Benutzer:A. Wagner/Kupferstich-Kabinett (Dresden) Galeriewerk Woermann Mappe 5
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ALTER MEISTER
ZU DRESDEN[1]
TAFEL I
[Bearbeiten]PETER PAUL RUBENS Vlämische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Siegen den 28. Juni 1577; gestorben zu Antwerpen den 50. Mai 1640. Seiner Abstammung und seiner künstlerischen Erziehung durch Tobias Verhaegt, Ad. van Noort und Otto van Veen nach gehört Rubens, der nationale Grossmeister der vlämischen Kunst, Antwerpen an, wo er sich nach längerem Aufenthalte in Italien (1600–1608) auch dauernd niederliess.
149. EIN VIERGESPANN
[Bearbeiten]Wir halten dieses erst 1894 aus dem „Vorrat“ gerettete Blatt mit bewährten Fachgenossen für eine echte Zeichnung aus Rubens’ römischer Früh-Zeit. Die Bezeichnung scheint ebenfalls echt zu sein.
150. KOPF EINES SÖHNCHENS DES MEISTERS
[Bearbeiten]Es ist der Kopf zu dem von Rubens’ zweiter Gattin Helene Fourment auf dem Schoosse gehaltenen Kinde auf dem berühmten Bilde der Münchener Pinakothek. Wohl sind Stimmen laut geworden, die eher die Hand des Cornelis de Vos in unserer Zeichnung erkennen wollten. In diesem Falle müsste dieser Meister das Köpfchen aus dem Münchener Bilde nachgezeichnet haben. Einige Veränderungen, besonders in der Haltung des Baretts, aber lassen unsere Zeichnung nicht als eine Copie nach dem Bilde erscheinen. Als Originalzeichnung des Rubens hat das Blatt in Dresden, wo es von 1856–1889 öffentlich ausgestellt gewesen (XVI, 2) stets gegolten. Auch wir halten seine Eigenhändigkeit für möglich.
TAFEL II
[Bearbeiten]FRANS SNYDERS Vlämische Schule
[Bearbeiten]Getauft zu Antwerpen den 11. November 1579; gestorben daselbst den 19. August 1657. Ursprünglich Schüler des jüngeren Peter Brueghel und des Hendrik van Balen. Unter dem Einflusse des Rubens, dessen Mitarbeiter er war, zu dem grössten vlämischen Tiermaler entwickelt.
151. EIN WINDHUND
[Bearbeiten]TAFEL III
[Bearbeiten]KASPER DE CRAYER Vlämische Schule
[Bearbeiten]Geboren den 1. April 1582 zu Antwerpen; gestorben den 27. Januar 1669 zu Gent. Schüler des Raphael van Coxcyen in Brüssel. In Brüssel lebte de Crayer über ein halbes Jahrhundert als Freimeister der Gilde (seit 1607), als Ratsherr und als Hofmaler. Erst nach 1644 verlegte er seinen Wohnsitz nach Gent. Nur 5 Jahre jünger als Rubens, gehört er zu den vlämischen Meistern, die sich eine gewisse Selbständigkeit neben dem grossen Antwerpener zu bewahren wussten, doch aber halb unbewusst in seine Bahnen mit fortgerissen wurden.
152. SECHS KINDERKÖPFE
[Bearbeiten]In den Dresdener Katalogen ist dieses hübsche Studienblatt Kasper de Crayer zugeschrieben worden. Ohne von der Richtigkeit dieser Benennung völlig überzeugt zu sein, sehen wir doch keinen Grund, ihr zu widersprechen.
TAFEL IV
[Bearbeiten]GEERARD ZEGERS (SEGHERS) Vlämische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Antwerpen den 17. März 1591; gestorben daselbst den 18. März 1651. Schüler des Abraham Jaussens. In Italien und Spanien weiter entwickelt. Seit 1620 in Antwerpen ansässig. Angesehener Meister. In seinen Geschichtsbildern italisirend in der Art Caravaggio’s, bleibt er in seinen Bildnissen der heimischen Naturauffassung treu.
