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Belauschte Frau

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Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Belauschte Frau
Untertitel:
aus: 103 Gedichte, S. 24–25
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1933
Verlag: Ernst Rowohlt
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Bearbeitungsstand
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[24]
Belauschte Frau


Doch ihr Gesicht,
Das sah ich nicht.
Nur Beine, Rock, gebeugten Rücken,
Ein nasses Stück vom Schürzenhang.

5
Das alles lebte sich beim Bücken

Und Wenden unterm Küchenlicht.

Ich aber stand im dunklen Gang,
Sah nach den unbewachten Beinen
Unter des hochgerutschten Rockes Saum.

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Zwei sichre Arme dachte sich mein Traum.

Nur ihr Gesicht, das sah ich nicht.

[25]
Doch etwas war, als wäre es zum Weinen.


Kein Laut, kein Wort. –
Es ist auch nichts Zunennendes gewesen.

15
Ich aber weiß: Als ich den Gang verließ,

Schlich ich ganz innig leise fort,
Und war betrübt, als ich doch einen Besen
Umstieß.