachbach, Baukosten am Schloß, die Schuld am Brand desselben etc. wird beigelegt. St.A.

1468. Simon v. Adelsheim und seine Ehefrau Margareta von Berlichingen kaufen von Anna v. Rüdigheim, Diether Gansen sel. Witwe, ihrem Sohn Philipp Ganß v. Otzberg und dessen Geschwistern ihren Antheil an Wachbach, sowie dem Zehnten zu Gerchsheim etc. um 400 fl. Kapital oder 20 fl. jährlich. Schönh. 76. (B.)

1470. Karl Mertin Reich, DO.sritter, zu Wachbach verkauft Güter und Zehnten daselbst an DO. St.A. Schönh. 77. W. F. 1849 S. 89.

1471 Dezbr. 18. Pfalzgraf Friedrich erobert, wie tags zuvor Dörzbach und Laibach, so an diesem Tage Wachbach, auf welchen „Schlossen viel Gebubes enthalten ward und die Leute beraubten und verstreiften auf dem Odenwald.“ Stälin 3, 570 f. Schmeller-Frommann 1, 191.

1476. Dietrich v. Berlichingen zu Laibach und Dörzbach verpflichtet seine Söhne Götz und Engelhard, ihrer Schwester und deren | Gemahl Simon v. Adelsheim für 25 fl. jährlich den Zehnten zu Wachbach zu verpfänden. Schönh. 76.

1478. Philipp v. Heydorf zu Wachbach verkauft 51/2 Morgen Acker im Apfelbacher Thal an Conz Zymen in Wachbach um 12 Gulden. St.A.

1480. Karl Mertin Reich verkauft ein Viertel Heuzehnten in Wachbach an DO., unter vergeblicher Einsprache des Markgrafen von Brandenburg. W. F. 1849, S. 89.

1482. Hans Ganß d. Jüngere klagt beim Landgericht in Franken, daß Simon v. Adelsheim ihn um seinen Theil an Wachbach gebracht, aber dieser bleibt im Besitz. (Pfaff.) Martin v. Ussigheim verlangt vom DO. ein Viertel Heuzehnten als zu dem Markgräflichen Lehen in Wachbach gehörig, welches er, bestehend in einem Viertel am Schloß, Zehnten, Gericht etc. gekauft habe. DO. antwortet ablehnend. Schönh. 78.

1482. Ludwig v. Wiesenbronn (BA. Gerolzhofen) gen. Gebhard, verkauft an Martin v. Ussigheim 1/4 an dem Schloß und Güter zu Wachbach um 420 Gulden; Simon v. Adelsheim beansprucht ein Vorkaufsrecht daran. St.A.

1486. Verzicht der Kinder des weil. Bopp Gans auf ihre Ansprüche an das Schloß zu Wachbach und den Zehnten in Gundelsheim zu Gunsten Simons v. Adelsheim um 36 Gulden. St.A.

1488. DO. kauft den Weinzehnten in Wachbach von den Berlichingen. St.A.

1495. Unter den in einer Schatzung des Pfalzgrafen Philipp aufgeführten eigenen Leuten befindet sich einer in Wachbach. W. F. 7, 559.

1496. Ursula Truchsessin v. Baldersheim, Ehefrau Bernhards v. Adelsheim, wird, mit Zustimmung des Lehensherrn Pfalzgrafen Otto, mit ihrem Heiratgut auf ihres Gatten Viertel am Schloß Wachbach bewidmet. St.A.

1497. Bernhard und Hans v. Adelsheim verkaufen 21 Morgen Wiesen zu Wachbach an DO. um 500 fl. auf Wiederlösung, welche 1535 zum Theil geschah durch Stephan v. Adelsheim. (B.)

1522. Franz Rüd v. Bödigheim und Wolf v. Adelsheim, Ganerben zu Wachbach, welche der Centordnung zuwider zwei Übelthäter in Wachbach gefangen hielten, statt sie nach Neuhaus zu liefern, müssen dem DO. aufs neue geloben, mit ihren Hintersaßen die Centordnung zu halten. Schönh. 79.

1523. Franz Rüd v. Bödigheim und seine Ehefrau Anna, geb. v. Ussigheim, verkaufen an Adam Rüdling in Wachbach einen Weinzehnten daselbst um 75 Gulden. St.A.

