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Benutzer:Methodios/Sayyid Shaykh al-Hadi

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Al-Sayyid Shaykh bin Ahmad al-Hadi (Jawi السيد شيخ بن أحمد الهادي geb. 22. November 1867 in Kampung Hulu, Malakka, gest. 20. Februar 1934 in Jelutong auf Penang)

  • sein Liebesroman Hikayat Faridah Hanom („Die Geschichte der Farida Hanom“) gilt als der erste malaiische Roman


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Als ihre Dayang hinausgegangen war, nahm Faridah Hanom ihre Kleidung aus dem Paket und zog sich eine eng anliegende Hose und eine Bluse an, die beide die gleiche Farbe hatten…


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wie ihre Haut, so dass jeder, der sie von weiten in dieser Kleidung sah, zweifelsohne sagen würde, dass sie nackt wäre. Es gab keine Stelle, an der man erkennen konnte, dass sie eine Bluse trug, außer an ihren beiden Brüsten, die wie polierte Stoßzähne ihr Hemd anhoben und vom Körper wegschoben. Dann zog sie die Chemiseunterwäsche an, die aus sehr dünner weißer Seide bestand. Die hautfarbene Latexkleidung, die sie sich angezogen hatte, schimmerte mit ihrem lichten Rosa durch sie hindurch. Während Faridah Hanom vor dem Spiegel ihre Kleidung zurechtzupfte, kam die Kutsche von Shafik Efendi vor der Haustür laut vernehmbar zum Stehen. Wenig später hörte Faridah Hanom ihn die Treppe des Hauses heraufkommen. Schnell legte sie sich hin und tat so, als ob sie schliefe.

Shafik Efendi hatte am Morgen herausgefunden, dass dieser Tag ein Feiertag war und alle Regierungsbehörden und Handelshäuser geschlossen waren, weil die meisten großen Leute zum Blumenwettbewerb auf der Gezirah gingen, einer Insel inmitten des Nils, auf der sich ein Garten mit allerlei Arten von Blumen Ägyptens befindet. Deshalb verlangte es ihn, ebenfalls hinzufahren und sich dort unter die Menschen zu mischen, weil er sicher war, dass auch seine Geliebte dort anzutreffen wäre. Er zog sich an und ging hinaus. Als er gerade im Begriff war, seine Kutsche zu besteigen, sah er seine Amme kommen. Er hielt an und fragte: „Was ist los, dass meine Ibu heute so früh kommt?“ Aliah antwortete: „Sie wollte Tuan benachrichtigen, dass seine Geliebte Faridah Hanom im Hause ist.“ Da freute sich Shafik Efendi sehr, ließ seine Dayang Aliah in die Kutsche steigen und fuhr mit ihr zu dem Haus, in dem sich Faridah Hanom befand. Als sie dort…


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ankamen und in den Salon hochstiegen, sah er Suad alleine sitzen und fragte sie: „Wo ist meine Nyawa, Ibu?“ Sie antwortete: „In Tuans Schlafzimmer, denn sie hat Kopfschmerzen, sagt sie.“ Shafik Efendi trat an die Tür des Zimmers und klopfte zwei, drei Mal leise an. Als Faridah Hanom das Klopfen hörte, blieb sie absichtlich still. Shafik Efendi blieb einen Moment vor der Tür stehen, erhielt jedoch keine Antwort von seiner Geliebten. Da er nicht einzutreten wagte, ging er in den Salon, setzte sich auf einen Sessel, rief Suad und bat sie: „Meine Ibu, seid so gut und geht hinein und schaut nach meiner Nyawa, was ihr wehtut. Ich habe Angst, dass sich diese Krankheit noch länger hinzieht.“ Suad ging sogleich in das Zimmer, stellte sich an das Kopfende des Bettes und sagte: „Tuan, Kakanda ist gekommen. Er scheint in Sorge um Tuan zu sein. Er fürchtet, dass sich ihre Krankheit länger hinziehen könnte.“ Faridah Hanom lächelte, als sie die Worte Suads hörte, und sagte: „Ibu, sagt ihm, es ist nicht schlimm. Wenn Beta gleich das Gesicht gewaschen hat, kann sie herauskommen.“ Suad ging hinaus und übermittelte Shafik Efendi Faridah Hanoms Worte.

