Beschreibung des Oberamts Künzelsau/Kapitel B 39
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Oberkessach liegt in der scharf geschnittenen Mulde des Thals der Kessach, die in raschem kurzem Lauf mit starkem Fall bei Widdern in die Jagst mündet.
Gegenüber der einförmigen welligen Hochebene, welche das benachbarte badische Bauland bildet, ist die Lage dieses Grenzorts des Bezirks und des Königreichs reicher an Abwechslung in der Gestaltung des Bodens. Das Dorf ist ansehnlich, aber unregelmäßig gebaut, liegt auf beiden Seiten der Kessach und macht mit seinen buntgetünchten, mittelgroßen, aber meist saubern Häusern und seinen reinlichen, großentheils gekandelten Hauptstraßen, gegen welche die Nebenstraßen etwas zurückstehen, seiner lebhaft angeregten und lebhaft sich kundgebenden Bevölkerung mehr den Eindruck eines rheinfränkischen als eines ostfränkischen Dorfes. Die Häuser stehen ziemlich dicht neben einander, meist mit der Scheune unter einem Dache.
Die dem Täufer Johannes geweihte Kirche steht am obern nördlichen Ende des Dorfes mitten im Gottesacker. Sie wurde 1782 vom Kloster Schönthal in einfachstem Stil erbaut. Der Hochaltar und die dem heil. Sebastian und der Maria geweihten Nebenaltäre stammen noch aus der Zopfzeit. Das Innere der Kirche ist weiß getüncht, der Chor schließt als unterster Theil | des Thurmes rechteckig. Der Thurm, welcher älter ist und noch spätgothische Schallöffnungen hat in dem Stil, den Bischof Julius bei seinen Kirchenbauten anwandte, (nach dem Kirchenbuch wurde der Thurm 1602 um 24′ erhöht), schließt mit einer achtseitigen, schiefergedeckten Spitze, auf der ein altes, edelgeformtes, eisernes Kreuz steht. In dem Thurm sind 2 Christusköpfe eingemauert, welche der früheren Kirche angehören.Auf ihm hängen 3 Glocken. Die größte hat eine Inschrift in den Formen des 16. Jahrhunderts: Ave Maria gratia plena, dominus tecum, benedicta tu in mulieribus. Die mittlere trägt die Inschrift: Auf Kosten der Gemeinde ist diese Glocken von dem kunstreichen Meister J. G. Lösch von Morsbach nach Ober-Kessach gegossen worden 1792. Die kleine: In honorem Dei et B. Mariae virginis et S. Johannis Baptistae patroni in Kessach – anno 1663.
An der Südseite der Kirche befindet sich das Grabdenkmal des Schulmeister Albert Stöckle † 1602 mit 2 Winzermessern, das des Pfarrers Bernh. Göpfert † 1807 und ein prächtiges Monument des 1876 gestorbenen Pfarrer Weber, von Zartmann in Neckarsulm aus Sandstein gefertigt.
Die Baulast der Kirche liegt der Stiftung ob.
Das westlich von der Kirche gelegene Pfarrhaus steht mitten zwischen Scheunen und Häusern, ist 1609 erbaut und soll früher ein Bauernhaus gewesen sein, mit freundlich sonniger Lage. Die Baulast hat die Staatskasse.
Das schöne Schulhaus liegt mitten im Dorf und enthält 2 Schulsäle und eine Lehrerwohnung. Es wurde 1822 von der Gemeinde erbaut und 1878 renovirt, so daß es seiner Bestimmung wohl entspricht. Es unterrichten 2 Lehrer, auch besteht eine Industrieschule für Knaben und Mädchen. Das Rathhaus, früher ein Wirthshaus, wurde 1878 von der Gemeinde angekauft und für die Gemeindebehörden und eine Lehrerwohnung zweckdienlich eingerichtet. Sonstige öffentliche Gebäude besitzt die Gemeinde nicht.
