Beschreibung des Oberamts Ellwangen/Kapitel B 4
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Die Pfarrgemeinde hat die Unterhaltungspflicht. Der Begräbnisplatz, außerhalb des Ortes, wurde 1855 angelegt. Neben der Kirche sei ein Kloster gestanden, um die Kirche ging hochummauert der alte Kirchhof. Der Kirchenbau kostete mit der innern Einrichtung rund 100.000 M. Der Staat hatte die Baulast seiner Zeit mit 30.000 fl. abgelöst, welche man auf 70.000 M. anwachsen ließ; der Rest wurde durch Anlehen und freiwillige Beiträge aufgebracht. (Vergl. auch Archiv für chr. Kunst, Organ des Rottenb. Diözesen-Vereins, Jahrg. 1883, Nr. 8 und 9.)
Das 1865 erbaute Pfarrhaus ist von der Staatsfinanzverwaltung zu unterhalten; die Gemeinde ist zu Hand- und Spannfrohnen pflichtig. Das Schulhaus, 1812 erbaut, ward 1843 um einen Stock erhöht. Es unterrichtet ein Schullehrer und ein Lehrgehilfe. Das Rathaus ward 1858/59 erbaut.
Mutterort und Parzellen sind mit gutem Trinkwasser hinlänglich versehen, über die Markung fließen die Bühler, die Roth, der Gruppenbach, der Uhlbach oder Hanbach und mehrere kleinere Bäche; Weiher sind bei Senzenberg der Ziegelweiher und der Finzenweiher; in Kammerstatt ein Feuersee. Starke Quellen sind der Horgenbrunnen in der Nähe des Gruppenbaches, der Hummelsbrunnen bei Senzenberg und der Brunnen in Hochbronn.
Haupterwerbsquellen sind Feldbau und Viehzucht, dann die gewöhnlichen Handwerke. Es bestehen zwei Bierbrauereien, vier | Mahlmühlen und drei Sägmühlen. Aus 300 Morgen Weiden bezieht die Gemeinde jährlich 500 M., 700 Morgen Nadelwald sind an die Bürger verteilt. Die Kirchenstiftung beträgt 10.300 M., die Armenstiftung 3400 M., die Schulstiftung 1200 M; die Kapellenpflege Senzenberg besitzt 500 M., die in Heilberg 300 M. Früher soll ein bedeckter Gang von der Kirche durch die Friedhofmauer nach dem ursprünglichen Frauenkloster geführt haben.Der Ort, früher auch Byllerzell, Bylerzell, -zelle, Pilerzel, Bilerzelle, Wilercelle geschrieben und urkundlich im J. 1359 (s. u.) erstmals erwähnt, verdankt seine Entstehung ohne Zweifel einer kleinen mönchischen von Ellwangen ausgehenden Niederlassung und blieb auch in der Folge fast durchaus kloster- bezw. propstei-ellwangisch. So waren nach der Topographia Ellvacensis vom J. 1733 hier 5 Bauern, 9 Halbbauern, 5 Löhner, 8 Söldner (zus. 27) Unterthanen des fürstlich-ellwangischen Amts Thannenburg, hallisch [Amts Vellberg] war, wie auch in der Folge, nur die Mühle.
Sonstigen Besitz betreffend werden z. B. im J. 1368 12 Pfd. Hllr. Gelds zu Mangoldshausen und Bühlerzell und das Gericht daselbst und das Drittel und Zwölftel des Zehnten zu Sinzenberg als adelmännisches Lehen von Ellwangen (Gabelk.) und hiesige Eigenleute, wie auch verschiedener Besitz zu Wald, dem vorderen Wald, Heilberg, Kammerstatt, Mangoldshausen, Schönbronn, Steinenbühl, dem Hof zu den Geren, beim Verkauf der Herrschaft Adelmannsfelden durch das Kloster Ellwangen an Ida, die Wittwe des Schenken Konrad von Limpurg, am 7. Januar 1380 als zu dieser Herrschaft gehörig genannt, worauf Limpurg noch bis 1578 hier beträchtliche Rechte hatte (s. unten). Weiter erscheint Heinrich von Schwöllbronn (OA. Oehringen), Bürger zu Hall, im J. 1380 im Besitz eines hiesigen Guts, wurden 2 Theile am Gericht dahier nach einer Bestätigung vom J. 1403 von der Familie von Kottspiel zu einer Kaplanei in Kottspiel verwandt (S. 554), hatte Konz von Adelmann den 3. September 1401 und seine Familie überhaupt bis in den Anfang des 16. Jahrhunderts einige Güter sammt dem halben Zehnten, in letzter Zeit auch dem Harzholz dahier, von Ellwangen zu Lehen, verkaufte Reichserbschenk Wilhelm von Limpurg den 21. Mai 1548 zwei Stücke Holz bei Bühlerzell, den Aichperg (Eichberg) und „am grünen Holz“ für 200 fl. an den hiesigen Pfarrer Leonhard Lutz von Wertingen, welcher sie den 22. Febr. 1550 um 250 fl. an den Propst Heinrich weitergab, besaß endlich im J. 1706 das Kapitel Ellwangen 2 Unterthanen hier.