Als ihre Dayang Suad hinausgegangen war, stand Faridah Hanom auf und strich ihre Kleidung glatt, so dass niemand denken würde, dass sie zwei Lagen Kleidung anhat, weil das, was sichtbar war, nur ihr dünnes Chemisenkleid war, durch das die hautfarbene Wäsche durchschimmerte. Nun stellte sie sich vor ihr Bett gegenüber der Zimmertür, rief nach ihrem Geliebten Shafik Efendi und forderte ihn auf Französisch auf, ins Zimmer zu kommen. Als Shafik Efendi seine Geliebte rufen hörte, stand er sogleich auf und ging zur Tür des Zimmers. Kaum war…


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er durch die Tür eingetreten, sah er seine Geliebte stehen, ohne Oberbekleidung, nur mit dem dünnen und kurzen Chemisenkleid bekleidet. Die Hälfte ihrer Brust und ihrer Waden waren sichtbar für ihn, und der Glanz ihrer Haut strahlte durch das dünne Kleid, so dass sie aussah wie ein zum Leben erwecktes Idol aus Zauberstein, dessen Licht entflammt war. Shafik Efendi stand sprachlos an der Tür, konnte seine Füße nicht bewegen, und starrte verblüfft auf seine Geliebte. Faridah Hanom lachte, als sie Shafik Efendi so stehen sah, und sagte: „O mein Geliebter Shafik Efendi, warum steht mein Geliebter so verblüfft an der Tür?“ Shafik Efendi erschrak, als er Faridah Hanoms Stimme hörte, senkte seinen Kopf und sprach: „Lā ḥaula wa-lā qūwata illā bi-Llāhi l-ʿalī al-ʿaẓīm“. Dann drehte er sich um, ging aus dem Zimmer, lief hinunter, bestieg seine Kutsche und fuhr wieder nach Hause.

Als die zurückgelassene Faridah Hanom das Verhalten ihres Geliebten sah, der hinausrannte und dann nach unten verschwand, lachte sie, zog ihre Oberbekleidung an, ging hinaus und suchte Aliah auf, um sich nach Shafik Efendi zu erkundigen. Aliah sagte: „Tuan ist schon hinuntergegangen. Offenbar war er sehr erschrocken. Er hat nichts mehr gesagt. Was der Grund ist, weiß nicht die Dayang, sondern Tuan.“ Faridah Hanom antwortete ärgerlich: „Vielleicht, weil er wohl etwas Falsches über Beta gedacht hat. Aber das macht nichts. Jetzt geht es ihm genauso.“ Aliah fragte: „Was ist mit ihm los, Tuan? Und was meint sie mit ‚Jetzt geht es ihm genauso?“ Faridah Hanom antwortete: „Das ist eine lange Geschichte, Ibu. Nicht einmal Shafik Efendi selbst weiß darum. Nur Beta allein kennt und empfindet den Schmerz. Das ist der Grund, warum Beta das heute getan hat. Damit Shafik auch…


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ein wenig den Schmerz empfindet.“ Aliah fragte: „Was meint Tuan damit? Bitte erzählt mir etwas davon.“ Da erzählte Faridah Hanom Aliah von all ihren schlechten Gedanken über Shafik Efendi von dem Augenblick an, als er ihr mitteilte, dass er ein Haus mieten wollte, um sich mit ihr allein zu treffen. Sie erzählte davon, wie sie sich durchgerungen hatte, mit Shafik Efendi in dieses Haus mitzukommen, wobei sie eine Pistole mitnahm, um sich in dem Fall, dass Shafik Efendi etwas Niederträchtiges zu tun beabsichtigte, zu töten, da für sie feststand, dass es keinen Nutzen hatte, weiterzuleben, wenn ihr Geliebter, den sie so sehr liebte, Verrat an ihr üben, die Reinheit ehrbarer Jungfrauen zerstören und damit Schande über ihre Eltern bringen würde. Als sie nun Shafik Efendi in das Haus folgte und ihn traf, änderten sich sein Verhalten und seine Rede zu ihrer Überraschung in keiner Weise gegenüber dem, was sie von ihm gewohnt war. Nur sein Respekt ihr gegenüber nahm zu, so dass er, wenn sie in ein Zimmer ging, nicht mitzukommen wagte, wenn sie ihn nicht speziell dazu aufforderte. Deswegen bedauerte sie sehr, dass sie so viele schlechte Gedanken über ihren Geliebten gehabt hatte, und empfand großen Kummer, immer wenn sie daran dachte. Denn es kam ihr vor, als ob sie ihn mit ihren falschen Vermutungen gedemütigt hatte, und sie hatte das Gefühl, dass diese falschen Anschuldigungen in keiner Weise eine angemessene Antwort auf die reine Liebe und Ehrbezeigung waren, die ihr Geliebter ihr gegenüber schon eine ganze Zeitlang gezeigt hatte. Faridah Hanom schloss ihre Rede mit den Worten: „Deshalb hat Beta danach gestrebt, dass Shafik Efendi ihre Schlechtigkeit mit Vermutungen und Beschuldigungen erwidern möge, wie sie sie ihm gegenüber gehegt hat. Dann hat sie jede Scham und Schüchternheit aus ihrem Herzen verbannt, wobei sie…