153. BILDNIS EINES HERRN MIT EINER KAPPE AUF DEM KOPFE
[Bearbeiten]154. BILDNIS EINES HERRN MIT DEM HUTE IN DER HAND
[Bearbeiten]Diese beiden hübschen Zeichnungen (Gegenstücke) waren, nachdem sie gelegentlich einmal auf Anton van Dyck getauft worden, in Dresden bis 1889 unter dem Namen des Gerard Zegers ausgestellt. Vergleicht man mit ihnen z. B. dieses Meisters eigene Radierung des Diogenes, so wird man keinen Grund sehen, ihm diese Bildniszeichnungen abzusprechen.
TAFEL V
[Bearbeiten]JAKOB JORDAENS Vlämische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Antwerpen den 19. Mai 1593; gestorben daselbst den 18. Oktober 1678. Er war Schwiegersohn und Schüler des Adam van Noort, der auch Rubens’ Lehrer gewesen. Er war neben Rubens ein selbständiger Hauptmeister der nationalen Richtung in Antwerpen.
155. DIE ANBETUNG DER HIRTEN
[Bearbeiten]Diese derbe, kräftige Zeichnung trägt durchaus die Merkmale der Kunst Jordáens, dem sie auch von jeher zugeschrieben gewesen.
TAFEL VI
[Bearbeiten]LUKAS VAN UDEN Vlämische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Antwerpen den 18. Oktober 1595; gestorben daselbst den 4. November 1672. Vlämischer Landschaftsmaler von selbständiger Bedeutung. Mitarbeiter des Rubens an vielen von dessen Bildern.
156. AM WALDRAND
[Bearbeiten]Charakteristisches Blatt des Meisters.
TAFEL VII
[Bearbeiten]LUKAS VAN UDEN Vlämische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Antwerpen den 18. Oktober 1595; gestorben daselbst den 4. November 1672. Näheres zu Tafel VI.
157. DER HOHLWEG
[Bearbeiten]158. EIN LANDSCHLOSS
[Bearbeiten]Beides sind charakteristische Blätter des Meisters.
TAFEL VIII
[Bearbeiten]ANTON VAN DYCK Vlämische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Antwerpen den 22. März 1599; gestorben zu London den 9. Dezember 1641. Erst Schüler des Hendrik van Balen, dann Gehilfe des Rubens, dessen Einfluss er eine Zeit lang folgte. Doch wusste er sich schliesslich in selbständiger Eigenart neben diesem zu behaupten. Seit 1632 arbeitete er hauptsächlich in London als Hofmaler Karls I.
159. HEILIGE FAMILIE
[Bearbeiten]Dieses hübsche Blatt wurde in Dresden bisher nur im Allgemeinen der Schule des Rubens zugeschrieben. Die Typen, besonders derjenige des Knaben, aber sind so van Dyck’sch, dass wir keinen Anstand nehmen, die Zeichnung in Uebereinstimmung mit bewährten Fachgenossen Anton van Dyck zurückzugeben.
TAFEL IX
[Bearbeiten]ANTON VAN DYCK Vlämische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Antwerpen den 22. März 1599; gestorben zu London den 9. Dezember 1641. Näheres zu Tafel VIII.
160. ECCE HOMO
[Bearbeiten]Dieses Blatt ist in Dresden stets van Dyck zugeschrieben worden, und wir wagen nicht, diese Benennung zu bestreiten.
TAFEL X
[Bearbeiten]ADRIAEN BROUWER Vlämische Schule
[Bearbeiten]Geboren 1605 oder 1606 in Flandern; gestorben den 1. Februar 1638 in Antwerpen. Schüler des Frans Hals in Haarlem. Um 1626 war er in Amsterdam, 1628 in Haarlem, seit 1631 in Antwerpen. Adriaen Brouwer ist der bedeutendste Darsteller der Liederlichkeiten des niedern vlämischen Volkslebens.