Auf der Markung befinden sich 2 Quellen, der Klebbrunnen oberhalb des Orts und der Neubrunnen unterhalb. Trinkwasser, das im Allgemeinen gut ist, liefern 20 Pumpbrunnen, laufende Brunnen gibt es keine. Seen befinden sich in den Parzellen Hopfengarten und Weigenthal.
Über die Kessach führen zwei steinerne Brücken und zwei hölzerne Stege, welche die Gemeinde unterhält.
| Auch in der Sprache unterscheidet sich Ober-Kessach ganz merklich von den benachbarten württembergischen Gemeinden und theilt mit den angrenzenden badischen Gemeinden den pfälzisch gefärbten Dialekt (s. Mundart). Der Nahrungsstand der Einwohner ist mittelmäßig. Der vermöglichste Bürger besitzt 60 M. Feld und 15 M. Wald, der Mittelmann 20–30 M., die ärmere Klasse 5–15 M. Auf angrenzenden Markungen besitzen die Ortsbürger ca. 30 Parzellen. Die Haupterwerbsmittel sind Ackerbau, der energisch betrieben wird, aber mühsam ist, da alle Wege aus dem Dorfe auf die Höhe führen, und die Viehzucht, welche ihr Absatzgebiet in Baden hat. Im Orte sind zwei Mühlen mit je 3 Mahl- und einem Gerbgang, eine Ölmühle und Hanfreibe, sowie eine Sägmühle. Schildwirthschaften gibt es vier und eine Bierbrauerei mit Wirthschaftsgerechtigkeit, Kramläden drei. Unter den Handwerken sind am stärksten vertreten Schuhmacher und Leineweber.Das Klima ist mild, aber Frühlingsfröste häufig und schädlich. Gegen scharfe Winde schützt die tiefe Lage. Auch Gewitter sind selten, ebenso Hagelschlag; doch traf der Hagelschlag am 2. Juli 1877 die Gemeinde ziemlich stark. Als Wetterscheide gilt der Glasenberg. Von der Enzenhalde genießt man eine hübsche Aussicht auf die hohenloher Ebene und die sie umsäumenden Waldenburger und Löwensteiner Berge.
Die mittelgroße, wohlabgerundete Markung hat mittelfruchtbaren, größtentheils leichten Boden. Von den Wiesen, besonders im obern und untern Thal der Kessach, ist ein Drittel naß und gibt saures Futter.
An Wald hat die Gemeinde 1000 M. Laubwald und 10 M. Nadelwald. Der Jahreshieb in 35jährigem Turnus liefert 80 Festmeter Stammholz, 450 Raummeter Scheiter und Prügel und 13–14 Tausend Wellen. Jeder Bürger erhält 2 Rm. Holz und 15–20 M. Geld aus dem Holzerlös, das Übrige fällt in die Gemeindekasse.
Als Weide werden ca. 100 M. Ödung, sowie die Brach- und Stoppelweide benützt. Die Weide ist gut und trägt der Gemeinde einen Pacht von 1400 M. nebst 600 M. Pferchnutzung ein.
Der Pachtschäfer, ein Ortsbürger, hält im Winter 300, im Sommer 450, nach der Ernte 550 Stück Schafe (Rauhbastarde). Die Wolle geht nach Heilbronn.
| Das Fischereirecht in der Kessach, welche Forellen liefert, besitzt und übt ein Ortsbürger.
Alterthümer. Siehe S. 248 ff. Auf alte Niederlassung weist der Flurname „Gäßle“ beim Dorf. Ins germanische Alterthum dürften die Flurnamen Göckel, Hahnenberg und Hundswald weisen. In der Rupertshalde wurde ein Grabhügel mit Skelett ohne sonstigen Inhalt aufgedeckt. Eine alte Straße führt oberhalb des Dorfes von Oberwittstadt nach Widdern durch den „Heldenwald“ und heißt die Sachsenstraße. Paulus nimmt eine alte Straße, die von Jagsthausen an Rossach vorbei mitten durch Ober-Kessach nach Osterburken führte, an als Verbindung zwischen den beiden römischen Garnisonsstädten Jagsthausen und Osterburken. Eine zweite Straße, die von Widdern ausgeht, zog über Volkshausen, schnitt den limes zwischen Weigenthal und Hopfengarten und mündete mit scharfer Wendung in die erstere.