Der Flecken wurde den 4. Oktober 1610 von Seite des Propsts Johann Christoph dem Wilhelm Sturmfeder zu | Oppenweiler vorübergehend als Unterpfand gegeben. – Eine Gemeindsordnung wurde durch den Thannenburger Oberamtmann, den Pfarrer dahier, den Amtsschreiber zu Thannenburg und zwei Bauermeister im Namen der Gemeinde am 19. Juni 1617 festgesetzt.In kirchengeschichtlicher Beziehung verdient folgendes bemerkt zu werden. Eine Kirche – zu Mariä Verkündigung – bestand schon im J. 1359, in welchem hiesige Heiligenpfleger genannt werden. Der Kirchensatz kam im J. 1405 von den Herren von Rechberg an den Schenken Friedrich von Limpurg. Nach langwierigen Streitigkeiten zwischen Ellwangen und Limpurg, auch Prozeßverhandlungen beim Reichskammergericht in Betreff namentlich des Kirchweihschutzes zu Bühlerzell und Heilberg, überließ ein späterer Schenk Friedrich gegen die Frühmesse zu Obersontheim (O.A. Gaildorf) und sonstigen Besitz den 15. Juli 1578 an Ellwangen die Pfarrei zu Bühlerzell, Leute, Güter und Gülten an einer Reihe von Orten, insbesondere: 8 Güter zu Kottspiel, Weidenmühle, Bühlerthann, Holenstein, Fronroth, Bühlerzell, 9 Güter und etliche Feldlehen zu Kammerstatt, Mangoldshausen, Heilberg, Schönbronn, sammt den Gütern und Gülten des Heiligen zu Bühlerzell daselbst, zu Heilberg, Senzenberg, Schönbronn, Adelmannsfelden, Kammerstatt mit allen Zugehörungen. – Die limpurgischen Unterthanen scheinen im Anschluß an die Einführung der Reformation im Limpurgischen evangelisch gewesen zu sein, denn Schenk Friedrich ließ „drei ganzer Jahr seine Unterthanen zu Bühlerzell zusammenfordern und ihnen verständlich fürhalten, worauf es mit dem vorhabenden Auswechsel stehe und daß die Religion möchte zu Zell verändert werden, derwegen die Unterthanen zu Beständigkeit in einmal erkannter und bekannter Wahrheit, ... augsburgischer Confession ermahnt und den Fürschlag gethan, daß sie ihre Güter und Höfe daselbst zu Zell mit guter Gelegenheit ... vertauschen und sich wiederum unter Ihro Gnaden in der Herrschaft einlassen sollen, .... wie wenig aber solche Vermahnung bei dem gemeinen Pöbel gefruchtet, sondern sie um einer geringen Ungelegenheit und zeitlichen Verlusts wegen ihre Seligkeit in höchste Gefahr gesetzt, das wissen diejenigen am besten, so damahlen in Diensten und bei der Handlung gewesen“ (Fröschel, Limpurgische Chronik von 1593, 208b–212; Prescher, Geschichte der Reichsgrafschaft Limpurg 1, 326). In der That war der Ort in der Folge, | wie es scheint, fast ausschließlich katholisch. Seit der Säkularisation Ellwangens bis zum J. 1858 bestand hier königliches Patronat; jetzt findet bischöfliche Kollatur statt.
Eine hiesige Frühmeßpfründe wurde im Jahr 1433 auf Veranlassung der Schenken von Limpurg durch Bischof Johann von Würzburg mit der Pfarrkirche zu Gaildorf vereinigt (Wirt. Franken 5, 285) und diese Vereinigung, als die Bühlerzeller später deshalb Streit erhoben, durch seinen Nachfolger, Bischof Gottfried, den 27. April 1444 von neuem bestätigt.