161. KIRMESTREIBEN
[Bearbeiten]Dieses erst vor einigen Jahren aus dem „Vorrat“ hervorgesuchte Blatt wird von den besten Kennern Brouwers, wie Bode und Bredius, als echte Zeichnung der Frühzeit des Meisters anerkannt.
162. STUDIENBLATT
[Bearbeiten]Von jeher als echt anerkanntes Blatt. Bode sagt in den Graphischen Künsten VI, 1884, S. 59: „Unter den flüchtigen Studienblättern sind vor Allem fünf ursprünglich zusammengehörige Blätter nennenswert, welche augenscheinlich aus einem Skizzenbuche Brouwer’s stammen, wie ein solches z. B. in Rembrandt’s Auktionsverzeichnis erwähnt wird. Von diesen Blättern befinden sich jetzt zwei im Berliner Kabinet, beide aus der Suermandt’schen Sammlung stammend; ein drittes im Besitze des Herrn Dr. Straeter zu Aachen, welches, wie jene beiden, aus der Versteigerung der Sammlung Thibaudeau in Paris stammt. Ausserdem besitzen das Dresdener Kabinet, sowie die Dyce Collection im South Kensington Museum je eine dieser Zeichnungen .... Obgleich nur ganz flüchtig mit einigen Strichen aufgerissen, sind die einzelnen Figuren, die einzelnen Gruppen so treffend und gross charakterisiert, in Haltung und Ausdruck so lebensvoll empfunden, dass wir dabei an Zeichnungen von Rembrandt erinnert werden.“
TAFEL XI
[Bearbeiten]GILLIS (AEGIDIUS) NEYTS Vlämische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Antwerpen um 1617; gestorben daselbst 1687. Angeblich Schüler des Lukas van Uden. Thätig zu Antwerpen.
163. RUINENLANDSCHAFT
[Bearbeiten]Dieses Blatt und das folgende gehören zu einer Folge von 30 ähnlichen, zum grössten Teile bezeichneten Blättern des Meisters im Dresdener Kabinet.
164. WINDMÜHLENLANDSCHAFT
[Bearbeiten]Vgl. die Bemerkung zum vorigen.
BUONAVENTURA PEETERS
[Bearbeiten]Getauft zu Antwerpen den 23. Juli 1614; gestorben bei Antwerpen den 25. Juli 1652. Bruder des Gillis und des Jan Peeters; bedeutendster Seemaler der altvlämischen Schule.
165. FLUSSLANDSCHAFT
[Bearbeiten]Das hübsche Blatt mag mit Recht dem Buonaventura Peeters zugeschrieben worden sein.
TAFEL XII
[Bearbeiten]JAN ERASMUS QUELLINUS Vlämische Schule
[Bearbeiten]Getauft zu Antwerpen den 1. Dezember 1634; gestorben zu Mecheln den 11. März 1715. Schüler seines Vaters Erasmus Quellinus (1607–1678), also Enkelschüler des Rubens. In Italien weitergebildet. Er arbeitete hauptsächlich in Antwerpen.
166. DIE HIMMELFAHRT MARIAE
[Bearbeiten]Der Bezeichnung wie dem Stil gegenüber ist es selbstverständlich, dass das Blatt bisher irrtümlich Quellinus dem Vater anstatt Quellinus dem Sohne gegeben worden.
TAFEL XIII
[Bearbeiten]FERDINAND VAN KESSEL Vlämische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Antwerpen den 7. April 1648; gestorben zu Breda 1696. Ältester Sohn und Schüler Jan van Kessel d. ä., bekannter Tiermaler.
167. ALGIER
[Bearbeiten]168. TUNIS
[Bearbeiten]Diese beiden Blätter gehören einer Folge an, in der verschiedene Länder in gleicher Weise durch Tiere veranschaulicht werden.