Ganz sicher ist der limes transrhenanus auf der Markung Ober-Kessach und seinen Parzellen. Er tritt, von Jagsthausen herziehend und die Grenze zwischen der Jagsthauser und Berlichinger Markung bildend, beim Glasenberg, wo Spuren eines Wachthauses sind, in der Markung sichtbar hervor, überschreitet unterhalb des Dorfes die Kessach. Bei der Bronnenhalde stand wieder ein Wachthaus. Von da zog er sich zum Wald Denzer, an dessen westlichem Saum er wohl erhalten ist, und bildet die Landesgrenze zwischen Baden und Württemberg, dann, durch Ackerbau eingeebnet, geht er über die Fluren „Höhe“ unterer Weigenthaler Weg und 400 Schritte an Hopfengarten in den Wald Bronnen, an dessen Saum Trümmer eines Wachthauses sich finden. (Paulus Alterthümer S. 99.) An den limes erinnert vielleicht die alte Flur Kastell W. Vierteljahrsh. 1879, 286.
Von der Schafweide gab die Gemeinde dem Kloster 21/2 Ctr. Käse. An der Holzbuße hatte das Kloster nur ein Drittel, die Gemeinde zwei. Die Pfarrei hatte ein Widdum, aber von 1583 an bekam der Pfarrer vom Kloster 8 Malter Korn, 8 Malter Dinkel, 8 Malter Haber, 8 Eimer Wein und den kleinen Zehnten. Den großen Zehnten bezog das Kloster und den Lämmerzehnten halb. Die Bauern mußten die Lämmer bis Joh. Bapt. halten. (Jurisdiktb. im Kameralamt Schönthal.)
Im Bauernkrieg litt das Dorf schwer durch Mezler von Ballenberg. Mit den Schönthalischen Besitzungen wurde auch Ober-Kessach von Gustav Adolf 1632 an Kraft von Hohenlohe geschenkt und bekam einen evangel. Pfarrer (Kirchenbuch von Oberkessach von alter Hand „Hollah, Herr Stiefbruder“) und kehrte im Oktober 1634 wieder unter das Schönthalische Regiment zurück. 1802 mit Schönthal württembergisch geworden, wurde es durch den Epurationsvertrag v. 1804 an die Fürsten v. Salm abgetreten, die aber ihre Besitzungen wieder an Württemberg verkauften.
| Die Pfarrei, früher zum Kapitel Buchen gehörig, war ursprünglich Filial von Bieringen, aber schon 1287 getrennt und wurde später öfters von Schönthaler Conventualen versehen.Das Besetzungsrecht steht dem Bischof zu. Eine Schule erscheint schon 1599.
Pfarrer: Rudolf, Vicepleban 1287, St.A. Walter, plebanus. 1295, St.A. Joh. Base 1419, St.A. Joh. Engelhart 1461. Joh. Knebel v. Kaisersheim 1530. Georg Kühn 1597. Sebast. Cocus von Amorbach, Bruder des Abts Koch, Mone Quellens. 4, 163, 1602 bis 1611. Kilian Zipf 1611. Mich. Marius, Vikar 1613. Elias Bader, Pf. 1613. Johann Engelhart 1616–22 (†). Adam Kucher 1622. Leonh. Leinleiter, † 1634 25. Juni in der Verbannung. Christoph Hedinger, evgl. Pfarrer 1634. Johann Agricola 1637. Georg Meuser 1643–55. Franz Schönkel 1656. Christian Seibert 1658. Johann Behr 1662. Joh. Georg Keim 1662. Georg Frank 1666. Peter Untz 1667. Johann Bayer 1670. Franz Drässig, Augustiner, 1671. Peter Schonleber 1674. Gerhard Wasenberger 1667–1682. Eugen Knuttel 1676 Parochus. Franz Eckart 1678. Christian Greb 1680. 91. 95. Wilhelm Hohenrein 1687. P. Marianus 1696. Albert Knaubes von Hartheim 1703. Anton Schalpf 1711. Joh. Kasp. Agricola, cler. saecul. 1714. P. Placidus Bausback von Königsheim 1718. P. Maurus Herding von Lauda 1720. Gerh. Eschenbach von Lauda 1725. Josef Weigand von Lauda 1733. Augustin Walz 1734. Phil. Wagner 1743. Guido Lymburg 1749. P. Josef ... 1762. Pl. Wiehl 1771/85. Theodor Vogel 1785/90. P. Bernhard Göpfert von Würzburg, Conventual in Schönthal 1763, Pfarrer zu O.K. 1790–1807. Franz Josef Jone von Schelklingen, Kaplan zu Schelklingen 1800, Pf. zu O.K. 1807–1841. J. N. St. Weber 1841–1876. Mich. Hefele 1877–80. J. Dörflinger 1880.