Benzenhof, Hof, liegt 2 km nordöstlich von B. auf der Höhe.
Daß dieser Hof, auch Biesenhof, Büntzenhöfle genannt, das in der Schutzbulle Papsts Innocenz IV. für Kloster Komburg vom 29. September 1248 genannte Bennehouen (Wirt. Urkdb. 4, 182, 184) sei, ist nicht sehr wahrscheinlich, wohl aber befand sich auf ihm im J. 1733 ein zum Amt Thannenburg gehöriger Halbbauer.
Eichberg, Weiler, 11/2 km nordöstlich von B. gleichfalls auf der Höhe.
Der Weiler wird weder in der Topographia Ellvacensis von 1733, noch in der Prahlischen Karte von 1746, wohl aber in den Staatshandbüchern seit dem Anfall des Fürstenthums Ellwangen an Württemberg aufgeführt. Er soll von Holzhauern und Taglöhnern, welche vom Fürsten vier Morgen in dem schon 1548 (s. oben) und noch heutzutage so genannten Wald Eichberg zum Geschenk erhalten hatten, wohl in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts angelegt worden sein. Im Volksmund heißt der Weiler auch Bronnenhäuslein, von dem etwas südlicher gelegen gewesenen Bronnhof. Letzterer wird in den Staatshandbüchern von 1804 bis 1866 (hier als Brommenhof, ohne Einwohner) aufgeführt, in der Folge wurden die Gebäude abgebrochen und die Markung der Bühlerzeller einverleibt.
Gantenwald, Weiler, 21/2 km südsüdwestlich von B. auf der Höhe gelegen.
In Gantenwald, sowie in Vordergantenwald befand sich im J. 1733 je ein zum fürstlichen Amt Thannenburg gehöriger Halbbauer, in Hintergantenwald (heutzutage Gem. Geifertshofen O.A. Gaildorf) ein limpurgischer Bauer.
| Gerabronn, Weiler, 4 km südlich von B., mit schönen Häusern einsam oben am Abhang eines nach Norden ziehenden Thälchens gelegen, im Anblick des großartigen Waldgebietes der Limpurger Berge, aus welchem im Südwesten die breite Masse des Altenberges beherrschend ansteigt.Gerabronn – ein wohl auf den Eigennamen Gero und Brunnen zurückzuführender Name (vgl. Förstemann, Ortsnamen 613) – wird erstmals im J. 1380 genannt (S. 559). Einen Hof, drei Güter, 1/2 Zehnten von diesen und noch zwei anderen Gütern, das Harzen in einigen Waldstücken u. s. w. erhielt Schenk Jörg von Limpurg, welcher diesen Besitz dem Balthasar von Adelmann abgekauft, den 19. März 1515 von Propst Albrecht zu Lehen. Den 11. Juni 1577 erscheinen zwei Höfe dahier, ein Harzholz genannt der Braitgern, bei 200 Morgen (noch heutzutage Name eines Waldes südlich von G. im Oberamt Aalen), großer und kleiner Zehnte auf diesen Höfen als limpurgische Lehen von Ellwangen, und noch im Vergleich zwischen Ellwangen und Graf Vollrath von Limpurg vom 21. Jan. 1708 wurden dieselben als unbestrittene Mannslehen des limpurgischen Hauses von Ellwangen anerkannt, fielen aber nach dem Tode des Grafen am 19. August 1713 Ellwangen heim, und so befanden sich im J. 1733 hier zwei Halbbauern fürstlich ellwangischen Amts Thannenburg. Der Weiler gehörte früher zur Pfarrei Sulzbach (O.A. Gaildorf).
Heilberg, Weiler, 11/2 km südlich von B. beim Zusammenkommen der Bühler und des Hanbaches, der kurz zuvor den von Westen herkommenden langen Klingenbach aufnimmt, gelegen. Das eng gewordene Bühlerthal ist hier sehr schön, die Waldbäume gehen bis an die Thalsohle herab. In H. eine dem hl. Laurentius geweihte Kapelle aus spätgothischer Zeit mit vieleckigem Chorschluß und Thürmchen darüber, 1883 stilgemäß wiederhergestellt.