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sicher wusste, dass sein Herz völlig von schlechten Absichten ihr gegenüber rein ist.“ Aliah und Suad waren sehr erstaunt, die Worte Faridah Hanoms zu hören, weil beide ja wussten, dass Shafik Efendi und Faridah Hanom eine Liebesziehung jenseits jeglichen sündhaften Verhaltens unterhielten. Um so größer war ihr Entsetzen, ihre Tuan in solchen Gefühlsnöten zu sehen. Aliah fragte Faridah Hanom: „Was war es denn, was Tuan vorhin tat, so dass Kakanda gleich hinausgerannt und hinuntergelaufen ist, ohne etwas zu sagen?“ Da lachte Faridah Hanom, stand auf, ging in das Zimmer, stellte sich vor das Bett und zog die Oberbekleidung aus, die sie trug, so dass ihr natürlicher Körper so sichtbar wurde, wie ihn vorher Shafik Efendi gesehen hatte. Dann rief sie Aliah ins Zimmer. Als Aliah das Zimmer betrat, war sie erschrocken, dass sie dort Faridah Hanom nackt stehen sah, nur mit dem sehr dünnen Kleid bedeckt. Sie blieb sprachlos an der Tür stehen, erstaunt über die Schönheit von Faridah Hanoms Figur, die auf sie wirkte wie die Gestalt einer Himmelsfee. Faridah Hanom lächelte, als sie Aliah in diesem Zustand sah, und sagte: „Meine Ibu denkt bestimmt, Beta sei nackt, so wie dies auch Shafik Efendi annahm. Als er es getan und Beta mit seiner falschen Vermutung beleidigt hat, geschah das als Vergeltung von Betas Fehlverhalten, weil sie ihn vorher falsch verdächtigt hatte. Aber was ist Betas Fehler gegenüber Ibu, dass sie sie mit dieser falschen Vermutung beleidigt?“ Dann ging Faridah Hanom rasch zu Aliah, nahm sie an der Hand, führte sie vor das Bett, zog das dünne Chemisenkleid von ihrem Körper und sagte:…


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„Ibu, sucht Betas Haut, wenn ihr sie irgendwo berühren könnt oder zu fassen bekommt. Und zieht Betas Kleidung aus, wenn ihr es schafft.“ Da tastete Aliah den ganzen Körper Faridah Hanoms ab und stieß nur auf glattes Material von ihren Schultern bis zu ihren Zehenspitzen. Das tat sie einige Male und führte ihre Hände bis zu dem Bereich unter ihren Oberschenkeln und zu ihren Brüsten. Nirgendwo ertastete sie etwas anderes als das glatte Material. Vergeblich suchte sie auch, wo die Knöpfe der Kleidung waren, die sie trug. Sie konnte sie nicht finden. Da war sie sehr verwundert und rief: „Gepriesen sei Gott!“ Hieraufhin sagte Faridah Hanom: „O Ibu, das ist es, was Shafik Efendi vermutet hat. Dass Beta nackt ist. Aber das macht nichts. Lasst ihn nur denken, dass Beta eine Frau ist, die keine Geduld hat. Denn diese Vermutung wird zum Heilmittel für ihr Bedauern darüber, dass sie vorher hinsichtlich seiner falsche Vermutungen hegte.“ Dann ging Faridah Hanom sogleich ins Ankleidezimmer, zog sich ihre Latexkleidung aus und zog ihre frühere Kleidung wieder an. Dann ging sie wieder hinaus zu Aliah, legte ihr die Pistole Shafik Efendis hin, die sie bei sich hatte, und sagte: „Auf Wiedersehen, Ibu, Beta möchte nach Hause fahren, bestellt Eurem Tuan ihre lieben Grüße, gebt ihm seine Pistole zurück und sagt ihm: Wenn Betas Schlechtigkeit für ihn schon fest steht und er es nicht erträgt, einen Zauberstein zu bewahren, der von den freien Männern und dem Adel sehr geschätzt wird, dann ist es besser, wenn er sich selbst erschießt, so wie Beta sich vorher selbst erschießen wollte, wenn sie den Zauberstein nicht bewahrt und geschätzt hätte, dessen Wert bei den Frauen von Adel, Bildung und Würde unschätzbar ist. Wenn er aber den Körper seiner Nyawa liebt, ist es in Ordnung, wenn er Beta die Pistole zurückgibt, damit sie seine Stelle einnehme und sich, die sie diesen großen Fehler begangen hat, aufopfert.“ Nach diesen Worten ging sie mit ihrer Dayang hinunter, bestieg eine Kutsche und fuhr geradewegs nach Hause.