976 Nov. 15. Duisburg. K. Otto II. schenkt der bischöflichen Kirche zum hl. Petrus in Worms die Abtei Mosbach mit den dazu gehörigen Orten, darunter Chessaha. W. U. I. 222.
1024–1044. B. Hazecho von Worms schenkt dem Stift Wimpfen Güter in Kessaha. W. F. 9, 308.
ca. 1090 schenkt die edle Frau Mechtild (v. Stein) Güter zu Kessach an Komburg. W. F. 1850 5.
ca. 1100. Heinrich v. Senfelt gibt 4 Huben in Kessha an das Kloster Hirsau, ebenso Ceisprecht v. Ussikeim ein praedium dort, das um 8 M. verkauft wird. Cod. Hirsaug. S. 62.
1176 Nov. 8. Anagni. Papst Alexander III. nimmt Kl. Schönthal mit seinen Gütern, darunter die grangia Kesche in seinen Schutz. W. U. II, 179. Nach Pfaff wäre diese grangia ans Kloster schon vor 1173 gekommen.
1237 Mai 31. Viterbo bestätigt Papst Gregor IX. dem Kloster Schönthal seine Besitzungen, darunter grangiam Cestam und possessiones in Chessa. Zu Cesta vgl. oben Kastell
1244 Mai 29. werden beim Vergleich des Kl. mit Engelhard | v. Berlichingen v. Bischof von Würzburg letzterem ligna in monte Hengesfeld et in Kessach zugesprochen (Staatsarch.).1245 Mai 15. Kraft v. Bocksberg vermacht für den Fall kinderlosen Absterbens Gottfried von Hohenlohe seine Herrschaft (Kraft bekam jedoch noch Kinder). Hanselm. 1, 405.
1286 Okt. 21. Dietter v. Rosseriet und Elisabeth ux. verkaufen an Schönthal für 40 Pfd. und 32 Schill. mansum, molendinum und feudum in superiori Kessach. St.Arch.
1287 Jan 29. Dietter v. Berlichingen, genannt Hund, mit Frau und Sohn verkauft an Schönthal seinen Theil am Gericht, an einem mansus und der Bannmühle in O.K. für 48 Pfd. 12 Schill. St.Arch.
1290 Nov. 7. Gottfried v. Schweineburg und Adelheid ux. verkaufen 2 mansos und 2 feuda in O.K. und 2 feuda in Weigenthal, welche Frau N. Feuchtwängin baut, an Schönthal für 52 Pfd. Er siegelt mit dem Siegel Krafts von Hohenlohe, seines Lehensherrn.
1291 vertauschen Simon und Dietrich v. Berlichingen den halben Zehnten zu O.K., würzb. Lehen und hohenlohisch-bocksbergisches Afterlehen, gegen andere Güter an Schönthal. 1291 14. Dez. bestätigt B. Mangold v. Würzburg, 1292 5. März Kraft von Hohenlohe und 1293 10. Aug. Konr. v. Bocksberg den Tausch (St.Arch.).
1292. Diether, Propst zu Wimpfen, eignet dem Kl. Schönthal Güter, welche Juta, Witwe Sifrieds von Rosseriet, an dasselbe vertauscht hat (Staatsarch.).