TAFEL XIV
[Bearbeiten]WALLERAND VAILLANT Vlämische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Lille 1623; begraben zu Amsterdam den 2. September 1677. Schüler des Erasmus Quellinus in Antwerpen. Er war abwechselnd in Flandern, Holland, Deutschland und Frankreich beschäftigt. Der Schwerpunkt seiner Thätigkeit lag in der Schabkunst.
169. BILDNIS DES ERZBISCHOFS UND KURFÜRSTEN MAXIMILIAN HEINRICH VON KÖLN
[Bearbeiten]Brustbild ohne Hände nach rechts. Erzbischöfliche Tracht; kleine Kappe, kleiner Schnurr- und Kinnbart.
Das Blatt gehört der Folge von 12 ähnlichen Blättern an, welche die Kurfürsten und andere Würdenträger darstellen, die 1658 bei der Wahl Leopolds I. zum Kaiser in Frankfurt a. M. anwesend waren. Mit mächtigen Inschriften versehen, die die Namen der Dargestellten und den Namen des Künstlers verbürgen, und zu einem stattlichen Bande vereinigt, bilden sie einen bekannten und wertvollen Besitz der Dresdner Sammlung.
TAFEL XV
[Bearbeiten]FRANÇOIS MILLET, GEN. FRANCISQUE Vlämisch-französische Schule
[Bearbeiten]Getauft zu Antwerpen den 27. April 1642; begraben zu Paris den 3. Juni 1679. Seit seinem 18. Jahre in Paris unterrichtet, bildete er sich besonders im Anschlusse an die beiden Poussins zu einem Landschaftsmaler der stilistischen Richtung aus.
170. BAUMDURCHWACHSENES FELSGESTEIN
[Bearbeiten]Echtes, echt bezeichnetes Blatt. Der Meister hat seinen Namen, der ursprünglich Mille gelautet haben soll, vielfach verschieden geschrieben.
TAFEL XVI
[Bearbeiten]FRANÇOIS MILLET, GEN. FRANCISQUE Vlämisch-französische Schule
[Bearbeiten]Getauft zu Antwerpen den 27. April 1642; begraben zu Paris den 3. Juni 1679. Näheres zu Tafel XV.
171. SÜDLICHE LANDSCHAFT
[Bearbeiten]Auch diese Zeichnung scheint richtig benannt zu sein. Sie gehörte vormals zur Sammlung des Sir Thomas Lawrence († 1830), aus dessen Nachlass Woodburn sie 1835 mit vielen anderen erstand. Unten links der Stempel T. L.
TAFEL XVII
[Bearbeiten]M. BLOEM Vlämisch-französische Schule
[Bearbeiten]Dieser Künstler soll nach Kramm (De Levens en werken I 1857 S. 101) um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts in Amsterdam geblüht, hauptsächlich aber Geflügelbilder gemalt haben. Er ist wahrscheinlich derselbe wie Mattheus Blom, der nachweislich 1658 als Maler in Amsterdam lebte (Abr. Bredius in Oud Holland III S. 64).
172. EIN WALDIGES THAL
[Bearbeiten]Dieses interessante Blatt eines seltenen Künstlers wurde in Dresden bisher irrtümlich unter dem Namen des Jan Frans van Bloemen, gen. Orizzonte (1662–1749) geführt. An der Echtheit der Inschrift zu zweifeln, liegt kein Grund vor. Seinem Stil nach gehört der Meister eher zu den Poussin folgenden vlämischen als zu den holländischen Künstlern.
TAFEL XVIII
[Bearbeiten]GERARD LAIRESSE Wallonische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Lüttich 1641; begraben zu Amsterdam den 21. Juli 1711. Schüler seines Vaters und des Berth. Flémal zu Lüttich. Hauptmeister der italisirenden wallonischen Schule der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts. Doch zog er nach Holland und lebte hier erst in Utrecht, dann im Haag, schliesslich in Amsterdam.
173. DIE KÜNSTE
[Bearbeiten]Charakteristisches Blatt der Spätzeit des Meisters.