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Aliah dachte nach dem Weggang Faridah Hanoms nach, und es schien ihr, als ob die beiden, die eine Liebesbeziehung unterhielten, im Streit miteinander lägen. Da sie das Naturell ihres Herrn und seine Liebe zu Faridah Hanom sehr gut kannte, war sie in Sorge um ihn, dass ihm wegen des Schocks der Handlung seiner Geliebten etwas zustoßen könnte. Deswegen zog sie sich rasch an, ging hinunter und begab sich zum Haus von Shafik Efendi.

Shafik Efendi wiederum, der über den großen Schrecken, den wohlgeformten Körper seiner Geliebten in seiner ganzen Schönheit zu sehen, weggerannt war, betrat, als er zu Hause ankam, sogleich sein Zimmer und warf sich aufs Bett. Sein Geist schwebte davon, und sein Herz pochte in Gefühlsaufwallung. Als er wieder zu sich kam und sich wieder gefasst hatte, dachte er darüber nach, was passiert war, und ging innerlich noch einmal durch, was er gesehen hatte und wie er sich selbst verhalten hatte. Er dachte daran, wie ihn seine Geliebte in das Zimmer gerufen und er ihren schönen Körper erblickt hatte, der aus dem durchsichtigen Chemisenkleid herausschimmerte. In diesem Augenblick bereute er, dass er seine Geliebte allein gelassen hatte und nach Hause geeilt war. Denn er war sich sicher, dass Faridah Hanom nicht mit einer schlechten Absicht so gehandelt hatte, sondern sich nur einen Scherz erlauben und ihn mit ihren Reizen necken wollte oder irgendeinen Trick anwandte, weil er schon einige Zeit mit seiner Geliebten zusammen war, sie auch verborgene Orte besucht hatten, Faridah Hanom sich jedoch nie so verhalten hatte, sondern stets sehr darauf bedacht gewesen war, keine sündhaften oder schmutzigen Handlungen zu begehen. …


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Deshalb, so dachte Shafik Efendi, hatte dieses Handeln seiner Geliebten bestimmt irgendeinen Grund. Dabei fiel ihm ein, dass zu dem Zeitpunkt, als er jenes Zimmer betrat, alle Fenster von seiner Geliebten geöffnet worden waren. Während er darüber nachdachte, merkte er, dass es ein Fehler von ihm gewesen war, seine Geliebte in dem Haus alleinezulassen, ohne draußen zu warten, und er hatte große Gewissensbisse. Rasch sprang er auf, um zu seiner Geliebten zurückzukehren, denn er vermutete, dass sie bestimmt noch in dem Haus wäre. Während er gerade dabei, sich in Form zu bringen und die Haare zu kämmen und zu bürsten, stand plötzlich seine Amme Aliah vor ihm. Shafik Efendi erschrak, als er seine Amme plötzlich in seinem Zimmer vor sich stehen sah, denn sie hatte nicht um Eintritt geben. Er warf Kamm und Bürste fort, setzte sich, und fragte: „Was ist los, dass Ibu hierherkommt, während meine Geliebte noch dort ist?“ Aliah lachte und sagte: „Sie ist schon nach Hause gefahren, Tuan, weil sie offenbar innerlich sehr davon bewegt war, dass Ihr sie verlassen habt, ohne Euch Zeit für eine Prüfung der Sache zu nehmen.“ Shafik Efendi seufzte, als er diese Worte seiner Amme hörte, und fragte: „Hat meine Ibu ihr Zimmer betreten, nachdem ich hinausgegangen war?“ Aliah antwortete: „Ja, Tuan, ich wurde von Adinda hineingerufen. Und sie hat mir gezeigt, wie ihr Zustand war, als Tuan eingetreten ist und sie gesehen hat. Dann hat die alte Dienerin ihren Körper vollständig abgetastet und untersucht und hat versucht, ihre Haut zu berühren, konnte es jedoch nicht.“ Dann berichtete Aliah über die Art der Kleidung Faridah Hanoms, und erzählte, was sie alles gesagt und getan hatte, von Anfang bis Ende, ohne irgendetwas auszulassen. Dann holte sie die Pistole heraus, die Faridah Hanom zurückgelassen hatte, übergab sie Shafik Efendi und sagte: „Das ist Adindas Auftrag. Diese Pistole hat sie mitgenommen, als sie den Verdacht hatte,…