1293. Juta, Witwe Sifrids von Rosseriet, verkauft 2 Huben in Oberk., Gülten in Unterk., eine Hube und ein Lehen in Korb an Schönthal. Kremer Chron. 324.
1295 März 24. Gerhard v. Erenstein verkauft die halbe obere Mühle in O.K., welche den Kindern seiner Schwester, Heinrich und Lucardis, und zuvor ihrem Vater Engelhard v. Lobenhausen gehört, für 22 Pfd. an Schönthal (Staatsarch. W. F. 8, 75).
1310 April 10. Johann Rüd v. Bödigheim und Agnes ux. verkaufen eine Gült vom Rittersgut zu O.K. und vom Fezartsgut zu U.K. um 10 fl. an Schönthal. Staatsarch. Schönh. 59.
1323 Dez. 9. Konr. v. Rosseriet entsagt seinen Ansprüchen auf die obere Mühle und das Gericht. Staatsarch. Schönh. 69.
1329. Berenger v. Ottersbach und Gisela ux. verkaufen Abt Reinolt v. Sch. 5 Pfd. Hellergült zu O.K. um 50 Pfd. auf Wiederlösung. Staatsarch.
1331. Gottfried von Sachsenflur, Arnolds Sohn, verkauft die Güter zu O.K., welche er von seiner Schwester ertauscht hatte, an Götz von Berlichingen, Bruder Heinr. v. Berlichingen zu Schönthal und das Gotteshaus zu Berlichingen. Sig. Götz von Sachsenflur, Rüdiger Süzel von Königshofen, Konr. v. Asmastat. Staatsarch.
1333 vertauscht Abt Sifried zu St. Burckard in Würzburg, Äcker am Gut des Lang zu Kessach an Schönthal gegen eine Wiese zu dem Nendingsbrunnen zu Hopfgarten (Staatsarch.).
1335. Leipolt Tanner v. Gattenhofen verzichtet auf Güter zu O.K. Staatsarch.
1344. Bertold v. Stetten verkauft Zinsen und Gülten zu Kessach an Kl. Seligenthal. Reg. boic. 8, 14.
| 1354 März 24. Konrad v. Reinoldsbrunn verkauft 3 Güter in O.K. an Schönthal. Staatsarch.1357 Tuming v. Rozriet verkauft Gülten zu O.- und U.K. an Wiprecht v. Dürn, Ritter, für 20 Pf. W. F. 6, 74. Staatsarch.
1383 Okt. 14. Engelhard v. Nideck, Richter zu der rothen Thür in W., entscheidet einen Streit zwischen der Gem. O.K. und Kl. Schönthal, die Gemeinde soll dem Kloster den Zehnten ungeschmälert lassen. Staatsarch.
1419 April 7. Joh. Base, Pfarrer, klagt gegen das Kloster Schönthal wegen mangelnder Congrua der Pfarrbesoldung. Das Kloster erklärt, Oberkessach sei Filial von Bieringen gewesen. Sei damals die Besoldung zu klein ausgeworfen worden, so liege die Schuld nicht am Kloster, sondern an dem damaligen Pfarrer. 10. Mai 1419. Staatsarch.
1444 Juli 8. Schönthal kauft v. Kl. St. Burkard ein Gut zu O.K., die Klinge genannt, um 27 fl. (Staatsarch.).
1444. Schulth. Peter Leutz zu O.K. verträgt sich mit Abt Hein. v. Schönthal (Staatsarch.).
1461. Streit zwischen Schönthal und Pf. Joh. Engelhart über den Lämmerzehnten. St.A.
1480. Konrad v. Berlichingen gibt an Schönthal seine Zinsen und Gülten zu O.K. für das Kl. Hofstatt zu Jagsthausen bei der Kapelle (Staatsarch.).
