Beschreibung des Oberamts Mergentheim/Kapitel A 4
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Der Oberamtsbezirk zählt im Ganzen 100 Wohnsitze und zwar 3 Städte, 33 Pfarrdörfer, worunter 3 mit Marktgerechtigkeit, 11 Dörfer, 1 Pfarrweiler, 31 Weiler, 10 Höfe und 11 einzelne Wohnsitze. Der Flächenraum sämmtlicher Gebäude und Hofstätten beträgt 543 Morgen.
Die Orte liegen größtentheils gesund, freundlich und besonders die Tauber- und Vorbachorte wirklich schön. Ein größerer Theil der Gemeinden ist aus verschiedenen Wohnplätzen zusammengesetzt.
Die Ortschaften sind meist zwar nicht besonders regelmäßig angelegt, aber in Straßen und Häusern gut gehalten.
Von den geschlossenen Orten mit eigener Gemeinde-Verfassung sind Mergentheim, Weikersheim, Markelsheim und Creglingen die größten, Simmringen, Crainthal, Haagen und Deubach die kleinsten.
Nach dem Brandversicherungskataster vom Jahr 1878 zählt der Oberamtsbezirk: Haupt- oder Wohngebäude 5098, Nebengebäude 9538, zusammen 14.636 Gebäude im Brandversicherungsanschlag von 24.314.518 M. Zu öffentlichen Zwecken dienen 234 Gebäude, worunter 50 Kirchen, 14 Kapellen, 72 Rath- und Schulhäuser, 56 Spital-, Kranken- und Armenhäuser und 42 sonstige Gebäude. Unter den Wohngebäuden befinden sich 8 Schlösser, 110 Amtswohnungen für Staats- und Gemeindediener, darunter 49 für Lehrer und 42 Pfarrhäuser. Auf ein Wohnhaus kommen im Durchschnitt 5,7 Menschen. Die meisten in Mergentheim mit 7,6, die wenigsten in Crainthal mit 4,2. (s. auch Tabelle I).
|Die Bauart der Wohnungen in den Dörfern und Weilern ist mit Ausnahme der öffentlichen Gebäude eine ziemlich einfache; man trifft meist einstockige, seltener zweistockige, sehr häufig getünchte, zuweilen auch mit sichtbarem, oft roth angestrichenem Balkenwerk versehene Häuser; der Unterstock ist aus Stein hergestellt, die Dächer sind durchgängig mit Ziegelplatten gedeckt. In den Gäuorten und in einigen gegen Rothenburg hin gelegenen Ortschaften sind viele Häuser und Scheunen ganz aus Stein erbaut und machen einen recht stattlichen Eindruck. In Mergentheim ist der städtische Stil allgemein, in den beiden anderen Städten wenigstens vorherrschend.
Der Tannenholzbau überwiegt durchaus, nur bei älteren Gebäuden findet sich noch der von Eichenholz. Als Bausteine (s. o. S. 16 f.) sieht man hauptsächlich den sogenannten Kornstein und den bunten Sandstein, bei Riegelgemäuer häufig die Bruchsteine aus den festen Kalkbänken des Hauptmuschelkalks, für feinere Skulpturarbeiten den zarten Lettenkohlensandstein verwendet.
Die Gebäude von architektonischem Werth sind im Bezirk zahlreich vertreten, wir nennen nur das Schloß, die Kirche, das Bad- und das Bahnhofgebäude zu Mergentheim, das ehemalige Schloß zu Archshofen, die Herrgottskirche bei Creglingen, die Klosterkirche zu Frauenthal, das Gasthaus zum Schwanen in Herbsthausen, die neuestens erbauten Kirchen zu Hachtel und Igersheim, die beiden Kirchen, darunter die Bergkirche, und das ehemalige Schloß zu Laudenbach, die Kirchthürme zu Münster und Nassau, die Kirche zu Pfitzingen, das Kirchlein zu Standorf, das Schloß und die Kirche zu Reinsbronn, den Kirchthurm zu Schäftersheim, die Kirchen zu Schmerbach, Simmringen und Stuppach, die Schlösser in Wachbach und Waldmannshofen, das Schloß und die Kirche zu Weikersheim.
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