TAFEL XIX
[Bearbeiten]JACQUES CALLOT Französische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Nancy 1592; gestorben daselbst 1635. Er war hauptsächlich Kupferstecher und Radierer, der die Technik seiner Kunst bei Ph. Thomassin in Rom und bei Giulio Parigi in Florenz ausgebildet hatte, aber auch durch die deutschen Kleinmeister beeinflusst wurde.
174. KNABENBILDNIS
[Bearbeiten]Echtes Blatt. Vergl. Max Thausing: Livre d’esquisse de Jacques Callot (Wien 1880) Bl. 28. Unten links der Stempel T. L. Das Blatt gehörte demnach zu den Zeichnungen aus dem Nachlasse des Sir Thomas Lawrence, die Woodburn 1835 erwarb.
175. EIN HAFEN
[Bearbeiten]Echtes Blatt nach Massgabe der Blätter 49 und 50 des von Thausing herausgegebenen Callot’schen Skizzenbuches. Unten links der Stempel T. L. Vergl. die Bemerkungen zum vorigen Blatte. War in Dresden bis 1889 öffentlich ausgestellt.
TAFEL XX
[Bearbeiten]JACQUES CALLOT Französische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Nancy 1592; gestorben daselbst 1635. Näheres zu Tafel XIX.
176. DIE ANBETUNG DER HIRTEN
[Bearbeiten]Von den drei Stempeln unten rechts deutet der eine (I. R.) auf Jonathan Richardson jr. (1694–1771), dessen zweite Sammlung 1772 verkauft wurde; der zweite (P. H.) auf Philippe Huart in Paris, der um die Mitte unseres Jahrhunderts ein beliebter „Monteur“ in Paris war und auch unser Blatt mit Goldrand und verschiedenen Linien umrissen hat, der dritte (T. L.) auf Sir Thomas Lawrence († 1830), dessen zeichnerischer Nachlass zum Teil eben 1835 von Sam. Woodburn erworben wurde.
Dem Blatte liegt die vielfach, aber immer mit Veränderungen im Beiwerk gestochene Composition des Rubens zu Grunde, die Voorhelm Schneevoogt im Catalogue des Estampes gravées d’après P. P. Rubens S. 16 unter den Nummern 28–33 verzeichnet. Die Figuren links im Vordergrunde scheint Callot, an dessen Urheberschaft wohl nicht zu zweifeln ist, selbst hinzu erfunden zu haben.
177. CIRCUS-SCENE
[Bearbeiten]Der Stempel T. L. unten links deutet auf die Sammlung des Sir Thomas Lawrence, deren Hauptteil Woodburn 1835 erwarb.
Zum Beweise der Echtheit des Blattes vergleiche man z. B. Callot’s Livre d’esquisse (herausgegeben von Thausing) Blatt 27, 29, 30 und 39.
178. SCHIFFE IM HAFEN
[Bearbeiten]Der Stempel T. L. unten links deutet auf den Teil der Sammlung des Sir Thomas Lawrence († 1830), den Woodburn 1835 erwarb. In Bezug auf die zweifellose Echtheit des Blattes vergleiche die Bemerkung zu Tafel XIX unten.
TAFEL XXI
[Bearbeiten]CLAUDE LORRAIN Französische Schule
[Bearbeiten]Claude Gellée, genannt le Lorrain. Geboren 1600 zu Chamagne in Lothringen; gestorben zu Rom den 21. November 1682. Er war Schüler des Agostino Tassi, Enkelschüler Paul Brils und Annibale Carracci’s in Rom, entwickelte sich aber durch eigene Naturstudien zu dem Hauptmeister der idealen Landschaftsmalerei.
179. ITALIENISCHE BERGLANDSCHAFT
[Bearbeiten]Das Blatt könnte trotz der falschen Inschrift ein Originalblatt Claude’s sein. Der Stempel unten links scheint derjenige des Kunsthändlers Chatillon-Potelle in Paris zu sein.
ABRAHAM BOSSE
[Bearbeiten]Geboren zu Tours 1602; gestorben zu Paris den 14. Februar 1676. In Paris gebildet. Einer der berühmtesten französischen Kupferstecher seiner Zeit.
