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BLKÖ:Zieliński, Johann

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 60 (1891), ab Seite: 66. (Quelle)
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Zieliński, Johann (Maler, geb. in Krakau 1819, gest. zu Rom 18. Februar 1846). Sohn armer Eltern, erhielt er seine erste Ausbildung und den ersten Unterricht im Fache, für das er Talent und Neigung besaß, und das er sich als Lebensberuf erwählte, am Lyceum zu St. Barbara in Krakau, wo Joseph Sonntag [Bd. XXXVI, S. 17] sein erster Lehrer im Zeichnen wurde. Darauf trat er in das Lyceum zu St. Anna ein. Sechzehn Jahre alt, bezog er 1835 die Krakauer Malerschule, an welcher er sich vornehmlich unter Johann Bizański und Joseph Brodowski, einem ganz tüchtigen Künstler, ausbildete. 1840 kam er schließlich in das Atelier des Malers Albert Cornel Stattler [Bd. XXXVII, S. 242] unter welchem er die akademische Laufbahn seiner Kunststudien beschloß. Er malte schon damals mit Geschick Bildnisse, Ansichten und Copien der Werke berühmter Meister. Im Jahre 1843 reiste er nach Warschau, wo er alsbald mit so viel Aufträgen zu Bildnissen überhäuft ward, daß er sich die Mittel zu einer Reise nach Rom, wohin längst seine Sehnsucht ihn zog, erübrigen konnte. Nach Krakau zurückgekehrt, traf er sofort Vorbereitungen zu dieser Reise und machte sich im Juli 1845 auf den Weg. In Rom warf er sich mit allem Feuereifer der jugendlichen Begeisterung auf seine Kunst und studirte die Meisterwerke derselben; in dieser Vertiefung eines Geistes gewahrte er aber nicht, daß seine Ersparnisse sich allmälig verringerten, und als sie zu Neige gingen, war er genöthigt, die Begeisterung den leiblichen Bedürfnissen zu opfern und mühsam um das tägliche Brod zu arbeiten. [67] Das aber reichte auch nicht immer; die Noth, der Mangel zerstörten allmälig seinen Körper; die Sehnsucht nach der Heimat, die zu stillen ihm alles: Gesundheit und Mittel fehlten, gesellte sich zum körperlichen Verfall, und in der Jugendblüte, er zählte erst 27 Jahre, starb er in Rom, und mit ihm erlosch ein Leben, das im Gebiete der Kunst zu den schönsten Hoffnungen berechtigte. Außer den ziemlich zahlreich in Krakau und Warschau im Privatbesitz befindlichen Bildnissen sind von ihm bekannt ein noch während seiner Studienzeit in ersterer Stadt ausgeführter historischer Carton, eine Grabesscene, wie der h. Stanislaus bei Fackellicht einen Todten zum Leben erweckt; dann mehrere Copien von Gemälden Titian’s und der Danaë von Correggio im Auftrage des Grafen Bronislaw Dzialiński: „Roscinszko in den Wolken“ und sechs Bildnisse der Familie Konopka in Tomaszewic; Ansicht des Ringplatzes in Krakau von der St. Adalbertkirche aus gesehen und mehrere Bildnisse im Besitze von Stanislaus Konopka in Mogila und Xaver Konopka in Rzeszów.

Przyjaciel ludu, d. i. Der Volksfreund (illustr. polit. Blatt) 1849, S. 113–115: „Biographie Zieliński’s. Von J. Jerzmanowski“.
Porträts. 1) Lithographie von Balicki (Krakau 1847). – 2) Holzschnitt im „Przyjaciel ludu“, nach Balicki’s Lithographie.