Zum Inhalt springen

Beschreibung des Grüninger Fasses

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Franz Algermann
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Beschreibung des Grüninger Fasses
Untertitel:
aus: Historische Remarques Seite 269
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1602
Erscheinungsdatum: ca. 1702
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Hamburg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Beschreibung des großen Grüninger, jetzt Gröninger, Fasses in Versform.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[1] In diesem findet man die Maaß /
Wie groß zu Grüning sey das Faß /
Welches Hertzog Heinrich Julius
Mit Rhein-Wein voll gefüllet aus:
Desgleichen was an Holz und Eisn
Verbraucht am Faß wie zu beweisn /
Und man dasselbe frey anschaut /
Auch wer der Meister[1] ders gebaut,
Und ob man wohl zu Heidelberg
Ingleichen find ein solches Werck /
Welchs dieser Meister hat gemacht /
Ist doch weit grösser Kunst vollbracht
An diesem Faß / ist dem ungleich /
Die Läng / Weit / Größ es nicht erreicht /
Hält hundert sechzig Fuder Wein /
Und eins drüber / sechszehn Vierthel seyn.
Ein Fuder Wormser Eich sechs Ahm /
Ein Ahm zween Eimer thut zusamm
Halten vier hundert achtzig Maaß;
Nun hastu wie viel hält das Faß.
Doch must dis noch dabey verstehn /
Daß vier Maaß auff ein Vierthel gehn /
Derselben zwantzig auff ein Ahm /
Und thut ein Fuder allzusamm
Zweyhundert viertzig Stübchen Wein.
Am Faß ein hundert Centner seyn
An Eisen und noch zwantzig drey /
Neuntzig neun Pfund sag ich gantz frey.
Sechshundert / dreißig fünff hälts gar
Centner / neuntzig acht Pfund fürwar:
Hält in der Läng dreißig Werckschuch;
Achzehn / zween Zoll / ists hoch im Bauch.
Das ist das Faß / aber Syrach spricht
Vom Wein / wenn man ihn mäßiglich
Trinckt / daß er sein erquicken thut
Des Menschen Lebn / macht frölichn Muth /
Zur Nothdurfft trincken er erfreut
Beyd Leib und Seel: auch Hertzenleid
Bringt gleichesfalls / wenn man ohn Ziel
Ihn braucht / und ohn Maaß sauffen will.
Drumb er denn auch erschaffen ist.
Mißbrauch verderbt alls jeder Frist.
Also hastu du nun / Leser mild /
Wie viel sey in das Faß gefüllt /
Sein Größ und Gwicht; abr doch viel baß
Dir soll gefalln diß herrlich Faß /
Wenn du es magst mit Augen schaun /
Und auch die Kirch / so lassen baun
Sein Fürstlich Gnad gar nah darbey;
Reiß nur dahin / es steht dir frey:
Wird dich nicht reun / sag ich ohn Scheu.

FRANCISCUS Allgerman /
s. 4. Maji Anno 1602.


Anmerkungen

  1. Der Meister heist Michel Wärner /
    Von Landaw am Rheine ist Er.