1523. In die Anklage wider den Raubritter Hans Thomas von Absberg verwickelt, erscheinen die Ganerben von Wachbach, Hans Rüd und Wolf v. Adelsheim, nicht zur Reinigung vor dem schwäbischen Bundestag an Jubilate in Nördlingen; deshalb wird das Bundesheer unter Jörg Truchseß v. Waldburg unter Anderem auch mit der Zerstörung von Franz Rüden Theil an Wachbach beauftragt. Am 24. Juni schicken Jörg Truchseß und die Bundesräthe zween Fehdebriefe, einen gen Wachbach und den andern gen Aschhausen, und verordnen alsbald den Bürgermeister Dornsperg v. Überlingen mit 2 Fähnlein Knechten, dieselben 2 Schlösser zu erfordern, einzunehmen, anzubrennen und alle denselben zugehörende Bauern und Güter zu gemeines Bundes Handen | und Gewalt zu bringen, wie dann solches ohne allen Widerstand durch gemeldeten Bürgermeister von Überlingen vollbracht und ausgericht. Und in denselben Häusern ist weder von Vorrath, Geschütz noch Anderem gar nichts gefunden, sondern zuvor alles geflohen worden. Nach J. Baader W. F. 9, 381 ff.

1525. Heinrich Rüd v. Bödigheim und Frau verkaufen den Wachbacher Pferch um 10 Gulden an Jörg v. Schweigern zu Hochstatt. Franz Rüd und Wolf v. Adelsheim theilen sich in den Fischbach zu Wachbach. St.A.

1525. Im Bauernkrieg willfahrten zwar die von Wachbach dem Befehl der Hauptleute und Räthe des Baurenhaufens, Schloß Wachbach niederzureißen oder zu verbrennen, nicht, hielten sich aber im übrigen so übel, daß

1527 bei dem Strafgericht der Deutschmeister für jede Herdstatt in Wachbach 6 Gulden Buße ansetzte. Schönh. 82.

1527. Franz Rüd v. Bödigheim zu Wachbach verkauft an Wolf v. Adelsheim eine Wiese und einen Garten am Schloßgraben um 5 Gulden. St.A.

1528. Wolf v. Adelsheim verkauft Gilten in Wachbach an DO. (B.)

1530. Franz Rüd verkauft an Stefan v. Adelsheim 1/4 am Heuzehnten zu Wachbach um 25 Gulden. St.A.

1530. Der Spital zu Mergentheim kauft von Hans Rüd ein Stück vom Forellenbach in Wachbach vom Wehr bis an den Bach, der von Stuppach herabfließt, für 55 fl. Schönhuth, Mergentheim 36.

1534. Unter dem früheren Eigenthum der Neunkircher Klause, welches der Spital in Mergentheim vom Kloster Heidingsfeld kauft, befinden sich auch Besitzungen in Wachbach. Ebend.

1534. Stefan v. Adelsheim wird von Pfalz mit dem Viertel von Wachbach, welches Jörg v. Adelsheim († 1531) besessen, und einem Viertel, welches Franz Rüd an Stefan verkaufte, belehnt. Doch ist Franz Rüd noch 1535 Mitbesitzer. Schönhuth, Vorzeit und Gegenwart 84.

1535. Streitigkeiten zwischen DO. einer- und Stefan v. Adelsheim und Franz Rüd andererseits wegen der Obrigkeit, des Zehnten, der Schäferei, einiger Wiesen, Wiedertäufer und Juden etc. werden durch ein Schiedsgericht vertragen. Ebend. 85 ff.

1536. Das Stift Haug in Würzburg verkauft seine Gilten in Wachbach (s. 1534) an DO., welchem 5 Malter alljährlich an Michaelis nach Mergentheim zu liefern sind. Ebend. 90.

1536. Brigitta, Heinz Kimmelmanns Witwe, übergibt ihr von aller Vogtei und Gerichtsbarkeit frei eigenes Haus, Hofrait und Gut zu Wachbach mit allen Rechten dem DO. (B.)

1539. Franz Rüd v. Bödigheim erklärt der Gemeinde Wachbach, daß er alle seine Güter und Rechte daselbst von Stefan v. Adelsheim um 500 Gulden verpfändet habe. St.A.

1565 f. Fortgesetzte Zwistigkeiten zwischen beiden Konfessionen mit muthwilliger Störung des beiderseitigen Gottesdienstes. Schönhuth 94 ff.

