Zum Inhalt springen

BLKÖ:Zikmund, Joseph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Zikmund, Wenzel
Nächster>>>
Zilahy, Karl
Band: 60 (1891), ab Seite: 101. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Joseph Zikmund in Wikidata
GND-Eintrag: {{{GND}}}, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Zikmund, Joseph|60|101|}}

Des Obigen älterer Bruder Joseph (geb. zu Štahlavic 7. Februar 1810, gest. zu Čáslau 17. December 1868) beendete die philosophischen Studien in Prag und trat 1835 als Accessist bei dem Pilsener Magistrat in den öffentlichen Dienst. Nachdem er in Wien die Richteramtsprüfung abgelegt hatte, kam er als Concipist zur Centralverwaltung der Fürst Metternich’schen Güter, versah dann Richterstellen 1838 auf Freiherr Doblhoff’schen Herrschaften in Niederösterreich, später auf böhmischen des Fürsten Metternich und ward zuletzt Oberamtmann auf letzteren. Bei Organisirung der politischen Behörden 1850 wurde er Bezirksrichter in Čáslau, trat aber schon 1854 aus dem Staatsdienste, um in dieser Stadt eine Advocatur zu übernehmen, welche er bis zu seinem Tode versah. 1860 ward er von dem Wahlbezirke Čáslau-Chotěboř in den böhmischen Landtag, und von diesem 1861 in das Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrathes gewählt. In demselben der čechisch-föderalistischen Partei angehörend, schloß er sich den Protestlern an und wurde in der berüchtigten Ehrenbürgerperiode, welche wie eine Seuche über das Böhmerland hereinbrach, auch Ehrenbürger von Čáslau, Chotěboř und verschiedenen anderen Gemeinden seines Wahlbezirkes.