1483. Die Heiligenpfleger zu O.K. verkaufen Gülten zu Unter-Wittstadt an Abt Bernhard v. Schönthal für 27 fl.
1525 4. April. Oberkessach wird bis auf 2–3 Häuser, die zuunterst im Dorf standen, von dem Odenwälder Bauernhaufen unter Mezler sammt Weltersberg verbrannt, die gemalten Kirchenfenster zerschlagen, die Altäre entheiligt, viel Geräthe geraubt, wozu einige Berlichinger und Ballenberger trefflich mithalfen. Oechsle S. 93. Schönh. 143.
1536 Mai 18. wird die Kirche, die im Bauernkrieg entweiht war, wieder geweiht. 26. Mai wird ein Hagelfeiertag eingeführt (Kirchenbücher).
1539 Montag nach Peter und Paul verträgt sich Abt Sebastian und Prior Wilhelm zu Hornberg mit Götz v. Berlichingen wegen des Schaftriebs in Dorf und Markung O.K. Götz verzichtet auf den Schaftrieb über den Bach gegen dem Kastell (Schönth. Lagerbuch 1489).
1603 empfängt der Schulmeister 4 fl. Gehalt aus dem Heiligen (Kirchb.).
1613 verwüstet Melch. v. Berlichingen auf der Jagd Äcker in O.K., die Bauern fangen und schlagen ihn (Kirchenb.).
1634 evgl. Pf. Christoph Hedinger. An der Pest starben 120. Daher wird am 24. Dez. S. Sebastian ein Feiertag gelobt, worauf die Pest aufhört (Kirchenb.).
1634 Okt. 30. kommen 3 Regimenter Dragoner unter Gallas nach O.K., von denen 10 Soldaten, 11 Soldatenjungen, eine Frau und ein Kind starben. l. c.
1635 29. Juni ein Mann von Soldaten erschossen. 1760 plündern 300 franz. Soldaten die Kirche aus und tödten einen Mann. l. c.
| 1689 stirbt die Mutter Abt Knüttels in Oberkessach.1782/83 wird die Kirche neugebaut.
Hopfengarten, ein ehmals schönthalischer Weiler, wo Schönthal die Hoheit und Obrigkeit hatte, dagegen die mainzische Cent in Burkheim d. h. Osterburken die peinliche Gerichtsbarkeit, liegt hoch und frei auf der Ebene zwischen Kessach und Seckach unweit des Limes, den Stürmen ausgesetzt. Vielleicht ist hier das räthselhafte Huvenvurt, wo B. Hazecho v. Worms das Stift Wimpfen neben Kessa begabt, vor 1044. W. F. 9, 308, wenn etwa zu lesen wäre Huvencart.
1333 bekommt Abt Sifried zu St. Burkhard und Würzburg von Schönthal dort eine Wiese zum Nendingsbrunnen, s. Reg. Oberkessach.
1530 studirt Seb. Steinla v. Hopfgart in Wittenberg (doch gibt es ein Hopfengarten bei Dinkelsbühl und Stadtamhof und ein Hopfgartenmühle bei Hersbruck wie in Thüringen).
Weigenthal, vom Volke Weichelt genannt, alt Wigenthal cfr. Weigenheim (von dem P. N. Wigo), war ebenfalls ein alt schönthalischer Besitz, gehörte aber in die Cent Möckmühl (Schönth. Jurisdictionalbuch).
1284 verkauft Sifried v. Rosseriet einen Hof zu Wigental und U.Kessach an Schönthal. Zeugen Fr. H. de Hartheim, Fr. W. de Eschenawe dictus Pfuticher, Ebelinus de Kessa, H. Scultetus. Staatsarch.
1290 s. Kessach.
1374 Juli 28. verkauft Peter Helmstadt, genannt von Rosenberg, und sein Bruder Raban Rechte und Zinse im Weiler Weigenthal an Schönthal um 60 fl. Schönh. 94.
1499. Kl. Schönthal verpachtet seinen Hof Weigenthal um je 8 Malter Korn, Dinkel und Haber, 2 Pfd. Hllr., 2 Sommerhühner, 1 Fastnachtshuhn und 3 Tag Dienst mit Wagen und Pflug. St.A.
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