Beschreibung des Oberamts Heidenheim/Kapitel B 24
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1) Söhnstetten liegt auf einem flachen Rücken in der oben genannten Vertiefung des Albuchs, an der sogenannten Wilhelmsstraße, 31/2 St. westlich von Heidenheim, und zählt 1024 Einwohner in 163 Wohngebäuden. Der Ort macht mit seinen Strohdächern und kleinen Häuschen den Eindruck eines gewöhnlichen Alpdorfes, und kommt den ansehnlicheren Nachbarorten Gerstetten, Gussenstadt, Steinheim etc. nicht gleich. Der Wassermangel ist fast jedes Jahr ein drückendes Übel, indem das Wasser, wenn die kargen Schöpfbrunnen der näheren Umgebung ausgeleert sind, von Sontheim a. A. herbeigeschafft werden muß. Auf einer Anhöhe, dem Kirchberg, steht die 1666 erbaute Pfarrkirche; sie hat nichts Ausgezeichnetes und ist für ihre Bestimmung zu klein. Die Baulast derselben wie auch des neben ihr stehenden Pfarrhauses liegt dem Staat ob. Für die Schule (mit 2 Lehrern) hat die Gemeinde 1824 ein angemessenes Gebäude errichtet, in dessen Erdgeschoß sich das Rathszimmer befindet. Unter den Stiftungen ist eine Armenstiftung mit 200 fl. von der Wittwe des Prälaten v. Haas zu erwähnen, der den 1. Januar 1779 hier geboren worden war. Ein Gemeindebackhaus ist seit einigen Jahren erbaut. Der Begräbnißplatz, früher um die Kirche, ist jetzt außerhalb des Ortes, südlich von demselben angelegt.
Als geborenen Söhnstetter erwähnen wir den zu Tübingen den 3. Februar 1842 gestorbenen ersten Professor der Theologie etc. Dr. Friedrich Heinrich Kern, geboren den 20. April 1790.
Als Sanstetin erscheint das Dorf im Jahr 1143 unter denjenigen, wo Kloster Anhausen Stiftungsgüter erhielt. Im Jahr 1337 hatte Albrecht Graf von Grafeneck und seine Brüder einen Hof, im Jahr 1437 Wolf von Zillenhard Güter allhier (Gabelkh.). Conrad von Zillenhard verkaufte den 11. November 1507 den Ort mit aller Zugehörde um 2050 fl. rheinisch an Kl. Königsbronn (Scheffer 81), welches durch Kauf und Tausch (vergl. Sachsenhausen) später noch | einzelne Liegenschaften an sich brachte, z. B. im Jahr 1546 Güter und Gülten von Wolf von Rechberg auf Hohenrechberg um 325 fl. erkauft. Im Besitze des genannten Klosters blieb Söhnstetten. Ein Achtel des Ortes war übrigens heidenheimisch; dieser Theil hatte bis 1806 eine ganz abgesonderte Verwaltung unter einem eigenen Schultheißen und war dem Oberamt Heidenheim zugetheilt.Den Kirchensatz hatte Königsbronn seit dem Jahr 1422 (Cleß. C. 74). Schon im Jahr 1243 den 12. Juni kommt ein decanus Bertholdus de Senstetten vor (Z. i. d. Urk. Bisch. Siboto’s von Augsburg für Kl. Lorch. Orig. in Stuttg.). 1634 brannte der Ort sammt der Kirche ab. Von diesem Jahr an bis 1672 blieb die Pfarrei unbesetzt.
2) Dudelhof, Weiler aus 2 Bauernhöfen bestehend, 1/2 St. ostsüdöstlich von Söhnstetten entfernt, mit 25 Einwohnern.
Ein Felddistrikt zwischen Söhnstetten und Gussenstadt heißt der Einsiedel.
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