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dass Tuan sie in dem neuen Haus verführen wollte. Für den Fall, dass sich ihr Verdacht bewahrheiten sollte, wollte sie sich erschießen, bevor Tuan seinen Plan ausführt. Jetzt hat sich der Verdacht gedreht, insofern als Tuan sie verdächtigt, ihn zu verführen und dazu anzuspornen, etwas Schlechtes zu tun. So ist es passend, dass Tuan die Pistole aufhebt. Wenn Tuan aber den Körper seiner Nyawa bedauern sollte, könnte er ohne Weiteres ihr die Pistole zurückgeben, damit sie seine Stelle einnimmt und sich selbst aufopfert, weil sie es ist, die den größten Fehler begangen hat.“

Shafik Efendi war erschrocken, den Bericht seiner Amme zu hören, und senkte nachdenklich den Kopf. Er erinnerte sich, dass es tatsächlich Kleidung aus einem Gemisch aus Seide und Latex gibt, die üblicherweise von europäischen Schauspielerinnen getragen wird, so dass die Menschen, die sie sehen, und das Publikum, vor dem sie auftreten, sie für nackt halten, weil die Kleidung die gleiche Farbe hat wie ihre Haut. Um so mehr bereute jetzt Shafik Efendi, seine Geliebte verlassen zu haben. Er dachte daran, dass sie am frühen Morgen gekommen war und bestimmt gerne einen Tag geblieben wäre, um mit ihm in dem Haus zu essen, zu trinken und zu kosen. Sein Bedauern darüber, dass er sich nicht hatte beherrschen können, wurde immer größer. Er stand auf, ging zu seiner Amme, begrub sein Gesicht bei ihr und weinte bitterlich. Aliah war sprachlos, als sie ihren Herrn in so großer Liebe weinen sah, umfasste seinen Kopf und sagte: „Beruhigt Euch, Tuan, es ist nicht so schlimm. Ganz gleich, wohin Eure Geliebte gefahren ist, ihr könnt gewiss bald mit ihr zusammentreffen. Ihr Herz wird sich unmöglich nur wegen dieses kleinen Fehlers von Tuan abwenden, denn ihre Liebe für ihn scheint genauso tief wie seine Liebe…


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für sie zu sein. Sonst würde jemand, der ähnlich viel Reichtum und Schönheit besitzt, nicht immer wieder ihn treffen wollen. Aber diese Frau ist, wie Tuan weiß, sehr zart besaitet und zieht sehr schnelle Schlüsse, wie klug sie auch sein mag. Wenn Tuan einverstanden ist, dann lasse er doch seine alte Dienerin selbst zu ihr gehen, um zu schauen, wie es um sie steht und was ihre Gedanken sind.“ Shafik Efendi hob seinen Kopf und wischte seine Tränen ab, als er hörte, dass seine Amme bereit war, seine Geliebte zu treffen, und sagte: „Das ist sehr schön, dass meine Ibu selbst hingeht, meine Nyawa zu treffen. Dann kann sie sie über die Situation in Kenntnis setzen, dass Beta keineswegs weggerannt ist, weil er bei ihr eine Schlechtigkeit vermutet hat, sondern allein deswegen, weil er um sich gefürchtet hat, dass er ihren Zorn auf sich zieht, wenn er sich nicht beherrschen kann, zumal er ja noch ein junger Mann ist, Ibu, und nicht so tugendhaft, dass er sich aus Furcht vor ihrem Zorn noch länger beherrscht hätte. Wenn er sich vorhin nicht beherrscht und für Aufruhr gesorgt hätte, wäre sie nicht auch auf ihn böse gewesen? Deshalb ist er rasch aus dem Haus gelaufen. Und jetzt, da er in Sorge war, etwas zu tun, was ihren Zorn hervorruft, hat er schon wieder etwas Falsches getan, was ihren Zorn hervorruft. Deshalb möge Ibu ihr bitte mitteilen, was sie von Beta gesehen und gehört hat. Gerne würde Beta ihr auch einen Brief schreiben, doch weiß er nicht, was er schreiben soll. Übermittelt ihr lieber nur seinen Gruß, der von Sehnsucht und Liebesleidenschaft erfüllt ist, und bittet um Verzeihung für seinen Fehler. Ihm ist es nie eingefallen, sie irgendeiner Schlechtigkeit zu beschuldigen.“ Shafik Efendi zog 20 Pfund aus seiner Tasche, übergab sie seiner Amme und sagte: „Hier, Ibu, nehmt…