1575. DO. baut das sog. Neuhaus in Wachbach für seinen Schultheiß, später Amtmann. Ebend. 98.

| 1581. In einem Vertrag mit dem DO. läßt die Adelsheimsche Patronatherrschaft die Forderung der rückständigen kirchlichen Gefälle, sowie des Frohnens zum Pfarr- und Schulhausbau von des Ordens Unterthanen in Wachbach, Dörtel, Hachtel und Stuppach fallen; künftighin aber sollen die Heiligenpfleger, und zwar in Wachbach aus beider Herrschaften, in Stuppach einzig aus des Ordens Unterthanen erwählt, alljährlich Rechnung ablegen. Ebend. 55. 95.

1585. Die verschiedenen Verträge der Herrschaften und Gemeinde werden in einer Dorfordnung zusammengefaßt. Ebend. 99.

1591. Georg Sigmund von Adelsheim baut das Schulhaus. Ebend. 107. (? siehe oben S. 756.)

1592. Derselbe läßt die Burg abtragen und baut das Schloß im Thal. Ebend.

1600. Blutige Händel wegen der Wallfahrt nach Wachbach am Kreuzfreitag. Ebend. 109.

1607 s. Stuppach.

1622. Bayerische Truppen liegen in Wachbach im Winterquartier. Ebend. 115.

1623. Wiederholte Truppendurchzüge. Ebend.

1626. 28. 29. 30. 31. 32. Ebenso. S. 116 f.

1632. Hans Christof v. Adelsheim wird von einem leichtfertigen Korporal jämmerlich erschossen. Ebend. 117.

1635. Der Pfarrer Konrad Dietrich Lutz wird mehrere Monate auf Neuhaus in Haft gehalten. Ebend. 118.

1642. Franzosen im Winterquartier. Ebend.

1644. Reichstruppen. S. 119.

1645. Franzosen und Weimarer. Von der Schlacht bei Herbsthausen werden viele Verwundete nach Wachbach gebracht; noch 1646 sind solche dort. Ebend.

1648. Franzosen, welche das Schloß besetzen wollen und daran verhindert werden, stecken die Schloßscheuer in Brand. Ebend. 120.

1679. Für den katholischen Gottesdienst wird im Amthaus ein Oratorium errichtet;

1706 ein Glöcklein auf demselben angebracht und in der Folge wird es zu einer Kapelle erweitert, in welcher der Pfarrer von Apfelbach Gottesdienst hält. Ebend. 122 f.

1749. Adam Ehrlich von Wachbach baut die Orgel im Dominikanerkloster zu Wimpfen um 550 fl. Frohnhäuser, Wimpfen 283.

1766 Apr. 1. Der Freiherr Karl v. Adelsheim wird von Deutschordischen Soldaten, welche wegen seiner Feindseligkeit gegen die Mergentheimer Regierung in Wachbach stationirt waren, auf der Deutschordenswiese daselbst erschossen, weil er sie am Exerziren hindern wollte.

1784. Die katholische Kapelle am Deutschordischen Amthaus wird erbaut.

1809 s. oben S. 308.

1845. Das achthundertjährige Jubiläum der Kirche wird unter Leitung des Pfarrers Ottmar Schönhuth, der von 1842 bis 1854 hier angestellt war, festlich begangen. Vorzeit und Gegenwart 124.

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b. Klause.

1282. Die Klause erhält von Gebhard v. Brauneck 36 Pfd. Hllr., 1 Malter Korn, 3 M. Haber, 11/2 M. (?) Käse und 4 Hühner jährliche Gilt zu einem Almosen. Schönhuth, Vorzeit und Gegenwart in Frankenland 68;

1291 von demselben und seiner Ehefrau Alheid 4 Pfd. jährliche Hellerzinse auf Gütern in Wachbach, Igelstrut, Hachtel und Althausen. W. F. 1853, S. 83;

1310 desgleichen von Reimar v. Derfiel (?) seinen Brüdern und Söhnen, bei Aufnahme von Reimars Töchtern Alheid und Agnes, Güter zu Assamstadt, Neunkirchen und Oesfeld. Schönhuth a. a. O. 69.

1337. Heinrich, gen. der Langendinkel, Edelknecht zu Lauda, übergibt seine Gilt in Hetzfeld (? Oesfeld) an die Klause. Ebend.

1342. Rüdeger Reich verkauft an die Klausnerinnen seine Gilten auf dem Gut zu Hachtel um 21 Pfd. Hllr. W. F. 1849, S. 86.

