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BLKÖ:Winder, Berthold

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wind, Simon
Band: 56 (1888), ab Seite: 293. (Quelle)
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Winder, Berthold (Maler, geb. in Wien 1833). Er bildete sich in der Musterschule des Historienmalers Karl Rahl [Bd. XXIV, S. 230] in seiner Kunst. Anfänglich malte er Historienbilder, in der Folge wandte er sich der Landschaft zu. Wiederholt wirkte er an der Wiener evangelischen Bürgerschule als supplirender Zeichenlehrer, als aber im Juli 1869 August Eisenmenger, damals Zeichenlehrer an derselben, seine Stelle niederlegte, wurde er im September 1869 zu dessen Nachfolger ernannt, blieb aber nur bis zum Schlusse des Schuljahres 1869/70 auf diesem Posten. Die weiteren Geschicke des Malers, der von 1855 bis 1861 die Monatsausstellungen des österreichischen Kunstvereines zu öfteren Malen beschickte, sind uns nicht bekannt. In den erwähnten Ausstellungen waren von ihm zu sehen im [294] Februar 1855: „Saul und David“ (400 fl.); Mai 1856: „Die Landgräfin Elisabeth von Thüringen gewährt Heinrich von Offterdingen ihren Schutz“ (700 fl.); diese Scene aus dem Sängerkriege auf der Wartburg 1207 hatte Winder für einen vom österreichischen Kunstverein ausgeschriebenen Concurs gemalt; von nun an ging er zunächst zum Genre und zuletzt zur Landschaft über und brachte zur Ausstellung im Juli 1858: „Eine Kellnerin“ (65 fl.); Mai 1859: „Thurm Lug ins Land in Nürnberg“ und „Heidenthurm“ ebenda (je 60 fl.) und im Juni 1861: „Der Wittelsbacher Thurm zu Landshut“ (80 fl.). Im Jahre 1859 lebte der Künstler in Gratz, 1861 aber wieder in Wien, wo er auf der Wieden (Nr. 1031) sein Atelier hatte. – Noch sind uns zwei Künstler dieses Namens bekannt: 1. Ein B. Winder, der ein reizendes historisches Genrestück gemalt: „Jan Messis und seine Geliebte Susanne“, das C. Kotterba für den 9. Band des „Familienbuches des österreichischen Lloyd“ in Stahl gestochen und ein uns unbekannter Xylograph trefflich in Holz geschnitten hat, welcher Holzschnitt unter dem Titel „Hohe Liebe“ in Payne’s „Neuem Blatt“ 1872, S. 581 erschien. Vielleicht ist B. Winder identisch mit unserem Berthold Winder. – 2. Ein Modelleur Rudolf Winder, aus Wien gebürtig, hat in der Wiener Weltausstellung 1873 eine „Pferdegruppe“ in Wachs (409 fl.) ausgestellt.

Verzeichnisse der Monatsausstellungen des österreichischen Kunstvereines, 1855 Februar; 1858 Juli; 1859 Mai; 1861 Juni. – Eigene Notizen.