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dieses Geld, geht und kauft Euch ordentliche Kleidung. Zieht nicht diese Kleidung an, damit ihre Eltern nicht denken, dass meine Ibu jemand ist, der aus Betas Haus kommt.“ Aliah nahm das Geld, küsste die Hand ihres Herrn und ging nach Hause, um ihre Kleidung vorzubereiten und anschließend Faridah Hanom in ihrem Hause zu treffen.

Was Faridah Hanom wiederum betrifft, so hatte sie, als sie ihr Haus erreicht hatte, sich gleich in ihr Zimmer begeben, die Kleidung gewechselt und sich auf ihre Chaiselongue gelegt, um über all die Dinge nachzudenken, die geschehen waren. Dann kam ihr in den Sinn, wie rein und frei ihr Geliebter von jedem Argwohn war. Deshalb nahm ihre Liebesleidenschaft für ihn noch einmal zu, so dass dieses Gefühl alle Adern in ihrem Körper durchströmte, weil sie festes Vertrauen hatte, dass sie mit Shafik Efendi so leben konnte, dass sie vor der Schlechtigkeit, vor der sich ehrbare junge Frauen wie sie fürchten, vollkommen geschützt war, selbst wenn sie mit ihrem Geliebten zusammen in einem Bett schliefe. Aber sie war auch etwas betrübt darüber, dass Shafik Efendi sie an an diesem Tag verlassen hatte und, ohne zu warten und die Situation zu prüfen, weggerannt war. Während sie darüber nachdachte, dass Shafik Efendi so gehandelt hatte, merkte sie, dass er wirklich glauben musste, dass sie nackt gewesen sei und ihn dazu einladen wollte, eine sündhafte Handlung zu begehen. Und bei diesem Gedanken empfand sie große Scham und fühlte sich in den Augen Shafik Efendis erniedrigt. Sie bereute in ihrem Herzen, dass sie so gehandelt hatte, und schämte sich, ihm wieder ins Gesicht zu sehen. So seufzte Faridah Hanom auf ihrer Chaiselongue und wusste nicht, was sie tun sollte. Dann stand sie auf,…


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warf sich aufs Bett und schluchzte, weil sie so große Gewissensbisse hatte und sich schämte. Sie verließ auch bis zum Abend das Bett nicht mehr, sondern beauftragte ihre Dayang, dass sie, wenn ihre Eltern zum Essen riefen, ihnen sagen sollte, dass sie schon gegessen habe. Faridah Hanom blieb die ganze Nacht in ihrem Schlafzimmer, hatte ein schlechtes Gewissen und schämte sich, dass ihr Geliebter sie für nackt gehalten hatte. Sie konnte deswegen auch nicht schlafen. Erst kurz vor Sonnenaufgang schlummerte sie ein. Als es hell wurde, stand sie auf, nahm ein Bad, wechselte die Kleidung und ging hinunter, um mit ihren Eltern und ihrem Bruder zu frühstücken. Dann ging sie wieder nach oben in ihr Zimmer, setzte sich ans Fenster und dachte über die Beziehung mit ihrem Geliebten nach, wobei sich ihre Liebesleidenschaft von ihrer Beschämtheit abtrennte. Umso größer wurde ihre Reue, wobei sie anfing, sich auch über Shafik Efendi zu ärgern, weil er sie ohne Grund allerhand schlechter Dinge beschuldigte.