1345. Rüdeger Reich verkauft an die Klause seine Gilten zu Lillstatt und seine Gilt von des Mekers Gut zu Hachtel um 80 Pfd. Hllr. St.A. W. F. 1849, S. 86.

1347. Kunrat Wirse, gen. v. Wachebach, verkauft den Klausnerinnen ein Holzrecht in der Mark zu Wachbach um 3 Pfd. Hllr. St.A.

1348. Die Klausnerinnen übergeben ihr Besitzthum in Igelstrut dem Heinrich Reinhard, Bürger zu Mergentheim, als Erblehen, welches er bis 1372 inne hat. (B.)

1358. Gottfried und Arnold vom Ryne verpflichten sich, ihrer Schwester Gerhuse vom Ryn, Klausnerin zu Wachbach, solange sie lebt, jährlich 2 Malter Korn Mergentheimer Meß in die Klause gen Wachbach zu liefern. St.A.

1370. Elisabeth v. Schüpf, Jungfrau in der Klause zu Wachbach, vergleicht sich um den Stoß und Ufflauf (Streit) den sie mit den geistlichen Frauen daselbst wegen ihrer Pfründe gehabt, dahin, daß sie jährlich auf zweimal 12 Pfd. Hllr. erhält. St.A.

1380. Vor dem Bischof v. Würzburg wird ein Streit zwischen Jungfrau Agnese v. Reinsbronn, Meisterin, und der Sammlung der Klause zu Wachbach einer- und Beringer Reich andererseits durch Schiedsmänner dahin geschlichtet: 1. Reich soll kein Recht haben, eine Meisterin zu setzen, noch eine Jungfrau in die Klause zu geben, außer mit der Meisterin und übrigen Klosterfrauen Willen und Wort; 2. derselbe hat auch mit der Frauen Ein- und Ausgehen, Gewand, Kleidern und Gütern oder irgend welchen andern Sachen nichts zu schicken noch zu thun, darf auch keine um irgend eine Sache strafen; 3. die Meisterin und Sammlung dürfen all ihr Gut, das zur Klause gehört, ungehindert besetzen und entsetzen, verkaufen und hinleihen. St.A. Schönhuth a. a. O. 70.

1380. Die Klause erhält gegen Konrad v. Sachsenflur Recht auf 40 Pfd. Hllr. St.A.

1381. Agnes v. Reinsbronn, Meisterin, Greth ihre Schwester, Els Krumlin und Gerhus Reyn, Klausnerinnen zu Wachbach, geben um Armut willen ihre Klause mit allen Gütern und Rechten um ein jährliches Leibgeding dem DO. Der Agnes v. Reinsbronn werden | zugesichert: 4 Malter Korn und 1 Fastnachtshuhn von des Guts wegen zu Uffstetten, das sie und ihre Schwester Greth und die andern Klosterfrauen dem DO. abgetreten haben mit andern Gilten und Gütern, die zu der Klause gehörten; der Gerhus Rynin 9 Malter Korn, 12 Pfd. Hllr., 5 Fastnachtshühner, 4 Fuder Holz. Bischof Gerhard v. Würzburg, sowie Hans und Ulrich v. Hohenlohe-Brauneck bestätigen den Verkauf. St.A. Schönhuth 70 f. W. F. 1849, S. 87 f.

1383. Auf Einsprache des Dietrich Gans v. Otzberg und des Beringer Reich gegen den Verkauf von 1381 werden vom DO. die Besitzungen der Klause an die Genannten abgetreten, welche dafür das zugesicherte Leibgeding ohne Schaden für den Orden leisten müssen. W. F. 1849, S. 88.

Um dieselbe Zeit. Agnes v. Reinsbronn, Meisterin in der Klause zu Wachbach, verschafft der Pitanz des DO.s in Mergentheim 100 Pfd., damit ihrer Schwester Margarete und ihrer Eltern Jahrszeit begangen werde; außerdem 4 Malter Weizen und ein Huhn vom Hof Uffstetten. W. F. 6, 89. Von diesem Hof erhält sie

1385 ein Leibgeding. (B.)

1408. Die letzten Frauen in der Klause zu Wachbach übertragen, weil wegen eingetretener Kriegsverheerung weder sie noch ihre Nachfolgerinnen von ihren Gütern leben können, all ihr bewegliches und unbewegliches Besitzthum dem DO., wozu Bischof Johann v. Würzburg seine Einwilligung gibt. (B.)

1409. Auch Graf Günther v. Schwarzburg ertheilt seine Zustimmung. (B.)

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