Der Weiler, früher auch Hülberg, Hülleberg, Heulberg geschrieben – ein vielleicht von dem althochdeutschen Stamm hulis, mittelhochdeutsch huls, Huls, Hüls = dorniges Gebüsch abzuleitender Name (vgl. Förstemann a. a. O. 860; Buck a. a. O. 118) – wird erstmals im J. 1367 erwähnt, als Adelheid, Hugs von Vellberg sel. Hausfrau, Besitz an Gütern, Gülten u. s. w. dahier, zu Hummelsweiler und Hochthänn am 27. März d. J. um 200 Pfund Heller und 28 Gulden jährlichen | Leibgedings ihrem Sohne Hans von Vellberg überließ, sodann als hiesiger Besitz im J. 1380 zur Herrschaft Adelmannsfelden gehörte (S. 559), namentlich aber als Erasmus von Schechingen (OA. Aalen) am 3. November 1489 10 fl. jährlicher Gült aus fünf freien Höfen, 4 dahier, 1 zu Sintzenberg, für 200 fl. an Philipp von Brobach, genannt von Angelloch, verkaufte. Der Schwiegersohn des letzteren, Volkhard von Roßdorf zu Hall, veräußerte den 3. Jan. 1533 alle seine erbrechtlichen Ansprüche an diese Höfe sowie an zwei von Ellwangen zu Lehen rührende Güter, die Schenkstatt und die Badstube zu Kottspiel um 400 fl. an die Propstei. Letztere machte auch noch in den Jahren 1527 und 1578 hier Erwerbungen (S. 548, 559) und im J. 1733 werden 1 Mühle, 1 Bauer, 9 Halbbauern, 4 Löhner, 4 Söldner dahier zum fürstlichen Amt Thannenburg gerechnet.Die hiesige St. Lorenzkapelle wird im Jahr 1622 genannt, bestand aber wohl schon um die Mitte des 16. Jahrhunderts (vgl. S. 560).
Hinterwald, Weiler, 6 km südöstlich von B. auf rings von Wäldern umgrenzter Höhe gelegen. Auf der Markung besitzt Graf Rudolf von Adelmann einen Hof von 31,6 ha.
Bei dem im J. 1380 als Bestandtheil der bis dahin ellwangischen nunmehr limpurgischen Herrschaft Adelmannsfelden (vergl. S. 559) genannten „Wald“, im Gegensatz zu „dem vorderen Wald“ Vorderwald (OA. Aalen), dürfte vielleicht an das heutige Hinterwald zu denken sein. Es werden denn auch im Jahr 1733 2 Bauern hier als vohensteinisch bezeichnet und waren im Beginn des laufenden Jahrhunderts die zwei hiesigen Höfe mit 3 Unterthanen, beziehungsweise 25 Seelen, je zur Hälfte von bernardinisch und von jungkennisch (vergl. S. 308).
Hochbronn, Weiler, 5 km südöstlich von B. am Südabhang des waldigen Wörnersberges.
Der Weiler wird im Beginn des 19. Jahrhunderts als eine „Kolonie von 5 auf Wiesenplätzen neuerbauten Häusern“ in von bernerdinischem Besitze mit 5 Bürgern und Inwohnern, im Ganzen 30 Seelen, bezeichnet, gehörte somit ursprünglich zur Herrschaft Adelmannsfelden.
Holenstein, Weiler mit Kapelle, 21/2 km nordöstlich von B. in einem südlichen Seitenthal des Avenbaches gelegen, in einsamer schluchtenreicher Gegend.
| Gültgüter zu Holenstein werden in dem Ellwanger Gült- und Rechtsbuch von 1339 aufgeführt, und weiterhin ist Holensteins bereits früher (S. 546. 560) für die Jahre 1463, 1472, und 1578 gedacht worden. Am 25. Juli 1487 verkaufte Seytz Könlein, Herrenpfründner im Spital zu Hall am Bach, den halben Teil des Lehens – Krafts Lehen genannt – sammt dem 4. Teil des großen und kleinen Zehnten dahier um 28 fl. an die Kottspieler Kaplanei. In der Folge, so im Jahr 1733, gehörten 6 Halbbauern, 3 Löhner, 5 Söldner dahier zum Amt Thannenburg.Die Kapelle zu Ehren der hl. Maria und des hl. Patriz wurde von der Gemeinde im Jahr 1745 zum Dank für Verschonung bei einer Viehseuche erbaut.
