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BLKÖ:Zichy-Ferraris, Franz Graf (Feldmarschall-Lieutenant)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 60 (1891), ab Seite: 6. (Quelle)
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17. Franz Graf Zichy-Ferraris (geb. 25. Juni 1777, gest. 6. October 1839). Der älteste Sohn des Grafen Karl I. aus dessen Ehe mit Anna Maria Gräfin Khevenhüller-Metsch, trat er in ein Reiterregiment der k. k. Armee, wurde 1813 zum Oberstlieutenant bei Kaiser Franz-Huszaren Nr. 1, 1814 zum zweiten Obersten in demselben befördert und im folgenden Jahre zur ungarischen Leibgarde übersetzt. Er starb als Feldmarschall-Lieutenant. Er war zugleich geheimer Rath und Obergespan des Raaber Comitates. Graf Zichy commandirte sein Regiment im Feldzuge 1813, wo es, zur Beobachtung des Feindes in Böhmen in der Gegend von Friedland aufgestellt, am 19. Mai bei dem Angriffe des französischen Generals Vandamme auf das Städtchen Gabel Widerstand leistete; am 25. August desselben Jahres brach er mit vier Escadrons, zwei Compagnien Peterwardeiner und einer halben Batterie gegen Gabel auf, als aus dem feindlichen Lager starke Abtheilungen gegen Wartenberg und Reichstadt vorprellten und die Bewohner durch allerlei Erpressungen quälten. Seit 6. Mai 1799 mit Maria Wilhelmine geborenen Gräfin Ferraris, Tochter des Feldmarschalls Joseph Grafen Ferraris [Bd. IV, S. 198] vermält, vereinigte er nach dessen Tode den Namen Ferraris mit dem seinigen, und ist die Nachkommenschaft dieses [7] Nebenzweiges des II. Zweiges der Karlsburger Linie auf der II. Stammtafel ersichtlich. Der Graf hatte acht Söhne und drei Töchter. Von den Söhnen wurde der Grafen Emanuel und Felix schon unter Nr. 9 und 12 gedacht. Von den Töchtern vermälte sich Henriette mit dem Fürsten Vincenz Odescalchi, sie war Vorsteherin der Gesellschaft adeliger Frauen zur Beförderung des Guten und Nützlichen zu einer Zeit, wo die vornehmen Damen noch uneigennützig humane Zwecke förderten, und nicht wie jetzt als Repräsentantinen weiblichen Streberthums selbst nichts thun, sondern die Geschäfte solcher Vereine durch „Stützen“ besorgen lassen; die zweite Tochter Emilie wurde die zweite Gemalin Pauls Grafen Széchényi [Bd. XLI, S. 235, Nr. 25][WS 1] und Mutter jenes Andreas Grafen Széchényi, der an der Pesth in Syrien starb, und an dem sein Waffengefährte Lieutenant Dumont eine Freundschaft übte, die an die herrlichsten Beispiele aus den Tagen der Kreuzzüge erinnert; die dritte Tochter Melanie spielt aber als Gattin des Staatskanzlers Clemens Fürsten Metternich in den vormärzlichen Tagen eine Rolle, deren Geschichte noch geschrieben werden soll. Vergleiche Artikel Melanie Fürstin Metternich im XVIII. Bande dieses Lexikons S. 56, Nr. 27. – Nagy (Iván). Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. XII, S. 393.] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Nr. 26