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Baurenständchen

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Textdaten
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Autor: Friedrich Schiller
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Titel: Baurenständchen
Untertitel:
aus: Anthologie auf das Jahr 1782, S. 260 – 262
Herausgeber: Friedrich Schiller
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1782
Verlag: J. B. Metzler
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Erscheinungsort: Stuttgart
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[260]
Baurenständchen.


Mensch! Ich bitte guk heraus!
     Kleken nicht zwo Stunden,
Steh ich so vor deinem Haus,
     Stehe mit den Hunden.

5
S’regnet was vom Himmel mag,

S’g’wittert wie zum jüngsten Tag
     Pudelnaß die Hosen!
Platschnaß Rok und Mantel ey!
Rok und Mantel nagelneu,

10
     Alles dieser Loosen.

Draussen, draussen Sauß und Brauß!
Mensch! ich bitte guk heraus.

Ey zum Henker guk heraus!
     Löscht mir die Laterne –

15
Weit am Himmel Nacht und Grauß!

     Weder Mond noch Sterne.

[261]

Stoß ich schier an Stein und Stok,
Reisse Wams und Ueberrok,
     Ach daß Gott erbarme!

20
Heken, Stauden rings umher,

Gräben, Hügel kreuz und queer,
     Breche Bein und Arme.
Draussen, draussen Nacht und Grauß!
Ey zum Henker guk heraus!

25
Ey zum Teufel! guk heraus!

     Höre mein Gesuche!
Beten, Singen geht mir aus,
     Willst du, daß ich fluche?
Muß ich doch ein Hans Dampf seyn,

30
Frör ich nicht zu Stein und Bein

     Wenn ich länger bliebe?
Liebe das verdank ich dir,
Winterbeulen machst du mir,
     Du vertrakte Liebe!

35
Draussen, draussen Kalt und Grauß!

Ey zum Teufel guk heraus.

[262]

Donner alle! Was ist das,
     Das vom Fenster regnet,
Garstge Hexe, kothignaß,

40
     Hast mich eingeseegnet.

Regen, Hunger, Frost und Wind
Leid ich für das Teufelskind,
     Werde noch gehudelt!
Wetter auch! Ich pake mich!

45
Böser Dämon tummle dich,

     Habe satt gedudelt!
Draussen, draussen Sauß und Brauß!
Fahre wol – Ich geh nach Haus.

W. D.