Kammerstatt, Weiler, 31/2 km nordöstlich von B., hoch gelegen, mit Kapelle zur hl. Dreifaltigkeit. Über ihrem Eingang steht 1864; das Innere enthält eine gute, spätgothische, noch aus dem 15. Jahrhundert stammende Madonna mit Kind auf dem linken Seitenaltar, unterlebensgroß, mit dem der fränkischen Schule eigenthümlichen Liebreiz. – Den Hochaltar ziert eine Holzrelieftafel aus der Renaissancezeit, darstellend das hl. Abendmahl, zur Seite je ein Hohepriester. – Der Ort ist weitläufig gebaut, von Birken, Obst- und Nußbäumen umgeben. Auf der Straße gegen Kottspiel steht rechts ein wunderbarer Steintempel in halbmaurischem Geschmack: Zur Ehre Gottes gestiftet von Joseph Schneider und Mari Anna Schneider; oben am Aufsatz steht: Karl Friedrich Wildenmuth Steinhauer im Jahr 1872.
Güter: Höfe, Lehen, Gülten ze dem vorderen und ze dem hinteren Kumenstat werden in dem oben genannten Gült- und Rechtsbuch von 1339 als zu den Rechten, welche zur Burg Thannenburg gehören, genannt und in der Folge wird Besitz zu Kammerstatt, früher auch Camenstat, Kamenstat, Kammenstatt geschrieben, beim Verkaufe der Herrschaft Adelmannsfelden i. J. 1380, desgl. des Schlosses Thannenburg u. s. w. in den Jahren 1463 und 1472, sowie bei der Vertauschung der Bühlerzeller Pfarrei im J. 1578 erwähnt (vergl. S. 559. 546. 560). Weiterhin verkaufte Hans Lutz zu Schrezheim den 2. September 1456 2 hiesige Gütlein für 66 fl. 30 x., an Anna Hefnerin von da, Kontz Gäntner von da seinen hiesigen Hof nebst dem Ödfeld den 31. März 1472 für 108 fl. an die Pfarrkirche zu Jagstzell. | Einige hiesige Einwohner ließen sich in den Jahren 1487 und 1488 mit ihren Gütern gegen eine jährliche Gült in des Stifts Ellwangen Schutz und Schirm aufnehmen, auch kommt im Jahr 1608 ein kapitelscher Lehenhof hier vor. In späterer Zeit, so im Jahr 1733 wurden 5 Halbbauern, 1 Löhner, 2 Söldner zum fürstlichen Amt Thannenburg, 2 Bauern zum Kapitelamt gezählt.Mangoldshausen, Weiler mit Kapelle, 31/4 km südöstlich von B. auf der Höhe.
Einzelner Besitz zu Mangoldshausen – ein von dem Personennamen Mangold abzuleitender Ortsname – ist bereits (S. 559. 548. 554. 560) für die Jahre 1368, 1380, 1403 und 1578 erwähnt worden. Weiter erscheinen 2 Güter, zu welchen später noch der halbe Zehnte kam, im Jahr 1368 als adelmännische Lehen von Ellwangen, wurden jedoch im Jahr 1471 dem Georg von Adelmann zu Neubronn geeignet, welcher sie am 13. Juli des Jahrs mit anderen Gütern an das Kapitel Ellwangen verkaufte. Später, so im Jahr 1733, gehörten hier 3 Halbbauern zum fürstlich ellwangischen Amt Thannenburg, 2 Halbbauern, 1 Söldner zum Kapitelamt.
Röhmen, Weiler, mit Röhmensägmühle 6 km südöstlich von B. auf der Höhe über dem tiefen Thal der Adelmannsfelder Roth gelegen.
Röhmen wird im Jahr 1733 mit 2 Bauern und 1 Löhner als vohensteinisch, d. h. als Bestandtheil der Herrschaft Adelmannsfelden aufgeführt, im Beginn des laufenden Jahrhunderts waren hier 3 Bürger und Einwohner, im ganzen 28 Seelen von jungkennisch, Röhmersägmühle mit 1 Bürger und 5 Seelen gleichfalls von jungkennisch, Grumbach, ein einzelnes Haus, mit 1 Bürger und 1 Seelen von bernardinisch.
Schönbronn, Weiler mit Kapelle, 31/2 km südöstlich von B. oben am Anfang des in das Bühlerthal gehenden Ödenbachthälchens gelegen.
