Beschreibung des Oberamts Heidenheim/Kapitel B 11
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Die Einwohner sind größtentheils wohlhabend, einige reich; Arme sind nicht im Ort. Das Gemeindevermögen ist dagegen sehr unbedeutend. Von bürgerlichen Nutzungen trifft es jedes Haus 1/8 M. Acker, und ein Krautbeet. Der große Zehente gehört dem Staat, der kleine der Pfarrei. Die Herrschaft- und Jagdfrohnen, und von 7 Privaten 1 fl. 15 kr. jährl. Gebäudeabgaben sind abgelöst.
Das Dörfchen Hausen liegt hoch und eben an der Ulm-Nürnberger Staatsstraße, 41/4, geom. St. südlich von Heidenheim. Es ist ziemlich freundlich und reinlich und zählt 25 Wohnhäuser, deren größtentheils gutes Aussehen den Wohlstand der Bewohner verkündet. Die Kirche ist klein und ziemlich schlecht gebaut; 1835 wurde der alte, geschmacklose Thurm abgebrochen und an seiner Stelle ein gefälliger neuer erbaut, bei welcher Gelegenheit die oben beschriebene merkwürdige römische Inschrift zum Vorschein kam. Der Heilige besitzt 1000 fl. Kapital, und hat die Kultkosten, die Gemeinde aber die Kirchenbaulast zu bestreiten. Das Pfarrhaus wird vom Staat unterhalten. Der Begräbnißplatz befindet sich am Südende des Ortes und umgiebt die Kirche. Im J. 1821 wollte man die kleine Gemeinde mit Bissingen, Oberamts Ulm, kombiniren, allein dieselbe | protestirte, und behauptete ihr altherkömmliches Recht, „sich eines eigenen Geistlichen zu erfreuen.“ Im J. 1823 erbaute die Kommun ein neues Schul- und Rathhaus. Der Ort hat einige gute, in trockenen Jahren jedoch nicht ausreichende Quellbrunnen.Im helfensteinischen Theilungsbriefe von 1356 kommt die Vogtei über die Kirche zu Hausen in Luntal unter dem Antheil des jüngern Grafen Ulrich vor. Im ältesten Salbuch von Heidenheim ist gesagt: „die Herrschaft ist über den ganzen Kirchensatz Vogt und Herr.“ Hofgüter besaßen allhier Kl. Anhausen, im 16., 17. Jahrhundert auch die Familie von Westerstetten.
In Folge der Leiden des 30jährigen Krieges war einige Jahre lang die Pfarrei Hausen mit der in Dettingen kombinirt.
Mit Heidenheim wurde der Ort württembergisch.
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