180. DIE SCHUHMACHERWERKSTATT
[Bearbeiten]Das Blatt ist, wenn es nicht eher als Copie nach dem Stiche Duplessis N. 1394 (4) angesehen werden muss, die Vorlage für diesen Stich aus der Folge der Handwerker, der unter dem Namen Le Cordonnier bekannt ist. Einige Abweichungen könnten in der That für die Eigenhändigkeit angeführt werden.
TAFEL XXII
[Bearbeiten]CLAUDE LORRAIN zugeschrieben Französische Schule
[Bearbeiten]Geboren 1600 zu Champagne in Lothringen; gestorben den 21. November 1682 zu Rom. Näheres zu Tafel XXI.
181. ANSICHT VON FLORENZ
[Bearbeiten]Der Stempel T. L. unten links lässt darauf schliessen, dass das Blatt zu den 1860 aus Woodburn’s Nachlass verkauften, aus der Sammlung Sir Th. Lawrence stammenden Zeichnungen gehört habe. Doch ist es in dem Verzeichnis der damals aus Woodburn’s Nachlass vom Dresdener Kabinet erworbenen Blätter nicht aufgeführt. Das Blatt ist in Dresden von Anfang an Claude Lorrain zugeschrieben worden und gute Kenner halten diese Bestimmung für richtig; unanfechtbar erscheint sie uns jedoch nicht.
TAFEL XXIII
[Bearbeiten]CHARLES LE BRUN Französische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Paris den 24. Februar 1619; gestorben daselbst den 12. Februar 1690. Unter Simon Vouet in Paris und unter Nicolas Poussin in Paris zu einem der Häupter der klassizistischen französischen Schule des siebzehnten Jahrhunderts entwickelt.
182. SITZENDER KNABE
[Bearbeiten]Es ist eine von 14 ähnlichen Zeichnungen des Dresdener Kabinets, die als Lebruns Studien zu den Genienknäbchen in den unter seiner Leitung ausgeführten Deckengemälden der grossen Galerie des Schlosses zu Versailles gelten.
183. LIEGENDER KNABE
[Bearbeiten]Man vergleiche die Bemerkungen zum vorigen Blatte.
TAFEL XXIV
[Bearbeiten]CHARLES LE BRUN Französische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Paris den 24. Februar 1619; gestorben daselbst den 12. Februar 1690. Näheres zu Tafel XXIII.
184. EMPORSTREBENDER KNABE
[Bearbeiten]Vergleiche die Bemerkungen zu Tafel XXIII links.
185. BEKRÄNZTER FLÜGELKNABE
[Bearbeiten]Vergleiche die Bemerkungen zu Tafel XXIII links.
TAFEL XXV
[Bearbeiten]ROBERT NANTEUIL Französische Schule
[Bearbeiten]Geboren zu Reims um 1623; gestorben zu Paris den 9. Dezember 1678 (Vgl. Jal, Dictionnaire critique, p. 897). Berühmter Kupferstecher. Vollender des französischen Porträtstichs des siebzehnten Jahrhunderts.
186. BILDNIS DES GRAFEN VON DUNOIS
[Bearbeiten]Der bekannte Stich Nanteuils, als dessen Vorlage dieses Blatt gilt, trägt im Rahmen die Umschrift J. L. Charles d’Orleans, Comte de Dunois. Bezeichnet ist es links unten: Ferdinand pinxit, rechts unten: R. Nanteuil sculpebat 1660. Robert Dumesnil T. IV N. 86. Unser Blatt ist also Nanteuils Zeichnung nach Ferdinand’s Gemälde, wenn man es nicht .als Copie nach dem Stiche ansehen will. Dazu aber ist es zu gut und selbständig empfunden und durchgeführt.
187. BILDNIS EINES GELEHRTEN
[Bearbeiten]Vergleiche die Bemerkungen zum vorigen Blatt.
- ↑ Quelle: UB Heidelberg