Besitz zu Schönbronn ist bereits aus Anlaß des Verkaufs der Herrschaft Adelmannsfelden im Jahr 1380 genannt worden (vergl. S. 548 und wegen 1578 S. 560). Weiterhin aber wurden der Weiler Schönbrunnen bei Manigoltshusen mit aller Zugehör, der halbe große und kleine Zehnte allda, 2 der St. Jakobspflege zu Hohenberg gültbare Huben zu Wernhersperg | (heutzutage Wörnersberg, Waldgegend südlich von Schönbronn), die Spitzenmühle, sämmtlich Eigen, sowie ein Lehengut zu den Stöcken (wohl OA. Aalen) am 28. November 1386 von Konrad von Vohenstein und seiner Ehefrau Anna um 195 fl. an den Haller Bürger Hans von Vellberg verkauft; kamen 1 Hof und 2 Güter dahier, welche von den von Vellberg den Rechberg abgekauft worden waren, den 19. Mai 1595 von den Erben des letzten Vellberg mit der Herrschaft Vellberg an die Stadt Hall, und werden in der Topographia Ellvacensis von 1733 2 Bauern und 2 Halbbauern dahier als hallisch aufgeführt. (Über hürnheimischen Besitz dahier im Jahr 1485 s. unten Bronnen). Nach einer ellwangischen Beschreibung des Amts Thannenburg von 1782 hatte übrigens Hall nur die niedere, Ellwangen die hohe Jurisdiktion.Senzenberg, Weiler mit Mutter Gottes-Kapelle, 21/2 km südsüdöstlich von B. am rechten Abhang und auf der Höhe über dem Bühlerthal, zwischen diesem und dem von Nordosten herabkommenden Thal des Gruppenbaches gelegen, mit lieblicher Aussicht.
Ein Drittel und ein Zwölftel des Zehnten zu Sinzenberg (vom Personennamen Sinzo abzuleiten; vergl. Förstemann, Personennamen 1104) wird im Jahr 1368 als adelmännisches Lehen von Ellwangen genannt und die Haller Bürgerin Guta von Bachenstein verkaufte am 11. August 1442 eine hiesige Mühle um 54 fl. an die Heiligenpflege zu Bühlerzell. Sodann wird der Weiler auch noch in den Jahren 1489, 1533, 1578 erwähnt (vergl. S. 563. 560). Im Jahr 1733 gehörten 2 Mühlen, 4 Bauern, 1 Söldner zum fürstlichen Amt Thannenburg.
Spatzenhof, Weiler, 31/2 km östlich von B. auf der Höhe.
Der Spatzenhof zählte im Jahr 1733 einen vohensteinischen (d. h. zur Herrschaft Adelmannsfelden gehörigen) Bauern und im Anfang des laufenden Jahrhunderts war er ein einzelner Halbhof mit 1 Bürger und Inwohner, im Ganzen 12 Seelen; von onzisch.
Spitzenberg, Weiler, 4 km südsüdöstlich von B. auf der Höhe links der Bühler.
Seinen Besitz zu Spitzenberg verkaufte Friedrich von Sturmfeder den 26. Mai 1587 an Dekan und Kapitel zu Ellwangen, | welche auch in der Folge 1 Halbbauern hier besaßen, während der andere hallisch war.Steinenbühl, Weiler mit Kapelle, 43/4 km südöstlich von B. gleichfalls auf der Höhe, schon tief in den Limpurger Bergen gelegen.
Zweifelhaft erscheint, ob die Hube zu Steinbühl, welche der lange Konrad von Schnaitberg, (OA. Aalen) wie diejenige zu Neuler im Jahr 1376 (oder 1377) von Württemberg zu Lehen hatte (Württ. Vierteljh. 8, 142), auf Steinenbühl oder Vorder- Hinter-Steinbühl zu beziehen ist. Wohl aber ist Steinenbühl bereits S. 559 für das Jahr 1380 genannt worden und im Jahr 1733 befanden sich dahier 2 hallische Halbbauern, 1 vohensteinischer, d. h. zur Herrschaft Adelmannsfelden gehöriger Bauer und noch im Beginn des laufenden Jahrhunderts erscheinen hier 2 zum Haller Amt Vellberg gehörige Unterthanen, 1 (mit 13 Seelen) von bernardinisch. Der Weiler gehörte bis ins laufende Jahrhundert zur Pfarrei Obergröningen (OA. Gaildorf).
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