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BLKÖ:Zierotin, Wenzel von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 60 (1891), ab Seite: 95. (Quelle)
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57. Wenzel von Zierotin lebte in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Ein Sohn Bernhards Herrn zu Hosticz, Landesunterkämmeres in Mähren, und Katharinas von Sternberg, focht er in den Kämpfen, welche in Bayern nach dem Tode Herzog Georgs zu Landshut zwischen den Pfalzgrafen Philipp und Ruprecht Vater und Sohn und Albrecht und Wolfgang zu München über das Landshuter Erbe entbrannten. Wohl hatte Kaiser Maximilian die Ersteren in Reichsacht gethan und die benachbarten Fürsten zur Vollführung derselben aufgeboten. Da waren auch mehrere Tausend Böhmen und Mährer und unter diesen Wenzel von Zierotin nebst einigen Edlen mit einer Streitmacht von 1500 Mann mährischen Fußvolkes und 400 Reitern dem bedrängten Fürsten zu Hilfe geeilt. Als dann Ruprecht gestorben und sein Kriegsvolk zu schimpflicher Flucht sich gewendet hatte, hielten die Böhmen und Mährer zusammen und nahmen die Schlacht bei Regensburg (12. September 1504) mit dem Kaiser auf. Nach langer geradezu verzweifelter Gegenwehr, in welcher der Kaiser selbst in große Gefahr gekommen sein soll, fiel der größere Theil nur der Uebermacht. Viele wurden dann auf der Flucht von den grimmigen Bauern erschlagen, über fünfhundert gefangen genommen, und nur ein geringer Rest entkam dem Verderben. Der Kaiser aber in seiner Großmuth entließ alle Gefangenen ohne Lösegeld. Wenzel war mit Anna von Zahradek, der Letzten ihres Geschlechtes, vermält, welche ihm großes Vermögen und die Güter Buchlau, Napajedl u. s. w. mitbrachte. [Pessina de Czehorad (Joh. Thom.). Mars moravicus (Pragae 1677, Fol.) pag. 915.] –